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Weniger ist mehr oder doch ganz viel in den Trog?
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Autor:  schnulli [ 13.09.2015, 07:55 ]
Betreff des Beitrags:  Weniger ist mehr oder doch ganz viel in den Trog?

Mir fällt immer wieder auf, dass es einige Pferde gibt, die nach der Diät wegen akuter Rehe oder weil sie wegen der Blutwerte oder des Aussehens (sichtbare Fettpolster oder allgemeinem zu dick) oft nur Heu und ein wenig Trogfutter, damit sie nicht zusehen müssen, dann doch wieder dies und jenes in den Trog bekommen. Sei es Reiskleie in wechselnden Mengen, Bierhefe, Sonnenblumenkerne, Holzner Muskelvit, Vit E, Öle (ich weiß, hier werden eher Sämereien empfohlen), Mineralfutter oder oder oder. Die Mengen werden auch öfter mal geändert.

Für mich persönlich gilt nach wie vor der Grundsatz: Weniger ist Mehr! Etienne hat eigentlich nur Heu bekommen und ein wenig Schüsselfutter (Handvoll Hafer oder Aspero oder so), weil die Stute und Pitti ihre Heucobs brauchten und er maulig war, wenn er nix bekommen hat. Auch in früheren Jahren hat er niemals soviel Müsli bekommen, wie andere damals in die Tröge ihrer Pferde geschüttet haben. Obwohl er auf Distanzen und Wanderritte trainiert wurde und auch lange Geländeritte mit viel Trab und vor allem bei ihm Galopp absolviert hat. Täglich. Der sah immer gut aus, in der Weidezeit natürlich meist viel zu fett.

Und daher stosse ich immer wieder an meine Verständnisgrenze. Ich persönlich traue mir nicht zu, den wirklichen Bedarf eines Pferdes oder Ponys zu beurteilen. Benötigt ein Pony wirklich Vit. E aus industrieller Produktion? Oder auch Reiskleie, die es niemals in freier Wildbahn finden würde. Auch an Bierhefe wird ein Pferd so niemals rankommen, zumal viele Pferde erst an Bierhefe gewöhnt werden müssen. Da hab ich dann mit Sonnenblumenkernen in geringer Menge oder eben anderen Sämereien noch am wenigsten Probleme.

Natürlich ist mir schon klar, dass ein Pferd im Distanzsport mehr Energie benötigt als ein Beisteller. Keine Frage. Und ein Pferd, was durch die Diät an die Gewichtgrenze nach unten gekommen ist, muss auch wieder aufgefüttert werden. Keine Frage.

Aber ich überlege immer wieder, ob hier nicht doch wieder der Fütterungstrieb des Menschen Oberhand gewinnt, nur, dass eben kein fertiges Müsli mehr in den Trog geschüttet wird.

Ich hoffe, ihr versteht, worauf ich hinaus will und vor allem, dass es kein Angriff auf irgendwen persönlich darstellen soll. Es ist einfach mein Verständnis, was nicht hinterherkommt. Wenn ich überlege, dass es studierte Leute (ja, auch die sind nicht immer schlauer als andere) gibt, die sich mit nichts anderem beschäftigen, als Ernährung von Pferden, dann frage ich mich, warum, wenn Mineralien nötig sind (durchs Heuwaschen z. B.) man nicht ein abgestimmtes Futter nach Analyse und Status des jeweiligen Tieres (Arbeitsleistung, Alter, Gewicht) gibt. Ich frage mich halt immer wieder, ob diese ganzen Sachen wirklich so gut sind.

Wie gesagt, ich will hier niemandem auf den Schlips treten, es soll sich auch keiner genötigt fühlen, sich rechtfertigen zu müssen. Alle wollen nur das beste für ihr Tier. Ich will es nur verstehen :fahne:

Autor:  Camarguepony [ 13.09.2015, 08:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weniger ist mehr oder doch ganz viel in den Trog?

:wink: alles ist gut Ulli,
ich denke Pferde sind nun mal indivduell und kranke erst recht.
Eigentlich hatte ich vieles ja minimiert. Holzner Muskelvit und Sonnenblumenkerne reichen habe ich gedacht.
Aber leider tut es das nicht, ich habe gemerkt das mein Pony schnell schwitzt , vom Gewicht eher an der unteren Grenze kratzt, beim Heu waschen extrem an Substanz verliert, trotz weniger Bewegung und eben sehr an Muskulatur verliert.
Das Blutbild mit den erniedrigten Selenwerten zeigt es wohl, mir ist klar das das nur Momentaufnahmen sind, allerdings bestätigt es den optischen Eindruck, somit habe ich mich auf die Suche gemacht was der Auslöser ist was man verbessern kann. Gefunden habe ich bei Cushingpferden einen erhöhten Vitamin E bedarf, bei erhöhter Fettfütterung einen erhöhten Vitamin E Bedarf, von irgendwas muss sie ihre Leistung bringen,da muss ich einen Kompromiss eingehen mit Sonnenblumenkerne,Reiskleie und Leinsamen. Rübenschnitzel hatte sie eine Zeit lang nicht gefressen, da ich kein künstliches Mineralfutter füttern möchte und an die Vorteile der Bierhefe glaube kommt die auch wegen des CA:Ph bei Rübenschnitzelfütterung wieder mit dazu.
Ist eine ganze Liste ja das stimmt, ob alles so richtig ist wird sich zeigen, aber vorher passt es eindeutig nicht und das was ich dazu gefunden habe ist für mich eine schlüssige Erklärung/ Bestätigung.
Den Vitamin E Mangel hatte ich wirklich nicht auf dem Schirm, passt aber zu allen meinen Problemen, Leistungseinbruch, mangelnder Sauerstofftransport, Selenmangel .
Muskelerkrankungen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Myopathie:
"Myopathien bei anderen Grunderkrankungen

Myopathien können im Rahmen einer Vielzahl anderer Grunderkrankungen als Symptom auftreten, insbesondere:

Myopathie bei Vitamin-D-Mangel[1]

Myopathien, die bei endokrinen Erkrankungen (wie zum Beispiel der Hyperthyreose oder der Hypothyreose, dem Morbus Cushing oder beim Hyper- oder Hypoparathyreodismus) auftreten, werden als endokrine Myopathien bezeichnet.

Myopathien können bei Stoffwechselerkrankungen auftreten. Insbesondere Störungen des Energiestoffwechsels machen sich aufgrund des hohen Energiebedarfs häufig in der Muskulatur bemerkbar. Wichtige Erkrankungen sind die Glykogenspeicherkrankheiten und die Gruppe der Lipidspeicherkrankheiten.

Nutritive Myopathien bei Mangelerkrankungen wie zum Beispiel dem Selenmangel."


Auch andere Parameter im Blutbild deuten darauf hin, habe ich gestern jeden Wert mit Bedeutung nachgelesen, somit gehen wir es erstmal so an.

Vielleicht leutchtet damit meine Futterumstellung ein wenig besser ein. :wink: :mrgreen:
Tja in freier Natur wäre das Pony vielleicht nie krank geworden oder eben schon tot. :weißnich:

Ach so, mein Vitamin E ist aus natürlichen Quellen. :grin:

Autor:  Eddi [ 13.09.2015, 09:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weniger ist mehr oder doch ganz viel in den Trog?

Simone, es geht ja nicht um den einzelfall, sondern um die ganze Linie.
Zitat:
Aber ich überlege immer wieder, ob hier nicht doch wieder der Fütterungstrieb des Menschen Oberhand gewinnt, nur, dass eben kein fertiges Müsli mehr in den Trog geschüttet wird.

Und an diesem Punkt muss ich Uli einfach ersteinmal Recht geben.

allerings ist m.M. nach die IR in Verbindung mit geeignetem Heu die crux.

Ist mein Pferd gesund kann ich ganz sicher den gesamten Bedarf nur aus Heu und Gras abdecken.

Da bei der IR 2% von geeignetem/gewaschenem Pferdeheu die Höchstgrenze ist ist hier eine Fütterung unter Bedarf vorprogrammiert, sodass geeignet ergänzt werden muss.

Autor:  schnulli [ 13.09.2015, 10:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weniger ist mehr oder doch ganz viel in den Trog?

Das ist schon in Ordnung, dass Simone ihre Denkweise, wie sie zu ihrer Ration gekommen ist auflistet und sachlich erklärt. Wichtig war mir, dass es niemand als Angriff wertet.

Für mich stellt sich bloss immer das Problem, dass ich nicht weiß, ob die Fütterung, die ich mir ausgedacht hab, wirklich passt. Das hängt an so vielen Faktoren. Und was passiert alles, wenn es nicht passt. Was löse ich damit eigentlich aus? Weiß auch niemand.

Und warum ist man ständig auf der Suche nach neuen/anderen Futtermitteln? Ich nehme mich da ja selbst nicht aus..... :roll:

Autor:  schnulli [ 13.09.2015, 10:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weniger ist mehr oder doch ganz viel in den Trog?

Tja, Eddi, und da hätten wir wieder das Problem mit der geeigneten Ergänzung. Wenn man da mal schaut, wird diese Ergänzung bei vielen im Laufe der Zeit immer mehr. Und die Frage ist doch, womit schade ich mehr: mit mehr oder mal ungewaschenem Heu oder den ganzen Zusätzen? Das ist echt ne Krux....

Autor:  Camarguepony [ 13.09.2015, 10:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weniger ist mehr oder doch ganz viel in den Trog?

Da gebe ich Dir Recht, aber ich denke wenn man sein Tier gut beobachtet kann man schon eine Menge ablesen, das Optimum treffen wir wohl nie.
Ich habe vor ca. 8 Jahren mal ein Blutbild machen lassen, jetzt war ich doch froh noch mal eines in Auftrag gegeben zu haben. Sicher ist das mit den Blutbildern auch immer so eine Sache, aber man kann doch zumindestens Tendenzen ablesen, zumindestens wenn sich das dann zu opitischen Erscheinungsbild oder Leistungsfähigkeit deckt.

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