Hufrehe ECS EMS Borreliose

Hallo liebe Forengemeinde!

Ich habe mich hier angemeldet, weil mein Pferd (fast 15) EMS hat.

Zur Vorgeschichte: Seit ca. zwei Jahren haben wir an den Hinterbeinen mit Shivering zu tun. War kein Problem, er war reitbar wie immer.
Vor einem halben Jahr haben wir dann den Stall gewechselt da ich umgezogen bin und mein Pferd näher bei mir haben wollte. Ich habe dem SB ganz genau gesagt was er zu fressen bekommen sollte. Schließlich ist uns (meiner RB und mir) aufgefallen, dass er immer dicker wurde, selbst die Schlauchtasche wurde dick und der Hals. Als ich bei der Fütterung dabei war, sah ich, dass er viel zu viel bekam. Also mit dem SB geredet, dass er weniger geben soll.

Dann war mein Pferd nicht mehr so fit wie vorher, er begann zu lahmen, TA gerufen. Er sagte sofort Stoffwechselerkrankung. Nachdem er ca. 5 mal da war wurde über Diabetes gesprochen und er hatte zwei Hufgeschwüre. Cushing wurde ausgeschlossen.

Aufgrund einiger Differenzen mit dem SB habe ich leider den Stall wechseln müssen. Schöne Paddockbox mit 12 Stunden Auslauf und Heu den ganzen Tag. Tja, nur da wird ja dann in Zukunft das Problem liegen. Ich googelte und kam dann auf EMS. Die Symptome passen haargenau.

Aktuell stehen wir seit zwei Wochen an dem Stall und er ist auf Diät. In der Herde steht er noch nicht weil es sehr viele Pferde sind und ich eigentlich warten wollte bis die Wiesen aufgemacht werden. Abgesehen davon läuft er zeitweise komisch. Ich habe ihn heute longiert und beim traben tritt er überhaupt nicht unter und ist lustlos. Kann das mit einer Hufrehe zu tun haben? Als ich ihn vorhin noch so auf den Platz lies hat er aber gebuckelt vom feinsten. Ich bin da mächtig überfragt. Es ist aber kein Hufgeschwür mehr vorhanden.

Ich weiss zur Zeit gar nicht mehr so was richtig ist und was falsch. Er soll sich bewegen aber wenn die Wiesen aufgemacht werden wie soll ich das machen? Extra etwas abtrennen wird die SB nicht machen. Musstet Ihr auch extra den Stall wechseln?

So, der Text wurde sehr lang, sorry dafür. Ich bin durch diese Erkrankung nur noch etwas verwirrt weil ich mit sowas nicht gerechnet habe.

LG

Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Hm, Cushing sagst du wurde ausgeschlossen .....wodurch denn, welche Laborparameter sind ermittelt worden und mit welchem Ergebnis, wie sieht die genaue Fütterung (bitte abgewogene Menge auch bei Heu) genau aus, hat dein Pferd einen Hufreheschub in der Vergangenheit gehabt, ist es barhuf oder beschlagen.
Du siehst das es etwas mehr Informationen bedarf als du bisher gegeben hast. Den Stall sollte man im Interesse der Pferdegesundheit nach deren Erkrankungen und genetischer Prädisposition aussuchen und bestimmte Dinge möglichst im Voraus klären. Einer Insulinresistenz und einem EMS kann man häufig nur durch Diät mit gewaschenem Heu und Paddockhaltung Einhalt gebieten, ob das bei euch überhaupt der Fall ist das von den Erkrankungen auszugehen ist kann nur eine Blutuntersuchung sagen, aber vorsicht: Bei EMS Profil wo auch Insulin untersucht wird ist ebenso wie beim Cushingtest durch ACTH ein besonderes Procedere in der Probenentnahme und Weiterverarbeitung erforderlich um verlässliche Ergebnisse zu erhalten, nachzulesen auch im ABC meiner Signatur unter dem in diesen Fällen anzuratenden EMS/ECS Gesamtprofil. Das wird übrigens gerade durch Boehringer in einer kostenlosen Testaktion unterstützt wenn ein Cushingverdacht besteht. Da die IR ein Symptom des Cushings sein kann gehören die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel immer zum Cushingtest dazu um eine umfassende Übersicht zu erhalten. Vielleicht magst du mal ein wenig im ABC stöbern und dich daran machen die diversen Fragen noch zu beantworten. Stecke den Kopf nicht in den Sand, wir helfen dir das alles ein wenig aufzudröseln

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LG Kathi

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Hallo!

Ich werde mich da im laufe des Tages etwas durchlesen und Deine Fragen beantworten.

Auf jeden Fall wurden ihm unmengen an Blut abgenommen und so Cushing ausgeschlossen. Er ist vorne beschlagen, hinten nicht. Mit Hufrehe hatten wir bisher noch nie etwas zu tun gehabt.

Der TA wollte diesen Monat nochmal kommen und nochmal Blut abnehmen und sich die Werte anschauen. Da spreche ich ihn auch mal auf EMS an....nur die Symptome sind halt wirklich haargenau die gleichen...

Lg

Also, erfahrungsgemäß ist es wie ein Lottogewinn wenn man einen diesbzgl. erfahrenen TA hat.
Da hilft meistens leider nur selbst informieren...

Leider ist es so dass man es bei EMS,der Insulinresistenz und auch beim ECS im Vorfeld häufiger mit schleichenden Reheschüben zu tun hat, die sogar vom Besitzer völlig unbemerkt ablaufen können.

Die entsprechenden Blutuntersuchungen solltest Du unbedingt vor dem Anweiden abgeschlossen haben zumal ja bereits von einem TA von "Diabetes" gesprochen worden ist. Das ist eigentlich schon eine Diagnose ohne vorliegende Parameter.

Thema Bewegung ist ein MUSS sobald es geht. Auch ein zügiger Schritt ist sehr hilfreich um den Stoffwechsel wieder in richtige Bahnen zu bekommen.

LG Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann.

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Ich lasse mir mal vom TA die Ergebnisse geben wenn er nächste Woche kommt.

Woran erkennt man einen Reheschub? Ich bin in der Hinsicht noch Neuling.

Die SB meinte heute, dass er bestimmt kein Diabetes hat. Denn da würde der Urin anders riechen... Genau wie meine Schwiegermutter....die sehen das gar nicht so eng und halten mich für bekloppt....

LG

Schönen Gruß an den Stallbesitzer, Diabetes beim Pferd oder besser IR heißt nicht Blutzucker ist hoch, in diesen Status kommt ein Pferd nicht!
Auch beim Menschen ist bevor der Blutzucker erhöht ist der Insulinspiegel höher und wird langsamer abgebaut, das heißt dann Insulinresistenz. Erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Bauchspeicheldrüse ihren Dienst quittiert - beim Menschen - steigt der Blutzuckerspiegel.
Diabetes Typ2 ist so ungefähr gleichgesetzt mit der Insulinresistenz um das zu veranschaulichen.

Schleichende Schübe kann man z.T. an den Hufen erkennen z.B. an Einschnürungen vom Krongelenk aus, divergierenden Ringen im Huf und/oder einer nicht geschlossenen weißen Linie.
Allerdings gibt es im Zusammenhang mit der Insulinresistenz Vorstufen.
Ein höherer Insulinspiegel selbst innerhalb der Norm schwächt die inneren Hufstrukturen.

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Ich danke schonmal für Eure Antworten und les mich noch etwas durch!

Dienstag kommt der TA nochmal und nimmt ihm Blut ab. Nur habe ich ein Problem: Ich bin ja seit drei Wochen im neuen Stall und trotz Verbot wird mein Pferd von den Einstallern mit Brot und Möhren gefüttert. Habe die auch gestern mal erwischt und als Antwort kam erst, dass sie das Verbot an der Box zu spät gesehen hätten. Ich mein es steht dran seitdem wir da sind und ausserdem können die doch dann die Möhren wieder rausnehmen?

Und dann meinte die andere, dass es ja eh nur zwei Möhren waren. Also ich hab da mehr als zwei rausgeholt.

Warum zum Teufel halten sich die Leute nicht dran?????

Vielleicht mal einen erklärenden Text schreiben? Hilft häufig mehr als Verbote.

Als erstes die Erkrankung vorstellen, dann z.B.
Jed3es noch so gut gemeinte Leckerchen sei es Möhre,Brot usw. schadet mir und löst unter Umständen den nächsten Reheschub aus. Da ihr Pferde liebt wollt ihr doch sicher nicht dass ich durch solch eine Gabe wieder krank werde und Schmerzen habe.
Bitte lasst alles in der Tasche.

Wenn das nicht hilft hilft eventuell der Hinweis dass Fremdfüttern strafrechtliche Konsequenzen hat mit Gerichtsurteil.

LG Eddi

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Ich weiß nicht wie viele Menschen an dem Schild das ich laminiert an dem Weidezaun angebracht habe schon stehen geblieben sind um zu lesen was neben diesem niedlichen Bild für ein Text steht. Fakt ist das sich jetzt die Erwachsenen NICHT mehr mit einem Grasbüschel in der Hand über den Zaun hängen, mit der Zunge schnalzen und so versuchen für ihre Kinder die Ponys anzulocken......Daumendrück das fachlich aber vereinfachte Aufklärung bei euch zum Erfolg führt

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LG Kathi

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Ich habe mir jetzt mal die Werte geben lassen.

Insulin lag bei 67,8

Schön das die Leute alle wissen was definitiv nur eine Blutuntersuchung hervorbringen kann, und das ist bei euch mit dem Insulinwert auch ohne das ich den Glukosewert habe um den Quotienten berechnen zu können eine komplette Insulinresistenz= dem Typ 2 Diabetes beim Menschen
Dieser Wert ist deutlich zu hoch und muss zwingend durch Weideverbot und Diät unter gew. Heu und geeigneten Futtermitteln gesenkt werden, zudem schwächt er die inneren Strukturen der Hufe was zu latenter teils diffuser Lahmheit und leider auch zu ausgedehnten Hufreheschüben führen kann.

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LG Kathi

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Glukosewert liegt bei 104. Gestern hat der TA nochmal Blut abgenommen und dann mal schauen was die Werte nach der Diät sagen.

Wiese haben die sowieso kaum bzw. steht mein Pferd eh nur mit seiner Stute vorne auf dem Paddock.

Ich trainiere mein Pferd grad wieder etwas an. Als ich aber am Sonntag kurz galoppiert bin ging er danach lahm. Heute läuft er wieder wie ne eins. Hat das damit zu tun? Also muss man bei Diabetes vorsichtiger bzw. anders reiten?

Wie gesagt, ein hoher Insulinwert bereits innerhalb der Norm im oberen Bereich schwächt die inneren Strukturen des Hufes.
Diese sorgen für die Belastbarkeit des Hufes.
Aus diesem Grund kommt es häufig zu unerklannten, schleichenden Reheschüben.

Dementsprechend gibt es für Diabetes-Pferde leider nur einen Weg:
Insulinwerte herunterbringen
ev. vorhandene Schäden durch schleichende Reheschübe durch ein komplettes gesundes Herunterwachsen des Hufes durch kontrolliertes Aufbautrainig abwarten.
Du merkst ja selbst dass der Huf nicht voll belastbar ist.
Und jede solche Belastung kann den Huf scjhnell weiter schädigen.

Je nachdem wie der Huf im Innern aussieht sollte Schritt ev. reichen bis der Huf zu 3/4 gesund heruntergewachsen ist.

Mit einem mehr an Belastung und das nicht-herunterbringen des Insuinspiegels spielst Du leider Russisch Roulett mit dem Leben Deines Pferdes.
sorry, aber alles andere wäre unkorrekt von uns.

Und leider wissen wir auch dass in manchen Fällen sogar das Komplettprogramm nicht ausreichend ist...

LG Eddi

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Puh das ist ja echt kompliziert. Einerseits soll er Bewegung haben und andererseits ist zuviel Bewegung auch nicht gut.... .

Wie werden Eure Pferde eigentlich gehalten? Musstet Ihr nach der Diagnose den Stall wechseln? Wurde die Haltungsform geändert?