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 Betreff des Beitrags: G/I-Quotient - allgemeine Fragen
BeitragVerfasst: 28.02.2013, 08:58 
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Hallo :hallo:

Aus aktuellem Anlass beschäftige ich mich grade mit dem Glucose-Insulin-Quotienten.
Ich weiss das die Yahoo-Group um Dr. Kellon den Quotienten als Wert zur Bestimmung der Insulinresistenz/kompensierten Insulinresistenz heranzieht und das auch in diesem Forum viel Wert darauf gelegt wird.

Und um es vorweg zu nehmen: ich möchte den Sinn dieser Maßnahme überhaupt nicht in Frage stellen denn eine alltagstaugliche Alternative um den Glucosestoffwechsel einzuschätzen scheint ja nicht vorzuliegen :wink:

Trotzdem überlege ich warum sich die Methode hierzulande nicht schneller/stärker durchsetzt. Sicher, nicht jeder Tierarzt ist auf dem aktuellsten Wissensstand, aber zumindest die Labore die die sogenannten "EMS-Profile" anbieten, entwickeln....sollten doch eigentlich mit dem Quotienten arbeiten bzw. die TA's auf die Möglichkeit hinweisen, wenn - ja wenn - er denn zuverlässige Aussagen über die Stoffwechsellage zuließe?
Wir wissen das eine einzelne Insulin-, bzw. Blutglucosebestimmung kaum eine Aussagekraft hat weil viele Faktoren - nicht nur Fütterungsbedingte sondern auch Stress, Infektionen ect. - Auswirkungen auf die Stoffwechsellage haben. Inwieweit können dann Einzelwerte mehr Aussagekraft bekommen wenn man sie in eine mathematische Beziehung zueinander setzt?

Mich würde jetzt interessieren wer regelmässig oder zumindest schon häufiger bei seinem Pferd Blutglucose und Insulin hat bestimmen lassen, inwieweit sich der Quotient verändert hat und ob sich die Veränderungen bzw. Nichtveränderungen mit geänderter Fütterung, Bewegung, Gewichtsabnahme in Zusammenhang bringen lässt oder nicht.
Ausserdem wüsste ich gerne wer von seinem TA auf den G/L-Quotienten hingewiesen wurde bzw. wie der behandelnde TA zur Aussagekraft des Quotienten steht wenn der Patientenbesitzer das Thema von sich aus anspricht.

Wäre schön wenn sich viele User "trauen" :wink: hier ihre Erfahrungen weiter zu geben.

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 Betreff des Beitrags: Re: G/L-Quotient - allgemeine Fragen
BeitragVerfasst: 28.02.2013, 10:06 
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Hallo,

eine interessante und gute Frage.
Mir ist dieser Quotient schon recht wichtig... wobei mir mehrere Aussenstehende (Tierärzte und andere) allein von der Optik her meinten bestätigen zu können, dass Fabi ein fittes Pferdchen ist, wo ich mir bei der aktuellen Haltung keine Sorgen zu machen brauche. Was ich natürlich trotzdem tue und somit auch erneut getestet hab.

Kurz unsere "Geschichte" zusammengefasst:
Fabi hatte Anfang Dezember 2010 den Reheschub. Daraufhin haben mich sehr sehr viele angesprochen, ob er ECS hätte. Er hat langes Fell und sieht im Winter aus wie ein Mammut (allerdings tut er das schon "immer").
Test im Januar 2011:
Glukose 3,9 mmol = 70,2mg/dl
Insulin: 32,9 µU/ml
ergibt einen Quotienten von: 2,13

Daraufhin habe ich umgestellt was für mich umsetzbar war. Fabi bekommt seit dem begrenzt Heu (im Sommer gewaschenes Heu, im Winter Heulage), er wird täglich bewegt und gefordert und den Auslauf bzw. die Futterplätze hab ich so ausgerichtet, dass die Truppe deutlich mehr wandern muss.
Fabi hat sehr schön abgenommen und er ist trotz seiner 20 Jahre leistungsbereiter geworden.

Unseren Weg kann man ganz genau im Tagebuch von Fabi nachlesen... oder auch zusammengeschrumpft hier.


Erneuter Test im August 2012:
Glukose: 4,88 mmol/l (4,4 - 6,7)
Insulin: <2,00 µU/ml (5-36)
ergibt einen Quotienten von (4,88 x 18 : 2 =) 43,92

Der Quotient hat sich also sehr sehr verbessert unter der Diät. Fabis Fettpolster sind so gut wie alle weg und er hat eine stimmige Figur bekommen.
Für mich hängt das alles sehr dicht zusammen und ich glaube, dass die Veränderungen in Fabis Leben zu dieser Verbesserung geführt haben. Das kann ich natürlich nicht beweisen... für den ein oder anderen mag das auch an der Mondstellung oder am Hochwasser liegen.

Nun zum Tierarzt. Mein Tierarzt, der die erste Probe genommen, abgeschickt und ausgewertet hat, hat mich ca. 2 Wochen nachdem das Blutergebnis da war dann doch mal angerufen. Er hat mir nichts vom Quotienten und diesem Zusammenhang erzählt ABER er hat gesagt, dass er mit dem Labor gesprochen hat und dass die meinen, dass wir gewaltig aufpassen müssen bei diesem Pferd. Mehr Bewegung und weniger Futter seien sehr wichtig.
Der Insulin- und auch der Glukosewert waren im Normbereich... also etwas aus diesen Parametern ablesen können die schon.
Vor dem zweiten Ergebnis haben mir zwei Tierärzte gesagt, dass Fabi super aussehen würde und nichts für eine IR spricht.

Hoffe - das sind ein paar Antworten auf Deine Fragen.

Viele Grüße
Sandra

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 Betreff des Beitrags: Re: G/I-Quotient - allgemeine Fragen
BeitragVerfasst: 28.02.2013, 12:37 
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Ganz ei nfach, weil es kein Funktionstest ist lässt sich damit für das deutsche Bürokratenland keine "echte" Diagnose erstellen lässt sondern lediglich ein Abschätzen der Stoffwechsellage im Zusammenhang mit der aktuellen Fütterung und Arbeit.
Also ist dieser G/I etwas was nicht in eine Norm zu pressen und beurteilbar ist.
Außerdem wäre es echt zu einfach....

Trotzalledem ist es möglich die Aussagen bzgl. des diabetischen Stoffwechsels zu treffen die uns Dr.Kellon diesbzgl. zur Verfügung stellt.

Es ist einfach Fakt dass gesunde Pferde einen Quotienten von ab 20 haben, kannst Du bei Schnulli nachlesen!
Das dies so funktioniert kann man ganz klar erkennen was bei einer Insulinresistenz passiert, nämlich um Dir das Nachschlagen zu ersparen:
1. wird mehr Insulin benötigt zum Glukoseabbau
2. wird ein längerer Zeitraum benötigt

Aus diesem Grund kann man schon recht früh einen Fehler im HGormonsystem erahnen.

Und falls Du Dich noch an einen Fall hier aus dem Forum erinnerst:
schlechter Quotient --> strenge Diät --> Quotient knapp über 10 --> kontrolliertes Grasknabbern erlaubt --> BAMM: ein erneuter Reheschub!

Ein anderes Pferd mit Insulinwert gut im Normbereich, Winterfütterung bei 20°minus, nach 6 Wochen ein Insulin wert von 280.

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 Betreff des Beitrags: Re: G/I-Quotient - allgemeine Fragen
BeitragVerfasst: 01.03.2013, 09:19 
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Glaube ich nicht, Eddi, das das bürokratische Deutschland der Quotientenberechnung, (noch?), nicht so viel Aussagekraft zuzuschreiben scheint weil es sich nicht um einen Fuktionstest handelt, immerhin werden in den verschiedensten Bereichen einfache Tests und Analysen anerkannt und für zuverlässig befunden. Wahrscheinlich liegt es eher daran das noch nicht genug standarisierte Untersuchungen - bei kranken wie gesunden Pferden - durchgeführt worden sind als das Wissenschaftler Normen daraus ableiten könnten oder wollten.
Wenn wir von einem, (Schnullis ), oder 3 oder x Pferden wissen die zum Zeitpunkt der Blutentnahme augenscheinlich gesund waren und einen G/L-Quotienten aufweisen der einen zu diesem Zeitpunkt gut funktionierenden Zuckerstoffwechsel bestätigt, dann lässt sich daraus ja nicht unbedingt faktisch ableiten das zuckerstoffwechselgesunde Pferde immer einen Quotienten von über 20 haben. Fakt ist dann ausschliesslich das dieses Pferd zu diesem Zeitpunkt diesen Quotienten hat. Wie es am nächsten Tag ausgesehen hätte, am selben Tag nachdem das Pferd sich übel aufgeregt hätte, am selben Tag wenn es grade mit einem Virus gekämpft hätte.....all das wissen wir nicht. Und werden es sicher hier auch nicht klären können.

Aber wie schon gesagt, ich möchte den Sinn der Quotientenberechnung gar nicht anzweifeln.

Mein eigenes Pony hat beim letzten Test einen sehr schlechten Quotient gehabt obwohl optisch nichts auf eine IR schliessen lässt und selbstverständlich ändere ich an Haltung, Futter-, und Bewegungsmanagement sofort das was mir eben möglich ist und erfolgversprechend erscheint. Nichts desto trotz und ohne mir die Sache schönreden zu wollen interessiert mich wie stark die Schwankungen bei Glucose und Insulin sind, sein können, und mich interessieren die Erfahrungen anderer Betroffener.

Danke Dir, burli, für Deinen Bericht :daumenhoch:
Mag sonst keiner?

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 Betreff des Beitrags: Re: G/I-Quotient - allgemeine Fragen
BeitragVerfasst: 01.03.2013, 10:31 
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Ich wurde bei der ersten Rehe von Namira nicht auf EMS/IR hingewiesen. Im Gegenteil, mein TA sagte mir, so was gibt es nicht, ist nur eine "Modeerscheinung" <- aha.

Hab grad noch mal in den alten Blutbildern nachgeschaut und dort wurde auch nur Glucose bestimmt, was aber beide Male in der Norm war, aber allein dann ja wohl auch wenig aussagekräftig ist. Aber sagt ja auch schon was, wenn Insulin gar nicht erst bestimmt wurde.

Es wäre sicherlich mal interessant ein aktuelles Blutbild zu haben, inkl. dieser beiden Werte, aber da meine Ponies so langsam in ein Alter kommen, wo sie ständig auch mal aus anderen Gründen den TA brauchen (Zähne, Melanom), steht das ehrlich gesagt finanziell hinten an, da wir ja sonst alles ganz gut im Griff haben und Namira auch recht schnell über Polster anzeigt, wenn etwas abdriftet. Dann wird natürlich sofort reagiert. Da sie ja so dünn ist, ist das schon manchmal etwas schwierig und erfordert Fingerspitzengefühl. Meine beiden anderen Rehe-Kandidaten sind da weniger empfindlich, sind aber beide auch nicht ganz so dünn, sondern normal schlank.

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lg, snow

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 Betreff des Beitrags: Re: G/I-Quotient - allgemeine Fragen
BeitragVerfasst: 01.03.2013, 12:40 
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Zitat:
Nichts desto trotz und ohne mir die Sache schönreden zu wollen interessiert mich wie stark die Schwankungen bei Glucose und Insulin sind, sein können,

Bei der Glukose gibt es eigentlich keine Schwankungen da Pferde nur seltenst in den Bereich des erhöhten Blutglukosespiegels kommen.

Der Insulinspiegel schwankt bei entsprechenden Pferden bisa in den 100er-Bereich, ich selbst habe schon Werte bis über 400 erlebt.
Allerdings lässt sich auch NICHT die Aussage treffen: ab diesem Pferd gibt es einen Hufreheschub; das ist individuell verschieden.

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