Hallo, ich heisse Renate und komme aus Bayern - in der Nähe von Datschiburg
Ráns Geschichte ist relativ kurz aber heftig, zur Vorgeschichte: ich hatte bis Februar eine 21jährige Islandstute, die ich nach einem schweren Jahr Kampf gegen eine heimtückische, nicht diagnostizierbare und somit nicht behandelbare Krankheit verloren habe. Da mit ihr auch meine ganzen Ersparnisse (Gegenwert eines jungen, gut ausgebildeten Isländers) dahingegangen waren, habe ich in einem anderen Forum eine Frau kenenngelernt, die mir Rán, 14jährige Islandstute, ohne Geldfluss sozusagen überlassen hat, für sämtliche Kosten und für ihr Wohlergehen bin ich nun zuständig, wir wohnen etwa 150 km auseinander.
Die Besitzerin ist selber TÄ, hat die Stute vor gut fünf Jahren vor dem Schlachter bewahrt (mit noch ein paar Artgenossen), über ihre überstandene Rehevorgeschichte wusste ich (war auch an den Hufen zu sehen die m. M. nach nicht sehr professionell versorgt waren), sei aber laut Besitzerin gut händelbar, die Stute wäre bei ihr ohne Problem mit auf der Koppel gewesen und hätte auch bei ihr ein Fohlen bekommen. Ich habe ihr dann die Haltungsbedingungen in dem neuen Stall (der vorherige SB hat innerhalb weniger Tage meinen Platz weitergegeben) geschildert - großzügiger Offenstall mit riesigem Paddock, Gruppe von 11 Pferden, Heuraufe mit Sparnetz 24/7 und magere, ungedüngte Koppel (5 ha) auf Kiesboden frei zugänglich und sie fand das perfekt.
Die Stute ist eher der rippige Typ, im "Sommerkleidchen" wirkt sie fast wie ein leichtes Reitpony (Fotos mache ich sobald ich wieder eine funktionierende Kamera habe, die hat gerade heute morgen nimmer wollen...)
Das ging auch bestens bis Ende Mai, ich war gerade eine Woche mit der Familie in Schweden, da erreicht mich ein Anruf spätabends, Reheschub! Die behandelnde TÄ hat sie in die Krankenbox in dem angegliederten Boxenstall bei Heudiät beordert, mit Gipsverband, Metacam und Heparin versorgt, das ihr von der SB weiter verabreicht wurde bis ich zurückkam.
Rán macht inzwischen einen guten Eindruck, Montag haben wir Röbis gemacht, Gangverhalten ist praktisch schmerzfrei ohne Medikamentierung bei deutlicher Trachtenfußung. Die Rotation, die auf beiden Hufen vorne stattgefunden hat ist allerdings beträchtlich
+/- 13 Grad, wobei nach Meinung der TÄ wohl schon der größte Teil durch den alten Vorfall und mehrere vermutlich unauffällige Schübe in den vergangenen Jahren ausgelöst wurde. Eine vorsichtig optimistische Prognose wurde mir dahingehend gestellt, dass sich das Pferd eben jetzt so gut zeigt.
Um meine TA-kosten nicht wieder ins Unermessliche steigen zu lassen, werde ich aber die Besitzerin bitten, notwendige Blutuntersuchungen bei mir vor Ort selber zu machen, es liegt ein Cushingverdacht vor obwohl eigentlich keine Symptome ausser den Reheschüben dafür sprechen.
Was mich allerdings im Hinterkopf zudem beschäftigt ist die Frage, wie ich das alles in Zukunft weiter händle...ein akut erkranktes Pferd wieder zurückgeben kommt für mich im Moment nicht in Frage (aus Gewissengründen), ob sie allerdings in Zukunft überhaupt wenigstens für meine Tochter (11, 40 kg) als Reitpferd in Frage kommt steht noch in den Sternen.
Dringend sollten jedoch ihre Hufe korrigiert werden, meine Schmiedin ist seit gestern früh nicht zu erreichen