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BeitragVerfasst: 03.06.2006, 11:04 
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Bundesforschungslabor für Tiergesundheit: Lyme Borreliose



Quelle: " http://www.fli.bund.de/Nationales_Refer ... ken_uebert ragene_Krankheiten.593+M5e34df5a01a.0.html "

Lyme Borreliose


Der Wissensstand zur Klinik und Diagnostik im Bereich der Veterinärmedizin sind nicht weit entwickelt, die Erkrankung bei Tieren ist deshalb vermutlich unterrepräsentiert.



Generelle Situation der Borreliose im ökologischen Bereich bzw. bei Tieren




Haus- und Nutztiere, insbesondere Weidetiere, aber auch Heimtiere, werden ebenfalls häufig von Borrelien-haltigen Zecken für die Blutmahlzeit benutzt. Hinsichtlich Erkrankung und Leistungseinbußen ist hier die Situation differenzierter zu sehen. Es treten sowohl klinische Erkrankungen auf als auch seropositive Tiere ohne Klinik, wobei die Beurteilung häufig schwierig ist.



Nach dem bisherigen Wissensstand, der in der Veterinärmedizin im Vergleich zur Humanmedizin (wo er auch noch unbefriedigend ist) deutlich geringer ist, treten klinische Erkrankungen durch Borrelia burgdorferi s.l. bei Pferd (Esel), Hund, und Rind auf, die Situation bei Schaf und Katze sowie bei Zootieren ist unklar bzw. zu wenig untersucht. Bei Ziegen wurden Antikörper gefunden, eine Klinik aber bisher nicht gesehen, auch Wildschweine sind ohne pathophysiologische Hinweise serologisch positiv gefunden worden. Fasane sind, wie auch andere Vögel, Reservoirwirte, eine Klinik gibt es wahrscheinlich hier nicht.



Die Klinik der Borreliose bei Tieren ist noch zu wenig bearbeitet, um klare Aussagen treffen zu können, meist sind Arthritiden (Lahmheit) zu sehen. Diese und weitere klinische Affektionen werden kontrovers diskutiert, Schwellungen der regionären Lymphknoten bei experimentell infizierten Hunden sind beschrieben worden, ein Erythema chronicum migrans tritt bei Hunden auf, ebenso eine Nieren- und Herzbeteiligung bei der Erkrankung.

Pferde zeigen Arthritiden und Herzbeteiligung, seltener auch Infektionen der Augen und Encephalitiden (Neuroborreliose).



Die Lyme Borreliose bei Rindern wird verbunden mit Lahmheit, Gewichtsverlust und Aborten, die Erregerisolierung aus klinischem Material gelingt manchmal ( B.b.sensu.stricto., B. afzelii), Serokonversionen wurden gezeigt, ebenso das Ansprechen einer Tetrazyklintherapie.



Aus diesen Gründen existiert auch noch keine Falldefinition der Lyme Borreliose bei Tieren.



Die Übertragung von B.b. vom Tier auf den Menschen ist ungeklärt.

Die Relevanz von Borrelia burgdorferi s.l. in Milch (alimentäre Borreliose ?) ist unbekannt, vermutlich ist Milch infizierter Rinder nicht infektiös.



Diagnostik

Die Diagnose Borreliose wird in der Humanmedizin klinisch gestellt und labordiagnostisch untermauert, dies müsste in der Veterinärmedizin ähnlich praktiziert werden. Bei den bisherigen lückenhaften klinischen Erfahrungswerten ist dies sicher im Moment so noch nicht möglich. Somit hat die Labordiagnostik in der Veterinärmedizin derzeit noch einen höheren Stellenwert, wenngleich hier das oben geschilderte Dilemma besteht, dass von diesen Werten meist keine pathophysiologischen Hinweise abzuleiten sind.

Die Zeckeninfestation ist für die Risikoabschätzung unbedingt einzubeziehen, indirekte diagnostische Hinweise werden auch aus erfolgreichen Antibiotikatherapien gewonnen, da bessere nicht existieren.

Nachweismethoden:

Direkte Methoden: Anzucht (BSK-II-Medium) (bisher sehr selten erfolgreich)

Indirekte Methoden:

IFT (abnehmende Bedeutung), ELISA-Techniken, speziesunabhängige ELISA´s mit POD-Protein A oder G, nPCR, TaqMan real time PCR, PCR-Techniken auch zur Genospeciesdifferenzierung (Borrelia burgdorferi s.l.: B. burgdorferi s.s., B. afzelii, B. garinii)



Sicher ist bisher, dass indirekte Methoden zur Diagnostik allein nicht ausreichen.



Standardisierung und Qualitätsmanagement sind noch in weiter Ferne.

International Potsdam Symposium on Tick-borne Diseases (IPS)

Das NRL-ZüK organisiert aller zwei Jahre das „International Potsdam Symposium on Tick-borne Diseases“ (IPS). Das VIII. Symposium findet vom 10.-12.März 2005 in Jena statt. Traditionell nehmen an diesen Tagungen ca. 200 Wissenschaftler aus Europa und den USA teil. Die Ergebnisse des Meetings werden in einem Proceedings-Band in englischer Sprache veröffentlicht. Proceedingsbände früherer Symposien sind z.T. noch verfügbar.

IPS-VIII steht unter dem Generalthema „Risk“.

Leistungsübersicht des NRL-ZüK

Beratung zu medizinischen und veterinärmedizinischen

Fragen (FSME, Lyme Borreliose, alle weiteren ZüK), FSME des Hundes, Borreliose bei Hund und Pferd.



Bewertung von Risikogebieten der FSME

National und international (Reisemedizin)



Beratung zur Biologie von Zecken, Zeckenstich-Prophylaxe
Beratung zu anderen durch Zecken übertragenen Krankheiten von Tier und Mensch (Zoonosen)
FSME Virus-Nachweis in Zecken (nRT-PCR) (nach Absprache)
FSME Virus-Nachweis in Liquores (und Seren)

Hilfe bei speziellen diagnostischen Fragen (PCR, Sequenzierung, Serologie)

Spezielle Forschungsaufgaben

Ansprechpartner

Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Jochen Süss, Dir. u. Prof. am FLI, (Leiter des Referenzlabors), E-mail: j.suess@jena.bfav.de

Dr. med. vet. Christine Klaus, E-mail: c.klaus@jena.bfav.de



Ansprechpartner außerhalb des FLI

Nationales Referenzlabor für Borreliose am Max-von-Pettenkofer-Institut der Universität München (Frau Prof. Dr. Bettina Wilske, Herr Dr. Volker Fingerle)

Weitere Informationen zu durch Zecken übertragenen Krankheiten



http://alpha1.mpk.med.uni-muenchen.de/b ... relia.html

http://www.dis.strath.ac.uk/vie/LymeEU/

http://www.zecke.de

http://www.TBE-info.com

http://www.qualitaetspraxen.de/lyme/lymepat.htm

_________________
sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
----->zum Hufrehe-ECS-EMS ABC
Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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