Hi Mädels,
hier mal die letzte Geschichte vor Weihnachten, oder wars Ostern? Gibt Leute hier, die einen völlig verwirren. Kopf schüttel.
Also, ich hatte ja nun dieses Jahr diesen gruseligen runden Geburtstag. Ihr wißt schon dieses Alter wo die Zipperlein immer mehr werden, die Falten gut sichtbar sind und man sich nicht mehr einreden kann das die vom vielen Lachen sind. Der Geburtstag halt, grusel.
Eigentlich wollte ich an diesem Tag nicht zuhause sein.Angedacht war eigentlich Jahrelang das ich mich in mein Lieblingsland flüchte. Ägypten.
Ja da saß ich und dachte das es nett sein wird die Mumien in Kairo zu besichtigen, ha was hätte ich mich da jung gefühlt und die hätten garantiert mehr runzeln im Gesicht gehabt als ich.
Tja, der Traum ist geplatzt, horrende Preise, nix Mumien, nix Tut-Anch-Amun. Dabei hätte ich die Maske so gerne mal gesehen.
Planänderung, eine einwöchige Deutschlandreise. Klingt spannend,oder?
Also, ich habe mich gefreut und so viele Eindrücke mitgebracht, na ja lest selbst.
Gewappnet war ich mit einem Koffer, einem Autoatlas(das kennt ihr ja schon) und meinem Mann. Bei anderen heißt der dann Lebensabschnittspartner, Engländer, Freund oder Gefährte. Man muß ja heute echt aufpassen, nichts heißt mehr wie es ursprünglich hieß. Man nehme den Bauern, der mutierte dann zum Landwirt und heute heißt der glatt Agrarflächendesigner.
Neger darf man auch nicht mehr sagen, Schwarzer schon gar nicht, heute heißt das Maximalpigmentierter. Und was aus dem guten alten Hausmeister hervorgegangen ist, lassen wir das, glaubt eh keiner.
Also , ich morgens gewappnet mit allem, steige zu meinem Mann ins Auto und da waren derer gleich zwei Probleme. Jup, vor dem losfahren hatte ich schon die erste Krise. Navi 1, eingebaut, war schon programmiert für die Richtung (süd)und um genau anzusagen wie hoch oder tief wir uns über dem Meeresspiegel befinden.
Navi 2, abnehmbar vom Discounter, trötete schon jetzt links. Wer mich kennt, konnte schon das flackern in meinen Augen sehen, während ich hektisch auf meinen Atlas tippte. Klack, klack mit den Nägeln. Ja Knabberkeks, rot lackiert und mit Dreckrändern drunter, grins. Meine Stunde würde kommen. Nur Geduld Paulchen.
Also Abfahrt Richtung Berlin. Unterwegs zweimal Pippipause und ich hätte es da schon wissen müssen. Warum ist bei uns alles gesetzlich geregelt, aber es gibt keine Verordnung für Klos. Schreibe ich jetzt mal so derb. Beim ersten habe ich keine Spülung finden können. Die ging dann nach 5 Minuten suchen von alleine los, als ich die Tür öffnete. Blödes Spiel. Bei der zweiten sauste mir die Toilettenbrille zur Reinigung davon und eierte rum, ließ sich auch nicht mehr abstellen.
Schlimmer noch sind diese Wasserhähne samt den Maschinen zum Hände trocknen. Einheitlich geregelt ist nichts. Mancher Wasserhahn spritzte schon los wenn ich in die Nähe vom Becken kam, andere mußten Luft zugefächelt bekommen, magischer Sensor vorne, oder aber man mußte die Fingernägel in den Hahn selbst bohren. Ganz toll, dabei wollte ich doch den Stallmief unter den Nägeln behalten.
Das gleiche Trauerspiel bei den Handtuchspendern. Manche rasten los wenn man sich davorstellte, andere hatten Hebel und manche gar nichts, die waren aber eh immer leer. Das sind dann die, die jeder bedienen kann, grins, auch ich.
Ach ja, Seifenspender, auch nix normales. Schütteln, umdrehen,Sensor suchen, Drucktaste suchen.... immer das volle Programm, wobei die meißten eh leer waren. Habe ich aber oft zu spät bemerkt.
Also merke, wann immer ich nach den ersten beiden Klos ein weiteres benutzt habe, fing ich schon mal an der Tür an sämtliche Fuchtelbewegungen zu machen, es könnte ja was angehen. Und nein das waren keine Epileptischen Anfälle, ehr der Regentanz einer völlig überforderten Maus. Übrigens, ich habe noch zwei Tage zuhause gebraucht um wieder ganz normal meine Hähne zu benutzen, so fertig war ich nach einer Woche Fremdklos, Seifenspendern oder gar Trockentücher/Bläser kommen mir nicht ins Haus.
In Berlin habe ich viel gelernt. Zum Beispiel das Berlin eigentlich zu Spandau gehört, weil die zuerst da waren.
Das Ägyptische Museum, mein Ersatz, auf den ich mich richtig gefreut habe, wollte auch nicht. Umbauarbeiten, immernoch ganz erbost bin. Neben Nofretete war ich natürlich faltig wie nochwas. Mumien? Keine einzige, war alles eingemottet, frust.
Fortsetzung folgt!
_________________ Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand! Max Frisch
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