Hufrehe ECS EMS Borreliose

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 Betreff des Beitrags: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 10.05.2009, 17:19 
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Hallo Leute,

bei meiner Hafistute (17 Jahre) wurde am 18.4. Hufrehe vorne beidseitig diagnostiziert.

Wendeschmerz, Pulsation. Zunächst ging man von einer leichten Rehe aus, es wurde ein paar Tage nur mit Metacam behandelt. Nachts aufgestallt, tagsüber Paddock (Gummiboden).
Nachdem es aber nicht besser wurde, zusätzlich noch Heparin. Nach einer Woche geröngt: links 7 Grad Rotation, rechts 6 Grad. Senkung beidseitig um ca 7mm. Sofort zehenoffener Beschlag. Danach lief sie gleich viel besser. Weiterhin für 500kg Metacam und Heparin. Nach weiteren 10 Tagen erneut geröngt: Unverändert.
Seit ein paar Tagen kein Heparin mehr, ich versuche nun uns aus dem Metacam rauszuschleichen. Ab einer Dosis von 400kg sieht man nach 24 Stunden eine Verschlechterung (Wendeschmerz). Nach der Metacamgabe wird es dann über den Tag wieder besser. Heute gab es die 300kg-Dosis, da wurde es über den Tag nicht viel besser.

Ich bin jetzt ziemlich verunsichert. Einerseits finde ich es nicht so toll, wochenlang Entzündungshemmer zu geben und zu beobachten, dass der Zustand ohne das Mittel nicht besser wird. Meine TÄ meint, so lange sie nicht besser läuft soll ich das Metacam auch nicht mindern.

Ist es "normal" dass meine Maus nach nun gut drei Wochen noch immer schmerzhaft ist?

Was vor der Rehe geschah, für Euch zur Info:
Über das Thema Fütterung und die Auslöser von Rehe habe ich mich bereits im letzten Jahr schlau gemacht. Da hatten wir einen Reheverdacht, der aber dann nur ein Hufgeschwür war. Damals habe ich schon alle Register gezogen und sie seit dem wie ein EMS-Pferd gefüttert. Sie hat super abgespeckt in dem halben Jahr. Nur Speedi-Beets und gewaschenes Heu (7kg am Tag, auf viele Portionen verteilt). Keine Möhren, kein Getreide, keine Leckerchen.

Mitte März haben wir mit dem Anweiden begonnen. Vorsichtig, wie immer (wir hatten früher nie Probleme mit Rehe, obwohl sie da viel, viel fetter war und auch allen Mist zum fressen bekam). Ende März Wurmkur.
8. April massiver Zeckenbefall! Ca. 50 Stück abgepflückt. An dem Tag war TA auch gerade zum impfen da, Tetanus und Tollwut. Mit Wellcare eingerieben. Vier Tage später (Dienstag) mit Butox behandelt. Freitags Rehe.

Großes BB war unauffällig, die eingeschickten Zecken auch. Ich denke der Chemiecocktail in Verbindung mit dem Gras waren für ihren Stoffwechsel einfach zu heftig.

Sie lebt mit ihrem Partner (auch unser Pferd) bei uns am Haus (Hof) im Offenstall. Beide Pferde kleben extrem aneinander, sind seit 10 Jahren keinen Tag getrennt gewesen. Der Große (Blüter) ist vom Typ extrem sensibel, schwerfuttrig, Magengeschwür, Koppen, Kolik und gehört eigendlich auf die Weide (wir hätten auch 8ha Weideland...) Nur jetzt mit der Rehe seiner "Herzdame" hat sich das ja wohl erledigt. Trennen kann ich die beiden nicht, die drehen beide am Rad.

Wie seht ihr das Thema Weidegang mit Rehepferd? Maulkorb liegt schon hier, aber kann ich das Risiko eingehen?

Über die zu erwartende Lebensqualität meiner Maus mache ich mir die meisten Gedanken. Wird ihr neues Leben (ohne Weide) für sie lebenswert sein? Jeden Tag schaue ich ihr in die Augen und frage sie, ob sie das alles will. Aber ich bekomme keine Antwort. Ich hoffe sehr, dass ich es wirklich sehe, wenn sie irgendwann mal gehen will. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen, aber ich würde sie nicht krampfhaft festhalten. Wie bekomme ich die beiden Pferde unter einen Hut? Ich liebe doch beide.

Naja, das ist eine andere Geschichte, werde schon wieder zu emmotional :-)

Viele Grüße und Danke für's zuhören....

Kerni


P.S. Stütchen hat außerdem noch einen heftigen Arthrosebefund hinten rechts (ist seit einem Jahr immer wieder lahm) sowie Spat. Außerdem immer wieder mal Husten (Kehlkopf) und eine Allergieanfälligkeit.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 10.05.2009, 17:49 
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Hallo Kernie,
ersteinmal ein Herzliches Willkommen bei uns, auch wenn der Grund dazu alles andere als schön ist.
Also vorweg: ein Hufreheschub kann u.U. auch schon mehrere Wochen bis Monate andauern,leider, wobei der Schmerzausdruck nicht unbedingt den Grad der Schäden im Huf anzeigt.
Ganz wichtig ist ersteinmal, den Auslöser der Rehe tatsächlich zu finden, ihn ausschließen um aus dem Reheschub herauszukommen.
Häufig kommen ja viele kleinere Sachen zusammen, die dann das Maß zum Überlaufen bringen., z.B. ist der Chemiecocktail echt heftig.
Butox sowie Wellcare sind wirklich alleine schon nicht ohne, und dann beides zusammen? puh, echt heftig.

Als erstversorgung ist die strenge Hufrehediät richtig und Boxenruhe.
Die Hufe sollten z.B. mittels Eiswürfelbeuteln gekühlt werden (natürliches Schmerzmittel).
Da Dein Pferd übergewichtig war und ein auf mageres Futter eingestellter Hafi ist kann man in doppelter Hinsicht von einer Insulinresistenz /EMS-Verdacht ausgehen. Daran ändert auch nicht unbedingt ein Abspecken etwas.
Weiterhin ist sie im "besten" Alter für Cushing.
Hast Du da irgendwelche weiteren Anzeichen?
Wenn dem der Fall ist, MUSS das ECS behandelt werden um überhaupt eine reele Chance zu haben aus dem Schub herauszukommen.
So, aber lass den Kopf nicht hängen, auch wenn es im Moment arg schlimm und kaum lösbar aussieht, es ist ganz,ganz viel zu schaffen!

Um Dir noch besser antworten zu können, wäre es prima aktuelle Fotos von Deinem Stütchen zu sehen, die Röntgenbilder sowie die Blutwerte.

LG Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 10.05.2009, 18:45 
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Hi Kernie,

herzlichen Willkommen bei uns.
Das hört sich ja alles furchtbar an. Ich kann an dieser Stelle auch nicht mehr viel sagen, Eddi hat ja schon alles wichtige aufgeführt und wie ich höre, kennst du dich mit EMS und Fütterung ja schon gut aus. Eine Frage dazu noch: Wäscht du ihr Heu evtl.?

Zu deiner Frage mit auf die Weide schicken. Also, ich würde davon abraten. Wie es klingt, hat sie ja noch Schmerzen und braucht daher Ruhe. Im Huf ist durch die Rehe ja vieles zerstört, und zuviel und zu frühe Bewegung wirkt sich dann ja nur schlecht aus. Ein Maulkorb ist sicher ein Option aber damit würde ich frühestens mit Anfangen, wenn sie übern Berg ist. Bei meiner habe ich auch zu früh mit dem Maulkorb angefangen, Ergebnis: Sie kam nicht aus dem Schub raus!
Ist es dir irgendwie möglich, den Offenstall zu unterteilen? Also ich habe das meiner unterteilt, sie hat ihren Offenstallteil und die anderen Pferde ihren. So können die anderen sie immer Besuchen und sie hat immer Blickkontakt. Sie kommt recht gut damit zurecht...
Manchmal dauert ein Hufreheschub recht lange. Bei mir waren es auch mehrere Wochen bis es endlich bergauf ging (übrigens ohne Schmerzmittel oder Entzündungshemmer) . Wie Eddi schon schrieb, man muss die Ursache finden und abstellen, dann solltest du bald ein Ergebnis sehen..
Bilder wären klasse. Also, meld dich bald wieder, frag uns Löcher in den Bauch, wir helfen dir so gut wir können!
Gruß

Sunflower


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 10.05.2009, 19:06 
Hallo

also, wenn Dein Hafi EMS hat, also insulinresistent (IR) ist, dann kann im Moment jedes Gras (auch mit Maulkorb) erst mal zuviel sein. Wieviel wurde sie denn vor dem Reheschub bewegt?

Ich habe auch ein Pony, dass fast kein Gras mehr haben darf. Er hat aber einen Kumpel, einen einigermaßen abwechslungsreichen Paddock, wird 6 x am Tag mit Heu gefüttert (Heuautomaten) und fast tgl. geritten. Ich habe den Eindruck, dass er damit wirklich zufrieden ist. Ich denke, mit ein bischen Einfallsreichtum, was den Paddock betrifft, leiden die Pferde nicht darunter, dass sie kein Gras kriegen dürfen. Letztes Jahr durfte Gordon GAR NICHT aufs Gras, derzeit teste ich mit 5 Minuten tgl. Er kommt jedesmal ohne Zicken wieder mit und geht dann zu seinem Heu und findet es nicht schlimm, dass sein Kumpel länger grasen darf.

Magst Du die Blutwerte mal einstellen? Sind da auch Mineralstoffe dabei gewesen?

Ansonsten würde ich wohl noch den Insulinwert bestimmen (Blut muss aber sofort am Stall zentrifugiert und tiefgekühlt werden) und einen Cushingtest machen. Da sie im akuten Schub ist, kann hier nur der ACTH-Wert bestimmt werden. Da die Blutprobe genauso wie die für Insulin behandelt werden muss, sollte man gleich beides machen.

Ich habe auch imme solange Metacam gegeben, bis es ohne ging. Der letzte Schub dauerte auch recht lange.

Kannst Du Bilder von Deinem Pferd einstellen und auch von den Hufen?

Tja, sonst wünsch ich Dir erst mal Viel Glück, dass es bald gut ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 10.05.2009, 19:38 
Hallo Kerni,

was mir beim Lesen aufgefallen ist, ist der Beschlag. Ist der lediglich zehenoffen? Oder hat der Schmied ein Polster druntergeschmiedet?

Grundsätzlich kenn ich inzwischen auch Tierärzte, die davon abraten, ein Pferd mit Rehe zu früh wieder auf die Weide zu schicken. Einige, die ich kenne, raten auch, mind. ein Jahr zu warten, damit sich alles stabilisieren kann. Der Stoffwechsel und auch der Huf müssen sich regenerieren und das dauert leider seine Zeit.

Ich fürchte, manchmal sind wir Menschen insgesamt zu emotional veranlagt. Ich würde auch versuchen, dem Großen einen Zugang zum Gras zu ermöglichen, da er es ja brauch, aber vielleicht könnt ihr es wirklich so machen, wie Sunflower es schrieb. So, daß er sie besuchen kann. Am Anfang wird er vielleicht nicht weggehen, aber ich denke, nach einiger Zeit werden sich beide an den Zustand gewöhnen. Er kann ja jederzeit dann wiederkommen. Und sie merkt, daß er immer wiederkommt.

Den Hinweis auf ECS hat Eddi Dir ja schon gegeben. Dem würde ich auf jeden Fall nachgehen, auch, wenn die Symptome nicht so gravierend erscheinen. Dann bist Du auf der sicheren Seite.

Ansonsten hilft nur Geduld haben und nicht verrückt werden. Kopf hoch, das wird schon. Genau, wie die Pferde, wirst auch Du Dich an die neue Situation gewöhnen. Hab ich auch, obwohl mein Pferd nicht einmal eine Rehe hatte. Aber man lernt, mit den veränderten Zuständen umzugehen, genau, wie die Tiere auch.

Bilder schau ich mir übrigens auch gerne an :wink: .

Alles, alles Gute für Euch!


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 10.05.2009, 21:08 
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Hallo, ihr Lieben!

Vielen Dank erstmal für euren Zuspruch, das tut gut. Ich durchlebe so Phasen: einen Tag bin ich optimistisch und glaube fest daran, dass ich und sie es schaffen. Wenn sie dann wieder schlechter läuft, fühle ich mich auch schlecht.
Ich bin aber etwas beruhigt, dass es offensichtlich normal ist, dass mein Stütchen nicht aus dem Schub rauskommt und das die Schmerzen nicht unweigerlich bedeuten, dass sich das Hufbein noch bewegt.

Ich will mal noch Eure Fragen beantworten, soweit möglich.

Keine Ahnung, was den Schub am laufen hält. Gras haben wir ja sofort entzogen, war ohnehin nur total wenig und kaum zu glauben, dass es davon kommen soll. Das Butox sowie die beiden Impfungen sind noch im Körper. Obwohl Butox nach 4 Wochen dann langsam raus sein müsste. Wellcare haben wir nur einmal aufgetragen und danach verdünnt aufgesprüht. Das kann es doch jetzt auch nicht mehr sein. Ich habe auch 2 Wochen lang auf Anraten meiner Homöopathin mit Globulis entgiftet.

@schnulli: Unter dem Eisen ist auch ein Polster um den Druck zu verteilen. Meine HT ist eine wirklich sehr erfahrene und anerkannte Person, besonders im Hinblick auf Rehe. Ich bin sehr froh, sie an meiner Seite zu haben, das entspannt mich auch etwas.

@gordonx1000: Leider wurde sie im letzten Jahr gar nicht bewegt. Die meiste Zeit machte ihr die Arthrose so zu schaffen, dass sie deutlich lahmte. Wir waren dann immer nur mal spazieren.

@sunflower: ja, meistens wasche ich das Heu (mind. 30min / max 60min). Ich schaffe es aber nicht immer. Nachts steht sie ja alleine. Tagsüber lasse ich die beiden zusammen, weil sie sich so lieben und sie sich morgens so freuen wenn ich die Abtrennung öffne. Unser Wallach mag das gewaschene Heu aber nicht. Damit Hafi nicht das ganze Heu alleine frißt hänge ich tagsüber auch mal ungewaschenes hin (3cm Heunetze).

Ich habe im November Glucose und Cortisol testen lassen (nach 12 std. Nüchternheit):
Glucose 5.4 mmol/l (Referenzwert 3.05-4.99)
Cortisol 16.8 ng/ml (Referenzwert 30-67)

Das aktuelle große Blutbild ist noch beim TA. Kann ich mir die Tage aber mal faxen lassen.
Die neusten Röntgenbilder sind noch bei der HT (die ist im Urlaub), sie kommt am 21.5. um sich meine Maus wieder anzuschauen. Ichhabe die Bilder vom ersten röntgen, allerdings nicht digital. Wie gesagt, meine HT hat sich die Bilder angeschaut und auch vermessen. Ich denke, auf ihr Urteil können wir uns verlassen. Sie hat die Hufbeinsenkung auch schon getastet, bevor wir überhaupt die Bilder hatten.

ECS-Test hatte ich die ganze Zeit schon auf dem Plan. Obwohl sie ansonsten keinerlei Anzeichen auf ECS hat. Keine Infektanfälligkeit, normaler Fellwechsel, keine Nierenprobleme usw.

Ich habe den Eindruck, dass es ihr mit etwas Bewegung besser geht. Auch wegen der Arthrose im Knie und dem Spat. Deshalb würde ich sie nur ungern 24 Std. in der Box festsetzen. Habe das auch mit TA und HT so besprochen. HT sagt auch, dass ich demnächst mit einem konsequenten Bewegungstraining anfangen soll (Schritt gerade aus führen). Ich glaube, Stütchen tut z.Zt. das Knie wieder weh, sie entlastet dauern das Bein (hi re). Sie tut mir so leid, weil ihr drei von vier Beinen wehtun :-(

Ich möchte die beiden im Moment nicht trennen, weil ich nicht will, dass sie hektisch wird und sich unkontrolliert bewegt. Ansonsten könnte ich ihn schon auf die Weide lassen, er würde das sehr genießen, sie wäre ja in Sichtweite. Aber ich habe Angst, dass sie sich noch mehr wehtut.

Bilder kann ich die Tage mal einstellen.

Es muss euch so vorkommen, als hätte ich auf jeden eurer Vorschläge ein "ABER" und eine Ausrede. Aber ich habe ja schon vier Wochen über der Sache gegrübelt und ich denke, es ist wirklich eine sehr komplizierte und denkbar ungünstige Ausgangssituation bei uns. Ich weiß schon, was das Optimum für das Rehepferd wäre, aber manche Dinge kann ich einfach so nicht leisten. Ich weiß, ein Sandpaddock wäre toll oder ein Bachlauf... haben wir nicht und kann ich mir auch nicht aus den Rippen schneiden. Ich habe auch keine Weide, die direkt an den Paddock angrenzt. Ich bin den ganzen Tag alleine auf dem Hof mit den drei Pferden (wir haben noch ein Einstellerpferd, das auf dem Nachbarpaddock steht und genauso klebt, wie unsere beiden). Ich kann also nicht mit meiner Stute spazieren gehen und gleichzeitig schauen, dass die anderen beiden nicht durch den E-Zaun nachkommen. Und ich habe auch ein Geschäft und muss Geld verdienen und meinen anderen Aufgaben irgendwie gerecht werden. Es ist nicht so, dass ich nicht alles für mein Pferd machen will, aber ich stoße auch an Grenzen. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich für meine Tiere durchs Feuer gehen würde. Ach, ihr wisst ja selbst, wie man sich fühlt, wenn das Pferd krank ist. Und ich fühle mich so zerissen ziwschen meinen beiden. Unser Wallach steht so traurig da und koppt wieder viel häufiger. Mit ihm kann ich ja auch nix machen (reiten), weil ich die Maus nicht alleine zurück lassen kann. Herrjeh....

Naja, mal sehen wie es morgen so geht... Gehe jetzt gleich nochmal raus und füttere die nächtliche Heuration und kraule die Fellnasen noch ein bißchen.

Lieben Gruß
Kerni

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 10.05.2009, 23:21 
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Beiträge: 33
Hallo Kerni,

Hufrehe ist schmerzhaft fürs Pferd und langwierig.

Als mein Pferd einen Reheschub hatte und 2 Wochen lang fast nur stöhnend in der Box lag, dachte ich auch, soll ich ihm das wirklich antun? Ich tat es ihm an und heute ist wieder alles gut, Hufbeine da, wo sie eigentlich zu sein haben, Pferd ist normal reitbar ohne Einschränkung. Allerdings hatte es auch keine Primärerkrankung, sonder einfach Futterehe.

Mein TA sagte damals, es würde lauftechnisch gute und schlechte Tage geben für das Pferd, und das über Monate. Wichtig sei, dass die guten Tage immer mehr und besser würden und die schlechten eben weniger oft und weniger schlecht. Genauso war das auch, also nur Mut!

LG

Eureka23


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 11.05.2009, 05:08 
Hallo Kerni, guten Morgen,

den Glukosewert finde ich persönlich schon seltsam, gerade, wenn man bedenkt, daß das Pferd 12 Stunden nüchtern war. Das aktuelle Blutbild wäre schon sehr interessant. Lass es Dir doch mal bitte faxen.

Das mit den Polstern ist gut. Sei nicht böse, aber es gibt wirklich Schmiede, die einfach ein umgekehrtes Eisen aufnageln und meinen, damit sei es gut. Daher meine Frage. Es war keine Kritik an Deiner HT. Gratulation zu ihr!

Ich kann Dich gut verstehen. Ich hatte anfangs auch immer ein ABER. Aber mit der Zeit findet man Lösungen. Die Ideen dazu kommen einem meist bei den ungewöhnlichsten Situationen. Aber irgendwann macht es einfach KLICK und man hat eine Lösung gefunden, wie man gewisse Probleme angehen kann. Du wirst es schaffen.
Ganz bestimmt, Kopf hoch!

Lieben Gruß

Uli


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 11.05.2009, 05:49 
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Registriert: 16.07.2007, 20:03
Beiträge: 1505
Hallo Kerni,
das ist schon in Ordnung mit Deinen "Abers" :wink: Man merkt ganz deutlich das Du Dir viele Gedanken machst und versuchst das bei euch mögliche Optimum zu erreichen.
Vielleicht findest Du für das eine oder andere Problem mit der Zeit noch eine Lösung und wir hier wollen auch nur versuchen Dir Denkanstöße zu liefern. Mal eben ein Sandpaddock bauen ist den Meisten schon finanziell nicht möglich, aber vielleicht kannst Du in einer Ecke etwas Sand aufschütten lassen damit Dein Stutchen die Möglichkeit hat sich weich zu stellen wenn ihr danach ist? Vielleicht kannst Du, wenn Du von zu hause aus arbeitest, ( so habe ich das verstanden ), den Wallach immer mal wieder einzeln stellen und mit gemähtem Gras füttern? Vielleicht kannst Du mit ihm Bodenarbeit oder Clickertraining im Paddock machen wenn Du das Gefühl hast er leidet unter langeweile? Das Du ihn jetzt nicht auf die Weide lässt oder zum Reiten herausnimmst damit die Stute nich tobt finde ich sehr richtig, da würde ich auch nichts riskieren wollen. Schon gar nicht so lange die Stute Schmerzmittel bekommt.
So lange sie unter Schmerzmittel steht würde ich auch nicht an Bewegungstraining denken. Arthrose ist schlimm, keine Frage, und Arthrose braucht in der Regel leichte Bewegung, aber jetzt, zu diesem Zeitpunkt, geht einfach de Rehe, bzw. die Vermeidung einer weiteren Verschlechterung der Hufsituation, vor.

Mein Pony, ( bei uns kam die Rehe vermutlich durch EMS zustande und Auslöser war eine relativ kurze Zeit auf der Weide an einem Tag an dem das Gras der Witterung nach hohe Fructanwerte gehabt haben dürfte), stand übrigens auch fast 4 Wochen unter Schmerzmitteln. Ob der eigentliche Schub so lange dauerte oder ob einfach die Veränderungen im Huf ( ebenfalls Rotation + Senkung ) dafür verantwortlich waren das er so lange Zeit Schmerzen hatte weiss ich nicht. Aber es wird wohl so sein das Pferde auch verschieden hohe Schmerzgrenzen haben und Manche einfach länger/deutlich anzeigen das sie Schmerzen haben. Ich habe mir damals natürlich auch viele Gedanken darüber gemacht was ich meinem Pony zumuten kann, wieviel Lebensqualität er später noch haben würde....das geht, (hoffentlich), den meisten Besitzern so.

An Deiner Stelle würde ich dieses Jahr noch nicht über Weidegang nachdenken, auch nicht mit Maulkorb, sondern lieber den Wallach mit Mähgras füttern. Was in Zukunft möglich sein wird wird sich zeigen. Ich weiss, das ist keine Aussage die Dir jetzt viel hilft, sorry, aber da kann Dir niemand wirklich sagen was später einmal gehen wird.
Für mein Pony habe ich zB. im Jahr der Rehe ein Stück Weide hochwachsen lassen und er vertrug dieses Gras, dosiert, als es überständig, ausgeblüht und verholzt war.
Ich bin jetzt, 4 Jahre nach der Rehe, noch immer vorsichtig mit Gras. Habe aber, nachdem die Rehe lange überstanden und Pony's Gewicht normal war, einen Glucose-Toleranztest machen lassen und nachdem der zeigte das Pony, zumindest wenn es schlank ist eben nicht Insulinresistent ist, traue ich mich auch im Frühjahr in etwas weiden zu lassen. Allerdings denke ich auch das man einem Pferd das Leben auch ganz ohne Weidegang lebenswert machen kann. Und ob mit oder ohne Weide - Du wirst schon einen Weg finden Deiner Maus Lebensqualität zu erhalten, da glaube ich ganz fest dran :!:

LG, und lasse den Kopf nicht hängen,
Lasse

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 11.05.2009, 06:54 
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Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
Hab bitte keine Angst "aber" zu sagen, aus solchen Diskussionen findet man meist den für sich passenden Weg.
Das "Ideal", da möchte ich mal einfach für alle sprechen, kann wohl keiner ermöglichen, halt nur das aus der aktuellen Situation her mögliche.
Ich habe und hatte also auch keinen Sandpaddock ich habe eine Ecke mit Torf gestaltet gehabt.

Ich bin auch einmal sehr gespannt auf die Blutwerte, weil dieser Test vom November
Zitat:
Glucose 5.4 mmol/l (Referenzwert 3.05-4.99)
Cortisol 16.8 ng/ml (Referenzwert 30-67)
zwar gut gemeint aber insgesamt von der Idee her nahezu wertlos ist, von den Ergebnissen aber schon eine deutliche Sprache spricht:
nach 12 Stunden nüchtern ein erhöhter Glukosewert darf und kann eigentlich nicht sein!
Der Glukosewert steigt entsprechend der Nahrungsaufnahme!
Einen einzigen Basiskortisolwert zu messen ist komplett daneben, wird aber leider von vielen TAs als "Cushingtest" angesehen!
Daneben weil: bei cushingoiden Pferden ist der Basiscortisolwert häufig im Normbereich oder sogar erniedrigt!
Ich würde dir raten beides (Insulin uind ACTH) entsprechend den aktuellen Empfehlungen nach zu testen, wobei Du nicht einmal einen Nüchternwert dazu brauchst sondern völlig normal Heu füttern darfst und sollst.

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 11.05.2009, 07:01 
Hallo Kerni

Zu Deinen Bluwerten:

Bei Insulinresistenz ist der Glukosewert normal, der Insulinwert erhöht und Insulin ist das, was bei Pferden - mal laienhaft gesagt - die Adern verstopft.

Bei Cushingpferden ist oft der Cortisolwert in der Norm, der ACTH-Wert erhöht.

Daher haben Deine Werte leider kaum Aussagekraft bezüglich dieser zwei Krankheiten.

Und ansonsten Kopf hoch und Ohren steifhalten. Tips bekommst Du hier jede Menge, dass nicht jeder alles umsetzen kann, ist auch klar. Einige Sachen muss man aber irgendwie schaffen, umzusetzen. Man merkt es ja mit der Zeit auch selber, wann man es im Griff hat und wann nicht. Jeder Fall ist ja auch ein bischen anders.

LG
Annette

Edit: Eddi hat sich wieder vorgedrängelt ;-) Stimmt, das wollte ich auch noch sagen, nüchtern muss sie nicht sein, Heu ist erlaubt, nur kein Hafer oder ähnliche Bomben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 11.05.2009, 07:15 
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Registriert: 17.07.2007, 09:55
Beiträge: 8486
Wohnort: nördlichst
Hallo!

Willkommen im Forum! Der Anlass ist leider nicht schön.

Ich finde die "Abers" auch ok. Denn so erfahren wir mehr über eure Haltung und finden vllt noch mehr Denkanstösse!
Also, Wiese fürs Stütchen würde ich auch erstmal in weite Ferne rücken.
Vllt würde ich noch die Hufe kühlen (zB mit Eisbeuteln)
Wenn sie ohne Schmerzmittel laufen kann, würde ich mit Lauftraining langsam anfangen (Vielleicht mit beiden ZUR Wiese, der Wallach kann dann futtern und ihr maschiert ne Runde in der Nähe??? Ginge das vllt?)
Bei unserem Rehlein haben wir den MK vorne zu gemacht. -Sie ist aber auch sooo doof, dass sie ein ganzes Jahr immer wieder raus stellen mit MK nicht gelernt hat, wie dieser funktioniert! Zur Herdenintegration haben wir sie eben immer mal ne Stunde mit zu den anderen gestellt. -ABER sie ist auch relativ ruhig gewesen, hatte KEINE Schmerzen mehr (war sicher 1-2 Jahre NACH der Rehe). -Das geht leider nicht mit jedem Pferd und ist eben auch kein "optimum" :weißnich:

Vllt ein Stück von der Wiese umgraben lassen (10x10 m zB) und gut Einzäunen (3-fach E-draht, zwei Reihen zB) Da kann die Kleine dann ihr Heu bekommen und der Wallach auf die Wiese???

_________________
Ich bin nicht auf die Welt gekommen,
um so zu sein, wie andere mich gerne hätten!Ich bin wie ich bin und verbiege mich nicht nur um anderen zu gefallen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 11.05.2009, 07:36 
Offline

Registriert: 06.08.2008, 13:35
Beiträge: 1179
Jinie hat geschrieben:
Vllt ein Stück von der Wiese umgraben lassen (10x10 m zB) und gut Einzäunen (3-fach E-draht, zwei Reihen zB) Da kann die Kleine dann ihr Heu bekommen und der Wallach auf die Wiese???


Dazu fällt mir gerade ein, ich habe mal von einem Pferd gelesen, dass absolute Boxenruhe haben musste, aber das genausowenig von der Herde getrennt werden durfte, weil es dann eben Rabatz gemacht hat. Dieses Pferd haben die Besitzer dann in ein offenes Partyzelt gestellt, welches im Paddock stand. Die Pferde liefen dann einfach drum herum ... :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 11.05.2009, 13:50 
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Registriert: 10.05.2009, 16:35
Beiträge: 147
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Hallo,
ihr seid super! Vielen Dank. Ich verstehe das genau richtig, eben als nützliche Denkanstöße. Ich wollte nur selbst bei Euch auf keinen Fall so ankommen, als hätte ich auf jede Frage schon eine Ausrede parat. Mein früherer HT sagte mal zu mir: frag nicht, wenn Du die Antwort nicht hören willst :leuchte:

Ich erzähle Euch mal ein bißchen von uns:

Al Capone, unser Wallach, hatte eine schlimme Jugend (mit 5 Jahren L-plaziert im Springen). Mit 6 Jahren haben wir ihn völlig verstört aus einem Schulbetrieb rausgekauft. Damals hat er schon gekoppt und hatte eine Kolik nach der anderen. Wir selbst hatten zu der Zeit so gar keine Ahnung von Pferdehaltung und haben immer das gemacht, was man uns im Dressurstall vorgekaut hat. Pone stand viele Jahre in einer Box und wurde einmal am Tag geritten (vom Ausbilder oder von meinem Mann, damals Reitanfänger). Nach vielen Jahren stellte sich heraus, das die Koliken nicht vom Futter sondern vom Streß kamen (Magengeschwüre). Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich bereits im Bereich Pferdehaltung- und Fütterung weitergebildet und wir haben sofort versucht, jeglichen Streß von ihm zu nehmen. Paddockbox, kein Beritt mehr, nur noch freizeitmäßiges reiten, Futterautomat usw usw. Uns hat es bald das Herz gebrochen, als wir erkannt haben, was wir im Laufe der Jahre alles an ihm falsch gemacht haben.

Gleichzeitig kam Kazoo, meine Stute, zu uns. Sie lebte bis dahin 9 Jahre lang mit ihrem Vater (inzwischen Wallach) auf der grünen Wiese, war ungeritten und schneckenfett. Ich bekam sie geschenkt. Nachdem wir sie aus ihrer alten Umgebung "rausgezerrt" hatten, war Al Capone das erste was sie sah und fortan klettete sie sich an ihn wie ein Schatten. Pone mochte das anfangs gar nicht, mit den Jahren lernte er sie aber ebenso zu lieben :grin:
Kazoo machte eine Abmagerungskur durch und wir stellten damals schon die Kehlkopfproblematik fest. Auch wussten wir, dass sie im Jahr zuvor beim alten Besitzer eine Futterrehe hatte (1. Mai: ab auf die Weide, 24 Stunden...) Kazoo bekam eine solide Grundausbildung und wurde jeden Tag geritten. Die Füße haben wir nach einem Jahr geröngt, alles sah gesund und normal aus, von der Rehe ist nix geblieben.

Nach einigen Jahren habe ich mich selbstständig gemacht und wir haben einen kleinen Offenstall gepachtet. Dort zigen unsere Pferde ein und noch 4 Einssteller. Im Sommer gingen alle Pferde 4 Stunden am Tag auf die Weide, mehr Fläche hatten wir nicht. Wir hatten nie Probleme mit Rehe. Durch meinen Job und weil mein Mann extreme Bandscheibenprobleme bekam (richtig schlimm!) rückte das reiten immer mehr in den Hintergrund. Wir hatten ja auch keine Halle mehr und freuten uns, dass die Pferde den ganzen Tag im Offenstall rumlaufen konnten. Wir waren so froh für Al Capone, dass wir ihm endlich ein artgerechteres Leben bieten konnten und es ging ihm gesundheitlich auch immer besser. Er liebte seine Herde und wurde ein echter Frauenversteher. Allerdings nahm Kazoo immer mehr zu, denn alle anderen Pferde in der Herde waren schwerfuttrig und brauchten viel Heu. Im letzten Jahr hatte Kazoo ja immer wieder mit der Arthrose zu tun und wurde vom TA aufgrund des schlechten Befunds in Rente geschickt. Ich darf sie reiten, wenn es ihr gut geht, aber eben nur noch gerade aus. Das macht mir aber nichts aus. Mir geht es nicht ums reiten, dass ist mir nicht wichtig. Es ging ihr nach dem Befund aber auch nie so gut, dass ich sie hätte reiten können. Und sie nahm noch mehr zu.

Wir wollten es aber für unsere Pferde noch schöner haben, am liebsten Weide das ganze Jahr - für Al Capone.
Also haben wir gesucht und gefunden. Im November haben wir unseren Aussiedlerhof gekauft, wir bauen hier eine Pferdepension für 15 Pferde in drei Kleingruppen auf. 8ha Weideland, endlich ist unser Traum für Pone und Kazoo wahrgeworden. Damit unsere beiden auch wieder eine Aufgabe bekommen, planen wir einen Reitplatzplaner zu kaufen, der vom Pferd gezogen wird. Kazoo ging früher wohl auch mal vor der Kutsche. Der Reitplatz muss erst noch gebaut werden....

Als ich mich also am Ziel meiner Träume wähnte, kam der Schlag mit der Hufrehe. Vielleicht versteht ihr, warum ich das momentan so schwer akzeptieren kann. Ich habe endlich 8ha Weideland und einen Stall, der so wird wie ich mir das vorstelle. Ich bin seit vielen Jahren Mitglied in der LAG und habe auch selbst eine Weiterbildung im Bereich Beurteilung von Pferdebetrieben gemacht. Unser Stall wird richtig toll.

Ich hätte auch nicht das große Problem damit Kazoo nur noch im Offenstall zu halten, ohne Weide. Was mir so arg zu schaffen macht, ist, dass ich meine beiden eigendlich trennen müsste, um beiden gerecht zu werden.

Derzeit bauen wir hier ja noch um. Der Stall ist noch ein Provisorium und das wird die nächsten Monate auch noch so sein. Für dieses Jahr habe ich das mit der Weide eh abgehakt. Für nächstes Jahr gestalte ich es vielleicht so, dass Kazoo einen Laufgang um Pones Weide herum bekommt mit Heustationen und quasi immer mit ihm mitlaufen kann. Wir suchen auch aktiv nach einem Partnerpferd für Kazoo, dass auch nur eingeschränkten Weidegang braucht. Aber das ist eben alles noch Zukunftsmusik und kann akut noch nicht die Lösung sein.

Wenn Kazoo nur erstmal aus demSchub raus wäre... dann könnte ich wenigstens schonmal darüber nachdenken, wie ich die beiden an die zeitweiligen Trennungen heranführe. Früher ging das ja auch, die sind ja nicht blöd und lernen ja schnell, dass der andere immer wieder zurück kommt. Wenn ich Kazoo mit Heu ablenke, kann ich sie auch getrennt von ihm neben seine Weide stellen. Sowie es Jinie vorgeschlagen hat. Nur eben jetzt nicht, weil sie anfangs bestimmt hin und her tigern wird.

@ Lasse: Das mit dem abgemähten Gras ist eine tolle Idee (könnte von mir sein :wink: ) Das mache ich so, er steht ja nachts ohnehin getrennt von ihr, damit er seine Heu in Ruhe fressen kann. Die Box ist dick mit Späne eingestreut und Kazoo stellt sich auch immer mal von selbst rein. Nachts ist sie eh in der Box eingesperrt.
Kazoo ist übrigens eine Nehmernatur und sehr schmerzUNempfindlich. Deshalb mache ich mir auch so Sorgen, denn wenn man ihr die Schmerzen erstmal ansieht, dann tut es wirklich weh.

@schnulli: kein Problem, ich habe das mit den Polstern nicht als Kritik gesehen. Woher sollst Du denn wissen, ob ich eine gute oder schlechte HT habe. Ich hatte es ja auch blöderweise vergessen zu erwähnen.

Noch ein paar Worte zu unserer TA Situation:
Wie werden schon viele Jahre von der selben Praxis betreut, es sind zwie TÄinnen mit denen wir uns auch privat angefreundet haben. Sie kennen unsere Pferde und unsere "besonderen" Bedingungen sehr gut. Nach unserem Umzug sind wir eigendlich örtlich nicht mehr in deren Einzugsgebiet, aber weil wir befreundet sind, versuchen sie es immer irgendwie möglich zu machen, wenn wir sie brauchen. Das dritte Pferd hier am Hof gehört einer der beiden TÄ. Sie brauchen aber mind. 45 min bis sie hier sind, wenn sie von der Praxis aus losfahren. Wenn sie sonst wo unterwegs sind ist es oft noch schwieriger einzurichten. Ich verstehe ja auch, dass sie dann lieber auch mal versuchen was am Telefon abzuklären, ist einfach ein weiter Weg. Aber machnche Dinge werden durch Freundschaft auch komplizierter... z.B. wenn man sich nicht gut betreut fühlt. Das war jetzt in der Rehesituation so. Ich habe mich etwas allein gelassen gefühlt mit meinen Ängsten. Meine HT hat mich da viel professioneller betreut und beraten. Ich hatte auch im November schon nach den ganzen Bluttest (Cushing, EMS) gefragt, aber irgendwie sind sie da nicht so drauf angesprungen.... Die beiden Werte hat sie so interpretiert: Glucose nüchtern leicht erhöht: wir schrammen an EMS vorbei. Daraufhin habe ich ja sofort die Diät begonnen (bei Kazoo, nicht bei mir....) und war so stolz, dass sie so schön abgenommen hat. Sie ist ein Hafi und hat auch einen entsprechenden Körperbau. Sie wird nie wie ein Sportpferd aussehen, aber es wabbelt auch nicht mehr alles an ihr.

Am Freitag kommt ein anderer TA zu uns auf den Hof, der muss Al Capone den Kopf röntgen (andere Baustelle...). Das habe ich mit meiner TÄ auch so besprochen. Ihn werde ich dann aber auch in Bezug auf Kazoo um eine Meinung bitten und die Bluttests in Auftrag geben. Er ist näher dran und vielleicht gibt er sich auch mehr Mühe - weil wir für ihn ja Neukunden sind.

Also: Welche Werte sollte ich nun bestimmen lassen? Muss ich nicht auch diese besonderen Röhrchen haben?
Habt ihr schon mal was von KPU gehört?

Liebe Grüße
Kerstin

_________________
Hufrehe Tagebuch Kazoo
Der Weg ist das Ziel!


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe, wie lange dauert das?
BeitragVerfasst: 11.05.2009, 14:34 
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Registriert: 16.05.2006, 23:00
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Hallo Kerstin,
das
Zitat:
Für nächstes Jahr gestalte ich es vielleicht so, dass Kazoo einen Laufgang um Pones Weide herum bekommt mit Heustationen und quasi immer mit ihm mitlaufen kann.
hört sich ja echt sooo genial an!
Also an solchen Haltungsformen müsste eigentlich ein großer Bedarf bestehen!

Insulin und ACTH müssen sofort vor Ort abzentrifugiert werden und ebenso schnell tiefgefroren werden.
(Halbwertzeit ACTH - 4 Minuten)
Für das ACTH gibt es vom Labor biocontrol die stabilisierten Teströhrchen --> weitere Infos per PN.

Zu den TAs: man darf dabei nie vergessen, dass der normale TA 1. nur ein "Allgemeinmediziner" ist und 2. dann noch für viele verschiedene Tierarten.
Das macht die ganze Situation rund um Hufrehe und den aktuellen Informationen dazu natürlich schwierig!

LG Eddi

_________________
sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
----->zum Hufrehe-ECS-EMS ABC
Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

Hufrehe
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ECS Tagebuch Sputnik †12.12.2008

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