Hufrehe ECS EMS Borreliose
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Bin gerade verwirrt...
http://www.hufrehe-forum.de/./28362214nx18618/fragen-zur-insulinresistenz-und-zum-equinen-metabolischen-syndrom-f63/bin-gerade-verwirrt-t8517.html
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Autor:  Querida [ 04.07.2017, 13:28 ]
Betreff des Beitrags:  Bin gerade verwirrt...

Wenn das hier nicht passt, bitte verschieben...

Habe ich gerade bei FB gefunden.... Ja was den nun?

http://www.pferderevue.at/?+Regelmaessi ... Q9MQ%3D%3D

Autor:  eff-eins [ 04.07.2017, 16:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Bin gerade verwirrt...

Hmmmm :kinn: was soll man zu diesem Bericht sagen der ein wenig den Eindruck erweckt als wäre nun DIE Erkenntnis schlechthin herausgefunden worden??

1)
Auf einer überständigen Weide frisst ein Pferd übrigens nicht wie man vermuten mag nur den hohen Aufwuchs sondern wühlt einem Trüffelschwein gleich gern am Boden nach Jungpflanzen die ihm wesentlich besser schmecken.
Von daher ist es ein Trugschluss das das Pferd dort ausschließlich Heu am Halm frisst.

2)
Selbst wenn man im frühen Frühjahr und im Herbst mäht kann ohne ausreichend Licht und entsprechende Temperatur kein Wachstumsreiz allein durch mähen ausgelöst werden der dann Zucker verbrauchen würde.


Rohrschwingel ist dem Süßgras zugehörig und wird trotzdem in seiner ursprünglichen Art eigentlich gar nicht so gerne gefressen und ist deswegen auch nur mit der Futterwertzahl 4 benannt.
Von daher ist die Frage wie die Studie mit einer anderen Grasart ausgefallen wäre die generell deutlich mitentscheidend bei Blutwerten Stoffwechselkranker Pferde/Ponys ist?!

Neuere Züchtungen aber bringen ein weicheres Blattwerk hervor das zum Einen gern gefressen und einen höheren Nettoenergiegehalt aufweist.
QUELLE

Ausserdem können Blütenstände von Gräsern bis zu drei Mal mehr leicht verdauliche Kohlenhydrate beinhalten als die Blätter.
Sie sind deswegen besonders süß, weshalb die Pferde sie bevorzugt fressen. Rechtzeitiges Mähen der Weiden führt daher zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Zucker.

QUELLE

Alleine in diesem Umstand das bei regelmässigem Mähen weniger feines Blattwerk und keine Blütenstände vorhanden sind könnte also die Reduktion des Gesamtzuckers rechtfertigen und die Beobachtungen der Studie ein Stück weit untermauern.

Da es sich in dem von dir genannten Bericht um eine grobe Zusammenfassung handelt muß man das was dort zu lesen ist mit einer gewissen Vorsicht betrachten, besser wäre man hätte die komplette Studie nebst allen Laborwerten vorliegen.

Auch ist die Frage ob die Pferde aus beiden Versuchsgruppen tatsächlich die gleiche Menge an Gras aufgenommen hat nicht unerheblich, denn es ist doch ein Unterschied beim BZ messen für einen Diabetiker oder ob man zu oder abnimmt ob er ein oder zwei Stücke Sahnetorte zu sich genommen hat.
Da die Weidezeiten bei beiden Versuchsgruppen identisch waren ist von einer geringeren Futteraufnahme beim kürzeren Gras auszugehen das zudem um Zuckerreiches Blattwerk und Blütenstände beraubt ist.

PS:
Fruktan wir zwar bevorzugt in den Stängeln der Grases gespeichert aber ist ja bekanntlich nicht der einzige Zucker im Gras!!

PS 2:

Inwieweit die Artikel der Zeitschrift überhaupt gut recherchiert und tauglich sind Fachlich Fundiertes zu erfahren muss ich mich bei DIESEM Artikel einmal mehr fragen.

Eine der bekannteren ist die sogenannte Beech-Studie (Beech, Donaldson, 2002): 14 ECS-Pferde mit klinischen Symptomen wurden sechs, vier und zwei Monate lang mit Mönchspfefferextrakt behandelt (die Länge der Behandlung variiert deshalb, weil sich bei manchen Pferden die klinischen Symptome verschlechtert hatten). Das Ergebnis: Die Behandlung mit Vitex-Agnus-Castus-Extrakt zeigte keine Verbesserung der Symptome, die klinischen Symptome verschlechterten sich sogar teilweise. Der als Cushing-Marker geltende ACTH-Wert konnte nur bei einem von zwölf Pferden gesenkt werden. Im Gegensatz dazu konnte mit Pergolid bei allen Pferden, die damit behandelt wurden (neun der 14 Tiere), mit Ausnahme eines Tieres ein positiver Effekt erzielt werden.


Andere Studie, anderes Ergebnis
Zu einem anderen Ergebnis kam eine Dissertation der FU Berlin .........

Unsere nur mit dem mönchspfefferhaltigen Präparat XXX® behandelten Pferde zeigten im Gegensatz zur Studie von Beech alle eine deutliche, statistisch signifikante Verbesserung der klinischen Symptome ohne Nebenwirkungen.“


UND WAS DORT NICHT STEHT, ABER IN DER STUDIE BELEGT WURDE WESHALB SIE EBEN NICHT ABWEICHEND VON O.G. IST:

Bei einem Vergleich mit Pergolid konnte jedoch keine Verbesserung der ACTH-Werte, des Dexamethason-Suppressionstests oder der klinischen Symptome erzielt werden (Beech et al. 2002).

Ich will damit nur aufzeigen wie irreführend manche Info ist die beim genauen durchlesen und hinterfragen nichts Anderes zu Tage bringt als sowieso schon bekannt und keinesfalls ein neues Rad erfunden werden konnte.

Ein EMS/IR-ler gehört bei trotz angepasstem Gesamtmanagement schlechten Blutwerten und Disposition zur Hufrehe einfach nicht auf die Weide, egal wie lang oder kurz deren Bewuchs ist!

Autor:  Querida [ 11.08.2017, 19:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Bin gerade verwirrt...

Danke dir für die ausführliche Antwort. Tut mir leid, habe erst jetzt gesehen das jemand geantwortet hat. :daumenhoch:

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