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 Betreff des Beitrags: Plötzlich ein Reheschub
BeitragVerfasst: 14.10.2013, 18:48 
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Hallo
Mein 20 jähriges polnisches Warmblut hatte am letzten Mittwoch den ersten Reheschub in seinem Leben.
Er wurde im Juli von Boxenhaltung auf Offenstallhaltung umgestellt und bisher lief alles problemlos.
Seit der Umstallung geht er Barhuf, vorher immer mit Eisen!
Am Mittwoch dann kam ich und sah das er wie angenagelt auf einer Stelle stand,ich holte sein Halfter ging drei Schritte mit ihm und ich wußte sofort was los ist.
TA kam sehr schnell.Er spritze ihm Heparin und Metacam.
Er stand 3 Tage im Paddock (weicher matschiger Boden) und bekommt nur Heu/Heucobs und Möhren.Er darf sich auch weiterhin nur im Paddock aufhalten und steht Nachts in der Box.
Wir spritzen ihm täglich Heperain und er bekommt weiterhin Metacam.
Nach 2 Tagen war eine deutliche Besserung zu sehen.Der TA kam am Freitag nochmal und war erstaunt wie gut er wieder lief.
Noch bis Mittwoch soll er die Medis bekommen und Mittwoch mittag kommt der TA wieder.
Mein Pferd ist weder fett noch zeigt es irgendwelche Anzeichen von Cushing.

Nun lief er heute wieder etwas schlechter.Nicht so schlimm wie bei letzte Woche aber doch schlechter wie die letzten Tage.
Ich fahre morgen früh hin und schaue wie er läuft.Sollte es sich verschlechtert haben rufe ich natürlich sofort den TA an!!


Nun meine Fragen: :helpa:
1) Wäre es nicht besser ich würde ihn einboxen?Der TA meint das wäre nicht nötig weil der Paddock weich wäre?!
2) Darf er Möhren?Mein TA sagt ja.Im Internet gibt es dazu unterschiedliche Angaben.
3) Wie häufig kommt ein Rückfall, nach einer schnellen Besserung der Symptome?
4) Darf er auf Stroh stehen?Er frißt auch viel davon.Oder besser auf Späne?


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 Betreff des Beitrags: Re: Plötzlich ein Reheschub
BeitragVerfasst: 14.10.2013, 19:49 
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Cäsar hat geschrieben:
1) Wäre es nicht besser ich würde ihn einboxen?Der TA meint das wäre nicht nötig weil der Paddock weich wäre?!
2) Darf er Möhren?Mein TA sagt ja.Im Internet gibt es dazu unterschiedliche Angaben.
3) Wie häufig kommt ein Rückfall, nach einer schnellen Besserung der Symptome?
4) Darf er auf Stroh stehen?Er frißt auch viel davon.Oder besser auf Späne?

1) Ja, unbedingt sollte er in eine tief und weich eingestreute Box verbracht werden. Ein Pferd im akuten Reheschub und unter Schmerzmitteln sollte sich so wenig wie möglich bewegen!!!
2) Nein, er sollte konsequent ausser der Notfalldiät die aus abgewogenem, gewaschenem Heu !!! besteht (siehe im ABC meiner Signatur) keine weiteren Futtermittel bekommen um dem Stoffwechsel Entlastung zu geben. Besser als Stroh welches gefressen wird ist Späne als Einstreumaterial zu nehmen.
3) Man kann in dieser kurzen Zeit eigentlich nicht von einem Rückfall sprechen weil das Geschehen noch im akuten Stadium ist, auch wenn es fachlich betrachtet schon ins Chronische übergeht, was aber hier und jetzt nur zu Verwirrungen führen würde. Als Sofortmaßnahme in der Hufbearbeitung und der Unterstützung von unten findest du HIER und HIER einiges an kompaktem Wissen bzw. sofortiger selbst umzusetzender Maßnahmen wie die des herstellen eines Hufverbandes. Du solltest die Hufe kühlen, kühlen, kühlen, am besten geht das mit Eiswürfeltüten aus dem Supermarkt oder wenn du die nicht hast erstmal Chrasheis in Plastiktüten unter Hufglocken (Tipp kam hier aus dem Forum als Alternative).
Nun ist er immer beschlagen gewesen und auf Barhuf umgestellt was häufiger zu anfänglichen Problemen führen kann, darüber muss man sich im Klaren sein und evtl. wäre es sinnvoll gewesen auf Hufschuhe zurückzugreifen um die Umstellung Problemloser zu gestalten. Andererseits gehe ich davon aus das dir das aus deinem Pferdewissen bekannt ist und die Umstellung entsprechend umsichtig stattgefunden hat.
Ist das Pferd vor der Übernahme von dir mehr bewegt worden so kann das durchaus ursächlich für den Reheschub sein. Wenn dein Pferd z.B. eine Insulinresistenz hat wir dieser nur durch die optimale Kombination von Futter zu Bewegung erfolgreich begegnet, das heisst das z.B. ungewaschenes Heu das Stoffwechselfass zum überlaufen bringt weil die Bewegung geringer ausfällt.
Ist durch den Wechsel von Box zu Offenstall Weidezeit, also Grasaufnahme hinzugekommen? Empfehlen würde ich dir unbedingt das kombinierte EMS/ECS Gesamtprofil erstellen zu lassen damit man die Stoffwechsellage kennt und den darin enthaltenen ACTH Wert zum Cushingausschluss/diagnose heranziehen kann. Weder bei einer IR noch beim EMS muss das Pferd zwingend dick sein, es gibt auch schlanke Diabetiker. Der für Cushing, also ECS, bekannte Hirsutismus ist oft erst ein späteres eindeutiges Symptom, bestehen tut die Erkrankung oft schon einige Jahre zuvor unentdeckt. Das jahreszeitliche Hoch des ACTH ist gerade erst wieder am abklingen und sehr viele Pferde bekommen als erstes Symptom hiervon zunächst Hufrehe und befindet sich zudem im durchaus passenden Alter dazu.
Magst du bitte mal ein Tagebuch mit allem Wissenswerten zu deinem Pferd, der aktuellen abgewogenen Fütterung, der Hufunterstützung usw. einrichten, das erspart viel zeit wegen Nachfragen und man kann sich einfach ein umfassenderes Bild eurer Situation machen.

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LG Kathi

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 Betreff des Beitrags: Re: Plötzlich ein Reheschub
BeitragVerfasst: 14.10.2013, 20:15 
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Puh viel Input, aber schonmal Danke.Er steht jetzt in der Box und wird dann dort jetzt auch bleiben!

Wegen der Bewegung.Im Gegenteil.Er wurde jetzt 2 Jahre lang nur wenig bewegt,Führanlage,Weide und einmal in der Woche longieren.
Nach dem entfernen der Eisen stand er erstmal 2 Monate komplett, nur Weide und Paddock.

Letzten Monat habe ich angefangen ihn langsam aufzubauen.Er wurde 2-3 mal die Woche leicht gearbeitet.Aber wirklich nur leicht, halbe Stunde auf weichem Boden.

Mehr Gras hat er sicherlich bekommen.Vorher stand er von morgens bis mittags auf der Weide.Nach der Umstallung hatte er Tag und Nacht Zugang.


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 Betreff des Beitrags: Re: Plötzlich ein Reheschub
BeitragVerfasst: 15.10.2013, 06:34 
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Also auf Möhren (sie sind sehr zuckerreich) und andere Leckereien solltest Du im Moment wirklich verzichten bis der Auslöser der Rehe erkannt ist.
Wenn es zu schwer fällt ist mal ein Stück Gurke oder Stangensellerie erlaubt ;)
Diese plötzlichen Reheschübe im Herbst zur untypischen Jahreszeit basieren leider tatsächlich häufig auf einer Insulinresistenz, egal ob als eigenständige Erkrankung oder als Symptom vom ECS.

Es ist einfach so dass im Herbst die Pferde um überleben zu können eine normale kleine IR entwickeln.
Das ist damit sie sich für den Winter Winterspeck anfressen können.
Zusätzlich ist das Gras im Herbst sehr Fruktanhaltig aufgrund der Fotosynthese (kalte Nächte kein Wachstum,wartme sonnige Tage hohe Fruktanbildung)
So kann dann im Hewrbst eins zum andern kommen, wie gesagt kann.

So scheint Dein Hübscher (ich bewundere so weiße Schimmelchen!) ja eigentlich normalgewichtig zu sein, allerdings scheint er auch einen ev. bereits leicht auffälligen Mähnenkamm zu besitzen.
Solche Fettdepotstellen sollten immer im Auge behalten werden.
Wie sehen denn die Augenkuhlen aus?
Normal und gesund müssen da Kuhlen sein.

LG Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Plötzlich ein Reheschub
BeitragVerfasst: 15.10.2013, 07:53 
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Guten morgen
Komme gerade von meinem Dicken.
Erstmal gute Nachrichten:Es hat sich nicht verschlechtert!Immerhin.....

Hab ihn auf dick Späne gestellt und ihm nur Heu gegeben.Hatte jetzt leider kein eingeweichtes Heu.Aber für heute Abend hab ich nen Ballen eingeweicht.
Darf er die Heucobs?Hab ich jetzt heute morgen auch nicht gefüttert weil ich nicht sicher war. :weißnich:

Hm, ich finde seinen Mähnenkamm jetzt nicht auffällig.Ich kenn ihn seit 7 Jahren in der Zeit hat er sich nicht wirklich verändert ,mein ich jedenfalls. :oops:


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 Betreff des Beitrags: Re: Plötzlich ein Reheschub
BeitragVerfasst: 15.10.2013, 09:41 
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Beiträge: 11465
Nein, die Heucobs sind mir in der Erwähnung durchgerutscht, auch die sollte er, wenn er nicht Zahnlos ist, nicht zu futtern bekommen. Insgesamt sind die Cobs für alte Pferde mit Zahnproblemen sicherlich geeignet und eine adäquate Möglichkeit sie zu ernähren, für IR-ler wegen der Teils unzureichend deklarierten Inhaltstoffe (je nach Hersteller) und nicht unerheblichen Zuckermengen nicht geeignet. Dies wurde bereits hier im Forum unter DIESEM Thema einmal näher unter die Lupe genommen.
Ich würde nochmal gerne wegen des Reheschubes auf die derzeitige Hufbearbeitung bzw. der aktuellen Unterstützung zurückkommen, sind Zehe und Tragränder aus der Last genommen worden, der Strahl zum mittragen herangezogen worden usw.?
Das vermeintlich bessere Laufen was du zu Beginn beschrieben hast lag NICHT an einer Verbesserung der Hufsituation sondern ausschliesslich am Metacam, weshalb sich das Pferd mehr bewegt als es dem Huf gut tut und zur weiteren Rotation und/oder Absinken des Hufbeines führen kann. Ohne diese Maßnahmen wird Cäsar weiterhin deutlich Schmerzen haben, zudem wird ein gesundes Herunterwachsen in Anbindung verhindert wodurch die langfristige Behandlung und dessen Erfolg maßgeblich abängt.
Heu würde ich persönlich nicht zu lange nach einstündigem wässern liegen lassen wollen, die Temperaturen spielen da zwar im Moment ganz gut mit aber es wird trotzdem irgendwann muffelig. Ideal wäre immer beim füttern die nächste Portion 1 Stunde einzuweichen um diese dann einige Stunden später abgetropft anbieten zu können.

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