Hufrehe ECS EMS Borreliose

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 Betreff des Beitrags: Tagebuch Conversano
BeitragVerfasst: 18.04.2010, 23:38 
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Beiträge: 32
Also...

Den Lip hatte ich als Jährling 2003 in Ungarn gekauft. Fast zur gleichen Zeit mit nem 2 jährigen Shetty, die beiden sind seither ziemlich aneinandergepappt.
Der Lip war schon immer recht rundlich im Gegensatz zu dem anderen Lippi und dem Lip-Mix die ich noch hier habe. Hatte sogar immer weniger Futter bekommen als die beiden anderen Großen, war trotzdem immer dick. Von EMS hatte ich zugegebenermaßen bis dato noch nichts gehört. Ansonsten war er immer fit. Lauffreudig, arbeitswillig, keine Allergien, keine sonstigen Krankheiten bisher.
Diesen Winter fing er dann an überall anzuschwellen (Hals, Schlauch,Unterbauch). Die TÄin meinte dann jetzt Ende Februar/Anfang März es seien Wassereinlagerungen weil Stoffwechsel im Ungleichgewicht (!!!) wegen Fellwechsel (???) und gab ein kortisonhaltiges Medikament zum Entwässern. 2 Tage später ging die Lahmerei los und nach 4 Tagen ging gar nichts mehr. TÄin meinte, mal nen Bluttest zu machen und eventuell Phenybutazol zu geben falls es Hufrehe ist und dann schaun wir weiter. Das war mir alles zu langsam und das Schlagwort Hufrehe hatte mich doch sehr alarmiert und ich war nicht gewillt weiter abzuwarten. Wahrscheinlich hatte das eh schon alles viel zu lange gedauert. Also... einpacken...Tierklinik.
Dort wurden Röntgenaufnahmen gemacht (Hufrehe mit leichter Hufbeinrotation an beiden Vorderbeinen), der Verdacht auf EMS geäußert, alle möglichen Bluttests angeleiert und Verbände drum gemacht. Dann habe ich noch Phenylbutazol zum Spritzen mitgenommen und ein ganzes Arsenal an Verbänden zum Erneuern und wir sind dann zurück nach Hause geschippert.
Dort habe ich mich erst mal auf die Suche nach Infos im Netz begeben und bin da auf dieses Forum gestoßen, dass mir sehr weitergeholfen hat. DankeDankeDanke.
Habe den Lip radikal auf Diät gesetzt und er und sein Shet hatten Stallruhe (Der Shet durfte immer 2 Std. raus wenn die beiden anderen rein kamen und zwischendurch mal ein Stündchen morgens und mittags. Und zur Arbeit halt.) In der Zeit hat der Lip viel drin gelegen und kam nur zum Ausmisten vor die Tür.Nach einer Woche lief er dann schon wieder verhältnismäßig gut. Dann war es ein zwei Tage wieder etwas schlechter, ging danach aber rasant aufwärts. Nach 2 Wochen kamen er und Shet halbtags auf den Minipaddock (ca. 20qm), nach 3 Wochen den ganzen Tag, da war auch kaum noch verstärkt Pulsation zu fühlen. Zwischendurch haben wir ihn von Phenylbutazol auf ASS umgestellt und nach drei Wochen war der Hufschmied da um die Hufe vorne richtig kurz zu raspeln mit langen Trachten und schwebender Zehe, seitdem geht er barhuf ohne großes Lahmen, mitlerweile sieht man vom Lahmen gar nichts mehr (TOITOITOI). Die Ergebnisse der zweieinhalbtausend Tests sind dann auch so langsam alle eingetrudelt, wobei sonst soweit alles normal war und wir diagnosetechnisch deffinitiv bei EMS gelandet sind.
Jetzt sind ca. 7 Wochen vergangen. Der Lip hat schon ziemlich abgenommen, geht zwei mal täglich mit mir 5-10 min. Schrittrunden auf dem Arbeitszirkel bzw. Platz und macht schon wieder ein paar von den beinschonenden Tricks sowie Gehirnjogging wie Target-Training, aportieren, etc.
Ich habe immer ziemlich Schiss, dass das Ganze schon zuviel Bewegung sein könnte obwohl mir die Tierklinik-TÄin sogar empfahl, ihn einfach laufen zu lassen wie er meint. Das ist mir dann aber doch zu gefährlich. Ich würde die Hufwand lieber noch erst ein ganzes Stück mehr runter wachsen lassen bevor er buckelnder Weise übern Paddock fetzt, was ihm zweifelsohne momentan sehr gut in den Kram passen würde.

Tja, das war es dann auch schon. Insgesamt sind wir wohl noch ganz gut weg gekommen. Ich hoffe, dass sich die Sache nun damit auch erledigt hat und kein Rückfall bzw. neuer Schub kommt.

Der Lip bekommt von nun an an EMS angepasst Futter, sprich in erster Linie Heu und Stroh, kein Müsli, keine Äpfel oder Möhren, etc. und bleibt, bis die Hufe einmal komplett runter gewachsen sind auf der Ersatzbank.
Bei den anderen habe ich die Fütterung auch überdacht. Auch die bekommen nun kein Müsli mehr. Sie haben ja eh nie besonders viel bekommen und alle sind auch ohne flott wie eh und je. Rüschnis finden sie auch lecker. Ebenso gibt es für die anderen Möhrchen und Äpfel nur noch als besondere Ausnahme (1mal pro Woche nen Apfel oder 2-3 Möhren) und als Belohnung gibt es für alle HeuCobs. Müsli ohne Hafer habe ich für die anderen beiden Großen zwar noch, aber davon bekommen sie höchstens mal eine Hand voll bei besonderer Beanspruchung. Jetzt fängt die Weidesaison an, da wird der Lip auf dem Paddock bleiben mit seinem Shet und höchstens mal am Strick ein bissl kurzes Gras rupfen, dafür etwas Heu weniger bekommen. Das hat die letzten Wochen gut geklappt, ohne weitere Auswirkungen auf die Hufe also belassen wir es dabei. Die beiden anderen werden auch nicht mehr so viele Stunden wie bisher auf der Weide verbringen. Das hat mir doch alles sehr zu denken gegeben.

Nun, so weit so gut. Von nun an also "Daumen drücken".

:haukopf: :haukopf: :haukopf:

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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch Conversano
BeitragVerfasst: 23.05.2010, 10:51 
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Tja, viel zu tun momentan. Sommerzeit-Arbeitszeit. Aber ich aktualisiere doch mal schnell.

Der Lip ist flott unterwegs (UND WIEDER EIN DICKES TOITOITOI).

Während die anderen täglich drei bis vier Stunden auf der Wiese herumlaufen, haben er und der Shet seit 3 Wochen eine mobile Mini-Grasstück-Umzäunung (ca. 20-25 qm) auf dem kurzgefressenen Teil der Wiese mit der sie täglich ein Stück weiter wandern und in der sie 1-3 Stunden bleiben (hängt davon ab, wann man dazu kommt sie zur Arbeit zu holen).
Danach wird der Shet voll gearbeitet, der Lip wird im Schritt geführt, darf zwischendurch auf dem Arbeitszirkel mal eine Runde rechts rum, eine links rum traben, macht seine Lektionen oder geht 20 bis 30 Minuten spazieren, letzteres aber nicht täglich. Dann kommen beide wieder auf ihren kleinen Paddock. Der hat immer noch die gleiche Größe, damit der Lip nicht ohne weiteres unkontrolliert rumtoben kann, wurde aber um einen Zugang zum Unterstand erweitert, damit die beiden Schatten haben, wo es jetzt warm wird. Gearbeitet wird wie immer 2mal täglich.

Aufgrund der Bewegungssteigerung habe ich die Heu/Stroh/Futterration beim Lip trotz Gras beibehalten. Seit er sich wieder mehr bewegt geht es richtig rasant mit dem Abnehmen. Man sieht sogar, wenn das Licht entsprechend fällt die Rippen, die man zuvor nur schwer mit Drücken fand.

Hufe haben wir während der ganzen Zeit lang wachsen lassen. Immer nur die Zehe so kurz geraspelt, dass sie schwebt, mal eine Kante geraspelt und wildwachsendes Horn weggeschnitten. Dadurch sind die Hufe jetzt zwar nicht unbedingt ein Muster an Schönheit, aber er läuft einwandfrei. Selbst wenn es mal über feineren Schotter am Wegrand geht läuft er nicht fühlig. Für Spaziergänge gibts aber vorsichtshalber trotzdem die Hufschuhe an, die sind aufgrund des Hufzuwachs jetzt schon fast zu klein.
Als der HS anfags meinte, soviel dran lassen wie möglich auch wenn es wüßt ausschaut aber alles was dran bleibt würde den Huf schützen, war ich ja erst etwas skeptisch doch es hat sich absolut bewährt.

Seit er wieder etwas mehr tut ist er kaum noch spinnig und überdreht. Die Tage plätschern so vor sich hin. Zuvor hatte ich schon meine Bedenken, dass er bald völlig am Rad dreht so hatte er Hummeln im Hintern. Jetzt ist er das normale wilde Hühnchen, dass wir alle kennen und lieben.
Die Kondition ist zwar auf jeden Fall futsch. Aber da lässt sich ja später irgendwann wieder dran arbeiten. Momentan reicht ihm das Pensum zum Zufriedensein.

So, während der Lip relaxed werden alle anderen mal wieder arbeiten :cool: :cool: :cool: :wink:

_klopftaufholz_ :haukopf:

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 Betreff des Beitrags: Nur mal kurz gemeldet...
BeitragVerfasst: 03.12.2011, 17:36 
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Beiträge: 7
Etwa eineinhalb Jahre nach der Rehe.

Die Hufrehe ist schon seit einiger Zeit komplett rausgewachsen, die weiße Linie wieder normal breit. Der Alltag ist wieder eingekehrt und er ist wieder in seiner normalen Arbeitsroutine und voll im Einsatz wie zuvor. Bei gewissen Dingen ist er ausgenommen, z.B. passen wir bei ihm besonders darauf auf, dass er nicht auf ungünstigem Untergrund (Schotter, Asphalt, etc.) zu rennnen kommt oder irgendwelche größere Springerei (höhere Hindernisse,etc.) macht. Da müssen dann die anderen ran, doch das lässt sich ja alles gut organisieren. Ansonsten hat er seine alte Form wieder. Er wird nun sehr schlank gehalten und macht dadurch in schlechtem Licht einen etwas klapprigen :weißnich: Eindruck, was bei einem Lipizzaner nicht immer ganz so toll ausschaut doch da wird dann etwas kaschiert. Möglichst wenig Gewicht ist nun mal gut für ihn.

Fütterungstechnisch sind wir auch wieder bei der Normalversorgung. Im Winter, wenn weniger Arbeit zu tun ist, müssen wir bei ihm besonders darauf achten, dass er nicht zunimmt. Er neigt mehr dazu als die anderen. Das wurde ihm damals ja zum Verhängnis. Aber, wenn man darauf achtet, dass er nicht ansetzen soll ist es kein großes Problem.
In der Arbeits-Saison gibt es ganz normale Heuration, etwas weniger Müsli als die anderen (als Ersatz Heucobs), und Weide genau wie die anderen. Dazu sei angemerkt, dass die Weidezeiten bei uns ohnehin nicht sehr lang sind. 24-Stunden Weide haben wir nicht. Steht Wiese zur Verfügung (z.B. zu Hause) stehen sie da höchstens wenige Stunden drauf, wenn die Zeit es hergibt. Ansonsten kann mal etwas nebenbei geknabbert werden. Mineralfutter bekommt er das Gleiche wie die anderen. Zusatzfutter (Möhren,Äpfel) gibt es bei ihm eingeschränkt (statt einer ganzen Möhre nur ein Stückchen) und soetwas wie normale Rübenschnitzel oder andere Späße gibt es für ihn nun nicht.

Mitlerweile bleibt er zur Sicherheit zumindest vorne immer beschlagen, während wir bei den anderen auch Barhufzeiten haben. Der Beschlag ist ganz normal jedoch mit einem Stück Leder als zusätzlichen Sohlenschutz.

So schaut es also aus. Insgesamt mit einem blauen Auge davon gekommen.
Und natürlich ... auf Holz klopfen... :haukopf:

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