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 Betreff des Beitrags: Re: Cushingdiagnose im Graubereich
BeitragVerfasst: 02.10.2012, 15:48 
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Hallo,
ich habe mich jetzt, nachdem ich mal verschiedene Beiträge im Forum gelesen habe, angemeldet um mit euch eine ganz andere Theorie bezüglich der massiven Zunahme von Hufrehe, auch im Winterhalbjahr, zu besprechen.

Ich habe vor einem Jahr bei zwei Pferden und vor drei Jahren bei einem Pferd Hufrehe gehabt. Meine Pferde sind jetzt wieder gesund. Da der Verdacht bestand, dass sie vorsätzlich vergiftet wurden, habe ich versucht, mehr über mögliche dafür geeignete Mittel herauszufinden. Ich bin dabei auf folgenden Stoff gestossen: Sulfonidharnstoff

Dieser wird in den letzten Jahren vermehrt als Bestandteil von Unkrautvernichtungsmitteln eingesetzt. Ebenfalls wird dieser Stoff in der Humanmedizin als Medikament bei Diabetes und Insulinresistenz eingesetzt. Daraus ergibt sich auch schon die Haupteigenschaft dieses Stoffes, er beeinflusst den Insulinstoffwechsel und kann somit natürlich auch Hufrehe auslösen.

Dies würde auch erklären, warum häufig in eueren Beiträgen EMS/ECS- Symptome beschrieben werden, die sich dann aber im Bluttest als Diagnose nicht bestätigen.

Vielleicht sind ja im Forum Fachleute, die sich in Chemie/Biologie besser auskennen als ich? Ich denke es wäre interessant, dieser Theorie mal etwas "nachzuspüren"? Schaut doch mal diesen Stoff bei Wikipedia nach!


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushingdiagnose im Graubereich
BeitragVerfasst: 02.10.2012, 16:05 
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Entschuldigung, es heisst SULFONYLHARNSTOFF


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushingdiagnose im Graubereich
BeitragVerfasst: 02.10.2012, 17:17 
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Beiträge: 11468
Hallo :hallo: , das ist auf jeden Fall mal ein interessanter Gedankengang.
Früher hatte Doro schon mal was zum Thema einer oralen Aufnahme geschrieben was eine scheinbare ECS Erkrankung auslöst.
Generell bin ich aber immer der Auffassung das der ACTH erneut ermittelt werden sollte wenn er im Graubereich ist und man das klinische Erscheinungsbild unbedingt zur Mitbeurteilung heranziehen sollte.
Explizit zum Sulfonylharnstoff kann ich gar nichts sagen :weißnich:

Doro hat geschrieben:
.....Ich hab nun auch gelesen, dass beide Ponys schlechte Leberwerte und auch Cushing und die Stute EMS hat?
Deiner Aussage nach, war die Weide vorher mit Rindern besetzt...und da ist dann schon die Vermutung nahe, dass die Weide aus den bekannten ungeeigneten Gräsern wie Weidelgras besteht...diese werden ja vorwiegend für Rinderweiden auch genommen.

Diese Weidelgräser werden aber auch von Endophyten belastet.
Diese Endophyten sind winzig kleine Bakterien oder Pilze, die das Gras eigentlich vor Fraß schützen sollen, und im Innern der Pflanze leben.
Diese produzieren auch sogenannte Toxine...Lolitrem B und Ergovalin.

Diese Gifte wirken gefäßverengend, belasten die Leber, senken den Prolaktingehalt (worauf ja Mönchspfeffer auch wirksam ist). Dieses Prolaktin ist eben das Geschlechtshormon, welches auch für den Haarwuchs verantwortlich ist...und wenn die Bildung gestört ist..kommt es da auch zu den Cushingsymptomen, mit langem Fell, und schlechtem Fellwechsel.

Auch wird vermutet, dass dieses Lolitrem B verantwortlich ist, für die atypische Weidenmyophathie.

Ergovalin kann Hufrehe auslösen. und schwerwiegende Hormonstörungen auslösen, denn es wirkt auch auf das Hormon Cortisol.

Diese Probleme sind in den USA, Neuseeland und Australien schon lange bekannt, und auch sehr gut erforscht.

Nun, was passiert also mit Pferden, die auf solchen Weiden leben, auf denen es Weidelgras und Rotschwingel Gräser gibt?
Diese Gifte können langsam zu ausgeprägten Cushing-Symptomen führen...allerdings ist es nicht das Cushing, was wir gewöhnlich kennen....denn..sobald die Ursache beseitigt, ist dieses Cushing verschwunden.
Ich nenn es mal Pseudo-Cushing.

Lässt man dann die Pferde nicht mehr auf solche Weiden, die mit solchen Gräsern angepflanzt sind....verschwindet auch dieses Pseudo-Cushing, es ist nichts mehr nachzuweisen , weder im Blutbild noch im äußerlich betrachteten.....


Diese Endophyten produzieren ja, wie schon erwähnt das Ergovalin..welches auf Dopamin und vor allem auch auf Prolaktin wirken.
Durch Ergovalin kommt es u. a. auch dazu, dass vermehrt Prolaktin gebildet wird, und dadurch dann in Folge, die Zellen weniger auf das Insulin im Blut ansprechen.
So dass eine Insulinresistenz gefördert wird.

Das würde bedeuten und auch erklären, warum manche, trotz Diät nicht abnehmen, und warum trotz Diät und Bewegung der Blutzuckerspiegel hoch bleibt.

(Noch zur allgemeinen Info:...diese Erklärung über die Endophyten und dem Zusammenhang mit "Pseudocushing"...soll nur rein als Information gelten...und nicht das festgestellte ECS mit Ursache eines Hirnanhangstumors in Frage stellen.)

Bis die Leber wieder regeneriert ist, kann es gut ein Jahr dauern...manchmal auch länger..

Achja...die Lustlosigkeit und das apathische Verhalten kann sehr wohl auch mit Cushing und Unter- oder Überdosierung einhergehen...kann aber auch ganz einfach mit einem sensible Empfinden der Wetterbedingungen sein...Wetterfühligkeit wie wir Menschen das kennen.
Sorry, für den langen Text...jetzt hopps ich noch schnell rüber... -> 28362214nx18618/fragen-zur-fuetterung-futterplaene-zum-vergleich-f69/kraeuter-als-mineralergaenzung-t5906.html#p118575

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 Betreff des Beitrags: Re: Cushingdiagnose im Graubereich
BeitragVerfasst: 02.10.2012, 18:10 
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Registriert: 28.09.2012, 08:27
Beiträge: 150
Mann, der Beitrag von Doro, elf eins, ist echt interressant! Entweder habe ich ihn überlesen, oder er steht in einem andern Thema:)
Das passt ziemlich gut auf unsere Situation. Wir aben 2008 einen Hof gekauft, der vorher immer 2 Rinder auf den Wiesen hatte. 2009 der erste Rehefall mit Cushingdiagnose, 2010 der zweite Rehekandidat mit Cushingdiagnose. Beide Pferde waren schon alt (das Pony 34 und der Araber 28). Nun aktuell ein Pony mit EMS-Diagnose(5!!!) und eins mit ECS-Diagnose(17).
Da mache ich mir gerade Gedanken....Puhhhh, schluck...

Meint ihr, dass ist eventuell eine Ursache?

LG
Tessy

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 Betreff des Beitrags: Re: Cushingdiagnose im Graubereich
BeitragVerfasst: 02.10.2012, 19:29 
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Meine persönliche Mewinung: Bei Cushing nein, bei EMS ist durchaus ein Einfluss möglich sofern eine Überfütterung ausgeschlossen ist.
Sicher gibt es cushingähnliche Erscheinungsbilder. Deshalb gibt es ja Testverfahren um andere Sachen ausschließen zu können.
Meine beiden Ponys standen NIE auf einer Kuhweide, sind ab 3 Jahre bzw. ab 6 Monaten bei mir, haben NIE Heu von Kuhwiesen bekommen und haben trotzdem ECS und profitieren vom Pergolid.

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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 Betreff des Beitrags: Re: Cushingdiagnose im Graubereich
BeitragVerfasst: 03.10.2012, 08:02 
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Beiträge: 150
OK, danke Eddi,

wollte schon die Wiesen umpflügen lassen..
Der Dülmi mit EMS ist definitiv überfüttert. Er war ziemlich moppelig und hat wenig gearbeitet, da er erst angeritten ist. Falls es bei Cheyenne kein ECS ist, sie ist nicht überfüttert. Ich stelle mal am WE Fotos ein, wenn ich nicht zu blöd dazu bin:)
Die anderen beiden waren schlank, der alte Welsh-Mix wurde auch noch täglich geritten.Und die Cushingdiagnose war eindeutig.
Zu den chinesischen Heilpilzen, die ich schon mal erwähnte, möchte ich noch anmerken, dass sie bei EMS eine echte Chance sind. Der Dülmi war nicht aus den Reheschüben zu bekommen, es war elendig. Diät und Medis haben gar keine Linderung verschafft. Die Füße waren dauerhaft alle 4 Wochen gegipst, der TA hat ihn aufgegeben. Nach 2 Wochen Pilzgabe ging es ihm erstmalig besser und dann ging es immer mehr aufwärts. Bin froh, dass wir durchgehalten haben und ihn nicht erlöst haben. Die Pilze sollen auch bei ECS anschlagen. Ich gebe sie z.Z. Cheyenne und warte mal, was sich so verändert..

LG
Tessy

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