Hufrehe ECS EMS Borreliose

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 Betreff des Beitrags: Blutzuckermessung?
BeitragVerfasst: 28.05.2010, 16:13 
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Hi an Euch EMS-Experten,

mein Isländer hat EMS, letzten Herbst diagnostiziert. Er stand letztes Jahr im Sommer auf abgeblühter Vollweide (übrigens ohne dick zu sein, da er dort sehr viel mit den anderen Pferden herumgerannt ist), das ging noch problemlos gut. Dann kam er auf eine Weide, die Wochen zuvor abgemäht wurde und bekam, klar, Hufrehe. Nachdem ich die definitive EMS-Diagnose hatte, wurden mir natürlich die Zusammenhänge klar. Er stand nun den ganzen Winter im Paddock mit nur Heufütterung und Equiguard-KF, bekommt Chromhefe, Zimt und Metformin. Die Tierärztin meinte, man könne nicht sagen, wieviel Weidegang er diese Jahr verkraftet, man müsste sich rantesten. Das Problem mit dem rantesten ist nur, sollte er zuviel auf der Weide gewesen sein, hat dies unweigerlich einen neuen Reheschub zur Folge. Also wie soll das dann in der Praxis funktionieren? Meine Idee war nun, bei ihm den Blutzuckerspiegel über den Tag und unter verschiedenen Bedingungen zu testen. Testgeräte mit einfacher Handhabung gibt es ja aus der Humanmedizin zu kaufen. Nur ist das Ergebnis dann aussagekräftig? Es handelt sich ja um eine Insulinressistenz mit ständig erhöhtem Blutzuckerspiegel, könnten mir die Zuckerwerte helfen und wie sind sie zu deuten? Kennt sich jemand damit aus? Viele liebe Grüße und Danke im Voraus, Silke


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 Betreff des Beitrags: Re: Blutzuckermessung?
BeitragVerfasst: 28.05.2010, 17:15 
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Hallo Silke
Leider klappt das mit einem humanen Blutzuckermessgerät nicht so wie Du Dir das vorstellst und wünschst.
Pferde kommen eher seltener in den Bereich des erhöhten Blutzuckers weil sie vorher IR-bedingt einen erneuten Hufreheschub durch das Insulin bekommen.

Der Blutzucker allgemein erhöht sich ja nur wenn die Insulinmenge nicht mehr ausreicht.
Mehr dazu im Fachbereich.

Was du machen kannst ist den Quotienten aus Glukose und Insulin zu bestimmen.
Daraus kannst Du die Stoffwechsellage zur aktuellen Fütterung sehen.
Schau dazu hier: 28362214nx18618/rund-ums-blut-f53/quotient-blutglukose-insulin-t2984.html
EMS bei Deinem Pferd überhaupt festgestellt worden und mit welchen Werten?

Verblüffend finde ich den Therapieversuch mit Metformin da dieses Medikament bei häufig schweren Nebenwirkungen gar nicht den gewünschten Erfolg wie beim Menschen bringt.

LG Eddi

Meine persönliche Meinung zu einem IR-Pferd auf der Wiese?
Ernährung eines Diabetikers mit Süßigkeiten.

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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 Betreff des Beitrags: Re: Blutzuckermessung?
BeitragVerfasst: 30.05.2010, 15:13 
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Registriert: 07.12.2009, 13:43
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Hi Eddi,

mein Pferd wurde in der Pferdeklinik positiv auf EMS getestet. Dort gibt es eine Aeztin, die Ihre Doktorarbeit ueber EMS geschrieben hat und daher als Expertin auf diesem Gebiet gilt. Sie meint, sie sieht Metformin als grosse Chance fuer EMS-Pferde. Warum Du nicht? Darf ich fragen, ob Du auch aus dem tiermedizinischen Fachbereich kommst? Zum Thema Koppelgang: Natuerlich streben wir keine Vollweide mehr an, aber stundenweise oder ueber Nacht waere einfach eine erheblich Steigerung der Lebensqualitaet fuer das Pferd. Und bei jedem EMS Pferd ist da die Grenze der Vertraeglichkeit wohl unterschiedlich. LG, Silke


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 Betreff des Beitrags: Re: Blutzuckermessung?
BeitragVerfasst: 30.05.2010, 15:45 
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Beantwortet hast Du meine Frage ja nicht bzgl. des "Wie".Warum ich frage: EMS ist eine Erkrankung die nur durch einen Gen-Test korrekt diagnostiziert werden kann, allerdings gibt es hier diesen Test nicht.
Was durchaus möglich ist ist dass Du die Insulinresistenz meinst, beim Menschen Diabetes Typ 2, die leider umgangssprachlich mit EMS gleichgesetzt wird.
Dies ist aber nicht korrekt.
Beiden Erkrankungen gemein ist die Insulinresistenz.

Beim humanen Diabetes Typ 2 wird mit Metformin behandelt um den Organismus empfindlicher auf das Insulin zu machen und so indirekt den Insulinspiegel zu senken.
Deshalb ist der Diabetiker aber nicht gesund und MUSS weiterhin Diät halten und Sport treiben.
Viele Diabetiker die dies nicht beachten weil sie ja ihr Medikament haben benötigen auf Dauer weitere Medikamente.
Und auch stundenweise Weidegang ist wie die Ernährung mit Zucker.
Das sind einfach die Grundlagen der Insulinresistenz ob mit oder ohne EMS.

Nur zur Anmerkung: Eine fertige TA aus einem Forscherteam zu EMS konnte ihr eigenes Pferd nicht retten.

Desweiteren liegen wohl noch keine weiteren Erfahrungen vor.
http://www.fortundweiterbildungfuertier ... ndrom-ems/

und
28362214nx18618/medikamente-erklaert-f55/metformin-t1106.html

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Blutzuckermessung?
BeitragVerfasst: 31.05.2010, 07:35 
sikles hat geschrieben:
Dort gibt es eine Aeztin, die Ihre Doktorarbeit ueber EMS geschrieben hat und daher als Expertin auf diesem Gebiet gilt.

Kann man die Doktorarbeit lesen? Ist sie irgendwo verlinkt?

Sie meint, sie sieht Metformin als grosse Chance fuer EMS-Pferde.

Auch in der amerikanischen EC list habe ich kürzlich von einem Pferd gelesen, das mit Metformin behandelt wird. Kannst Du da noch genaueres zu schreiben, wie diese Behandlung bei Dir aussieht?


Übrigens hab ich mir auch mal ein Blutzuckermessgerät geholt (gabs umsonst), aber Gordon hat immer normale Zuckerwerte bei erhöhtem Insulin, also hats mir nix gebracht...


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 Betreff des Beitrags: Re: Blutzuckermessung?
BeitragVerfasst: 01.06.2010, 10:39 
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Registriert: 07.12.2009, 13:43
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Hi,

habe gerade mit meiner TA telefoniert und sie meinte, dass diese Blutzuckermessungen beim Pferd mit den Diabetes Teststreifen nicht funktioniert und verfälschte Ergebnisse anzeigt.

Ich habe auch nochmal Sinn und Risiko der Metformin Therapie besprochen. Mein Isländer mit ca. 400 kg bekommt 2x tagl. 6 g (also 6 Tabl. Metformin 1000). Ich hatte ihn vorsichtig angeweidet, also immer nur im 5 Minuten-Takt bis zu einer Stunde, das ging gut. Dann der Versuch, ihn über Nacht raus zu stellen, ging schief, das hat er nicht vertragen, trotz Metformin. Ansonsten hat er sehr stark abgenommen im letzten halben Jahr, was wichtig war und er verträgt Metformin bisher recht gut.

Wenn man sich entschliesst, sein Pferd völlig grasfrei bei strengster Diät zu halten, und er dabei beschwerdenfrei bleibt, ist Metfomin wahrscheinlich nicht nötig. Aber sollte man versuchen, die Grenzen der Grasverträglichkeit herausfinden zu wollen, eben weil es haltungstechnisch notwenig ist oder man dem Pferd ein Stückchen Lebensqualität erhalten möchte, ist die Gabe von Metformin wohl sinnvoll.

Dieser Punkt ist natürlich diskutierbar und darüber muss jeder Pferdehalter selbst entscheiden, aber Fakt ist, dass es bei jedem EMS eine andere Grenze der Verträglichkeit gibt. Die TA sagte, sie kenne sogar ein Pferd, das nach EMS-Rehe wieder voll auf der Weide steht und keine Probleme mehr hat, das nur als Extrembeispiel. Man kann bei dieser Krankheit nicht alle Pferde vereinheitlichen.

Wichtig finde ich die Gabe von Zusatzmineralfutter, da bei strenger Diät leicht Mangelerscheinungen auftreten, wie bei meinem Isi im Moment. Empfohlen wurde mir Formular4feet von equilife, es ist nur so schweinteuer ... Kennt jemand was gutes, aber günstiger? Auch suche ich nach melassefreien Rübenschnitzeln, mein Futterhandel sagt, das gibt es nicht, denn Rüben seien Melasse ...??

Ob es eine veröffentlichte Doktorarbeit von meiner TA gibt, weiss ich leider nicht.

LG, Silke


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 Betreff des Beitrags: Re: Blutzuckermessung?
BeitragVerfasst: 01.06.2010, 11:17 
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Hie Silke,
das
Zitat:
aber Fakt ist, dass es bei jedem EMS eine andere Grenze der Verträglichkeit gibt. Die TA sagte, sie kenne sogar ein Pferd, das nach EMS-Rehe wieder voll auf der Weide steht und keine Probleme mehr hat, das nur als Extrembeispiel. Man kann bei dieser Krankheit nicht alle Pferde vereinheitlichen.

ist so vollkommen richtig.
Stoffwechselerkrankungen gibt es´in jeder Bandbreite und es gibt tatsächlich extrem fruktanarme Wiesen.
Schön ist es dass es bei Deinem Pferdchen mit dem Metformin klappt und wenn man dann vernünftig damit umgehen kann ist es doch i.O.
Trotzalledem möchte ich immer wieder zur Kontrolle von Insulin/Glukose raten damit man sicher ist dass es auch klappt.

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Blutzuckermessung?
BeitragVerfasst: 01.06.2010, 11:21 
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Wohnort: Frankfurt am Main
sikles hat geschrieben:
Aber sollte man versuchen, die Grenzen der Grasverträglichkeit herausfinden zu wollen, eben weil es haltungstechnisch notwenig ist oder man dem Pferd ein Stückchen Lebensqualität erhalten möchte, ist die Gabe von Metformin wohl sinnvoll.

Das impliziert, dass ein Pferd ohne Grashaltung keine Lebensqualität hat. Das stimmt nicht. Als Mensch denkt man immer: Ein Pferd gehört auf eine grüne Wiese! Das ist absoluter Blödsinn! Pferde sind Steppentiere, keine Wiesentiere wie Kühe. Pferde sind auch auf grasfreien Ausläufen mit Heu glücklich und zufrieden!

Empfohlen wurde mir Formular4feet von equilife, es ist nur so schweinteuer ... Kennt jemand was gutes, aber günstiger?

Das Atcom Allergo Vital kannst Du auch füttern, ist aber nicht viel günstiger.

Auch suche ich nach melassefreien Rübenschnitzeln, mein Futterhandel sagt, das gibt es nicht, denn Rüben seien Melasse ...??

Blödsinn, keine Ahnung aber hauptsache was erzählen wollen, man kann ja nicht doof dastehen... :roll: Melassefreie Rübenschnitzel (Rüben werden erst ausgepresst, der Rest sind "unsere" Schnitzel, den "normalen" wird wieder Melasse zugesetzt) bekommst du am besten online, die heißen Kwikbeets bzw. SpeediBeets.


_________________
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Sonja, 14 Jahre, Norwegerstute mit Ekzem und Rehe + 2011
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Schecki, 27 Jahre, Shettymix
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Blacky, 35 Jahre, Shetty, Rehe und Cushing
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 Betreff des Beitrags: Re: Blutzuckermessung?
BeitragVerfasst: 01.06.2010, 13:17 
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Registriert: 07.12.2009, 13:43
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Ja, vielen Dank, die Rübenschnitzel hab ich gefunden und grad bestellt.

Zu dem Punkt Lebensqualität: Meist haben Pferde einen grasfreien Paddock im Winter und im Sommer Wiesen als Auslauf zur Verfügung. Das, würde ich sagen, ist der durchschnittliche (und wünschenswerte...) Normalzustand in Pferdeställen. Damit ein Pferd sich auch mal artgerecht bewegen kann und mit anderen Pferden spielen etc., finde ich den Weidegang halt lebensqualitäts-verbessernd. Wenn man natürlich ähnlich große und grasfreie Flächen als "Koppel" zur Verfügung hat, gebe ich Dir Recht, dann wäre Heufütterung auch ausreichend. Aber grad weil Pferde Steppentiere sind, gibt es für sie nix artgerechteres und befriedigenderes als Grashalme und Kräuter knappern ... Blöd halt, wenn diese dann krank machen ... LG, Silke


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