Hufrehe ECS EMS Borreliose

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 Betreff des Beitrags: Gemma mein Sorgen- äh Seelenpony
BeitragVerfasst: 20.08.2022, 15:20 
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Registriert: 20.08.2022, 14:27
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Hallo liebe Fories, in den letzten Monaten habe ich viel und oft hier gelesen und konnte viel mitnehmen. Zum Anmelden hat es bisher nicht gereicht. Denn immer kam etwas neues dazu bzw dazwischen. Aber heute möchte ich es in Angriff nehmen.

Ich bin Sabrina, 35, Mama von 4 Kindern , einem Mann und dem besagten kranken Pony Gemma.

Gemma ist seit 3 Jahren bei uns, davor waren wir 3 Jahre ihre RB. Sie ist 10 Jahre alt und war bisher ein rund um gesundes und gelassenes Pony.
Im Februar diesen Jahres schloss unser Stall.
Im Nachbarort haben wir einen schönen neuen gefunden, wieder Bio, eigenes Heu allerdings mit der Einschränkung, dass sie nachts nur eine Box statt einer Paddockbox hat.
Mitte April wurden die Pferde vor dem Anweiden entwurmt, wobei Gemma bisher immer schon den ganzen Winter Gras fressen durfte, an der Hand halt und unterwegs. Angeweidet in 5 bis 10 min schritten bis zu einer Stunde dann in 10 min Schritten bis 4 h. Länger sind sie nicht auf Gras sindern dann auf Sand/Hackschnitzel etc.

Auch hier gab es nichts zu beanstanden, sie wurde geritten, nahm an TRails teil und machte viel Bodenarbeit und hatte bis dahin eine gute "Ponyfigur" die manchmal erahnen lies dass es zuviel wird, was aber schnell wieder mit Bewegung in Griff zu kriegen war, sprich die Rippen waren nie sichtbar aber immer ohne großen Druck fühlbar.
Hufbearbeitung wurde (im neuen Stall mit neuer Besetzung) alle 6 bis 7 Wochen gemacht, der OSteo kam alle 6 Monate, die Zähne wurden einmal im Jahr überprüft. Es war immer alles ok.

Am 14 Mai war Hufschmied Termin, und mein Pony ging (morgens noch sauber) zum Termin um 15 uhr plötzlich lahm vorne rechts. Beim Ausschneiden waren sofort links und rechts der Strahlspitze fünf MArk große Einblutungen zu sehen. Der Hufschmied schnitt etwas tiefer als sonst, da er an ein Hufgeschwür dachte, beließ es dann aber um nicht zu tief zu kommen und weil der Tierarzt sowieso am nächsten Tag angemeldet war wegen der Zähne. Er meinte es könnte auch eine Sohlenprellung von der Weide sein.

Der Tierarzt am nächsten Tag legte einen Angussverband an, um zu sehen ob ein Geschwür reifen würde, bearbeitete die Zähne und war ansonsten zufrieden.
Der Angussverband brachte nichts hervor, die Lahmheit VR war sichtbar aber nicht extrem. So durfte sie weiterhin raus, wurde aber nicht zusätzlich gearbeitet.
Am 21.7 fand ich sie mit Wendeschmerzen und wechselseitigem Entlasten und hab mir sofort den Tierarzt der Tierklinik einbestellt. Boxenruhe Verbände mit erhöhten Trachten, Schmerzmittel und ASS wurden verschrieben und er kam alle 3 Tage. Es ging wohl auch wegen des Schmerzmittels zügig bergauf. Circa 2 Wochen lang, dann wieder von einem Abend zum nächsten morgen schlechter, der Tierarzt begann die Therapie von vorne, ich holte mir eine Zweite Meinung und eine THP dazu und wieder ging es aufwärts. Meine Hoffnung war es schnell in den Griff zu bekommen um die Schäden im Huf so gering wie möglich zu halten.

Gleichzeitig informierte ich mich im Internet und fand natürlich 2000 Meinungen, welche jede für sich beanspruchten jede Art der Hufrehe mit ihrem Vorgehen oder ihren Produkten heilen zu können. Auch auf dieses Forum bin ich gestoßen und war überwältigt von der Fülle an Informationen. Ich machte ein EMS ECS Profil so wie es hier beschrieben ist, welches unauffällig war, ein großes Blutbild, eine Haaranalyse, eine Bioresonanz, eine Heuanalyse, alles was ich finden konnte was die Ursache für Gemmas Rehe sein konnte. Bewegung und Notfallfütterung wurden schließlich schon eingeschränkt bzw durchgeführt. Doch nichts davon schien mich auch nur einen Schritt weiter zu bringen. Gemma ging es einen Tag gut dann wieder leichte Pulsation dann wieder ein paar Tage gut plötzlich wieder so schlecht, dass wir Medikamente brauchten. Die ersten Röntgenbilder vom Juni zeigten nur eine leichte Rotation/Senkung, die zweiten Ende Juli waren dagegen schon richtig schlecht, was bestätigte, dass der ganze Prozess weiter am arbeiten war, wenn auch unterschwellig und langsam, aber die Ursache war immer noch nicht abegstellt.

Schließlich ging es ihr trotz Schmerzmittel so schlecht, dass ich noch ein letztes Profil (EMS ECS ) machen lassen habe. Gemma wurde (da sie mit jedem mal Tierarzt stressanfälliger wurde und zunehmend sich auch wehrte ) vorher sediert, was eine Auswertung der Glucose nicht zuließ. Sie gebärdete sich wie ein wildes Tier und versuchte sich allem zu entziehen. Wir benötigten ewig um ihr das Blut abzunehmen. Von stressfrei kann in keinsterweise die Rede sein. Der ACTH war dann bei 94, was die Tierärztin mangels anderer Möglichkeiten und da sie mittlerweile (stand ja nur herum) zugelegt hatte, dies aber nicht gleichmäßig sondern in typischen Fettpölsterchen, dazu veranlasste die Prascend Therapie zu beginnen.

Tatsächlich wirkten ab dort die Schmerzmittel wieder und ihr ging es langsam aber stetig besser. ICh konnte beginnen die Schmerzmittel auszuschleichen und hatte dennoch keinerlei Schmerzanzeichen, Pulsation etc.
Zu Beginn bekam sie Metacam für 1200 kg Pferd auf 2x am Tag. Ausgeschlichen hatte ich bis heute auf 400kg einmal am Tag dazu 2x täglich noch immer ASS. Gestern war ich glücklich und froh, dachte wir hätten endlich die Kurve gekriegt und könnten uns in die lange Reha Zeit stürzen und heute mittag entlastet mein Pony wieder wechselseitig und hat Pulsation auf beiden Vorderhufen.

JA gestern war ein Tierarzt im Stall und hat in ihrer Nähe ein PFerd versorgt, dass damit sehr viel Stress hatte und auch Gemma war sofort fest wie ein Holzklotz und auf Flucht eingestellt. Und ja das macht stress aber reicht es um wieder solch einen Rückschritt zu machen?
Es kann doch auch im Reha Verlauf immer mal wieder ein schlechterer Tag sein aber doch nicht von Reha PFerd zu akutem Schub über Nacht ohne dass etwas verändert wurde..

So und das ist nun Stand heute. Ich bin verzweifelt. Dass trotz der Maßnahmen scheinbar immer noch nicht der Punkt erreicht ist an dem wir endlich ein wenig aufatmen können, dass einem gefühlt kein Tierarzt mehr helfen kann und das Pferd dies jetzt auch vehement ablehnt..und dass man für jeden Pups (Markierung in den Röntgenaufnahmen zb) kämpfen muss (hat übrigens weder die Tierklinik noch die behandelnde Tierärztin gemacht obwohl ich darum gebeten habe.

Ich weiß nicht mehr weiter und hoffe nun auf Input von hier, denn sonst sehe ich für mein Mäuschen einfach keine Chance zu einem schmerzfreien PFerdeleben zurück zu kehren.

Danke euch schon mal im Voraus wenn ihr meinen wirren Roman bis hier hin gelesen habt!


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BeitragVerfasst: 20.08.2022, 17:04 
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Hallo Sabrina, herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Auch wenn eure Stute ( du schreibst Pony, was für ein Pony ist sie denn?) bisher Weidegang hatte ohne Probleme darunter zu zeigen heißt das nicht das sie das vertragen hat, sondern eventuell nur das sie dies bisher kompensieren konnte.
Hufrehen verlaufen oft schleichend lange bevor sie offensichtlich und innere Schäden erkennbar werden. Zu hohe Glukose und zu hohes Insulin sind wissenschaftlich als Gewebeschädigend erkannt worden.

Dann kommt irgendwann Tag X der den berühmten Tropfen im Gepäck hat der das Stoffwechselfass überlaufen lässt und man ist total überrascht und sieht keinen Zusammenhang zur Vergangenheit die ja immer problemlos und vermeintlich gesund verlief.
Sei es ein Infekt, eine verminderte Bewegung bei gleichbleibender Fütterung (positive Energiebilanz) , ein/e Heu/Charge das im Gesamtzucker (ü 10%) zu hoch ist, ein Cushing das sich entwickelt hat oder eine unzureichende Hufzubereitung, Luzerne, und nicht zuletzt Medikamente aber auch WK wie z.B. PRAZIQUANTEL (erhöht den Serumglukosespiegel) alles Dinge die der Tropfen sein können.

Verstehe ich das richtig das am 14 Mai ein anderer als der bisherige HS am Pferd war? Jeder HS hat seine eigene Handschrift und Hufe sind nicht lehrbuchmäßig und nicht alles ist auf jeden Huf anwendbar.
Das heißt man muss ihn lesen und manchmal auch ausprobieren muss was der Huf erfordert.
Aber sie hatte an dem Tag BEVOR der HS kam die Lahmheit gezeigt?

Du schreibst:
Beim Ausschneiden waren sofort links und rechts der Strahlspitze fünf MArk große Einblutungen zu sehen. Der Hufschmied schnitt etwas tiefer als sonst.

Daraus entnehme ich das die Sohle auch beschnitten wurde und nicht nur das lose Zerfallshorn abgekratzt wurde? Wenn danach Einblutungen zu sehen sind verstehe ich nicht warum man dann noch tiefer schneidet statt sich in Zurückhaltung zu üben :kinn:
Bei einem HG Verdacht würde man zunächst einen Angussverband machen um das vermeintliche Geschwür zum reifen zu bringen, den Huf weicher zu machen um dem Geschwür die Chance auf austreten zu geben.
Der TA hat also am kommenden Tag das Richtige getan! :2daumenhoch:

Wie lange hat dein Pferd den Angussverband getragen?

Als dann der Wendeschmerz am 21 Juli offensichtlich wurde ist da bereits geröngt worden um die erforderlichen Maßnahmen Ergebnisorientiert abzustimmen?
Ich persönlich empfinde ein Höherstellen der Trachten immer sehr zweischneidig weil man, stimmt die Hufzubereitung nicht und kann man die Lage der Hufbeinspitze nicht bestimmen, immer Gefahr läuft bei zu langer Dauer einen Bockhuf zu riskieren bzw. bei ungünstigen Verhältnissen der inneren Strukturen wie Lageveränderungen des Hufbeines eine permanente Druckbeaufschlagung der Zehe zu riskieren.
Auch sollte die Sohle zum mittragen herangezogen werden, das Hufbein von unten durch den Polsterverband gegen ein absinken geschützt werden. Die genaue Platzierung kann man aber nur mit Kenntnis aus RöBi festlegen.
Die Maßnahmen aus Hufzubereitung, Polsterung, angepasster Aufstallung und angepasster Diät Fütterung sind maßgeblich und entscheidender für spätere Schäden oder Gesundung als Schmerzmittel.
Es handelt sich ja um keine Entzündung im herkömmlichen Sinne weshalb auch Schmerzmittel die gleichzeitig Entzündungshemmer im Prinzip wenig bringen und nur sehr wenige Tage zum Einsatz kommen sollten.

Das etwas am Hufmanagement unpassend war sieht man an der Verschlechterung der RöBis von Juni zu Juli. Bisherige Maßnahmen sollten ja eine Stagnation, Verbesserung aber keinesfalls eine Verschlechterung der Hufsituation herbei führen.
Ein Rehehuf verzeiht auch kleine Fehler nicht und befindet sich permanent im Umbau.
Man muss sehr genau hinschauen und sofort nachbessern wenn das Pferd nach der Hufzubereitung oder Polstermaßnahmen am Huf schlechter geht als vorher. Es sollte grundsätzlich gleich gut oder besser da stehen!

Eine Maßnahme die heute erforderlich ist kann morgen suboptimal sein wie z.B. das Trachten höher stellen. Von daher sollte man immer auf sein Pferd hören und Ursachenforschung betreiben wenn es plötzlich wieder Befindlichkeiten zeigt und nicht auf Schmerzmittel zurückgreifen. Schmerzmittel machen nicht gesund sondern eher kranker.

ASS wirkt beim Pferd übrigens nicht schmerzlindernd, pusht aber andere Medikamente weshalb es in die Gesamtmedikation eingerechnet werden muss.
Vorrangig findet es bei extrem hoher Gefahr von Schleimhautschäden Anwendung um die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern. Da wäre aber Heparin, Jiaogulan, Ginkgo oder Weidenrinde (das "natürliche Aspirin") wesentlich weniger risikobehaftet weitere Baustellen aufzumachen.
Hier gilt es also unbedingt Risiko/ Nutzen Abwägung zu betreiben!

Wann genau hast du das/ die EMS/ECS Gesamtprofil/ Profile beauftragt und vor allem mit welchem Ergebnis der einzelnen Parameter inkl. der Referenz und Meßeinheit?

Vermutlich wurde mit Domosedan sediert das wie viele Sedativa eine vorübergehende Hyperglykämie hervorruft. Von daher ist die Glukose zu hoch angesiedelt und nicht als real anzusehen.
Nichts desto Trotz sind die anderen Werte wie allen voran und extrem wichtig das Insulin oder auch Fruktosamine Hinweisgeber auf eine mögliche IR.
EMS-ler haben eigentlich entgegen dem humanen Typ 2 Diabetes gar keine erhöhte Blutglukose sondern oft sogar physilogisch angesiedelt oder sogar erniedrigt.
Gehe ich also in meiner Rechnung von einem durchschnittlichen Glukosewert aus und ziehe ihn zur Beurteilung heran weiß ich in jedem Fall mehr.
Selbst wenn das Insulin innerhalb der Referenz liegt heißt das nicht gesund, dafür ist der Referenzwert nachweislich durch Studie belegt im Prinzip zu hoch angesetzt.

Das Spektakel beim Blut abnehmen und der Stress dem dein Pferd durch den TA Besuch in der Nachbarbox ausgesetzt ist/war und zum kreiseln und umherrennen in der Box animiert kann einen empfindlichen Rehehuf schon extrem zusetzen und alles bisher Erreichte schnell zu Nichte machen.

Wie ist denn die Box eingestreut? Ideal ist eine tiefe weiche Einstreu die keine Matte bildet wie z.B. Sand oder in Wasser gelöste Holzpellets weil sich das Pferd dort komfortabel stellen kann.
Alles was zwar weich aber Matte ist druckbeaufschlagt den gesamten Huf, also auch die empfindliche Hufzehe/ Hufbeinspitze.
Manchmal ist ein Grasfreier Paddock wo der Patient alleine aber in Sicht und Schnupperweite eines vertrauten Pferdes steht besser geeignet als eine kleine Box in der nun mal sehr enge Wendungen praktiziert werden müssen.
Hier kommen dann Scherkräfte auf die Hufe die der Huf nicht verträgt.
Die Knochensäule liegt ja im Prinzip haltlos in der Hornkapsel weil der Hufbeinträger ( salopp ausgedrückt die Reissverschlußartige Verbindung von Hufbein zur Hornkapsel, unten als weiße Linie sichtbar) in Teilen oder sogar ganz zerstört ist.

Reheleins haben immer gute und dann wieder mal schlechte Tage, das ist nicht sooo ungewöhnlich.
Stimmt aber das Gesamtmanagement vollzieht sich ein schneller Wandel zum Besseren und zur Kontinuität.

Das Gesamtmanagement aus Hufzubereitung/ Unterstützung durch Untergrund, Polstermaßnahmen, Bekleb, Beschlag sowie Haltung und angepasster Fütterung muss ohne jegliche Zugeständnisse stimmen, sonst kämpft man gegen Windmühlen.

Was genau bekommt dein Pferd aktuell und in welcher Menge (Kilo/ Gramm) zu fressen wozu auch Mineralfutter oder [size=50]unsinnige[/size] Rehefutter zählen.
Weißt du wieviel Gesamtzucker euer Heu hat? Wenn nein sollte es vorsichtshalber bis ein Ergebnis vorliegt einstündig gewaschen werden.
Den Zuckergehalt kannst du selbst mit einem Refraktometer testen wenn es unterschiedliche Anbieter oder Chargen gibt die Lufa Analysen zu kostspielig sein lassen.
https://wissen.sanoanimal.de/2020/04/20 ... ng-im-heu/

Nimm dir Zeit für meinen Roman den ich nun geschrieben habe und versuche bitte meine Fragen alle zu beantworten.
Dann schauen wir weiter und versuchen weiterhin alles aufzudröseln :tröst:

PS:
Du schreibst das mit Prascend antherapiert wurde, wieviel bekommt sie denn?
Das ACTH ist knapp unter dem Grauwert Bereich und unter normalen Umständen hätte man ACTH deshalb erneut getestet weil der Wert als solches noch nicht Beweisführend FÜR ein Cushing gesehen werden kann.

Eindeutige ACTH Werte siedeln sich eher im mehrere Hunderter Bereich an.
Allerdings gibt es einige wenige Pferde wo das Pferd weder mit einem eindeutigen ACTH noch einen positiven Dexamethason Suppressionstest aufwarten können aber im Endeffekt vom Prascend profitiert haben.
Pinta von Ultra war so ein Sonderfall.
In der Summe der klinischen Beurteilung passte alles zum ECS und im Endeffekt wurde auf Grund dessen antherapiert. Tatsächlich erholte sich die Stute, wurde wacher und die Symptomatik ging zurück, trat allerdings später erneut auf was zur Therapieanpassung und Dosiserhöhung führte was wiederum normal bei Cushis ist und von Erfolg gekrönt war.

Auch zeigt ein beginnendes ECS nicht von Anfang an dauerhaft oder stark erhöhtes ACTH.

_________________
LG Kathi

Der Mensch der die Bereitschaft hat, etwas zu ändern findet seinen Weg - der andere findet eine Ausrede


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Tierschutz ist kein Anlass zur Freude sondern eine Aufforderung sich zu schämen dass wir ihn überhaupt brauchen

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BeitragVerfasst: 20.08.2022, 17:50 
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Hallo Kathi,

ich danke dir für die schnelle Roman artige Ausführung deiner Antwort. Es ist nur schön, dass du dir soviel Zeit genommen hast!

Unser Pony ist ein Mikro Tinker mit 131 Stockmaß :-) Dass sie bisher gesund war war jetzt nicht rein auf die Rehe bezogen sondern insgesamt, also wir hatten gar nichts, keine Infekte, kein Husten, keine Hautgeschichten, Mauke oder auch irgendwas am Huf, weder Strahlfäule noch brüchige Hufe noch irgendwann mal Hufgeschwüre etc. Wirklich gar nichts. Also wir haben den Tierarzt nur zum Impfen gesehen wollte ich damit sagen :-) Weil man ja bei vielen Erkrankungen oft auch schon vorher mal andere Symptome hat sei es über die Haut oder den Darm. Kotwasser hatten wir auch noch nie zb

Ich bin mir schon sicher, dass es eine Stoffwechselgeschichte ist, einfach weil die 50 kilo die sie jetzt in den letzten Monaten zugenommen hat eben nicht gleichmäßig ist. Sie hat Rückenmuskulatur verloren und zusätzlich Fettpolster an der Schulter und an der Kruppe. Auch am Mähnenkamm leicht aber nicht deutlich ausgeprägt.

Genau am 14 Mai war als Urlaubsvertretung ein anderer Hufschmied da. Der war ungelogen in 5 Minuten fertig mit 4 Hufen hat schneller geschnitten als ich eine Frage stellen konnte und von meinem Gefühl her selbst an den, an dem Tag nicht betroffenen Hufen, viel zu viel.
Das war auch das einzige Mal, dass er ran durfte. Mir ist schon klar, dass er nicht Schuld ist an ihrem Stoffwechsel, aber helfen kann er uns wahrscheinlih auch nicht. Als er von der Rehe erfuhr wollte er gleich kommen und noch mehr weg schneiden und die Zehe kappen :cool:
Er hat an allen 4 Hufen die Sohle geschnitten, in einer Art wie ich es noch nie vorher gesehen habe.

Mittlerweile habe ich eine mmn kompetente Huforthopädin. Sie schneidet außer an der Zehe kaum, und hat ansonsten eher loses gepfrimelt. Sie erklärt mir auch immer was sie tut und zeigt wie man erkennenkann wo der Huf gerade was baut zb an der Sohle über der Hufbeinspitze etc. Wir sind grob immer eine Stunde am PFerd beschäftigt weil ich sie immer aushorche. Pferdi ist dabei ruhig und entspannt und wenn sie ihr die Hufe zwischendurch zum fühlen abstellt dann sieht man auch sofort, dass sie anders steht und es gut findet. Bisher war auch das Gangbild danach und die Tage danach immer super. Es wird gemessen und eben auf den Huf gehört.

Der Angussverband war zwei Tage drauf und ich habe so oft nachgegossen wie ich konnte weil es zu dem Zeitpunkt schon sehr warm war hier bei uns.

Der Wendeschmerz begann bereits am 21. Mai nicht Juli. geröngt wurde erst als sie es wieder konnte am 1.6.
Der Tierarzt hat wie gesagt zu dem Zeitpunkt das Höherstellen als einzige Möglichkeit aufgezeigt (und natürlich lief sie damit auch kurz besser). Nachdem ich mich belesen hatte bin ich aber auf Hufschuhe mit Therapiesohle und Schafwolle umgestiegen.

Mit den Schmerzmitteln bin ich so beraten worden sie eben nicht aprubt abzusetzen sondern auszuschleichen. Wie ist da eure Meinung dazu?
Dass ich ihr heute wieder Schmerzmittel gegeben habe war wahrscheinlich ein reines Gefühlsding. Man sieht es ihr ja sofort an wenn sie trotz Unterpolsterung nicht mehr stehen kann und mit starken Schmerzen entlastet. Ich denke schon, dass ich da ihr die Schmerzen nehmen muss?

Das mit dem Hufmanagement verstehe ich jetzt nicht ganz. Also die Bearbeitung selber hat ja schon einen großen Einfluss, aber die weitere Rotation hängt doch nicht nur von der Hufbearbeitung ab? Da spielt doch sicherlich auch rein, ob der Stoffwechsel weiterhin nicht richtig eingestellt ist und der Prozess im Huf weiter geht?

Was wir tatsächlich in dieser Zeit noch ändern mussten waren die Abstände der Bearbeitung von 3 bis 4 Wochen auf 2, weil die Zehe unheimlich geschoben hat und alles viel schneller gewachsen ist und mit den Hufschuhen ja auch kein Abrieb da ist.

Das ASS war tatsächlich zum Pushen der Medis weil sie selbst mit der Dosierung von 2x tgl Metacam für 600 kg PFerd (obwohl sie nur 400 wiegt) durchgehend starke Schmerzen hatte. Zu dem Zeitpunkt galt es sie soweit schmerzfrei zu bekommen, dass man das Prascend noch geben kann, odewr eben einschläfern

EMS ECS wurde einmal am 10.06 gemacht mit ACTH 37,3 pg/ml Insulin 7 mU/l Glucose 75 mg/dl Triglyceride 46 mg/dl und yGT 24 u/l (dort noch ohne Domosedan)
und am 01.08. (dort mit Domosedan und trotzdem Stressanfall) mit ACTH 94,1 pg/ml Insulin 5 mU/l (Glucose und Triglyceride sind nicht wertbar wegen dem Domosedan sie lagen bei 119 mg/dl und 70 mg/dl) und yGT 31u/l

Umherrennen konnte sie gestern nicht war angebunden aber eben extrem verspannt panisch und schreckhaft.

Wir haben eine Komposteinstreu in der Box die sie sich auch schön zurecht buddelt und sich stellt wie sie mag, das kann man sich morgens immer schön anschauen was sie nachts so gemacht hat :-) und auf der grasfreien Koppel tagsüber Sand/Hackschnitzel.

Mit dem Gesamtmanagement bin ich ganz bei dir. Deshalb war ich auch so froh dass es jetzt 2 Wochen lang stetig bergauf ging. Da war im Prinzip nichts zu sehen von einer Rehe nichtmal in den Wendungen. Und dann gleich wieder wechselseitiges Entlasten und Pulsation...ist das noch normal für einen "schlechten Tag"?

Also das Pony hat 3x tgl Heu. Die Gesamtmenge liegt bei circa 6 Kilo, dazu bekommt sie wegen der Medis morgens 100gramm Heucobs mit wasser und Medis und abends 100g Speedibeets mit Medis und 60g von dem N-Sulin von NHC. Sie wurde vorher schon immer getreide und zuckerfrei ernährt auch keine Leckerli, Äpfel, Karotten etc, somit fiel uns das nicht besonders schwer. Ich habe nach dem "Cushing" nur das Mineralfutter gewechselt. Und die Mengen verringert weil sie nicht mehr bewegt werden kann.

Die erste Heuanalyse war noch vom Heu des Vorjahres, diese habe ich gleich im Mai noch veranlasst, da ist mein Stallbetreiber echt ein Schatz. Der Gesamtzucker lag bei 9%
Vom neuen Heu habe ich vergangene Woche eine Analyse zur Lufa geschickt und hoffe das Ergebnis kommt nächste Woche.

So ich hoffe ich hab erstmal nichts vergessen.
Ach so im großen Blutbild von Mitte Juli gab es auch keinerlei auffällige Werte und keine Zusammenhänge die irgendwas ergeben hätten, ebenso Darmanalysen etc. Jedes Mal wenn ich sowas dann noch an einen andern Tierarzt oder Labor schicke erzählen sie was vom gesunden Pferd..

Viele Grüße

Sabrina


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BeitragVerfasst: 20.08.2022, 18:53 
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Ich hatte meinen Roman noch um ein Nachwort ergänzt, vielleicht liest noch mal eben nach.....

Mit den Insulin/ Glukosewerten aus dem ersten Profil ergibt sich leider ein Quotient von nur 10,71, RISQI 0,38 , MIRG 5,5 -das ist nicht gut!
0-4,5 entspricht einer kompletten Insulinresistenz, 4,5- 10 entspricht einer kompensierten Insulinresistenz wo ihr nur knapp drüber liegt und Gesundwerte siedeln sich über 20 erst an.

Im zweiten Profil lag das Insulin schon bei 5 was bei einer physiologischen Blutglukose von ehemals 75 einen Quotienten von immerhin schon 15 ergäbe.

Von dem N-Sulin würde ich persönlich Abstand nehmen.

METHYLSULFONYLMETHAN (MSM), auch bekannt als Methylsulfon oder Dimethylsulfon kann in manmal ein wirksames entzündungshemmendes Mittel sein, man sollte sich aber bewusst sein das die Mineralaufnahme, insbesondere Selen und Kupfer beeinflussen kann.

Ginseng:
Asiatischer Ginseng stimuliert die Insulinfreisetzung. Nordamerikanischer Ginseng oder Rhodiola sind hingegen sicher. Es sollte immer hinterfragt werden welcher Ginseng verwendet wird!

Johannisbrot ist Zucker und bei IR-lern nicht zuträglich.
Es ist ein Unterschied ob man JohannisbrotKERNmehl füttert (die Samen) oder die gesamte Schote.
Handelt es sich um die Samen mit einem Gehalt von ca. Stärke/ Polysaccharide 7.300,0 mg/100 gr.
Johannisbrot, also die ganze Schote, enthält hingegen mit ca. 60 % sehr viel Fruchtzucker der zu unerwünschten Insulin/ Glukose Peaks führen würde.
Das Brot ist grundsätzlich wegen der Mineralstoffe, B-Vitamine, Ballaststoffe und des Pektins ein wertvolles Nahrungsmittel, ist aber für EMS/IR-ler ungeeignet.

Eine hohe Vitamin C-Aufnahme kann die Eisenaufnahme erhöhen und den oxidativen Stress in einer Umgebung mit hohem Eisengehalt verschlimmern.

Mönchspfeffer:
eff-eins hat geschrieben:
Bei Aussagen wie dieser stehen bei mir alle Haare zu Berge:


…….außerordentlich gut auch begleitend zur Pergolid- oder Mönchspfeffer-Therapie bewährt hat. Dass Mönchspfeffer die ACTH- Bildung bremst, wissen Hengsthalter übrigens mittlerweile sehr gut. Agnus castus-Präparate hemmen so die Bildung von Sexualhormonen und werden zudem auch schon lange bei Frauen eingesetzt, die unter dem Prämenstrualen Syndrom leiden......

…..zumal es Studien gibt die BELEGEN das Mönchspfeffer eben NICHT befähigt ist ACTH zu senken und es somit gar keine MP-Therapie geben kann!!
……
Auszug aus der Studie:

Bei einem Vergleich mit Pergolid konnte jedoch keine Verbesserung der ACTH-Werte, des Dexamethason-Suppressionstests oder der klinischen Symptome erzielt werden (Beech et al. 2002).
QUELLE DER STUDIE


Mönchspfeffer ist übrigens ein sehr starkes "Phytohormon" (es enthält selber keine Phytohormone, dessen Inhaltstoffe Testosteron, Aucubin, und Agnuside) üben aber Einfluss auf das hormonelle Geschehen aus, brauchst man das wirklich bei seinem Pferd??

Glettchen hat mal ihre Erfahrungen und Wissen/eigene Recherchen berichtet:

Glettchen hat geschrieben:
Ich hab bei meiner Stute 2x Mönchspfeffer versucht, einmal vor der ECS Diagnose als sie Cushing Symptome hatte, aber der ACTH normal war. Damit ging es ihr aber gefühlt eher noch schlechter, sie war dann (im Winter!) dauernd so stark rossig (angeblich soll das ja regulierend wirken, aber mir kamen starke Rossen im Winter keineswegs normal vor).

Dann wurde sie später doch noch auf Prascend eingestellt. Vor 2-3 Jahren startete ich dann in Absprache mit der damaligen Tierärztin noch einen Versuch mit Corticosal zusätzlich, weil ihr Fellkleid doch etwas zu wünschen übrig lies, obwohl die anderen Symptome stark verbessert waren. Ich konnte aber keine Verbesserung feststellen, wenn dann fand ich, dass es ihr in dem Jahr eher schlechter ging.

Es gibt wohl keine gesicherten Studien, dass Prascend und Mönchspfeffer sich in der Wirkung negativ beeinflussen (es gab eine vergleichende Studie zur Wirkungsweise, aber da bekamen die teilnehmenden Pferde nur entweder das eine oder das andere), aber es gibt englische Artikel, die schreiben, dass es so sein könnte. Wie ich glaube verstanden zu haben ist Pergolid (Prascend) ein Dopamin agonist (aktiviert Dopamin-Rezeptoren), Mönchspfeffer soll angeblich auch auf die Dopamin-Rezeptoren wirken, was aber wissenschaftlich da halt nicht so nachgewiesen ist. Aber es wird halt angenommen, dass diese Präperate sich deswegen gegenseitig beeinflussen können.

Auch hat meine Recherche damals z.B. ergeben, dass einige Menschen-Mönchspfeffer Präparate z.b. entsprechende Warnhinweise enthalten, siehe z.B. hier: https://cdn.website-editor.net/3b572ad7 ... 0912-b.pdf

Zitate:

- Eine gleichzeitige Gabe von Dopamin-Agonisten oder Dopamin-Antagonisten, Östrogenen oder Antiöstrogenen und
Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten sollte vorab mit einem Arzt abgeklärt werden (siehe auch Abschnitt „Bei
Einnahme von Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten mit anderen Arzneimitteln“).


Bei Einnahme von Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten mit anderen Arzneimitteln:
Wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, fragen Sie bitte vor der Einnahme von Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten
Ihren Arzt.
Wechselwirkungen mit Dopaminagonisten und Dopaminantagonisten, Östrogenen und Anti-Östrogenen können nicht
ausgeschlossen werden.


Ich denke solche Warnhinweise nimmt man auch bei Menschenpräparaten nicht völlig grundlos auf.

Das alles hat bei mir persönlich zu der Entscheidung geführt, dass ich keine Futtermittel mehr gebe, die Mönchspfeffer enthalten.
Ich finde die Risiken dabei klingen plausibel und ich Schlimmsten fall wirken dann vllt. beide nicht?!

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass meine Stute eine Tabletten Erhöhung von 1/4 Tablette ohne Nebenwirkungen verträgt. Bei einer halben Tablette auf einmal hatte sie schon Nebenwirkungen. Manche Leute hier erhöhen glaube ich sogar noch vorsichtiger (1/8).

............Ich habe mit Corticosal eher schlechte Erfahrungen gemacht.
Vor ca 9-10 Jahren als meine Stute erste Cushing-Symptome zeigte war ihr ACTH Wert komplett in der Norm. Aber die Symptome wie aus dem Lehrbuch eigentlich.
Da bekam sie einen Winter Corticosal, weil die Blutwerte ja irgendwie das Cushing nicht bestätigten.
Das Corticosal war damals noch so eine Kräutermischung mit ganzen Mönchspfeffer Samen war...ich bekam es schlecht in sie rein und sie rosste den ganzen Winter so extrem rum (eigentlich soll Mönchspfeffer ja regulierend wirken), außerdem schwitzte sie gräßlich, hatte deswegen überall verklebte Haare an Brust und Bauch, die man gar nicht unter Kontrolle bekam und stank deswegen auch ganz furchtbar :shock:
Das war eins ihrer stärksten ECS Symptome, das dadurch zumindest definitiv nicht besser wurde.
Im Endeffekt hat uns der Versuch vermutlich ein 3/4 Jahr Behandlung gekostet.
Unter Prascend merkte man schon nach wenigen Tagen (!) erste Verbesserungen, sie wurde plötzlich statt apathisch und schlapp ganz aufgeweckt.

Bis alle starken ECS Symptome und die starke Reheanfälligkeit verschwunden waren, dauerte es aber Jahre, aber sie bekommt jetzt seit 8 Jahren glaube ich Prascend und sie wird immer noch zunehmend fitter.
Von dem her glaube ich schon dass eine frühe Behandlung wichtig ist um auch langfristige Verbesserungen zu erreichen.

vor 2 Jahren hatte sie nochmal einen schlechten Winter und ihr Fell in dem Jahr war auch furchtbar.
Da dachten Tierarzt und ich dass das Corticosal zusätzlich zum Prascend eventuell noch eine Besserung der klinischen Symptome vor allem beim Fell bewirken könnte, nachträglich gesehen ging es ihr aber in dem Jahr sogar im Sommer nicht sooo gut wie sonst immer und nachdem der folgende Winter dann wieder schwierig war, hab ich das Corticosal gestrichen und die Fütterung nochmal etwas umgestellt.

Jetzt fahren wir diesen Winter mal echt super :grin:
Ich denke nach den Erfahrungen der letzten paar Jahre, dass ihre Winterprobleme gar nichts mit dem (gut eingestellten) ECS zu tun haben, sondern mit ihrer Insulinresistenz, die wie jemand oben schon anmerkte unabhängig vom ECS Probleme machen kann.
Seitdem lasse ich lieber das Heu etwas öfter auf den Zuckergehalt untersuchen um rechtzeitig gegensteuern zu können, wenn das Futter nicht IR-konform ist.
Bei den Fellproblemen hab ich den eindruck es lag an dem (teils extremen) Spurenelementmangel in unsrem Heu.
Ich hab wegen dem etwas schlechteren Sommer als sonst sogar etwas Zweifel ob das Corticosal nicht sogar etwas geschadet hat, aber kann natürlich auch sein, dass es schlicht nichts bewirkt hat...so oder so werde ich meine Finger von Mönchspfeffer Präparaten lassen, schon allein wegen den komischen Auswirkungen auf ihre Rosse.


Das ist nur ein Erfahrungsbericht von diversen die uns zu Mönchspfeffer vorliegen.

Welche Heucobs fütterst du, auch die sollten Luzernefrei und unter 10 % Gesamtzucker haben!

Doch ob eine weitere Rotation oder Nachsinken stattfindet hängt maßgeblich von der Hufzubereitung und den eingeleiteten Maßnahmen zur Unterstützung des Hufbeines ab.
Unterstützt du das Hufbein nicht von unten kann es haltlos nach unten rauschen und die Sohle perforieren, das ist schon rein mechanisch erkllär und nachvollziehbar.
Man arbeitet hier also an der Symptomatik!

Beides muß Hand in Hand gehen um von Erfolg gekrönt zu sein.

Alles andere, also eine angepasste Diät mit Gesamtzucker unter 10% am besten unter 7% um das Insulin und die Glukose zu senken sowie beim Cushi die Therapie mit Prascend um dem ECS Rechnung zu tragen ist das Arbeiten an der Ursache!

Bei einem Heu mit 9% Zucker ist die Frage aus welchen Gräsern das Heu besteht.
Ist viel Deutsches Weidelgras enthalten ist es ohnehin als ungeeignet einzustufen weil es ein Zuckerreiches Hochleistungsgras ist das zudem bewusst Endophytenbelastet ist um Stressresistent zu sein.
Das macht Pferde mitunter echt krank, leider.

Egal welche Einlegesohlen oder Polstermittel du nimmst, sie sollten halbmondförmig an der Zehe ausgeschnitten sein um die Hufzehe quasi schwebend, nicht druckbeaufschlagt zu haben.


Schmerzmittel muss man m.E. nicht ausschleichen weil es dem Organismus schadet.
Angeraten wird es immer deshalb weil man so meint besser erkennen zu können ob zumindest eine Reduktion denkbar ist.

Polsterverbände oder Keile an den Hufen hingegen sollte man tunlichst nicht einfach weglassen sondern langsam zurückführen.

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LG Kathi

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BeitragVerfasst: 20.08.2022, 19:28 
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Registriert: 20.08.2022, 14:27
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Hallo Kathi, dann fange ich mal an deinem Nachtrag in deinem ersten Beitrag an :-)

Prascend habe ich mit 178 Tablette angefangen für 4 Tage jweils und dann immer um 1/8 gesteigert bis ich bei 1/2 Tabelette war, das bekommt sie nun aber noch nicht lange genug um erneut zu testen. Zumal ich noch nicht weiß wie ich das anstellen soll.
Eben weil es diese unklaren Fälle gibt und Pony eben Hufrehe und Fettpölsterchen zeigt wurde dann ja antherapiert. Es ist nur sehr schwer jetzt zu Beginn der Therapie zu beurteilen ob wir da an der richtigen Dosierung sind. Eine Nachuntersuchung im Sinne vom Blutprofil wird ja erst 4-6 Wochen mit gleichbleibender Dosis gemacht und da sind wir noch nicht.

So nun zweiter Teil:
Von den Quotienten habe ich erst durch das Forum erfahren und haben die Berechnung mit dem Equir Tool dann auch gemacht. Leider war ja beim zweiten Mal klar dass ich nicht mit dem Glucose Wert rechnen kann.
Ich habe dann auch beim zweiten Test mit der alten Glucose gerechnet und einmal mit der Glucose aus dem großen Blutbild. Ich komme beides mal nicht über die 20.

Ich denke auch die Frage erübrigt sich mittlerweile sowieso wenn ich sie mir so anschaue hat sie auch optisch sehr viel mit viel Bewegung kompensiert und seit sie steht kommt es auch optisch zum tragen. Auch deshalb hatte ich mich so gefreut, dass es scheinbar aufwärts geht...Damit Hotti einfach wieder langsam an die Bewegung kommt.

Danke für die Infos zum N-Sulin, das wurde mir tatsächlich von anderen Rehe Besitzern empfohlen und ich muss ehrlich zugeben dass ich mehr die Mineralstoffe und Spurenelemente begutachtet habe als die tatsächliche Zusammensetzung. Welches Mineralfutter wäre denn zu empfehlen?

Die Heucobs sind aktuell vom Semhof, dort wird jede Charge analysiert und liegt derzeit bei 4,4 % Gesamtzucker und 0,2-0,5 % Stärke.

Woher weiß ich denn ob es ein Nachsinken von bereits durch den Stoffwechsel geschädigten Strukturen ist oder ob der Stoffwechsel weitere Schädigungen überhaupt erst noch verursacht , weil zb in der Fütterung noch Fehler sind? Von außen betrachtet hatte sie im Mai den 1 Schub und es wurde dann zwischendurch ohne Schmerzen und Pulsation jedesmal "gut" um dann wieder mit Schmerzen und Pulsation von vorne zu beginnen. Allerdings nicht in Zusammenhang mit der Bearbeitung.
Wäre ja wichtig für mich ob ich nun nen anderen Hufbearbeiter brauche oder zB ein anderes Heu :-)

Absenkung haben wir zum Glück beinahe nicht, Aber deutliche Rotation.

Beim Heu bzw Gras muss ich mich auf den Stallbetreiber verlassen der mir sagt dass er bewusst wie bei den Koppeln, dort ist es für mich am Aufwuchs nachvollziehbar, Saaten mit Pferdeverträglichen Gräsern und Kräutern gewählt hat. Auf der Koppel ist es tatsächlich schön bis auf das Jakobskreuzkraut das ist hier in der Gegend echt eine Plage und muss von den Koppelnutzern wirklich täglich beim Abäppeln entfernt werden.

Das mit den Einlagen klappt super mit der freien Zehe man kann es dann gut am Hufabdruck sehen. Die Strähle unterstütze ich zusätzlich mit Schafwolle.

Ok, dann könnte ich die Schmerzmittel einfach Taggenau geben wenn es wieder zu so einem extrem schmerzhaften Geschehen kommt und theoretisch am nächsten Tag wieder weg lassen? Ganz salopp gesagt?

Das heißt was ich aktuell tun kann ist grade nur die Heuanalyse abzuwarten, das Mineralfutter zu wechseln, und zu hoffen dass ich das Schmerzmittel wieder absetzen kann.

Denn im jetzigen Zustand kann ich mit Bewegung nur Schaden und weiß leider auch erst in 2 bis 4 Wochen ob die Dosis vom Prascend passt oder weiter angepasst werden muss :-( oder? Wobei ich da ja nicht mal eine sichere Diagnose habe. Die IR ist mit Sicherheit nicht weg zu lügen. Aber ob es nicht doch ein EMS ist oder doch ein PPID..

VG Sabrina

P.S: was ich schon öfter gelesen habe mit Schmerzmittel weg lassen und PFerd selber fühlen lassen leuchtet mir auch total ein. Allerdings tu ich mich schwer selbst zu entscheiden bis zu welchem Punkt ich mein Pony leiden lassen kann ohne dass es sich quält


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BeitragVerfasst: 21.08.2022, 08:33 
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Fettpölsterchen gehören eigentlich zum EMS/IR wobei die IR auch Cushinginduziert und nicht auf Grund von EMS oder als eigenständige Erkrankung/ genetischer Disposition vorliegen muss. Bei Cushis die insgesamt Muskulatur verlieren, einen Senkrücken ausbilden fallen sie natürlich deutlich auf.
Das ist ja ein Problem, EMS/ECS zeigen sich überlagernde Symptome weshalb man beides im Rahmen der Ursachenforschung bei Hufrehe testen sollte.
Jeder Stoffwechsel kann aber Läuse und Flöhe gleichzeitig haben und will man das Jucken weg bekommen muss man allem Rechnung tragen :mrgreen:
Nachtesten ob das Prascend passend ist sollte man nach 3-4 wöchiger konstanter Dosis, und braucht keine 6 Wochen warten.
Wenn man sein Pferd genauestens beobachtet kann man oft die Verwandlung unter Prascend gut sehen, sie wirken wacher, fast auch als wären sie in einen Jungbrunnen gefallen und das schon nach wenigen Tagen der Gabe.
Von daher würde ich jetzt erstmal abwarten wie sich euer Pferd unter der halben Tablette macht.

Bewegung ist das A und O bei den Pferden und sie können Stoffwechselschräglagen dadurch recht gut kompensieren. Deswegen kippt der ja oft in Zeiten von Urlaub, Krankheit usw. wenn die Bewegung minimiert, die Fütterung aber gleichbleibend ist.

Das Dilemma bei Endokrinopathisch bedingten Hufrehen ist das nicht nur Futteroptimierung zum Erfolg führt eine IR umzukehren sondern auch Bewegung, die ist aber wegen der Hufrehe nicht möglich.
So entsteht ein Teufelskreis der schwierig ist und viele verleitet das Pferd zu früh und unangepasst in die Bewegung zu bringen. Da sind Rückfälle vorprogrammiert.

Versuchen könntest du das Maroske Complex 711 was Mineralstoffe die nicht nur unter einer Rehe vorteilhaft in hoher Menge enthält und welches ich persönlich favorisiere.
Die Semhof Heucobs sind :2daumenhoch:

Solange der Stoffwechsel nicht wieder physiologisch funktioniert und weitgehend Gesundwerte aufweist wird er natürlich Schäden Tür und Tor öffnen.
Da der KH Stoffwechsel bei deinem Pferd aber nicht sooo schlecht ist, da kennen wir hier andere Insulin Werte von ü 100, es ist aber trotzdem davon auszugehen das die Ursache für die Schäden an den inneren Strukturen in der IR begründet lagen.

Sie waren sozusagen Wegbereiter für die jetzige Situation und haben das einstige feste Gefüge von Hufbein und Hornkapsel gelöst. Dies braucht bei optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr bis der Huf einmal gesund in Anbindung herunter gewachsen ist.
Von daher ist es logisch das jetzt alles was verrutscht vermutlich einer mangelhaften Hufunterstützung geschuldet ist, ist die optimal ist es wie ein Gips beim gebrochenen Arm der sich darin regeneriert und zusammen wächst.
Bei dem Armbruch war vielleicht ein Sturz schuld (Ursache), ob und wie schnell und ob folgenlos der Bruch verheilt liegt an den dann eingeleiteten Maßnahmen. (Therapie)

Das parallel zur Hufunterstützung der Stoffwechsel passend bedient werden muß ist klar weil er sonst verhindert das sich die Blutgefäße und Gewebe wieder normal verhalten und alles was bis jetzt Schadlos geblieben ist weiter schädigen würde.

Schmerzmittel würde ich ich tatsächlich nur geben wenn es anders nicht mehr geht, es hilft ja gar nicht so wie bei anderen Indikationen aber belastet dabei den Organismus immens.
Es ist i.d.R. auch nicht notwendig wenn alle anderen Maßnahmen stimmen weil sich das Pferd darunter erholen wird.

Ich persönlich bin Fan von Jiaogulan welches ich statt Schmerzmittel überlegen würde einzusetzen.

viewtopic.php?nxu=28362214nx18618&f=96&t=8736&p=175309&hilit=Jiaogulan#p175309

Hier noch ein interessanter Artikel zu Schmerzmittel bei Hufrehe:

https://drkhorsesense.wordpress.com/202 ... laminitis/

...und hier einer zu Ernährung und Trimm:

https://drkhorsesense.wordpress.com/201 ... of-health/

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BeitragVerfasst: 21.08.2022, 12:16 
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Registriert: 20.08.2022, 14:27
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Hallo liebe Kathi,

also auch mit 4 Wochen müssen wir noch ein bisschen warten. Aber auch dann fehlt mir noch die Idee wie ich relativ stressfrei an Blut komme um auch einen vernünftigen Wert zu ermitteln :cool: Das mit dem Einschätzen der Stimmung ist schwierig wenn Pony einfach regelmäßig wieder starke Schmerzen hat. Waren die guten Tage dann dem Prascend geschuldet und es war deshalb schon wach und fit oder hat sie einfach eine schmerzfreie Zeit genossen.

Ja das mit der Bewegung ist tatsächlich ein Problem...täglich schwimmen wäre toll :-) Ohne Gewicht für die Hufe. An Bewegung über das freiwillige MAß denkt hier niemand. ICh reite sie sowieso nicht, bin Bodenarbeitsmensch würde ihr aber nicht mal spazierengehen zumuten..Einfach zu fragil der ganze Zustand. Im Moment bleibt mir nur ihre freiwillige Bewegung im Auslauf an den guten Tagen

Das Maroske hatte ich auch schon angeschaut, weil das ja auch kein Eisen enthält. Dachte ich warte die neue Heuanalyse ab. Aber wenn das andere eh nichts ist kann ich es mir auch gleich bestellen :-)

Das parallel zur Hufunterstützung der Stoffwechsel passend bedient werden muß ist klar weil er sonst verhindert das sich die Blutgefäße und Gewebe wieder normal verhalten und alles was bis jetzt Schadlos geblieben ist weiter schädigen würde.
Das ist was ich derzeit vermute. Denn ich kann in meinem Tagebuch keinerlei Zusammenhang zur Hufbearbeitung finden. Und an der Unterstützung habe ich durchweg nichts geändert. Und die Schmerzzustände kommen und gehen innerhalb der 2 Wochen ohne Bearbeitung völlig unrythmisch und ohne Zusammenhang. Es ist blöd gesagt so wie wenn völlig planlos ab und zu einer mit nem Eimer Möhren durch den Stall läuft und sie davon sich jedes Mal wieder erholen muss. Wie wenn immer mal wieder irgendwas das Faß zum Überlaufen bringt, weil der Stoffwechsel einfach noch gar nichts zusätzliches abkann.

Ab wann ist "wenn es anders nicht mehr geht"? Das eine Pferd kann nicht mehr aufstehen, das andere legt sich erst gar nicht mehr hin weil es fürchtet nicht mehr hoch zu kommen...ich finde das so schwer einzuschätzen. Wenn ich sehe sie hat Pulsation, entlastet und nimmt ihr Futter nicht mehr und macht auch keinen Schritt mehr freiwillig, dann habe ich als mitleidender Besitzer das Gefühl ich muss ihr was geben. Das kann aber an meinem emotionalen Verhältnis zu ihr liegen. TA und TK würden es eh geben bis sie ohne wieder läuft.

Vielen Dank für die Links! BEsonders mit dem Jiaogulan. Damit hatte ich mich bzw generell mit Kräutern schon etwas weiter beschäftigt aber eben weil sie immernoch so heiße Phasen hat eben noch nicht von der strengen Diät abgerückt. Also sprich noch nichts anderes gefüttert. Fütterst du es auch als Sud/Tee oder wie wird das am Besten angenommen?


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BeitragVerfasst: 21.08.2022, 12:57 
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Beiträge: 11468
Leider haben die meisten Rehepferde auf Grund des Schmerzes und den daraus resultierenden Stress plus der Medikamentengabe Magen Probleme, dann verweigern sie auch ihr Futter.
Für mich ist dann die Frage muß ich was gegen Schmerzen ztun damit sie fressen ich aber riskiere den Magen extrem zu belasten, oder muß ich den Magen entlasten damit sie dem Schmerzstress Magentecn´hnisch gewappnet sind. Verstehst du wie ich meine?

Für mich ist Magenschutz, gerade beim Pferd das wegen ständiger Anwesenheit von Magensäure besonders empfindlich ist, ein sehr wichtiger Punkt den ich persönlich mit Sucrabest abdecken würde, bzw. es schon gemacht habe.
Es hat eine andere Wirkweise als Omeprazol, ist kein Säureblocker der bei absetzen zu vermehrter Produktion von Magensäure führt sondern quasi ein Schleimbildner der selbst im Drüsenteil des Magens nachweislich seinen Job macht wo andere Medikamente versagen.

Es ist hoch effektiv, weniger Nebenwirkungsbehaftet als andere Medikamente, wirkt schnell, ist preiswert und wird i.d.R. gut angenommen.
Es lohnt sich mal mit dem TA darüber zu sprechen und es zur Verdachtstherapie einzusetzen.

Allerdings sollte bei dessen Gabe , genau wie bei Heilerde, Moorprodukten und Schleimbildenden Futtermitteln wie z.B. Chia, Leinsamen usw. ein mindestens 1,5 stündiger Abstand von Futter zu Medigaben eingehalten werden.
Ich gebe auch das Mineral nicht gleichzeitig mit Schleim oder Sucrabest um dessen Aufnahme zu gewährleisten.

Das Jiaogulan kannst du als Frisch oder Trockenpflanze in die Heucobs geben, manche nehmen es als Frischware sogar aus der Hand. Es schmeckt ganz gut.
Du kannst natürlich auch einen Tee daraus kochen und damit die Heucobs aufgießen.

Tja, woran kann es liegen das es mal solche und mal solche Tage gibt. :weißnich: Man muss, glaube ich, immer alles hinterfragen und wie du es schon richtig machst ein Tagebuch schreiben .

Ein Beispiel was Mut machen sollte:

Ich war mal auf Wunsch meiner HS bei einem schon älterem Pferd das quasi aufgegeben war weil abgemagert, Hufrehe, IR, Cushing.

Vor Ort kamen dann Dinge zum Vorschein über die sich vorher keine Gedanken gemacht wurden.
Um in die die Box zu kommen mußte das Pferd ca. 30 cm Höhenunterschied überwinden. Die Box war mit Stroh gefüllt, die Hufe nicht gepolstert sondern nur in Hufschuhen, der Paddock vor der Box gepflastert, das ungewaschene Heu wurde so ungünstig positioniert das das Pferd beim Fressen extrem Last auf den Vorderhufen aufnehmen mußte. Das ist mitunter bei Raufen der Fall. Das ACTH war zu hoch aber der TA wollte Prascend nicht erhöhen weil er das ACTH als Stresshormon wegen der Reheschmerzen zu hoch vermutete.

Es wurde am selben Abend Sand im Paddock aufgefahren sodass das wache Pferd sich dort komfortabel stellen konnte. Das Strohlager in der Box wurde zum schlafen genutzt, der Einstieg zur Box in der Höhe durch Aufschüttung zum Paddock hin angepasst, die Hufe mit einem Polsterverband versehen und später von einem sehr erfahrenen Rehefachmann bearbeitet, das Heu aus einem Netz gefüttert und zuvor einstündig gewaschen. Das Prascend wurde erhöht.
Vermutlich war es das Zusammenspiel aller Maßnahmen was dem Pferd wirklich sofort geholfen hat.
Von Aufgeben war nie mehr die Rede, das Pferd erholte sich kontinuierlich. Das war vor 4 Jahren. Bis letztes Jahr habe ich noch lockeren Kontakt gehabt und mich immer an dem Pferd erfreut das später wieder pupszufrieden war.

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BeitragVerfasst: 21.08.2022, 13:08 
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Hey Kathi,

ja da hast du Recht, ich hab den Magen zeitweise mit Gastrogard unterstützen sollen die Tierklinik meinte aber immer das sei nicht nötig..
Da spreche ich die TÄ definitiv mal drauf an. Das wäre ja gut machbar morgens zu geben und das PRascend abends..Wobei ich mir da jetzt nach allem noch unsicherer bin ob das überhaupt die richtige Therapie ist. Wobei ja absetzen wahrscheinlich auch gar nichtr so einfach bis unmöglich ist wenn ich nie etwas sicher ausschließen kann.

Da schau ich doch gleich mal wo ich das Jiaogulan bekomme!

Dein Beispiel ist super, denn der normale Fressbereich ist auf Grund der Körpergröße von Gemma auch völlig ungeeignet. Sie steht da ganz seltsam drin. Da sie aber jetzt aus Heunetzen frisst ist das zum Glück hinfällig.. Aber du hast grds Recht es gibt so was wie Betriebsblindheit sicherlich auch durch Routinen im Umgang. Weil es schon immer so war und es einem nicht direkt auffällt dass es nicht mehr zum Gesundheitszustand passt. Auf eine Idee hast du mich damit auf jeden Fall gebracht. Ich könnte ihr im akuten Schmerzzustand ja auch einfach nochmal Polsterverbände machen und sehen ob es damit besser ist als mit Hufschuhen und Einlagen. Dann wüsste man ja ob diese an sich ausreichend sind oder Verbesserungsbedarf besteht.
Da die Hufschuhe angepasst und in der Größe richtig sind könnte man dann quasi an den Einlagen nach arbeiten.

Gibt es da doch sicher im Forum irgendwo eine schlaue Ecke zu dauerhaften Einlagen?!


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BeitragVerfasst: 21.08.2022, 18:29 
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Beiträge: 11468
Als ich damals nach der Gabe der TK bei meinem Anton mit Sucrabest bei meinem Haus TA um die Ecke kam (er kannte das noch nicht) hat er sich hinterher eingelesen und schon gleich einen Kandidaten ins Auge gefasst.
Seine Entscheidung das ausgewählte Pferd damit zu unterstützen stellte sich als absolut richtig heraus und seither ist er Fan davon und hat es schon öfter angewendet.

Eine dauerhafte Einlage zu basteln ist insofern schwierig als das der Huf sich ständig im Umbau befindet und es einiges zu beachten gibt. Eine Einlage sollte sich quasi in die Sohle einschmiegen und nicht abrupt enden um keine Drücke zu provozieren. Auch Metallstege um das Hufbein von unten zu stützen sollten abgedacht sein sodass sie sich in der Formgebung an die Umgebung anpassen/ einschmiegen.
Lege dir mal eine Einlegesohle die viel zu klein ist in die Schuhe und laufe eine Weile damit :roll:
Arbeitet die HO mit Duplo?
Der Duplo mit Casthaken sind eine tolle Idee nach der hochakuten Phase wo ein Polster eher angeraten ist zu verwenden.
Er gibt die Sicherheit eines Beschlages, unterstützt dort wo Unterstützung gebraucht wird, entlastet wo Entlastung gebraucht wird.

Schau mal hier:
https://www.duplo-innovations.com/cast-haken

Und da du schon Romane lesen von mir gewohnt bist geben ich dir noch einen Fachbericht ans Herz von dem Rehefachmann schlechthin der uns hier öfter schon beratend zur Seite stand.

http://www.die-hufschule.de/SHR15.pdf

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BeitragVerfasst: 21.08.2022, 18:38 
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Hallo Kathi, gerade habe ich an dich gedacht und zack ist eine neue Antwort da.

Dein Bericht von heute mittag hat mir echt geholfen. Dass es manchmal nur Kleinigkeiten sind die man noch umstellen muss damit es aufwärts geht. Manchmal erscheint mir unsere Situation nämlich ziemlich aussichtslos.

Ich habe ja im Moment Memory Einlagen in den Hufschuhen. Also 2 Paar Hufschuhe 2 Paar Memory Einlagen. Diese werden täglich gewechselt sodass die Einlagen wieder Zeit haben in ihre ursprüngliche Form zu kommen außerdem kann ich so Schuhe und Einlagen besser reinigen und trocken halten.
Mausi ist schon immer barhuf, kein Beschlag keine Duplos bisher und würde das auch gerne dabei belassen. Sprich mit anderen Mitteln wie Einlagen und Verbänden stützen. Gerade auch wenn wir eben noch 14 tägig dran müssen. Und letztendlich wie du sagst muss die Hufbearbeitung da drunter ja auch stimmen.

So und da du mir irgendwie Mut gemacht hast heute morgen und ich heute nochmal einen tollen Tipp bekommen habe werde ich jetzt nochmal ganz von vorne anfangen und sehen wo wir damit hin kommen. Derweil übe ich Blut abnehmen :cry: damit ich dort mal ein richtiges Ergebnis bekomme.

Und zuerst mache ich mich über deinen gesendeten Artikel her.

Vielen lieben Dank aber nochmal für deine viele Zeit und Mühe und das am Wochenende!


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BeitragVerfasst: 21.08.2022, 19:28 
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So jetzt hab ich auch diesen genialen Bericht durch. Der ist wirklich klasse und detaillierter als vieles was ich bisher gelesen habe und trotzdem verständlich geschrieben.

JEtzt hab ich heute Mittag schon in der Auflistung nach einem Fachmann/Fachfrau in meiner Nähe geschaut. Leider habe ich nichts gefunden und bei DR. Google meint ja wirklich jeder der schon mal einen Huf in der Hand hatte, dass also wirklich nur er befähigt ist mit seiner ultimativen Methode jedes Rehepferd heilen zu können :cool:

Gibt es einen Tipp oder Empfehlung in meinem Raum? Raum Karlsruhe/Bruchsal/Bretten/Pforzheim/Enzkreis?


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BeitragVerfasst: 21.08.2022, 19:56 
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Das freut mich das du für Anregungen und Trostreiches zugänglich bist, alles gedanklich nochmal durch gehst :2daumenhoch: .
Hinter jedem "Fall" steckt immer auch ein Mensch der ebenso leidet wie sein krankes Tier sodass wir es auch als unseren Auftrag sehen emotional Support zu leisten.
Wir waren alle mal da wo du jetzt stehst! Du befindest dich hier also in bester Gesellschaft.

Ich kann verstehen das du dein Stütchen gerne Barhuf belassen würdest.

Ich würde bei einem Armbruch auch gerne auf einen Gips verzichten weil der weder bequem noch kleidsam ist, er stellt aber eine sinnvolle Therapiemaßnahme dar unter der mein Arm zu seiner ursprünglichen Leistungsfähigkeit zurück finden kann.

Nun gibt es aber Brüche die man nur ruhig halten, welche die konservativ mit z.B. Gips oder Schiene behandelt werden müssen aber auch welche die eine Operation erfordern.
Welche Maßnahme als Optimum zu wählen ist hängt vom Ausmaß der Verletzung ab und nicht von dem was mir als Leidtragender am liebsten ist.

Es kann sein das deine Stute mit den bisherigen Maßnahmen gut bedient ist, es kann aber auch sein das diese nicht ausreichend sind.
Ich will nur sagen das man da offen für alles bleiben und es von Fall zu Fall entscheiden sollte.
Ein Leichtgewicht Pony wie meine beiden Schnöffelpöttjes mit 151 und 175 Kilo kämen eher ohne Beschlag/ Bekleb aus als ein schweres Pferd.
Deswegen hatte ich ja alternativ an die Casthaken gedacht, sie sind optimal konzipiert, für das Krankenlager gedacht und leicht zu entfernen für engmaschige Hufpflege Intervalle und werden nicht genagelt!


Der Rehehuffachmann schlechthin und Mit/ Entwickler des Reheduplo, Casthaken und Carbon Klebekragen, Wolfgang Busch ist nur knapp 2 Stunden von dir entfernt.
Er arbeitet zwar selbst nicht mehr als HS aber hat natürlich in seinem Bereich viele Nachwuchstalente ausgebildet und steht uns auch öfter netterweise mit seinem fachlichen Rat zur Seite.
Maile ihm oder rufe ihn Vormittags an und frage ob er in deinem Bereich eine Empfehlung hat. Er ist wirklich sehr zugänglich und hilfsbereit.
Hat auch schon direkt auf unsere Bitte hin Fälle beurteilt, RöBis angeschaut und Statements bzw. mögliche Behandlungsansätze dazu abgegeben.

Ag´s Hufshop
Wolfgang Busch
Ruppersdorf 1b
91604 Flachslanden
Deutschland

Telefon: 09828 9119684
Fax: +49 (0) 9828 911 9685
E-Mail: info@der-huf-shop.de

Er hat übrigens die tolle Zusammenfassung zur Hufrehe geschrieben die dir so gut gefallen hat. :mrgreen:

Ich komme aus der Lünreburger Heide und kann dir keine Empfehlung in deinem Einzugsgebiet geben.
Vielleicht hat Wolfgang, vorausgesetzt du schickst im Huf und Röntgenbilder, einen Rat für Maßnahmen die du selbst ergreifen kannst.
Es ist eh nicht verkehrt sich gut auszukennen oder sich zu informieren um nicht von dubiosen selbsternannten Rehe- Huffachleuten blumige aber z.T. unsinnige Erklärungen für noch unsinnigere Maßnahmen zu bekommen die dem Pferd nicht zuträglich sind.

So, ich mach nun Wochenende und verabschiede mich mit den besten Wünschen bis morgen.

Halte den Kopf oben und aaaaatme :tröst:

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BeitragVerfasst: 21.08.2022, 21:05 
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Ich muss auch dringend Feierabend machen, aber die Mail habe ich ihm direkt noch geschrieben.

Vielen Dank schon mal für den Tipp. Vielleicht findet sich dort ja noch eine Stellschraube, um zum großen Ziel zu kommen :-)

Einen ruhigen Abend und Restsonntag wünsche ich :-)


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BeitragVerfasst: 22.08.2022, 17:00 
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Jetzt muss ich nochmal das Thema Einstreu aufnehmen. Gemma steht auf Kompost Einstreu. Die ja leider nach 2 bis 3 Tagen fest ist und mich dazu veranlasst jeden Tag große Mengen nachzuschütten und entsprechend altes Material zu verwerfen, das an sich noch gut wäre aber eben sonst fest wird.

Meine Suche nach Einstreu im Forum ergab recht wenig Auswahl. Späne. Wie dick muss man die Einstreuen dass darin Hufe vergraben werden könne? :shock: Denn die setzen sich ja auch ganz schön. Strohpellets anfeuchten. Gibt das nicht ärger mit zuviel Feuchtigkeit am Huf irgendwann?

Meine Überlegung war schon etwas mit unserer Einstreu zu mischen, um diese länger locker zu halten...aber mir fehlt die zündende Idee. Und die Einstreu sollte Bio zertifiziert sein


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