Hufrehe ECS EMS Borreliose
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@ Milli von Cat_85
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Autor:  Glettchen [ 02.07.2019, 08:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

So schlecht klingt das doch alles gar nicht, also jetzt rein vom Vorgehen. Vielleicht kommt die aktuelle Verschlechterung im Trab und die Mattigkeit ja auch doch nur davon, dass die Hufe noch nicht richtig belastbar sind, da noch irgendwie Schmerzen sind. Barhuf und ohne aktuelle Röntgenbilder ist das ja nicht einfach abzuschätzen, ob die Hufe überhaupt belastbar genug sind um zu traben.

Bezüglich Erhöhung und Beipackzettel, ich hab aus Interesse mal in den aktuellen englischen Beipackzettel für Prascend reingeguckt und da wurde das umgestellt in eine "Startdosis" und "Maximaldosis" und die Maximaldosis ist relativ niedrig. Meine wäre da mit ihren 1,25 Tablette auf 320 kg Körpergewicht schon knapp drüber. Die Tabelle sieht man hier:
https://www.prascend.com/prescribe.html

Nur als Info, dass der neueste Prascend Beipackzettel aus den USA anders ist als der Deutsche und eher konservativ was die Höchstmenge des Medikaments angeht. Die Hintergründe (warum das geändert wurde) dafür kenne ich aber auch nicht.

Ich hatte Dir im "normalen" Pferdeforum ja schon geschrieben, dass ich bei meiner nicht den Eindruck habe, dass eine Erhöhung über 1,25 noch was bringt, ähnlich wie Du hatte ich früher beim Erhöhen um 1/4 Tablette immer deutliche Verbesserungen und jetzt gefühlt gar keine mehr. Aber es gibt ja auch durchaus Pferde (hier und woanders) denen eine deutlich höhere Dosis hilft. Wichtig wäre sicher der ACTH Wert, wenn der deutlich erhöht wäre, wäre es ja ein Indikator dass eine Dosiserhöhung doch nötig ist.

Ich finde es aber schonmal super, dass Deine Tierärztin zwar skeptisch ist, aber Vorschläge annimmt. Das ist doch immer optimal um ein Behandlungskonzept zu erstellen :2daumenhoch:

Mit Mönchspfeffer hatte ich persönlich 2x nur negative Erfahrungen.

Autor:  eff-eins [ 02.07.2019, 10:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

Glettchen hat geschrieben:
Bezüglich Erhöhung und Beipackzettel, ich hab aus Interesse mal in den aktuellen englischen Beipackzettel für Prascend reingeguckt und da wurde das umgestellt in eine "Startdosis" und "Maximaldosis" und die Maximaldosis ist relativ niedrig. Meine wäre da mit ihren 1,25 Tablette auf 320 kg Körpergewicht schon knapp drüber. Die Tabelle sieht man hier:
https://www.prascend.com/prescribe.html

Nur als Info, dass der neueste Prascend Beipackzettel aus den USA anders ist als der Deutsche und eher konservativ was die Höchstmenge des Medikaments angeht. Die Hintergründe (warum das geändert wurde) dafür kenne ich aber auch nicht.


Früher waren in den USA Dosen von 5mg und mehr nicht sooo selten und ich denke das viele Pferde damit hoffnungslos überdosiert wurden, vermeidbare Nebenwirkungen darunter entwickelt haben und somit das eigentlich so wertvolle Medikament zu Unrecht in Verruf gebracht haben.

Ist hier ja leider auch oft anzutreffen wenn ein TA einem Großpferd auf Grund von Unkenntnis aber dem Beipackzettel folgend dem Besitzer empfiehlt mit z.B. 1 Tablette anzutherapieren und nach ein paar Tagen um eine weitere halbe Tablette zu erhöhen.
All zu oft wird dann dem Pferd das einzig wirksame ECS Medikament wegen vermeintlichem Nichtvertragen vorenthalten weil der Umgang damit nicht sensibel genug war. :(
Selbst ein Kaltblut kann mit einer Menge von nur 1/8 oder 1/4 Tablette zunächst optimal versorgt sein und ein innerhalb der Referenz befindliches ACTH darunter zeigen.
Man hat mir bei Boehringer telefonisch auch mal erzählen wollen das meine Ponys gerne eine halbe Tablette bekommen dürften obwohl sie nachweislich nur 0,33 und 0,30mg benötigen und keine Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Logisch wenn man bedenkt das die Tabletten nur eine Sollbruchstelle haben, warum also soll der Pharma Hersteller anderes propagieren? :unibrow:

Von daher ists an der Zeit die Beipackzettel mal auf Erfahrungen und Erfordernisse hin abzuändern und zur Abwechselung mal an den Patienten anstatt nur an den Profit zu denken.
In dem verlinkten Beipackzettel wird leider die Dosis bei nicht innerhalb der Referenz befindlichem ACTH innerhalb nach 90 Tagen von Anfangs 2 µg / kg (auch hier immer auf eine halbe Tablette AUFGERUNDET!!!) auf 4 µg / kg erhöht was eine Verdoppelung darstellt und was unerwünschte Nebenwirkungen betreffend stark Risikobehaftet ist.

Noch weitere Überlegungen und zur Info zu einem zu hohen ACTH das scheinbar "Pergolid-resistent" scheint:

eff-eins hat geschrieben:
Immer wieder werden extrem hohe ACTH-Werte auch bei Pferden gemessen, die schon unter Pergolid-Behandlung stehen und denen es klinisch deutlich besser geht. Bisher hat man diese Pferde als „austherapiert“ bezeichnet. Sicherlich kann man die Medikamentendosis nicht unendlich steigern und es soll ja der Patient und nicht der ACTH-Wert behandelt werden.
Bei diesen Pferden mit wirklich extrem hohen Werten trotz Therapie vermutet man, dass ein Teil des gemessenen ACTHs in biologisch nicht aktiver Form vorliegt, wodurch die klinische Besserung erklärt werden kann.

QUELLE

Meines Erachtens könnte man verschiedene ACTH bzw. Formen des ACTH nur durch aufwändige Laboruntersuchungen voneinander isolieren/ unterscheiden weil ACTH ein Peptidhormon mit insgesamt 39 Aminosäuren ist und die volle biologische Aktivität lediglich in den ersten 23 Aminosäuren vorhanden ist.



Sowohl in vitro als auch in vivo kommt es trotz hoher endogener ACTH-Plasmakonzentrationen nur zu einer verhältnismäßig geringen Cortisol-Ausschüttung der Nebennierenrindenzellen.
Die Ursache dafür ist die unterschiedliche biologische und immunreaktive Aktivität des endogenen ACTHs.
Das biologisch-immunreaktive Verhältnis des ACTHs der in dieser Studie untersuchten Plasmaproben lag bei den an ECS erkrankten Pferden zwischen 1:15,3 und 1:84,9, bei den bereits therapierten Pferden zwischen 1:1,4 und 1:21,4 sowie bei den gesunden Pferden zwischen 1,4:1 und 1:3,2.

Demzufolge wird von der tumorös entarteten PI der Hypophyse wesentlich mehr biologisch inaktives ACTH ausgeschüttet.
Auch nach Orth und Nicholson (1982) entsteht bei der Prozessierung von pro-OLMC in der tumorösen PI mehr immunreaktives ACTH als biologisch aktives ACTH.
In PI-Adenomen waren die Konzentrationen von bioaktivem ACTH genauso hoch wie in der gesunden PI, aber aufgrund der Größe der Adenome überschritten die Gesamtmengen an bioaktivem ACTH der Tumoren die Menge der gesamten gesunden Hypophyse.
Die immunreaktiven ACTH-Gesamtmengen in den PI-Tumoren waren sogar noch höher, was nahe legt, dass das immunreaktive ACTH der Tumoren zum Teil biologisch inaktiv ist.
Nach Froin et al. (1997, 1998, 1998a) und Orth et al. (1982) unterscheiden sich die neoplastischen melanotropen Zellen von den gesunden melanotropen Zellen in ihrer Enzymausstattung, so dass unter anderem die Acetylierung der Peptide in der gesunden PI und beim ECS variiert. Hierbei zeigen die acetylierten Formen des ACTHs eine weitaus geringere corticosteroidogene Wirkung als die desacetylierten Formen.
Unabhängig von der biologischen Wirkung können beide Formen gleichermaßen immunreaktiv bei den Messungen mit den Antiseren reagieren, was zu erhöhten immunreaktiven ACTH-Plasmagehalten bei ausbleibendem adäquaten Anstieg der CortisolKonzentration führt.
Eine weitere mögliche Erklärung wäre, dass beim Pferd auch ACTH-Antagonisten oder Inhibitoren vorhanden sein könnten, die die Aktivität der Nebennierenrinde herabsetzen.

Walker et al. (1994) fanden heraus, dass beispielsweise hohe Insulinlevel, wie sie bei cushingoiden Pferden vorkommen, die Cortisol-Freisetzung senken.
Da die ACTHAusschüttung unbeeinflußt blieb, schlossen sie daraus, dass Insulin nur an der Nebennierenrinde und nicht an der Hypophyse inhibitorisch wirkt.
Nach Froin et al. (1998) können auch andere von der tumorös entarteten Pars intermedia gebildeten Peptide, wie α-MSH, β-MSH, CLIP und β-END sowie nach Orth et al. (1998) auch γ3-MSH, β-LPH und N-terminale Peptide, die Wirkung von ACTH an der Nebenniere modulieren.
Schließlich könnten auch falsch hohe gemessene ACTH-Basalwerte ein möglicher Grund für die Unverhältnismäßigkeit zwischen der ACTH- und Cortisol-Plasmakonzentration sein.
Beispielsweise ähnelt die Aminosäure-Sequenz von α-MSH und CLIP der von ACTH, so dass auch diese Peptide zum Teil mitgemessen werden (Couëtil et al., 1996). Mutschler (1991), Ehrlich und Styvala (1973) sowie Dopouy et al. (1985) beschreiben die Bindung von dem Antikoagulans Heparin an das ACTH.
Derartige heparinvernetzte ACTH-Molekülaggregationen bewirken laut Hegstad et al. (1990) eine Herabsetzung der Antigen-AntikörperBindung im Radioligandenassay, woraus ebenfalls zu hoch berechnete ACTH Konzentrationen resultieren.


QUELLE

Autor:  eff-eins [ 02.07.2019, 10:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

PS:
Bekommt Milli noch Schmerzmittel und wenn ja welches, ich hoffe kein Phenylbutazon das nachweislich insbesondere bei Ponys Reheauslösend bzw. bei bestehender Rehe unterhaltend wirken kann?

Eventuell wäre wenn du kein Schmerzmedi mehr gibst Jiaogulan ein Versuch wert?!

.....Unterstützung des KH Stoffwechsel und der Hufe mal Jiaogulan (wodurch die Zirkulation zu den Hufen unterstützt wird weil es die Herstellung des Vasodilatators Stickstoffoxid fördert) das sich dort angewendet lt. einer Feldstudie die in u.a. Quellennachweis angesprochen wird sehr positiv zeigen soll.
QUELLE

Jiaogulan ist ein Adaptogen, das frei von den harten Herzstimulationseffekten von Ginsengs ist. Es unterstützt die körperliche Leistungsfähigkeit, indem es die Durchblutung der Muskeln verbessert und das Wachstum neuer Gefäße durch Stickstoffoxidproduktion fördert, was auch der Gesundheit von Sehnen und Bändern zugute kommt.
QUELLE

Für alle Querleser sei aber erwähnt das parallel zum Jiaogulan z.B. keine Schmerzmittel, Ginsengpräparate, Teufelskralle, Ingwer uvm. gegeben werden sollten...…!!!!

In der Feldstudie wurde festgestellt das:

Es wurden nur Pferde genommen bei denen die übrigen Haltungskriterien rehegemäß waren.

118 Pferde bekamen Jiaogulan.
Bei 15 Pferden half es nicht.
57 Pferde waren innerhalb von 2 Tagen bis 2 Wochen lahmfrei.
Einige von ihnen hatten erst Abszesse, bevor sie lahmfrei waren.
Die verbleibenden 46 Pferde zeigten eine Verbesserung der Lahmheit um ein bis zwei Lahmheitsgrade und blieben stabil oder verbesserten sich weiter. Dies waren Pferde, die schon recht zerstörte Hufstrukturen hatten und bei denen es viele Monate bis 1 Jahr dauert bevor der Hufbeinträger wieder ganz intakt ist.

Quellenachweis in meinem vorherigen Beitrag!
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Solange du Schmerzmittel gibst, egal welches, kein Jiaogulan bitte.

Dr. Kellon propagiert dort folgende Dosierung:

Startdosis: Alte Pferde ½ Teelöffel 2 x tgl. (Jiaogulan-Pulver)
Junge Pferde und Ponies ¾ Teelöffel 2 x tgl.


Als Zeichen einer effektiven Dosis wird beschrieben:

Rosigere Maulschleimhäute und Zunge
Fröhlichere Stimmung
Mehr Energie und spontane Bewegung
Verbesserter Huf-Komfort, geringere Pulsation

Wenn sich diese Beobachtungen nicht innerhalb von 3 Tagen zeigen kann die Dosis in ¼ Teelöffel-Schritten erhöht werden.


Sicherlich kann man auch das frische Kraut geben denn die Pflanzen sind wohl sehr wuchernd bei passendem Standort.
An die passende Dosis muß man sich sowieso und dann insbesondr herantasten weil wegen des Wassergehaltes vermutlich größere Mengen erforderlich sind um die gleiche "Wirkstoffmenge" zu erhalten.

Ich habe z.B. für mich HIER die getrockneten Blätter gekauft mit denen ich Tee aufbrühe.

Nicht wundern aber generell heißt es :Nach der Novel-Food-Verordnung der EU darf Jiaogulan in Deutschland nicht als Tee oder Lebensmittel verkauft werden.
Deshalb wird der Verwendungszweck häufig mit Potpourri, zu Dekorationszwecken oder zur Raumluftverbesserung angegeben

Autor:  Cat_85 [ 02.07.2019, 14:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

Nein, Schmerzmittel bekommt sie gerade keine.

Die Tierärzte finden die Dosis jetzt schon hoch und bei den 3,5 Tabletten als Maximaldosis hab ich mich an dem Beipackzettel orientiert.

Autor:  eff-eins [ 02.07.2019, 16:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

Cat_85 hat geschrieben:
….. Sie muss halt noch mehr abnehmen, da führt kein Weg dran vorbei. Noch bevor wir über mehr Medikamente nachdenken, denn beide Tierärzte fanden die Dosis hoch.

…..Die geben sich wirklich ganz dolle Mühe am Stall, aber im Gegensatz zu den Ställen vorher ist die Fütterung hier zu gut gemeint.


Nachdenken über ein mehr an Medikament bzw. einer höheren Prascenddosis muß man ja auch nur dann wenn das ACTH das erfordert. Es liegt ja lediglich die Vermutung nahe das die Dosis vielleicht nicht mehr passend sein könnte und ob dem so ist bleibt nun abzuwarten.

Gerade Ponys, die genetisch bedingt IR prädisponiert sind, wird eine zu reichliche Fütterung (dazu zählt auch zu Zucker und Stärkelastig) ja schnell zum Verhängnis auch ohne das sie ein Cushing haben.
Leider kann, wie wir alle wissen, jeder Organismus Läuse und Flöhe gleichzeitig haben und soll das Jucken aufhören muß jedes für sich diagnostiziert und Ergebnisorientiert im Anschluß gehandhabt werden.

Das Schlappe, vermehrtes saufen und pinkeln und alles in sich reinstopfen passt übrigens sehr zu einem EMS und der IR.
Ich hoffe also du hast das EMS/ECS Gesamtprofil beauftragt das ACTH, Insulin, Glukose, Triglyceride, Fruktosamine und GGT beinhaltet?
Da ein unzureichend oder untherapiertes ECS weitreichende Folgen für den KH Stoffwechsel hat gehört das unbedingt zusammen und sollte auch bei den jährlichen Therapiekontrollen immer mit gemacht werden.

Zeigt sich jetzt ein schlechter Quotient aus Glukose und Insulin weiß man woher die Rehe kommt und kann bei gleichbleibendem Futter und Bewegungsmanagement auch Rückschlüsse auf die Wirkung des Prascend ziehen sollte die IR Cushinginduziert sein.


Schön das dein Bauchgrummeln ganz umsonst war und sich die SB so fürsorglich und verständnisvoll zeigten.

Das die Blutentnahme auch ganz gut lief freut mich und auch das die RöBis relativ "gut" ausgefallen sind. :2daumenhoch:

Das Lob der TÄ hat dir bestimmt auch den Tag trotz aller Sorge etwas schöner gemacht.

Autor:  Gordo [ 02.07.2019, 21:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

Prima, dass die Termine und Gespräche heute so gut gelaufen sind! :2daumenhoch:

Zitat:
Wir haben nicht reduziert, sie ist weiter bei 1,5mg.

Ich weiß auch nicht, was ich da gelesen habe. Stand ja eigentlich deutlich in Deinem Tagebuch, dass ihr erhöht habt und dabei geblieben seid. :haukopf: Aber bis zu Deiner aus dem Beipackzettel herausgelesenen Maximaldosis ist ja noch viiiel Luft und ich drücke die Daumen, dass ihr mit den aktuellen Werten zu einer passenden Dosis findet und ggf. auch bisher noch versteckte Neben-Baustellen, damit es Mili bald wieder besser geht. Und wie Kathi schon schrieb und die verschiedenen Erfahrungsberichten hier im Forum auch zeigen, es gibt keine wirklich gut berechenbare Menge anhand von Größe/Gewicht des Pferdes, sondern eine individuelle, unter der es dem Pferd gut geht. Dennoch bin ich auch ein Freund davon, Beipackzettel zu lesen, um informiert zu sein und eine Orientierung zu haben.

Habt ihr auch die Zähne kontrolliert bzw. darüber gesprochen? Neben dem ECS sind bei uns die Zähne leider auch eine Baustelle wegen EOTRH.

Autor:  eff-eins [ 03.07.2019, 16:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

Die RöBis bestätigen was man an Hand der Fotos vermuten konnte.

Um die Hufe wieder in physiologische Bahnen zurück zu führen wäre zeitnah eine adäquate Hufbearbeitung (Zehe kürzen und die dorsale Hufwand nach oben zur Anbindung hin anpassen um als Ziel das Hufbein wieder parallel zur Hornkapsel trimmen zu können was dem Huf die Chance auf ein gesundes Herunterwachsen in Anbindung ermöglicht) erforderlich.

Werden außerdem die Trachten in der Länge (nicht der Höhe!) gekürzt verlagert sich die Lastaufnahme weiter nach hinten und der Huf wäre ausbalancierter.
Untergeschobene, zu lange Trachten schieben nämlich die Zehe mit nach vorne was physikalisch bedingt und dem Rehehuf in der Gesundung nicht förderlich ist.
Vermutlich würde sie dann auch gleich besser laufen können.

So muß sie quasi über Schwimmflossen abfußen was nicht nur Gelenkschädlich sondern unkomfortabel und vor allem gefährlich für den Hufbeinträger ist der so immer wieder schmerzhaft zerreißt und eine Ausheilung be wenn nicht gar verhindert.

PS:

Upps, ich glaube ich hatte die Vermutung untergeschobener Trachten am "falschen" Pferd vermutet :oops: was aber daran das das optimiert werden sollte nichts ändert.
Es werden vermutlich beide Pferdchen von demselben HS bearbeitet?

Autor:  eff-eins [ 06.07.2019, 08:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

Neben einer adäquaten Hufzubereitung (ist die nun eigentlich schon erfolgt, ansonsten sollte das zeitnah geschehen um sie komfortabler zu stellen?!) könnte Milli vielleicht von Jiaogulan provitieren dem sowohl auf das Rehegeschehen IM Huf als auch auf den KH Stoffwechsel eine positive Wirkung zugeschrieben wird.
Gerade weil sie derzeit kein Schmerzmittel bekommt wäre das doch ein Versuch wert.

Schade das du kein EMS Profil gleichzeitig beauftragt hast, das gehört zu einer Cushingtherapiekontrolle zumindest einmal jährlich einfach dazu. Eben weil Milli Rehe hatte/hat wäre das sehr sinnvoll gewesen was der TA auch hätte ansprechen können.
Sicher kann man Millis Probleme am EMS festmachen aber ob das Management stimmt könnte man unter Zuhilfenahme der Werte JETZT und späterer Nachkontrollen besser beurteilen.
Sinkt der Quotient aus Insulin und Glukose weiß man das man das man weiter optimieren bzw. konsequenter bei Futter/Bewegung sein muß um zu hohe Insulin und Glukosewerte abzusenken.
Steigt hingegen der Quotient weiß man das man auf dem richtigen Weg ist.
Gewichtreduktion alleine sagt nichts über den Erfolg der Futtermaßnahmen aus, es gibt rappeldürre EMS mit unterirdischen KH Stoffwechselwerten.

Ob das EMS jetzt die Hufrehe unterhält ist zwar zu vermuten aber eben nicht konkret als Ursache zu benennen, leider.

Wie gesagt, die Hufe erfordern ein Handeln sowohl in der Bearbeitung als auch in der Unterstützung durch z.B. Hufschuhe mit halbmondförmig ausgesparter Einlage.
Wird dem nicht ausreichend Rechnung getragen wird dies einer Gesundung der Hufe immer im Weg stehen und die restriktive Fütterung wenig bzw. nicht ausreichend etwas verbessern können.

Autor:  Gordo [ 01.02.2020, 08:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

Cat_85 hat geschrieben:
Milli scheint den Extrapaddock zu genießen. Sie wirkt entspannter. Leider läuft sie immer noch schlecht. Gefühlt wieder schlechter. Obwohl sie seit Dienstag schon ca fünf Kilo verloren hat laut Gewichtsmaßband. Ich vermute, dass die Schadstoffe aus dem Fettgewebe die Rehe eventuell erstmal verschlimmern.
...es bleibt also nur noch eine strikte Diät und die Hoffnung, dass sie sich wieder erholt.

Ich wollte mich mal vorsichtig erkundigen, wie es Milli geht? Hat sich in den letzten Monaten eine Verbesserung durch die Behandlung und Deine Maßnahmen ergeben?
Da bei uns in der Herde auch eine Milli steht, die sogar optisch Ähnlichkeiten zu Deiner aufweist, denke ich immer mal wieder an euch.

Autor:  Cat_85 [ 29.06.2020, 16:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

Hi Gordo,
Danke für deine Nachfrage.
Ich werde gleich im Tagebuch Mal berichten, es ist viel passiert. Ganz aktuell geht es Milli scheinbar gut, aber das ist hart erkämpft.

Autor:  eff-eins [ 29.06.2020, 17:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

Cat_85 hat geschrieben:
lang war ich nicht hier, aber ich dachte ich berichte euch jetzt mal unseren weiteren Werdegang. Vielleicht ist er für den ein oder anderen eine Idee dabei die weiterhelfen könnte.

So viel vorweg, beiden Ponys geht es aktuell gut. Die Milli ist immer noch bei 1,25 mg, die Atlantik bei 2 mg Prascend.

Die letzten anderthalb Jahre waren für uns und Milli wirklich sehr schwierig, insgesamt hatten wir tatsächlich vier Reheschübe. Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass es einzig und allein nur eine Fütterung lag. Ich wollte es anfangs nicht wahrhaben, da eben alle Sonderregelung immer mit viel Aufwand und Schwierigkeiten verbunden sind, aber es führte kein Weg dran vorbei.
Ich musste die Ponys wirklich ganz stark im Heu reduzieren, also gesamt 12 kg auf den Tag verteilt für beide.


Wow, da habt ihr ja echt viel geleistet um für die zwei Nasen alles passend zu gestalten, meinen Respekt dafür!!! :2daumenhoch:

Respekt auch dafür das du hier ganz klar bekennst das du die Fütterung unterschätzt hattest weil Optimierung nicht selten auch Mehraufwand oder Unannehmlichkeiten mit dem SB bedeuten.

Das es Beiden jetzt so gut geht ist alleine deiner uneingeschränkten Einsicht und eurem Engagement geschuldet.

Euren Heuraufomaten finde ich ja genial, sehe ich da ein Solarpaneel auf dem Dach das einen Motor betreibt?

Ich fände es toll wenn du HIER diese Fütterung und Bauart mal genauer vorstellen könntest

Autor:  Cat_85 [ 29.06.2020, 17:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

eff-eins hat geschrieben:
Ich fände es toll wenn du HIER diese Fütterung und Bauart mal genauer vorstellen könntest

Ich könnte es vorstellen, aber keine Bauanleitung geben. Der Raufomat als solcher ist tatsächlich gekauft, kann ich dafür den Link rein stellen?
Wir wollten nicht selbst probieren, denn es musste schnell gehen und sollte sicher laufen.
Die Raufe ist nach deren Anleitung gebaut, die Anleitung dafür bekommt man beim Kauf kostenlos dazu.

Ja, das geht über Solarbetrieb und Batterie. Das ist wirklich gut durchdacht das Ding. Wenn man Strom am Paddock hat, könnte man auch den nutzen.

Autor:  eff-eins [ 29.06.2020, 19:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

Ja klar kannst du den Link hier bekannt geben denn das dürfte doch auf breites Interesse stoßen.

Wir haben ja auch einen Heununterstand zur Außenfütterung mit einem so hoch angebrachten Dach das sich die Ponys nicht den Kopf stoßen können mit einem ähnlich weiten Dachüberstand wie bei euch.
Problem bei uns ist das wenn es nicht korrekt senkrecht regnet sondern windig und Nieselregen ist das der Holzbottich und das Heu darin feucht wird.
Ist das nicht ein Problem wenn man Großballen füttert der ja aucvh im Winter durch die Luftfeuchtigkeit schon feucht werden könnte?

Autor:  eff-eins [ 29.06.2020, 19:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

Hier ist unser Heuunterstand und der Holztrog in der Mitte ist ja gegenüber eurem sehr klein und immer nur für eine Ration komzipiert.

Autor:  Cat_85 [ 29.06.2020, 22:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: @ Milli von Cat_85

eff-eins hat geschrieben:
Problem bei uns ist das wenn es nicht korrekt senkrecht regnet sondern windig und Nieselregen ist das der Holzbottich und das Heu darin feucht wird.
Ist das nicht ein Problem wenn man Großballen füttert der ja aucvh im Winter durch die Luftfeuchtigkeit schon feucht werden könnte?

Du meinst, weil es dann schimmeln kann?
Hab ich mir noch nie Gedanken drum gemacht ehrlich gesagt. Wir haben immer ganze Ballen gefüttert, mit und ohne Dach drüber. Allerdings waren das immer mehr Pferde, da hielt der Ballen eh nicht lang.
Müssen wir bei zweien sicher beobachten, sie brauchen ca vier Wochen den Ballen aufzufressen. :kinn:

Im Idealfall bleiben sie nicht lange zu zweit. Wir planen Vergrößerung der Herde. :wink:

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