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 Betreff des Beitrags: Rehepony zu dünn
BeitragVerfasst: 28.10.2016, 23:53 
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Registriert: 28.10.2016, 10:41
Beiträge: 3
Hallo Zusammen,

mein Pony ist 25 Jahre alt und hatte einen Reheschub,seitdem er sehr stark abgebaut hat. Er geht mit Fressbremse auf die Weide und frisst Heu und Stroh und seitdem Schub spezielles Rehefutter.

Ich bin auf der Suche nach hilfreichen Tipps,wie ich ihn wieder etwas dicker bekommen kann!?

Ich hoffe mir/uns kann jemand helfen!?

Vielen Dank!


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 Betreff des Beitrags: Re: Rehepony zu dünn
BeitragVerfasst: 29.10.2016, 08:44 
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Beiträge: 11463
Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Ein Pony das 25 Jahre alt ist, zu dieser Jahreszeit eine Hufrehe entwickelt hatte und zu dünn ist lässt mich an ein mögliches ECS (Cushing) denken wo alle noch sehr spärlichen Infos von dir zu passen würden.

Ein Pony ist genau wie alle anderen Robustrassen oder Spanier genetisch bedingt Insulinresistenz veranlagt weil das sein Überleben in Kargheit sichert und ist somit an sich ein sehr ausgeklügeltes Phänomen der Arterhaltung.
Unter unserer, sicherlich gut gemeinter aber oft wenig artgerechten Fütterung mit Müslis, Weidegang und sonst für Schmankerl kehrt sich dies leider häufig ins Krankhafte.
Der Insulin und Glukosespiegel im Blut steigt und weil beides mittlerweile wissenschaftlich belegt als Gewebeschädlich erkannt und auch die inneren Hufstrukturen schädigt ist in Folge nicht selten eine Hufrehe zu beklagen.

Der besorgte Besitzer schaut verzweifelt nach Hilfen die seinem so sehr leidenden Pferdchen Besserung bringen könnten und kauft im guten Glauben etwas Gutes zu tun nun zweifelhafte Zufutter wie auch du....wir alle es früher getan hast/haben.

Diese Futtermischungen werden leider sehr clever beworben und mit Schlagworten wie "Natürlich", "Stoffwechselunterstützend", "Cushing", "Getreidefrei", "Hufreheneigung" usw. wird dem potentiellen Käufer eine Unterstützung durch das Futtermittel suggeriert die es in Wahrheit so gar nicht gibt!

Ein EMS (metabolisches Syndrom) und eine IR (Insulinresistenz) lassen sich durch kein Futter der Welt wegfüttern sondern sich nur durch angepasstes Bewegungsprogramm bei strenger Diät verbessern und dem Pferd zu wieder belastbaren Hufen verhelfen.

Eine schlanke Gestalt schliesst übrigens ein EMS/IR nicht aus!!

Nun ist es so das das ECS als häufiges Symptom die Insulinresistenz hat weil das zu hohe ACTH und vermehrte Kortisol weitreichende Auswirkungen auf den Kohlenhydratstoffwechsel hat.
Herbsthufrehen sind deshalb so häufig weil ACTH cirkadianen Schwankungen unterliegt und im September/Oktober bei allen Pferden, auch Gesunden sein jahreszeitliches Hoch erfährt. Bei bisher untherapierten oder Neucushis steigt ACTH dann oftmals ungleich höher an, die IR weitet sich dadurch aus und schwupps holt man ein Kreuzlahmes Pferd von der Weide wo der TA dann eine Hufrehe attestiert..

Untherapierte/unentdeckte Cushis bekommen einen Hängerücken werden zusehends magerer und verhungern quasi vor dem vollen Trog.
Wieder ist man geneigt mit allen Futtermitteln die der Markt so hergibt seinem Pferd zu mehr Kilos auf den Rippchen zu verhelfen, nicht ahnend das man damit die IR nährt und das Pferd so aus dem Teufelskreis einfach nicht herauskommt.
Leider empfehlen sogar TÄ manchmal Zufutter die Mais enthalten weil dies dick macht, das Mais aber sogar egal in welcher Form sogar bei ansonsten gesunden Pferden durch Tierversuche belegt eine Hufrehe auslösen kann wird oft verdrängt.

Nun schwirrt dir sicher der Kopf und deine Frage wie du deinem Pferd zu mehr Gewicht verhelfen kannst ist bisher unbeantwortet. Wie du siehst ist das aber nicht mal eben und schon gar nicht pauschal zu beantworten.


*Wann genau hatte dein Pony die Hufrehe entwickelt?
*Wurde Ursachenforschung für die Hufrehe betrieben, optimaler Weise mit einem kombinierten EMS/ECS Gesamtprofil und hast du wenn Blutuntersuchungen gemacht wurden mal die Werte inkl. der Meßeinheit und der jeweiligen Laborreferenz für uns?
*Wie wurden die Hufe wegen des Reheschubes behandelt und bekam oder bekommt immer noch dein Pony Schmerzmittel und wenn ja welches?
*Welches Rehefutter fütterst du und in welcher Menge?
*Wieviel Heu bekommt dein Pony in Kilo?
*Wird dein Pony sonst gearbeitet, wird es jetzt und wenn ja wie bewegt?
*Ist dein Pony bei kälterem Wetter oder Regen mit Wind eingedeckt, lebt es im Offenstall oder hat zeitweise eine Box?

Zusammenfassend ist zu sagen das, sollte es bisher nicht geschehen sein, das EMS/ECS Gesamtprofil beauftragt werden sollte um Ursachenforschung der Hufrehe voranzutreiben. Nur wenn diese erkannt ist kann man sein Gesamtmanagement darauf abstimmen.
Ist dein Pony ein Cushi wird schon alleine durch die dann eingeleitete Prascendtherapie das Futter besser verstoffwechselt und die Gewichtabnahme stagnieren bzw. wird es durch geeignete Futtermittel auch wieder zunehmen.

Unter einer Hufrehe sollte strikt einstündig gewaschenes Heu in abgewogener Menge (1,5% vom Zielkörpergewicht unter Diät, max. 2% vom Gewicht in der Erhaltung bzw. des angestrebten Zielkörpergewichtes) verfüttert werden um bis zu 30 % der unstr. Kohlenhydrate herauszuwaschen.

So ist das Heu im Gesamtzucker abgespeckt und alles was an Energie zusätzlich zum Raufutter benötigt wird kann über geeignete Futtermittel wie Ölfrüchten (Leinsamen, Leinkuchen, Sonnenblumenkerne), unmel. Rübenschnitzel (z.B. Kwickbeets) und wenn es tatsächlich Hochkalorisches braucht über stabilisierte Reiskleie ergänzt werden.
Wenn du es besonders gut machen möchtest ergänzt du noch mit treberfreier Bierhefe.

Wie gesagt, es muß zwingend die Ursache gefunden werden um das Übel an der Wurzel zu packen und nicht nur an den Symptomen herum zu doktern was dem Pferd absolut keine Hilfe wäre.
Von daher würde ich dich bitten nicht nur die Futtermittel aus diesem Beitrag "mitzunehmen" sondern auch meine Erklärungen zu den Zusammenhängen zu beherzigen und vor allem meine Fragen zu beantworten damit wir alle dir und deinem Pönnchen fachlich adäquat weiterhelfen können.

_________________
LG Kathi

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 Betreff des Beitrags: Re: Rehepony zu dünn
BeitragVerfasst: 29.10.2016, 14:38 
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Registriert: 19.05.2014, 07:48
Beiträge: 987
Hallo und ein herzliches Willkommen hier, Kathi hat schon so viel geschrieben, das ich mir weitere Ausführungen sparen kann.
Du findest hier einiges an Fachinformationen, am Anfang überfordert einen die Flut an Informationen, aber mit der Zeit findet man sich immer besser zurecht.
Ich empfehle gern die Seite zur Infomation weiter :http://www.equivetinfo.de/html/ursachen_fur_hufrehe.html
denn gerade am Anfang feht manchmal das Vertrauen. Die Seite von Dr. Bingold ( Pferdeklinik Großostheim ) erklärt die Zusammenhänge sehr anschaulich und verständlich.
Ich hoffe das Dir damit zuersteinmal geholfen ist, aber wenn noch Fragen auftauchen und Du uns mit Info`s und Bilder beglücken möchtest immer gerne.
Einen lieben Gruß Simone

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 Betreff des Beitrags: Re: Rehepony zu dünn
BeitragVerfasst: 31.10.2016, 13:01 
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Registriert: 28.10.2016, 10:41
Beiträge: 3
Vielen Dank für euere ausführlichen antworten!
Ich versuche mich mal an der Beantwortung der Fragen.
Die Rehe hat er schon seit ich ihn habe und er war 6 Jahre,bei der vorbesitzerin hatte er aber auch schon rehe.
Den Test wollte der TA machen wenn der Schub vorüber ist.
Eine decke für Regen hat er erst seit jetzt,da er vorher ohne sehr gut zu Recht kam. tagsüber steht er auf der Weide mit der Möglichkeit in seine Box zu gehen und nachts steht er drinnen in einer Box alleine. Heu bekommt er einen großen Haufen,abgewogen habe ich es noch nie.
Ich lese mich mal weiter hier durch

Vielen dank für die antworten und Infos!


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 Betreff des Beitrags: Re: Rehepony zu dünn
BeitragVerfasst: 31.10.2016, 13:50 
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Registriert: 28.10.2016, 10:41
Beiträge: 3
Bis vor dem Schub bin ich noch 3 mal pro Woche ausgeritten jetzt gehen wir aber nur noch spazieren. Die letzten 12 Jahre hatte er keinen Schub,obwohl er ganz normal wie die anderen auf der Wiese stand.
Der Test wird am Freitag gemacht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rehepony zu dünn
BeitragVerfasst: 31.10.2016, 17:25 
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Administrator
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11463
Welcher Test, ich hoffe das EMS/ECS Profil??

Bei immer wieder kehrenden Hufrehen muß wirklich zwingend der Kohlenhydratstoffwechsel mit überprüft werden zumal sich Symptome von EMS, ECS und der IR auch überlagern und das Gesamtprofil da hilfreich beim Ausschluss bzw. der Diagnostik der einzelnen Erkrankungen ist.

Seit wann ist er in deinem Besitz und seit wann hat er die aktuelle Rehe, ich bin da jetzt aus deinen Antworten nicht ganz schlau geworden :weißnich:

Auch sind gestellte Fragen zum Teil unbeantwortet geblieben und aus dem Wenigen was wir wissen kann man keine Empfehlungen ableiten.
Stellst du bitte die Ergebnisse der kommenden Blutwerte von Freitag später hier ein?

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