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EOTRH
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Autor:  Eddi [ 04.11.2011, 13:34 ]
Betreff des Beitrags:  EOTRH

Zitat:
Definition:
EOTRH,
kurz für Equine Odontoclastic Tooth
Resorption and Hypercementosis, ist
eine schmerzhafte Zahnerkrankung, bei
der die Schneide- und Hengstzähne
sowie der Kieferknochen zerstört
werden.

Aus noch ungeklärter Ursache kommt es zu einer verstärkten Aktivität der Odontoklasten, das sind Zellen, die Zahnsubstanz abbauen können. Als Reparaturmechanismus versucht der Körper die geschädigten Zahnbereiche zu stabilisieren und lagert in zunehmender Dicke Zahnzement um die Wurzel ab.
Da der Prozess unter dem Zahnfleischniveau abläuft und der sichtbare Zahnbereich meist noch gesund erscheint,wird er oft sehr spät diagnostiziert.
Betroffen sind vor allem Pferde ab 15 Jahre.

http://www.tierarztpraxis-hohn.de/texts/EOTRH.pdf

Autor:  Sophie 3 [ 04.11.2011, 13:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: EOTRH

Ich hab einen 11 Jahre alten Criollo Wallach. Bei ihm wurde vor 2 jahren EOTRH diagnostiziert. Er hat ein jahr lang Equi Sano Mashrooms bekommen. Seit einem jahr ist er Beschwerdefrei. Ich hoffe es bleibt!
Gruss susanne

Autor:  Gordo [ 20.04.2019, 19:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: EOTRH

Zur Veranschaulichung stelle ich ein Röntgenbild von meinem Pferdchen mit EOTRH ein, auf dem sehr gut eine Zahnwurzel mit recht ausgeprägter Knollenbildung (grüner Pfeil) zu sehen ist.
Ein Schneidezahn war lose und wurde extrahiert, die Wurzel war nicht verdickt, aber man sieht die Lockerung auf dem RöBi durch einen kleine Hofbildung zum Zahnfleisch (schwarzer Pfeil).

Autor:  schnulli [ 22.04.2019, 08:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: EOTRH

Ähnlich massiv war die Knollenbildung auch bei meinem Großen, allerdings hatte er es an allen Schneidezähnen. Oben und unten.....

Autor:  Gordo [ 22.04.2019, 18:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: EOTRH

Das ist dann ja wirklich schon hochgradig gewesen, da haben wir noch "Glück" und es sind noch einige normale Schneidezähne im Maul. Die vielen Zahnlücken fallen aber schon auf, da guckt immer ein bisschen die Zunge raus. Irgendwie niedlich, mein kleines Zahnlücken-Pferdchen! :mrgreen:
Er frisst jetzt wieder gut und normal und wir haben eine kleine Verschnaufpause, bis zur nächsten und sicher kommenden Extraktion.

Autor:  Gordo [ 17.08.2019, 08:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: EOTRH

Mein TÄ hat sich bereits im Studium auf Zähne spezialisiert und bildet sich (wie hoffentlich alle Tierärzte) kontinuierlich und regelmäßig fort. Bei unserem letzten Gespräch zur EOTRH-Erkrankung meines Pferdes erzählte sie mir, dass es Hinweise gibt, dass die Ausprägung der Knollenbildung nicht mit den Schmerzen korreliert. Es scheint so zu sein, dass vor allem ein sich lockernder Zahn Schmerzen bereitet.

Das deckt sich mit den Beobachtungen bei meinem Pferd. Bisher haben wir alle, sich lockernden Zähne extrahiert und auch unter Sedation hat er bei diesen Zähnen Berührungs-Empfindlichkeit gezeigt. Nach Abheilen der Wunden waren seine Kauprobleme jeweils wieder besser bzw. behoben. An seinem Knollenzahn sind aber bislang keine Auffälligkeiten zu erkennen, der Zahn sitzt fest und ist ein wichtiger Gegenspieler für die anderen Zähne, das Zahnfleisch sieht normal aus und mein Pferd reagiert nicht empfindlich auf Berührung/Bewegung des Zahns.

Dies nur als Information und Gedanken. Für mich heißt es weiterhin, mein Pferd genau beobachten, regelmäßige Zahnkontrollen und rechtzeitige Zahnbehandlungen durchführen sowie in angemessenen Abständen bzw. bei Bedarf eine Kontrolle des Fortschreitens der Krankheit mittels Röntgenbild überprüfen.

Autor:  Gordo [ 08.01.2020, 21:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: EOTRH

Und hier noch ein Bild von meinem Pferd mit für EOTRH typischer verstärkte Zahnsteinbildung.

Autor:  Gordo [ 21.01.2022, 23:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: EOTRH

Anlässlich der Vermutungen zum Zusammenhang von EOTRH und dem T4-Wert, der aktuell dazu führte, dass bei Hermine dieser Wert im Blutbild mitbestimmt wurde, habe ich mal wieder etwas im Netz gestöbert. Ich habe dazu absolut nichts gefunden, bin aber auf einen englischen Artikel von 2016 gestoßen, in dem erstmals zwei Fälle von EOTRH an Backenzähnen auftretend vorgestellt werden.
https://aaep.org/sites/default/files/20 ... 202016.pdf

Dementsprechend wäre bei meinem Pferd der massive Verlust an Backenzähnen durch zerstörte Wurzeln also eine auftretende EOTRH-Form und eben nicht nur Schneidezähne mit Knollen. Ich hatte mich ja schon gefragt, ob man das eigentlich noch dazu zählen würde, was für meine TÄin allrdings immer klar war.

Die Ursachen für EOTRH sind ja weiterhin unbekannt, auch wenn der Bezug zu ECS auffällig ist. Im Artikel wird beschrieben, dass zwei Spezies gramnegativer Bakterien an betroffenen Zähnen nachgewiesen werden konnten und u.a. als mögliche Auslöser in Zusammenhang mit der Erkrankung gebracht werden. Einer der Pferdebesitzer im Artikel hat gesundheitsförderndes Futter gegeben. Wenn nun also tatsächlich Bakterien an der Entstehung von EOTRH beteiligt sein können, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass über das Futter eine Beeinflussung des EOTRH im Frühstadium möglich sein kann. Die Fütterung von Heilpilzen ist ja umstritten, aber es gibt auch positive Erfahrungsberichte, z.B. Kimbaley und auch ich habe ja trotz fortgeschrittenem Stadiums eine Reduzerung des Zahnsteins festgestellt.

Hier wird nach meiner Meinung die Krankheit ganz gut vorgestellt und v.a. sehr gut die möglichen Hinweise auf eine Erkrankung beschrieben:
https://www.tfzp.de/zahnerkrankungen/eotrh/

Im Nachhinein konnte ich z.B. sehr früh beobachten, dass mein Pferd beim Trinken anfing, ab und an die Zunge zwischen die Zähne zu nehmen. Dabei habe ich mir nichts weiter gedacht und es kann sich auch wirklich nur um eine Eigenart handeln, denn er macht/machte das auch im Sommer. Auch die Vorliebe für warmes Zusatzfutter kann sein Geschmack sein oder auf die Empfindlichkeit seiner Zähne zurück gehen.

Autor:  eff-eins [ 22.01.2022, 09:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: EOTRH

Gordo hat geschrieben:
Anlässlich der Vermutungen zum Zusammenhang von EOTRH und dem T4-Wert, der aktuell dazu führte, dass bei Hermine dieser Wert im Blutbild mitbestimmt wurde, habe ich mal wieder etwas im Netz gestöbert. Ich habe dazu absolut nichts gefunden


Ich auch nicht, werde am Montag den TA nochmal fragen warum genau er auf T4 testen kam.

Autor:  Gordo [ 05.02.2022, 23:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: EOTRH

Der Tierarzt Martin Grell hat im Januar 2022 eine Studie gestartet, um die Symptome von EOTRH objektiver beurteilen zu können. Hier sind die Informationen und eine Zusammenfassung zum Stand EOTRH nachzulesen:
https://www.prosaani.net/eotrh-studie

Außerdem läuft derzeit eine Studie der Tiho Hannover zur Prävalenz von Islandpferden für EOTRH.
https://www.tiho-hannover.de/kliniken-i ... /forschung

Autor:  eff-eins [ 06.02.2022, 09:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: EOTRH

Gordo hat geschrieben:
Der Tierarzt Martin Grell hat im Januar 2022 eine Studie gestartet, um die Symptome von EOTRH objektiver beurteilen zu können. Hier sind die Informationen und eine Zusammenfassung zum Stand EOTRH nachzulesen:
https://www.prosaani.net/eotrh-studie


Danke, Gordo, hinter deinem Link verbergen sich sehr wertvolle Infos die es mir wert waren sie im ABC meiner Signatur einzufügen :2daumenhoch:
Planst du dich denn mit den Erfahrungen von Pummel dort unterstützend einzubringen?

Autor:  Gordo [ 06.02.2022, 14:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: EOTRH

Ich hatte überlegt, erstmal Kontakt aufzunehmen und nachzufragen, ob neue Verdachtsfälle oder bekannte Behandlungsfälle als Zielgruppe angesprochen sind.

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