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Rehepferd und Einsteller
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Autor:  Lillymaus19 [ 01.06.2019, 18:30 ]
Betreff des Beitrags:  Rehepferd und Einsteller

Hallo zusammen,
mich würde interessieren wie ihr als Einsteller in Eurem Stall mit Rehepferd klarkommt bzw wie man sich arangieren konnte, ob ihr mit Euren Bedenken bezüglich der Rehe ernstgenommen werdet.
Mit Rehe ist ja doch ein Stück anders zu verfahren als mit ungefährdeten gesunden Pferden.
Danke

Autor:  LolasDream [ 01.06.2019, 20:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rehepferd und Einsteller

Hallo :)
Wir hatten zwar nur einen Reheverdacht, der sich wie es aussieht nicht bestätigt hat, aber ich antworte dir trotzdem mal, da ja einige Sofortmaßnahmen nötig waren.

Unser stallbesi hat jede Anregung sofort ernst genommen und war sichtlich besorgt um mein Pferd.
Er hat sofort geholfen mobile Zäune zum abtrennen zu bringen (was zwar aufgrund meines Pferdes nicht geklappt hat, aber der Wille war da).
Auf die Fütterung ist er so gut er konnte eingegangen, hat seinen Pferden (stehen als Gruppe die drei) eine Heuportion extra zukommen lassen, damit die Heuraufe nicht so voll ist, und (ganz wichtig) alle die an der Fütterung beteiligt sind (bei uns eben er, sein Sohn, 2 Reitbeteiligung und ich je nach stalldienst) sofort informiert wie es abzulaufen hat und dies auch schriftlich mittels großem rotem Zettel am Futterlager markiert.
Auch hat er mir zwischendurch Bericht erstattet wie mein großer läuft.

Ich muss sagen, dass ich sehe zufrieden bin in meinem stall, hier wird sehr auf die Pferde und deren Bedürfnisse (meiner durfte zB eh nur 1h auf die weide) eingegangen, es gab nie Probleme mit "extrawünschen" oder eben besonderen Bedürfnissen.
Generell finde ich unseren Stall recht gut (vor allem im Vergleich zu den umliegenden ställen) auf Rehepferde/Stoffwechselempfindliche Pferde eingestellt - perfekt kann man es wohl auch selbst nicht machen, und als einsteller ist es wohl noch schwerer.

:)

Autor:  eff-eins [ 02.06.2019, 08:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rehepferd und Einsteller

Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Um es vorweg zu sagen:
Ich halte meine Ponys in Eigenregie direkt am Haus und bin wegen der Erfahrung vieler User die Stoffwechselkranke Pferde haben und im Management wegen u.a. Uneinsichtigkeit der SB nur wenig umsetzen können was z.B. bei Hufrehe erforderlich wäre auch mehr als froh darum.

Fakt ist das es noch immer viel zu wenig EMS geeignete Ställe gibt, die Anzahl der Stoffwechselkranken Pferde aber kontinuierlich gestiegen ist.

Das liegt zum einen ganz sicher in der Pferdefütterung und der cleveren Bewerbung der Futterindustrie begründet (u.a. Müslis sind kreierte meist ungeeignete Futter, das Mash was eigentlich ein Rekonvaleszenzfutter aus vorwiegend Weizenkleie und Leinsaat bestand ist heute so aufgepimpt das es damit nichts mehr zu tun hat)

Der zweite Punkt ist das sich der Pferdebesitzer im Bemühen seinem Pferd nur das Beste angedeihen zu lassen tief in Tasche greift um vergoldete Preise zu zahlen die für clever beworbene Futtermittel/zusätze, Pülverchen usw. aufgerufen werden.
Und davon ist der Markt voll, leider!!!

Von daher muß man also zunächst schauen was mache ICH evtl. falsch oder womit kann ICH einen Beitrag zur Gesunderhaltung meines Pferdes leisten bevor ich andere (wie z.B. den SB) in die Pflicht nehmen möchte.
Es ist ähnlich wie mit Kindern die in KiGa oder Schule sind und deren Eltern meinen das die auch für die Erziehung zuständig sind.....sind sie aber nicht! :roll:

Es gibt neben vielen zugänglichen natürlich auch den störrischen SB der nicht müde wird zu betonen das hätte man immer schon so gemacht, hätte seit 30 Jahren selbst Pferde und die hätten niiie was gehabt.
Ne klar, Glück und der Umstand das es noch nicht immer die Modefuttervielfalt gab hat bestimmt so manchen Kelch an den Pferden vorüber gehen lassen.
Darunter gibt es auch welche die Beratungsresistent sind und glauben das "altes, überjähriges Heu" zuckerärmer ist als diesjähriges. Wenn dem so wäre würde ich nur noch Schokolade aus 2017 essen um nicht dick zu werden :haukopf:

Es gibt aber auch den nervigen Einsteller der all inklusiv haben aber nichts dafür bezahlen möchte.
Das ist nicht fair denn je nachdem wie viele Pferde der SB zu versorgen hat ist der Arbeits und Zeitaufwand immens wenn der eine nur Stundenweise, der andere nur mit Decke, die anderen mit Fliegenmaske zu verschiedenen Zeiten raus sollen usw.

Das muß extra entlohnt werden denn man nutzt eine Dienstleistung!

Ställe wo es keinen Wasseranschluß gibt um vielleicht für sein Rehelein das Heu einstündig zu waschen sind schon technisch nicht darauf ausgelegt und man muß gegebenenfalls Heutourismus betreiben weil man es anderswo wäscht und mitbringt oder oder oder, nicht immer liegt am Unverständnis sondern auch an den fehlenden gegeben baulichen Möglichkeiten.

Vieles ist machbar wenn man sich zusammensetzt und als Betroffener eines Stoffwechselkranken Pferdes plausibel erklären kann warum was erforderlich ist und das man an der Umsetzung selbstverständlich mitwirken möchte.

Darf ich fragen ob du ein Problem mit deinem Stall und dessen Management hast und wenn ja wo es genau hakt?

Autor:  schnulli [ 02.06.2019, 09:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rehepferd und Einsteller

Man darf auch hat vergessen, dass früher die Erkenntnisse über Stoffwechselstörungen beim Pferd noch garnicht bekannt war und die Pferde nicht so alt geworden sind. Meine Erfahrung mit SBs ist, dass sie zu lernen bereit sind, wenn man ihnen die Sachlage ruhig und ausführlich erklärt. Bei einigen dauert es, aber so langsam spricht es sich herum, dass die Pferdebesitzer neue Wege gehen wollen bzw. müssen.

Außerdem hat man sich früher ein Pferd gehalten, um damit zu arbeiten und nicht, um es , mal böse gesagt, als Tüddeltier im Stall stehen zu haben. Die Freizeitreiterei mit einem hohen Angebot an falschen, zu gut gemeinten Futtermitteln trägt ja enorm dazu bei, dass die Tiere krank werden.

Und genau wie die Stallbesis sich auf die neumodischen Futtermittel, die Offenstallhaltung oder die begrenzte Weidehaltung eingestellt haben, werden sie sich auf die für Stoffwechselkranke Pferde einstellen, wenn die Besitzer sie zum Umdenken bewegen. Angebot und Nachfrage regelt hier den Markt, wie überall.

Wobei man eben wirklich erst einmal als Besitzer in der Verantwortung ist.

Autor:  Gordo [ 02.06.2019, 10:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rehepferd und Einsteller

Hallo, ich kann die bisherigen Infos mit eigenen Erfahrungen bestätigen. Unser früheres Rehe-Pferd hatten wir erst in Eigenregie und sind später in verschiedenen Pensionsställen gewesen. Wir haben häufig gewechselt, weil es immer wieder an verschiedenen Ecken hakte. Insgesamt hatte er "nur" 2 Schübe, die aber viel in der Struktur verändert haben. Deswegen haben wir auch sehr darauf geachtet, viel selber machen zu können, und waren dadurch sicherlich eher anstrengende Einsteller, vor allem weil auch noch nicht so viel über Haltung, Krankheiten etc. bekannt war wie heute.

Mit meinem jetzigen Pferd stehe ich auch im Pensionsstall, wo gewünscht ist, dass die Einsteller täglich kommen und ihr Pferd versorgen. Bei der Bauern-Familie ändert sich allmählich das Denken ("so haben wir das schon immer gemacht"), sie sind offen, wenn es oft und gut genug erklärt wird. Ich bemühe mich auch immer, mich mit anderen Einstellern abzustimmen, dann sind Extrawünsche besser umsetzbar. Eigentlich gibt es ja in jedem Stall bzw. in jeder Herde ein paar zu dicke/dünne/kranke Pferde, die eine Extrabehandlung brauchen und mit denen man sich ggf. zusammen tun kann.

Wie steht Dein Pferd denn und hast Du Schwierigkeiten?

Autor:  Gordo [ 06.07.2019, 21:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rehepferd und Einsteller

Mir ist zu diesem Thema noch eingefallen, dass ich bei meinen letzten Extrawünschen immer guten Erfolg hatte, wenn ich noch informative Ausdrucke mitgebracht habe. Das kann den Argumenten entsprechend Gewicht verleihen und gibt dem Gesprächspartner die Möglichkeit, in Ruhe noch einmal nachzulesen.

Auch der Hinweis auf die Krankheit und die erforderlichen Umstände, ggf. mit Hilfe des TAs, haben Gewicht und Einfluss. Ich habe es öfter erlebt, dass Stallbesi Entgegenkommen gezeigt haben, weil sie befürchteten, sonst für Krankheiten bzw. deren Verschlechterung verantwortlich zu sein.

Aber wenn man auf zu starke Vorbehalte oder Dickschädel trifft und die Grenzen des Machbaren erreicht sind, kann man sich sehr aufreiben und dann ist ein Stallwechsel meiner Meinung nach die bessere Option, auch das habe ich mehrmals erlebt. Ich bin kein Freund davon, mein Pferd keinen guten Bedingungen auszusetzen, nur weil mir Stall passt (so einen Fall habe ich leider in der entfernten Verwandtschaft).

Autor:  Gordo [ 06.07.2019, 23:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rehepferd und Einsteller

Kurze Ergänzung zu meinem vorigen Beitrag: Der bezieht sich nicht speziell auf Rehepferde, sondern ist weiter, allgemein auf Pferde mit speziellen Bedürfnissen gefasst. :fahne:

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