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 Betreff des Beitrags: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 17.02.2019, 10:57 
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Moin zusammen,

bin neu im Forum, aber erfahren in der Pferdehaltung seit über 30 Jahren. Deswegen weiß ich das Wichtigste zu Hufrehe natürlich, wenngleich wir nun erst zum zweiten Mal überhaupt in der ganzen Zeit einen Rehefall haben, diesmal bei unserem einen Shetty. Sie ist zu dick (OHNE Weidegang und mit portioniertem Futter, aber im letzten Jahr aufgrund verschiedener Umstände zu wenig Bewegung :( ) und hat vor anderthalb Wochen vom Hafereimer ihrer Paddocknachbarin (30j. Isi-Oma) genascht. Er war zum ersten Mal sehr unglücklich durch den E-Zaun geschoben. Bevor jemand aufschreit: kommt jetzt natürlich nicht mehr vor, ist jetzt alles gesichert.

Nun hat Tiff, 18 J., eine Rehe bekommen. Zunächst nicht dramatisch, nur leicht. Leider hat sich bis jetzt unser an sich sehr guter und seit Jahrzehnten behandelnder TA mit seiner Behandlung durchgesetzt, er hat ihr Phenylbutazon verschrieben, obwohl ich von Anfang an ein mulmiges Gefühl bei dem Zeug hatte. Zuerst bekam sie nur einmal tgl. 5ml, nun sollte sie nach 10 Tagen (weil es unverändert blieb) morgens und abends 5ml bekommen. Das habe ich nun drei Tage gemacht. Heute morgen war die Rehe nun aber deutlich verschlechtert. Ich möchte ihr das Zeug nicht mehr geben.

Meine Idee ist eher eingipsen. Ist das immer noch eine gute Akutlösung heutzutage? Für wielange würdet Ihr es max. machen? Unser anderer Rehefall liegt einige Jahre zurück.
Sie bekommt das Heu mit Stroh vermischt in kleiner Menge und natürlich seit sie die Rehe hat gewaschen - allerdings keine Stunde lang.

Unser TA meinte noch, dass in diesem Winter sehr viele Ponies erstmalig Rehe bekommen aufgrund des wohl erhöhten Fruktangehalts im letztjährigen Heu??? Habt Ihr da ähnliche Erfahrungen? Bei Tiff war es sicher eine Mischung aus allem. Und ja, wir werden sie noch auf EMS testen lassen. Cushing hat sie definitiv nicht, sie hat im Winter zwar dicke Wolle (originales Shetty), verliert sie aber im Frühjahr ganz normal und hat immer fantastisches Fell.

Welches Schmerzmittel ist denn für Shetties geeignet? Metacam? Was sagen die Shettyerfahrenen unter Euch? Würde mich sehr über rasche Hilfe freuen!

Danke im Voraus!

Anne von Hof FYLGJA


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 17.02.2019, 12:46 
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Beiträge: 11462
Okay, dann will ich dir mal rasch mit ein paar Infos um die Ecke kommen und dich im Forum Willkommen heißen :hallo:

Phenylbutazon hat berechtigter Weise bei dir ein mulmiges Bauchgefühl ausgelöst da es insbesondere bei Ponys Reheverursachend oder Reheunterhaltend wirken kann.
Auch wenn dies von TÄ immer wieder verneint wird zeigt die Erfahrung vieler User, inkl. meiner eigenen Anderes. Meine Shettystute bekam erst durch Phenybutazon einen Lehrbuchmässigen Reheschub und das Zeug kommt nie wieder in meine Ponys.

Von daher sollte sofort ein Wechsel auf Finadyne oder Metacam vorgenommen werden, natürlich in Absprache mit deinem TA denn WIR dürfen schon rein rechtlich keine Therapieanweisungen geben.

Hatte die Maus in der Vergangenheit schon einmal Rehe?


Shettys sind ja wie auch andere Robusten (Isis, Haflinger aber auch Spanier) genetisch bedingt für eine IR prädisponiert das ihnen das Überleben in Kargheit sichert und grundsätzlich ein tolles und ausgeklügeltes Phänomen der Natur ist aber unter wenig moderater Arbeit und zu reichhaltigem Futter oftmals ins Krankhafte kippt.
Zu reichhaltig ist oftmals schon das hiesige Heu das immer mehr aus ungeeigneten Gräsern wie z.B. Deutsches Weidelgras besteht das zu allem Überfluß noch stark Endophytenbelastet weil Genmanipuliert um die Stressresistenz zu erhöhen ist.

Wenn du das Heu sowieso schon nass verfütterst tust du gut daran es einstündig zu waschen um bis zu 3ß% der unstr. Kohlenhydrate zu lösen und auszuspülen, das speckt den Gesamtzuckergehalt schon deutlich ab und senkt damit die evtl. zu hohe Blutglukose aber in jedem Fall das zu hohe Insulin das bei IR/EMS maßgeblich für Hufrehe, da Gewebeschädigend ist.

Die Menge sollte 1,5% des Zielkörpergewichtes bei einer Reduktionsdiät und max. 2% in der Erhaltung betragen. Das dies auf möglichst viele kleine Mahlzeiten verteilt, evtl. in engmaschigen Heunetzen angeboten werden sollte weißt du selbst sicher.
Abwiegen ist hier ein unbedingtes Muss.
Einfach nur weniger Futter sollte sie nicht bekommen da insbesondere adipöse Ponys die in einen Hungerszustand kommen Fette in die Blutbahn freigeben das durch hohe Triglyceride zur lebensbedrohlichen Hyperlipämie führen kann.

Das Pony sollte sich jetzt unter Schmerzen und Gabe von Schmerzmitteln gar nicht bewegen sondern in eine Krankenbox/Paddock mit tiefer weicher Einstreu verbracht werden.
Zum Kühlen eignen sich Eiswürfeltüten aus dem Supermarkt die du locker um die Hüfchen tüddeln kannst weil dies eine ausreichend lange Kühlung gewährleistet, schmelzen sie fällt das Konstrukt einfach ab.
Auch wenn die Kühlung nur in der Initialphase belegt hilfreich ist scheinen die Pferde auch später noch davon zu profitieren.

Das sie kein Cushing hat kann man leider nicht allein am Fell oder Fellwechsel fest machen weil klassische Symptome oft erst nach jahrelangen im Untergrund brodelnden ECS in Erscheinung tritt. Vielfach ist eines der ersten Symptome eine Hufrehe und im Rahmen der Ursachenforschung wird dann ein ECS festgestellt.

Ein unbehandeltes ECS hat leider weitreichenden Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel und es gibt die IR nicht nur als eigenständige Erkrankung sondern auch als häufiges Symptom des EMS/ECS.
Kommen nun mehrere Faktoren zusammen (weniger Bewegung, Futterklau, genetische Prädisposition, zu zucker und stärkereiche Nahrungsmittel/Heu/Heulage stellen diese nicht selten den berühmten Tropfen dar der das Stoffwechselfass zum überlaufen bringt.

Nun gehts also zwingend an die Ursachenforschung der Hufrehe und das heißt jetzt:
kombiniertes EMS/ECS Gesamtprofil (im ABC meiner Signatur) durchgeführt durch einmalige Blutentnahme am heunüchternen Pony.

EMS und ECS haben sich überlagernde Symptome weshalb gerade bei der Ursachensuche beides zusammen gehört wie das Amen zu Kirche.

Auch wenn das Pony Schmerzen hat und ACTH davon beeinflust wird würde ein Nicht Cushing Pferd keinen pathologischen sondern allenfalls minimal erhöhtes ACTH zeigen.

Es ist also trotz der Schmerzen und dem Umstand das ACTH ein "Stresshormon" ist wichtig jetzt das Gesamtprofil zu veranlassen denn wenn sich hier ein ECS zeigen sollte müßte dieses natürlich sofort behandelt werden um der Hufrehe Herr zu werden.
Meine Hermine hatte damals dreijährig nur Hufrehe aber ein ACTH von 3080!!!! Also bitte nichts vermuten sondern testen!!!

Desweiteren sollte jetzt eine Rehegerechte Hufzubereitung und Hufpolster an die Hufe damit sich das lahme Pony komfortabler stellen kann.
Röntgenbilder wären auch wichtig um zu schauen welche Schäden nun enstanden sind und auch um danach die Hufzubereitung und Unterstützung adäquat ausführen zu können.

Leichtgewichte wie Ponys kommen häufig ohne Rehebeschlag aber mit anderem temporärem Hufschutz wie z.B. Hufschuhe oder, absolut genial und innovativ, dem Reheduplo mit Casthaken aus. Ob das machbar ist zeigen die RöBIs.


Sweit erstmal von mir ein Infos an dich für deine kleine Maus der ich gute Besserung wünsche.
Sollte etwas unklar oder unerwähnt geblieben sein dann bitte immer her mit deinen Fragen, die zu beantworten und zeitnah Hilfe zu leisten ist unser Anliegen.

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LG Kathi

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 17.02.2019, 15:31 
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Registriert: 17.02.2019, 10:19
Beiträge: 47
Hallo Kathi, hallo Ihr anderen,

danke für die nette Begrüßung und die Info! Wir haben übrigens seit 30 Jahren einen heilpäd. Reiterhof und haben derzeit noch neben den beiden Shetties drei Highlandponies und vier Isis (alle zwischen 18 - 30 J. inzwischen, einige RentnerInnen). Wir sind LAG-Stall seit 1999 und unsere Fütterung hat immer Höchstbepunktung. Das nur so zu uns als Erklärung. :wink:

Da wir schon mal ein EMS-Pferd (NICHT zu dick, anscheinend genetische Disponente???) hatten, kennen wir uns damit inzwischen leider ganz gut aus. Wir mussten sie letzten Sommer einschläfern lassen, weil nichts mehr ging... :cry: :(

Auf jeden Fall werden wir zu Finadyne oder Metacam wechseln! DANKE für den Tipp!!!

Heu wässern, etc. sind wir schon sehr dicht am Optimum. Wir füttern zudem Naturschutzwiesenheu - KEIN überdüngtes Zeug. Und unser Heu ist seeehr rohfaserhaltig. Die Shetties bekommen ausserdem immer die 'Stengel', die die Großen in der Raufe übriglassen. :wink: Jetzt bekommen sie seit gestern als weitere Diätmaßnahme 1/2 und 1/2 Heu und Stroh (leider kein gutes, aber was wir eben auf die Schnelle bekommen konnten). Die Gefahr der Hyperlipämie kennen wir auch. Eine Isistute von uns bekam das mal nach einer OP in der Klinik - es stand auf der Kippe mit ihr. Da passen wir deshalb total auf! Aber danke auch hier nochmal für den Hinweis. :wink:

Röntgen lassen werden wir erst nach dem Reheschub (Empfehlung unseres TA) - und ja, es ist ihr erster! GOTTSEIDANK und der soll es auch bleiben!!!

Wie ist es mit Eingipsen? Macht man das noch zur Entlastung? Wie lange höchstens? Hat unserer EMS-Stute bei den ersten Reheanfällen immer am besten geholfen...

Herzlichen Gruß aus dem Norden, Anne von Hof FYLGJA


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 17.02.2019, 16:40 
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Beiträge: 482
Hallo und herzlich Willkommen auch von mir!
Ein Wechsel des Medikaments ist sicher eine wichtige Maßnahme, ebenso ein zügiges EMS/ECS Profil (aber Achtung, hier gilt es einen besonderen Probenumgang zu beachten um verlässliche Werte zu bekommen! Nicht jeder Tierarzt weiß das, bzw erachtet das als sinnvoll). Mit den Blutwerten kann dann geguckt werden wie die Maus Stoffwechsel mäßig so da steht und wie und wo man im Management noch optimieren kann und soll.
Habt ihr euer Heu schonmal analysieren lassen bzgl Zuckergehalt?
Wie sind denn die Hufe derzeit bearbeitet worden? Hat sie Polster drunter (wäre als erste Maßnahme gut) und eine Bearbeitung der Hufe an sich ist auch wichtig damit sie so komfortabel wie möglich stehen kann! Mit dem Gipsen weiß ich nicht ob das noch so üblich ist. Bei meiner Stute wurde es vor 5 Jahren noch gemacht, hat ein bisschen Besserung gebracht, den Durchbruch zum besseren stehen gab es bei uns aber erst mit optimierter Hufzubereitung und Eisen (allerdings ein Großpferd). Vllt seid ihr mit einem Notfallpolster als Verband erstmal am besten bedient..? Aber da wird es hier bestimmt noch mehrere Meinungen zu geben.
Alles Gute erstmal an euch!
Ich glaube übrigens, wir sind quasi Nachbarn :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 17.02.2019, 19:14 
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Beiträge: 11462
Das Eingipsen wird grundsätzlich kontrovers diskutiert und findet meistens Anwendung wenn der Trachtenbereich erhöht werden muß und um diese Erhöhung zu fixieren.

Wird aber zuvor kein Röntgenbild erstellt das die Anforderungen des Hufes an die notwendige Bearbeitung zeigt sollte man m.E. mit eingipsen mehr als vorsichtig sein um sicherstellen zu können das die empfindliche Hufbeinspitze die durch die Rehe Schaden an der Position genommen haben kann nicht dadurch Druckbeaufschlagt anstatt schwebend und entlastend zu stellen.
Wird diese Druckbeaufschlag riskiert man das die Hufbeinspitze die Sohle perforiert.

Trachten hochstellen birgt immer die Gefahr das man später einen erworbenen Bockhuf zu beklagen hat wenn dies nicht nur als sehr kurze Maßnahme in der hochakuten Phase sondern über einen längeren Zeitraum Anwendung findet.
Hoch gestellt werden die Trachten mit dem Hintergedanken dadurch die tiefe Beugesehne zu entlasten und einer Rotation dadurch vorzubeugen.

Etabliert hat sich das rehegerechte Zubereiten der Hufe durch raspeln hin zu einer physiologischen Hufform. Sollte dies dann das Trachten herunternehmen erfordern sollten diese im selben Umfang wieder erhöht werden um dadurch keinen zu starken und schmerzhaften Zug auf die Sehne zu bringen.
Bei Equivetinfo.de unter Hufrehe/chronisch ist das sehr anschaulich und bebildert erklärt.

Ansonsten schau mal in die Fachinformation von Wolfgang Busch, DER Reheexperte schlechthin und Entwickler des Reheduplos an wo alle Maßnahmen die am Huf erforderlich sind damit er gesund in Anbindung herunter wachsen kann
erklärt sind.
Die Anforderungen die ein Rehehuf erfordert sind immer gleich, egal ob man nun Duplo, Beschlag, Hufpolster, Bekleb, Gips oder Hufschuhe nutzt.
Von maßgeblicher Wichtigkeit ist die rehegerechte Hufzubereitung nach aktuellen Röntgenbildern!

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 18.02.2019, 10:54 
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Registriert: 17.02.2019, 10:19
Beiträge: 47
Erstmal danke Euch allen für die ganzen Infos - und so schnell! Hat uns schon mal gut weitergeholfen...

Mein Mann hat gestern noch eine Zehenentlastung gebastelt. Heute haben wir richtiges Verbandsmaterial für einen Hufverband von unserem TA bekommen. Jetzt wird er nochmal richtig haltbar gemacht.

Ja, unser TA war nun heute morgen gleich da. Sie bekommt jetzt Metacam 1x tgl. und Blutprobe wegen EMS/ECS hat er gemacht und die ist nun hoffentlich schon auf dem Weg zum Labor. Übrigens hier ist das Laboklin, wo alles untersucht wird was die Praxis nicht selbst machen kann. Das ist auch ein sehr gutes Labor! Wir hatten früher viel mit ihnen zu tun wegen der jährlichen Kontrollen der Spurenelemente bei unseren damaligen Ekzemern... die Zeiten sind nun gottseidank vorbei!

Heute morgen kam Tiff uns schon entgegen, ist also freiwillig wieder gelaufen! Geradeaus sehr passabel, nur Wendeschmerz deutlich. :2daumenhoch:

Zum Futter meinte TA, Heumenge findet er so o.k. (1,5kg/100kg), Stroh zum Knabbern sollen sie zusätzlich bisschen haben. Zweimal tgl. füttern hält er für ausreichend. Wir füttern das gewässerte Heu/Stroh-Gemisch aus Raufen, wo dann auch immer ein bisschen drin liegenbleibt bis zur nächsten Fütterung... Hyperlipämie also ausgeschlossen. :wink:

Zur Hufbearbeitung. Wir haben gelernt von Schmied und TA, immer die Zehe kurz zu halten ansonsten normale Hufbearbeitung??? Röntgen machen wir, wenn die akute Phase abgeklungen ist.

Zur Bewegung. Unser TA meinte, wenn sie bis zum WE nicht mehr lahmt, sollen wir nächste Woche mit Spaziergängen auf weichem (aber auch nicht zu weichem) Boden anfangen. Mein Bauchgefühl sagt, ein paar Tage lahmfrei abwarten bevor wir mit der ganz leichten Bewegung anfangen ist gesünder???

So, muss weiterarbeiten!

Herzlichen Gruß, Anne vom FYLGJA-Team


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 18.02.2019, 12:41 
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Registriert: 10.01.2018, 06:50
Beiträge: 226
:hallo:

Bewegen würde ich erst, wenn das Pony ohne Schmerzmittel lahmfrei läuft.

Bez. Hyperlipämie: wieviel hat dein Pony denn bisher zu fressen bekommen ? Ich will dich ja nicht beunruhigen, aber mein Pony ist während der Rehe - obwohl er immer gut gefressen hat - in eine Hyperlipämie gerutscht. Man darf bez. Energieverbrauch die Schmerzen nicht vergessen - die zehren. Dein Pony darf also keinesfalls zu schnell abnehmen. Da solltest du unbedingt ein Auge drauf haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 18.02.2019, 13:19 
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Registriert: 17.02.2019, 10:19
Beiträge: 47
Bewegung nach völliger Schmerzfreiheit ist klar. Soll man dann noch paar Tage warten oder kann man dann gleich loslegen mit kurzen Spaziergängen? Was denkt Ihr? Wie sind Eure Erfahrungen?

Zum Futter. Sie bekommt dieselbe Menge Heu wie vorher. Die war schon den ganzen Winter exakt so und ist zum langfristigen Abnehmen gedacht. Und das Stroh ist jetzt extra zum Knabbern 'überher'.

In eine Hyperlipämie rutscht hier hoffentlich keiner! Das Thema kennen wir ja von unserer damals 10-jährigen Isistute, die in der Klinik nach der OP reinrutschte. Gottseidank ist diese Klinik so Isi-erfahren, dass sie es sofort bemerkten, weil sie routinemäßig den Zuckergehalt im Blut kontrollierten. Sie konnten daraufhin sofort gegensteuern und trotzdem stand es zwischenzeitlich auf der Kippe, ob sie es schafft oder nicht. Sie hat es geschafft - gottseidank!!! Seitdem ist sie wieder kerngesund und fit wie ein Turnschuh mit ihren inzwischen 27 Jahren. :2daumenhoch:

Trotzdem danke für den Hinweis! Mit einer Hyperlipämie ist in jedem Fall nicht zu spaßen!!!

Euch allen einen schönen Tag mit gesunden Ponies/Pferden!

Herzlichen Gruß, Anne von Hof FYLGJA


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 18.02.2019, 13:21 
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Beiträge: 11462
FYLGJA hat geschrieben:

Zum Futter meinte TA, Heumenge findet er so o.k. (1,5kg/100kg), Stroh zum Knabbern sollen sie zusätzlich bisschen haben. Zweimal tgl. füttern hält er für ausreichend. Wir füttern das gewässerte Heu/Stroh-Gemisch aus Raufen, wo dann auch immer ein bisschen drin liegenbleibt bis zur nächsten Fütterung... Hyperlipämie also ausgeschlossen. :wink:

Zur Hufbearbeitung. Wir haben gelernt von Schmied und TA, immer die Zehe kurz zu halten ansonsten normale Hufbearbeitung??? Röntgen machen wir, wenn die akute Phase abgeklungen ist.

Zur Bewegung. Unser TA meinte, wenn sie bis zum WE nicht mehr lahmt, sollen wir nächste Woche mit Spaziergängen auf weichem (aber auch nicht zu weichem) Boden anfangen. Mein Bauchgefühl sagt, ein paar Tage lahmfrei abwarten bevor wir mit der ganz leichten Bewegung anfangen ist gesünder???


Wenn die Süße zu pummelig ist sind 1,5%/100 Kg KM okay, darunter sollte man aber auf keinen Fall gehen.
Zehe kurz ist generell ein Muss, bei einem Rehelein sowieso!
Ansonsten normale Hufbearbeitung? Im Prinzip ja, vorausgesetzt du hast noch einen normalen Huf der bearbeitet werden soll und das ist bei einer Hufrehe keineswegs vorauszusetzen weshalb ja RöBis empfohlen werden.

Wenn die Schmerzmittel abgesetzt sind und das Pony trotzdem schmerzfrei und ohne Überwärmung im Huf und ohne Pulsation bleibt und wirklich erst dann kann man mit tgl. 5-10 Minuten Schrittspaziergänge in Geradeausrichtung beginnen.
Bleibt alles gut wird dies wöchentlich um weitere 5 Minuten gesteigert.
Gibt es Rückschläge muß man leider wieder alles auf Null setzen und alles bis dahin Erreichte ist hinfällig was man ja nun nicht riskieren möchte.

Vermieden werden sollten Flieh und Scherkräfte wie sie beim laufen auf z.B. sehr unebenem oder gar gefrorenem Boden, beim longieren, bei schnelleren Gangarten und Hüpfern/Sprüngen entstehen.
Dieses Vorgehen und konsequente beherzigen der Einschränkungen haben sich zigfach bewährt.

Man darf nicht vergessen das der Hufbeinträger geschädigt ist und seiner Aufgabe der innigen, elastischen Verbindung von Hornkapsel und Hufbein nicht mehr oder zumindest nicht vollumfänglich gerecht werden kann.

Niemand würde ein Trampolin besteigen und darauf ausgelassen hüpfen wenn einige oder fast alle die Sprungfläche und Gestell verbindenden Federn fehlen. Plump gesagt ist das mit dem Huf nichts anderes.

Zeitnahe Bewegung ist zwar gerade bei metabolischen Rehen immens wichtig aber das der Huf das hergeben können muß sollte unbedingt berücksichtigt werden weswegen die Bewegung angepasst ausfällt solange der Huf nicht zu 2/3 fest in Anbindung nach unten durchgewachsen ist.
Voll belastbar ist der Huf wenn er einmal komplett in Anbindung herunter gewachsen ist was je nach Hufwachstum etwa ein Jahr dauert.

Wenn man es ganz gut machen will lässt man VOR dem Bewegen die RöBis machen damit die Hufe gut gewappnet und rehegerecht zubereitet und unterstützt sind wenns los geht. Auch damit kann man im Vorwege schon für mehr Hufsicherheit sorgen.

PS:

Zweimal tgl. füttern finde ich persönlich doof weil es ja nicht nur Nahrungsaufnahme sondern auch Beschäftigung ist und das Pferd als Dauerfresser ja auf wenig aber dafür permanente Nahrungsaufnahme ausgelegt ist.
Einstündig gewaschenes Heu sollte man entsorgen wenn es nicht aufgefressen wurde weil das sehr Gammelanfällig ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 18.02.2019, 13:42 
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Registriert: 17.02.2019, 10:19
Beiträge: 47
Zitat:
Wenn die Süße zu pummelig ist sind 1,5%/100 Kg KM okay, darunter sollte man aber auf keinen Fall gehen.


Ist sie ja, s. mein Eingangspost.

Zitat:
Zehe kurz ist generell ein Muss, bei einem Rehelein sowieso!
Ansonsten normale Hufbearbeitung? Im Prinzip ja, vorausgesetzt du hast noch einen normalen Huf der bearbeitet werden soll und das ist bei einer Hufrehe keineswegs vorauszusetzen weshalb ja RöBis empfohlen werden.


Unsere Ponies gehen alle barhuf. Nach einer einmaligen Rehe ist hoffentlich noch nicht von einer Veränderung des Hufes auszugehen... :wink:

Zitat:
Wenn die Schmerzmittel abgesetzt sind und das Pony trotzdem schmerzfrei und ohne Überwärmung im Huf und ohne Pulsation bleibt und wirklich erst dann


Ist mir schon klar. Ich halte eigene Ponies seit 30 Jahren. :wink:

Zitat:
kann man mit tgl. 5-10 Minuten Schrittspaziergänge in Geradeausrichtung beginnen.
Bleibt alles gut wird dies wöchentlich um weitere 5 Minuten gesteigert.


Geradeaus ist klar. 5-10 min. Spaziergänge ist ein guter Tipp. Dann werde ich damit dann mal anfangen, wenn es hoffentlich jetzt bald deutlich besser wird... :(


Zitat:
Man darf nicht vergessen das der Hufbeinträger geschädigt ist und seiner Aufgabe der innigen, elastischen Verbindung von Hornkapsel und Hufbein nicht mehr oder zumindest nicht vollumfänglich gerecht werden kann.


Ist mir schon klar. :wink:


Zitat:
Zeitnahe Bewegung ist zwar gerade bei metabolischen Rehen immens wichtig


Das ist ja noch nicht raus. Ich hoffe inständig, dass wir jetzt nicht noch ein EMS-Pferd haben. Ergebnis bekommen wir demnächst.

Zitat:
Voll belastbar ist der Huf wenn er einmal komplett in Anbindung herunter gewachsen ist was je nach Hufwachstum etwa ein Jahr dauert.


Was meinst Du mit 'voll belastbar'? Sie ist normalerweise im Einsatz im HAP und wird freizeitmäßig gefahren (mit Hufschuhen).

Zitat:
Wenn man es ganz gut machen will lässt man VOR dem Bewegen die RöBis machen damit die Hufe gut gewappnet und rehegerecht zubereitet und unterstützt sind wenns los geht. Auch damit kann man im Vorwege schon für mehr Hufsicherheit sorgen.


Genau das haben wir vor. :wink:

Zitat:
Zweimal tgl. füttern finde ich persönlich doof weil es ja nicht nur Nahrungsaufnahme sondern auch Beschäftigung ist und das Pferd als Dauerfresser ja auf wenig aber dafür permanente Nahrungsaufnahme ausgelegt ist.


Unsere Ponies bekommen auch dreimal, hatte mich verschrieben. :wink: Ihre Fresspausen sind max. 3-4 Std. Deshalb ist ja auch das Stroh prima, weil sie da gut noch drauf rumkauen können zum Zeitvertreib.

Zitat:
Einstündig gewaschenes Heu sollte man entsorgen wenn es nicht aufgefressen wurde weil das sehr Gammelanfällig ist.


Die Raufen werden natürlich jedes Mal gesäubert, sprich die Reste rausgeholt bevor neues Futter reinkommt. Sowas gehört für mich zum einfachen FütterungsABC... :roll:

Nix für ungut, auch wenn ich im Forum neu bin, bin ich doch nicht ganz 'unbeleckt' in der Pferdehaltung (s. meine vorherigen Posts)! :wink:

Herzlichen Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 18.02.2019, 14:27 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11462
Man weiß ja nun nicht ob und wenn ja in welchem Ausmaß Schäden an den Hufen entstanden sind was nicht von einmalig oder evtl. vorangegangenen Rehen abhängig ist.
Ich hoffe natürlich mit euch das die Maus mit einem blauen Auge davon gekommen ist und KEINE Lageveränderungen der Hufbeine stattgefunden haben.


Der Hinweis auf die vollständige Belastbarkeit der Rehehufe ist eine Kernaussage, es variirt natürlich sowohl zu kürzer als auch längerer Zeit je nachdem ob und wieviel die Hufrehe an Schaden angerichtet hat und wie das Gesamtmanagement ausgerichtet ist.
Das werden die RöBis bei euch zeigen.

Ich habe deine 30 jährige Erfarung zur Kenntnis genommen und will sie nicht in Abrede stellen aber setzte immer ungern etwas voraus.
Wenn man immer gesunde Pferde hatte kann einen auch als langjähriger Besitzer von Pferden eine Hufrehe oder Stoffwechselkrankheit ins straucheln bringen was nicht verweflich ist.
Man beschäftigt sich ja oft erst intensiv mit etwas wenn es einen dann selbst betrifft, war bei mir nicht anders. :wink:

Darum schreibe ich i.d.R. lieber allgemein und jeder kann sich das herauspicken was für ihn persönlich wichtig oder neu ist.
Auch lesen oftmals andere Interessierte an einem aktuellen Fall mit, was auch gewünscht ist, und nicht jeder hat das Wissen das du schon hast.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 18.02.2019, 17:49 
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Registriert: 17.02.2019, 10:19
Beiträge: 47
Leider hatten wir natürlich in den 30 Jahren auch immer mal das eine oder andere bei unseren Ponies. Selbst gute Haltung schützt davor nicht, dessen muss man sich immer bewusst sein. Wenngleich es bei uns sicher im Vergleich mit anderen ähnlich großen Pferdehaltungen wenig war.

Und durch unsere teilweise bis zu 7 Ekzemer (von leicht bis schwer) und eine Stute mit PA haben wir uns lange und ausführlich mit Stoffwechselerkrankungen beschäftigt - allerdings weniger mit Hufrehe, EMS und ECS. Durch sehr späten Weidebeginn (nach Ausblühen der Gräser, dann nur stundenweise, gaaanz langsames Anweiden) und artgerechte Fütterung (für alle ganzjährig rohfaserhaltiges Rauhfutter, dreimal füttern tgl. bis in manchen Herden (Alte + Junge) Rauhfutter ad libitum und dazu gutes Mineralfutter, Krafu bei Bedarf und dann nur Hafer und Heucobs-> kein Müsli-Melasse-Schnickschnack :roll: ) und jährliche Blutwertekontrollen hatten wir das Thema aber ganz gut im Griff. Und dachten immer, Rehe wird uns nicht treffen. Kein Pony war zu dick, nur die Shetties sind seit jeher gewichtsmäßig in unseren Augen grenzwertig. Unser TA sagt immer, es gibt viel schlimmere. Aber das ist kein Trost für mich! :wink:

Unseren ersten Rehefall hatten wir dann vor etwa vierzehn Jahren als unsere Isistute 'Atorka' zunächst eine Vergiftung hatte (vermutet wurde Botulismus, war aber nichts zu finden und sie war und blieb die einzige) mit Lähmungserscheinungen und allem Drum und Dran (war ziemlich dramatisch!), die dann nach anderthalb Tagen in eine Vergiftungsrehe mündete, die sie aber durch sofortige Behandlung unbeschadet überstand. Dann war viele Jahre Ruhe und wir waren davon ausgegangen, dass es sich erledigt hat, sie war auch wieder einige Jahre ganz normal mit den anderen im Sommer stundenweise auf der Weide. Unsere Weide ist selbstredend ungedüngt, nur gekalkt und die Pferde werden auf unserer Portionsweide immer früh genug umgeweidet, bevor sie kahlgefressen ist.

Dann bekam sie plötzlich aus heiterem Himmel mitten im Winter - ohne Futterumstellung o.ä. eine weitere Rehe. Und wieder blieb nichts zurück. Dann folgte ca. acht Wochen später noch eine Rehe. Da waren wir dann endgültig alarmiert und die Ursachenforschung ergab EMS, obgleich sie lebenslang (ist eine selbstgezogene gewesen) schlank und rank und überhaupt kein 'EMS-Typ' war.

Sie durfte ab dem Jahr natürlich garnicht mehr auf die Weide und gehörte fortan zur Nassheufressergruppe. Damit ging es paar Jahre sehr gut, sie war symptomfrei. Bis es dann im Frühjahr 2016 ganz massiv wieder losging mit einem weiteren Reheschub. Und dann häuften sich die Reheschübe in immer kürzeren Abständen ohne äußeren Anlass - keine Futterumstellung, ähnliche Bewegung. Wir verstanden es nicht und konnten immer nur reagieren. Unser TA war ebenso ratlos. Schliesslich bekam sie im November 2017 wieder einen Reheschub, aus dem sie bis Juni 2018 nicht mehr rauskam trotz aller Bemühungen unsererseits, diverser TÄ, usw. Da haben wir sie schweren Herzens einschläfern lassen müssen. Das war seeehr traurig und bitter! :( :cry:

Im Nachhinein haben wir über Umwege erfahren, dass ihr Vater ihr wahrscheinlich eine Stoffwechselstörung vererbt hat - es gibt noch mehr Nachkommen mit solchen Problemen. Leider erfährt man sowas ja nicht offiziell und schon garnicht vor der Entscheidung, ihn als Vater auszusuchen. Und auf der Mutterseite gab es auch bei einzelnen Pferden in den Vorfahren mal ganz leichte Stoffwechselstörungen, zB. bei Atorka's Oma (meiner ersten Isistute). Insgesamt unbedeutend, aber nicht in dieser Kombination! Wenn wir das von dem Hengst gewusst hätten, hätten wir uns ihn ganz sicher nicht ausgesucht! Sowieso eine Riesensauerei mit was für Pferden gezüchtet werden darf oder einfach wird!!! :drunter:

Deshalb habe ich jetzt bei Tiff etwas panisch reagiert. :kinn: Aber ich bin jetzt sehr zuversichtlich, dass wir es bei ihr wieder hinkriegen. Es war einfach eine Verkettung unglücklicher Zufälle bei ihr, hoffe ich. :daumenhoch:

Also, bitte drückt uns mal die Daumen, dass Tiff die Rehe gut übersteht und wieder fit wird wie eh und je! :2daumenhoch:

Herzlichen Gruß, Anne von Hof FYLGJA


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 18.02.2019, 18:43 
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Beiträge: 11462
Oh je, hatte sie vielleicht Cushing?

Dafür das ihr Isis habt und die Rassebedingt IR-veranlagt sind habt ihr aber insgesamt wenig Probleme gehabt was nicht zuletzt dem angepassten Management geschuldet ist. Toll :2daumenhoch:

Leider korreliert die Figur so gar nicht mit den Blutwerten, wir haben hier schon rappeldürre Pferde gehabt die hochgradig IR waren und deshalb das gesunde Auffüttern nochmal schwieriger war als sowie schon.
Auch Cushis ohne jegliche typische ECS Symptomatik weil das Cushing ja oft lange unbemerkt im Verborgenen brodelt bis es offensichtlich wird.

Meine beiden Ponys sind Halbgeschwister und sind beide bereits dreijährig positiv ECS, EMS und IR getestet worden.
Bei der Stute wurde wegen einer Hufrehe und deren Ursachenforschung zum Glück trotz des jungen Alters ein kombiniertes EMS/ECS Gesamtprofil gemacht das uns dann ins dann schockierte Bild setzte und hat handeln lassen.
Ihren Halbbruder gleichen Alters haben wir ohne jegliche Symptome aus einem Bauchgefühl heraus ein halbes Jahr später testen lassen und Zack, auch EMS/ECS, IR.
Da der Hengst den Sommer auf einer Stutenweide verbracht ist davon auszugehen das auch die anderen drei Fohlen aus dem Jahrgang krank sind :( Ich glaube daher das ein ECS zumindest durch entsprechendes Erbgut begünstigt wird.
Seither bin ich also auf Grund eigener Erfahrung immer hinterher, egal wie alt die Pferde sind, bei der Ursachenforschung bzgl. Hufrehe auch generell ein ECS auszuschließen.

Das meinte ich vorhin wo ich schrieb das das Gesamtmanagement wichtig ist will man den Huf gesunden lassen.
Einer/m IR/EMS durch angepasste Fütterung und moderater Bewegung begegnen, ein ECS mit dem Goldstandard Pergolidmesilat unter Zuhilfenahme von regelmässigen Therapiekontrollen therapieren.

Oft haben Rehepferdbesitzer nur die Hufe im Fokus ihres vermehrten Interesses aber die sind letztlich nur ein Symptom an dessen Ursache man sich heranmachen muß.

Ihr kriegt das alles hin, da bin ich sicher weil ihr sofort reagiert habt aber drücke euch trotzdem vorsorglich ganz fest die Daumen dafür :daum:

Auf die Blutwerte bin ich echt gespannt, die dürften ja diese Woche noch eintrudeln.....

_________________
LG Kathi

Der Mensch der die Bereitschaft hat, etwas zu ändern findet seinen Weg - der andere findet eine Ausrede


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 18.02.2019, 20:15 
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Registriert: 17.02.2019, 10:19
Beiträge: 47
Code:
Oh je, hatte sie vielleicht Cushing?


Nein, haben wir testen lassen. Sogar zweimal, am Ende auch nochmal. War es aber nicht. Hätte man ja besser was machen können... :(

Zitat:
Dafür das ihr Isis habt und die Rassebedingt IR-veranlagt sind habt ihr aber insgesamt wenig Probleme gehabt was nicht zuletzt dem angepassten Management geschuldet ist. Toll :2daumenhoch:


Danke! :wink:

Zitat:
Leider korreliert die Figur so gar nicht mit den Blutwerten, wir haben hier schon rappeldürre Pferde gehabt die hochgradig IR waren und deshalb das gesunde Auffüttern nochmal schwieriger war als sowie schon.
Auch Cushis ohne jegliche typische ECS Symptomatik weil das Cushing ja oft lange unbemerkt im Verborgenen brodelt bis es offensichtlich wird.


Deshalb haben wir heute ja auch sicherheitshalber Tiff testen lassen.

Zitat:
Da der Hengst den Sommer auf einer Stutenweide verbracht ist davon auszugehen das auch die anderen drei Fohlen aus dem Jahrgang krank sind :( Ich glaube daher das ein ECS zumindest durch entsprechendes Erbgut begünstigt wird.


Ist immer wieder eine Sauerei, dass sogenannte 'Züchter' (für mich eher Vermehrer :evil: ) mit solch' kranken Pferden weiterzüchten, obwohl sie davon wissen! :evil:

Zitat:
Das meinte ich vorhin wo ich schrieb das das Gesamtmanagement wichtig ist will man den Huf gesunden lassen.
Einer/m IR/EMS durch angepasste Fütterung und moderater Bewegung begegnen, ein ECS mit dem Goldstandard Pergolidmesilat unter Zuhilfenahme von regelmässigen Therapiekontrollen therapieren.

Oft haben Rehepferdbesitzer nur die Hufe im Fokus ihres vermehrten Interesses aber die sind letztlich nur ein Symptom an dessen Ursache man sich heranmachen muß.


Das stimmt. Ist uns leider sehr bewusst. :(

Zitat:
Ihr kriegt das alles hin, da bin ich sicher weil ihr sofort reagiert habt aber drücke euch trotzdem vorsorglich ganz fest die Daumen dafür :daum:


Danke!

Zitat:
Auf die Blutwerte bin ich echt gespannt, die dürften ja diese Woche noch eintrudeln.....


Ich halte Euch auf dem Laufenden. :wink:

Herzlichen Gruß, Anne von Hof FYLGJA


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe bei Shetty
BeitragVerfasst: 22.02.2019, 09:28 
Offline

Registriert: 17.02.2019, 10:19
Beiträge: 47
Erste Entwarnung!

Die Ergebnisse der Blutwerte sind da. ECS und EMS sind es NICHT!!! :2daumenhoch:

Tiff geht es schon viiiel besser! Vorgestern ist sie schon paar Schritte schneller getrippelt, als sie kurz in den Unterstand sollten. (Nur drei Schritte geradeaus, nicht dramatisch! :wink: ) Wollte damit nur sagen, es geht ihr deutlich besser!!!

Sie bekommt weiterhin Metacam, bis sie auch ohne 'Hufschuhe' schmerzfrei läuft. Dann schleichen wir raus.
Und ihre beiden Vorderhufe stehen noch erhöht auf einem weichen Polster und so ist die Zehe komplett entlastet. Das werden wir zur Sicherheit auch noch paar Tage so lassen. Und dann mal wieder ohne probieren. Und wenn sie dann schmerzfrei weiterläuft und das Schmerzmittel auch ausgeschlichen ist, dann wird sie geröntgt und dann fangen wir mit ersten Spaziergängen an. So ist der Plan... :kinn:

Die komplette Entlastung der Zehen hat es wahrscheinlich am meisten gebracht, aber ganz sicher auch die Umstellung auf Metacam!

Also, Euch ganz herzlichen Dank für Eure schnelle und kompetente Unterstützung! :hallo:

Euch allen ein wunderschönes WE!

Gruß, Anne von FYLGJA


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