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Hufrehe ohne Besserung
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Seite 1 von 5

Autor:  ReheWB [ 24.07.2019, 12:34 ]
Betreff des Beitrags:  Hufrehe ohne Besserung

Hallo zusammen,
da ich inzwischen wirklich ratlos bin und alles getan habe, was in meiner Macht steht, möchte ich hier nochmal um Hilfe beten.

Kurze Vorgeschichte
Meine 15 jährige Stute (westfälisches Warmblut) stand vor 5 Wochen plötzlich nur noch vorne auf dem Paddock und zeigte kein Interesse mehr daran, sich mehr als nötig zu bewegen. Als ich den Tierarzt holte, wurde dann Hufrehe auf allen vieren diagnostiziert durch Röntgenbilder ebenso schon eine geringe Rotation vorne. Die erste Woche wurde sie intensiv von mir am Stall behandelt mit Boxenruhe (dick eingestreut mit Spänen, nassem Heu, eisgekühlten Beinen, 2x 10ml phenylbutazon, 1x flunidol für 400kg und 3x ASS täglich. Nachdem es keine Besserung gab, bin ich auf Empfehlung 1 Woche später in die Klinik mit ihr, wo wir jetzt seit 3 1/2 Wochen stehen. Davor wurde noch ein Blutbild gemacht, weder Ems noch emc oder sonstige Besorgniserregende Ergrbnisse laut Tierärztin. Beim zweiten Röntgen wurde leider festgestellt, dass noch weiter rotiert ist (ich meine vorne rechts bis auf 11 grad) ich werde Röntgenbilder und Blutbilder anhängen sobald ich wieder an der Klinik bin. An der Klinik wird weiterhin mit der gleichen Medikamentation fortgefahren, lediglich das Phenyl ist aktuell auf 8ml reduziert. Es wurde ein Venogramm gemacht und durch anritzen des Hufes vorne eine sehr gute Durchblutung geschaffen. Angefangen bei Gipsbandagen vorne unten am Huf um das hufbein wieder parallel zu stellen was anfangs gute Besserungen zeigte, bis zum kompletten eingipsen der vorderen Hufe womit sie so schmerzen hatte, dass ich schon kurz vorm aufgeben war, sind wir nun wieder bei hufpolstern mit hufverband womit sie wieder Argen wendeschmerz hat. Laut aktuellsten Röntgenbildern, blutbildern und venogramm sieht alles super gut aus, jedoch eben nur theoretisch.

Komme ich mal zur eigentlichen Frage, da ihr ohne Bilder mit den Informationen wohl sehr wenig bis gar nichts anfangen könnt.

Ich habe nun den Vorschlag bekommen es mit „wooden Clogs“ aus dem amerikanischen Raum zu probieren oder einen Klebebeschlag (wo ich sorge habe, dass es etwas zu früh ist)

Tut mir Leid für die schlechte Leserlichkeit, tippe am Handy und habe vor lauter Unruhe wahrscheinlich die Hälfte vergessen, wenn etwas fehlt, gern einfach drauf hinweisen.

Vielen Dank im Voraus für alle Tipps

Gruß
Patrick

Autor:  eff-eins [ 24.07.2019, 14:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

Hallo Patrick, herzlich Willkommen im Forum :hallo: auch wenn der Anlass deines Besuches hier natürlich wenig erfreulich ist :(

Du hast es schon vorweggenommen, ohne Blutwerte und Röntgenbilder zu kennen ist es uns kaum möglich Hilfe zu leisten oder bisherige Maßnahmen beurteilen zu können.

Was mir aber sofort aufgefallen ist das dein Pferd Phenylbutazon als Schmerzmedikation bekommt das eigentlich ein hocheffizienter Wirkstoff mit moderatem Preis und Hufrehe als Indikation aufweist aber mitunter vom Pferd nicht vertragen wird.

Besonders bei Ponys wurde unter Phenylbutazongabe schon öfter eine Hufrehe beobachtet oder eine Bestehende wurde dadurch unterhalten.
Wurde dann auf ein anderes Schmerzmittel wie z.B. Finadyne oder Metacam gewechselt zeigte sich nicht selten sofortige Verbesserung.
Von daher sollte ein Wechsel mal mit den behandelnden TÄ erörtert oder von dir eingefordert werden.
Auch wenn du kein Pony hast heißt es nicht das deine Stute es verträgt, Versuch macht also klug.

ASS (Aspirin) dient der verbesserten Fließeigenschaft des Blutes und ist sehr Schleimhautreizend und kann zu Geschwüren führen. Als Schmerzmittel dient es dem Pferdeorganismus leider nicht, potenziert aber die Schmerzmittelgabe und muß von daher mit eingerechnet werden.
Schonender wäre der Einsatz von Heparin das gespritzt werden kann (kennst du sicher aus dem Humanbereich als Thromboseprophylaxe)

Ich persönlich bin kein Freund von Gipsen weil diese zeitlich begrenzt und nach Rehegerechter Zubereitung Anwendung finden sollten um nicht die Lage zu verschlechtern oder später einen erworbenen Bockhuf beklagen zu müssen.

Im vergangenen Jahr hat eine Userin ihr Pferd obwohl es in der Klinik stand an seiner Hufrehe und dessen Folgeschäden verloren, nicht weil es per se aussichtslos war sondern weil keine bzw. inadäquate Maßnahmen seitens der Klinik vorgenommen wurden.
Das soll dich jetzt nicht bange machen aber dir zeigen das ein Klinikaufenthalt und deren Behandlungen nicht automatisch das Optimum darstellen, leider.
Wäre dem anders brauchte es keine Hilfeforen wie z.B. das Unsere.....

".....Vorne unten Gipsbandagen um das Hufbein wieder parallel zu stellen" hört sich für mich so an als würde die Hufzehe nicht freischwebend gestellt und jeglichem Druck weiterhin ausgesetzt sein, ist das so?
".....bis zum kompletten eingipsen der vorderen Hufe womit sie so schmerzen hatte..." …. wen wunderts, vorne muß eine deutliche Schwebe sein.
Um das Hufbein wieder weitgehend parallel zur Hornkapsel zu wissen wird eine Rehegerechte Hufzubereitung vorgenommen die evtl. ein Trachtenkürzen und Anpassen des Hufrückens(Zehenwand) nach oben zur Anbindung erfordert.
Schau dir zum besseren Verständnis bitte dazu diese Fachinformation an.

Vielleicht ist es dir möglich uns sowohl Blutwerte (besonders interessant sind Glukose, Insulin, Fruktosamine, Triglyceride und ACTH was im Rahmen der EMS, ECS Diagnostik eigentlich getestet worden sein müsste) als auch die aktuellen Röntgenbilder und wenn machbar auch Bilder der momentanen Hufpolster zukommen zu lassen damit wir uns ein umfassendes Bild der Gesamtsituation machen und denn auch gezielt hoffentlich helfen können.
Ganz wichtig ist die Beantwortung folgender Fragen:

Wie wird deine Stute denn gehalten, was bekommt sie in welcher Menge (Heu in Kilo, Weidezeit in Stunden) zu fressen, wird sie gearbeitet und wenn wie oft und wie?
Hatte sie zum Zeitpunkt der Hufrehe Übergewicht?
Hatte sie zum Zeitpunkt der Hufrehe Stehzeiten wegen z.B. Urlaub. Krankheit usw.?
Läuft sie für gewöhnlich Barhuf oder hat einen Beschlag?
Wie lang ist immer der Hufschmiedintervall zum Bearbeiten?
Wurde unmittelbar vor der Hufrehediagnose die Hufe zubereitet?

Wo kommst du postalisch her, vielleicht ist jemand von uns in deiner Nähe und in welcher Klinik steht dein Pferd? Ich würde diese Info sobald ich sie gelesen habe auch wieder löschen wenn dir dabei wohler ist.

Nun schau mal das du uns mit allen Infos versorgst damit wir gemeinsam alles aufdröseln und bestimmt auch support leisten können.
Kopf hoch und lass dich nicht entmutigen, deine Stute braucht dich und deine Zuversicht jetzt!!

Autor:  eff-eins [ 24.07.2019, 15:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

An sich spricht nichts gegen den wooden-shoe nach Steve O' Grady, allerdings gibt der Markt mittlerweile so viel Gutes und wenig Aufwendiges her das ich damit nicht mehr arbeiten wollen würde.

Jetzt gilt es außerdem den Hufen zunächst zu einem Optimum zu verhelfen und Ursachenforschung zu betreiben ( wenn bekannt dann Abhilfe zu schaffen) wo scheinbar noch in Teilen Bedarf ist um der Hufrehe gerecht zu werden.

Der innovativste Hufschutz/ Hufunterstützung ist nur so gut wie die vorherige Hufzubereitung und Vorbereitung der Hufe die optimal ausfallen muß um mit dem dann gewählten Hufrehebeschlag/Bekleb und passendem Gesamtmanagement alles abzurunden und die Hufe gesunden zu lassen.

PS:
Hatte dein Pferd einen Infekt oder Verletzung und hat vor der Hufrehe Medikamente bekommen und wenn ja welche?

Autor:  ReheWB [ 24.07.2019, 15:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Für die Blut- und Röntgenbilder mache ich mich jetzt auf den Weg zur Klinik und werde diese schnellstmöglich nachreichen hier.

Das mit dem Wechsel auf metacam habe ich angesprochen weil ich eben auch gelesen habe, dass phenyl nicht gut ist bei Hufrehe. Als Antwort bekam ich, dass man da große Mengen an metacam brauchen würde, weil die schmerzlindernde Wirkung einfach zu schwach ist für Sie und das extrem viel teurer sein würde und nicht empfehlenswert, denke aber ich kann es ja zumindest mal eine Woche damit testen.

Trachten und Zehen wurden auch behandelt, hätte ich vergessen zu erwähnen.

Meine Stute wurde in einem Boxenstall gehalten, wo sie jedoch fast täglich auf paddock und koppel war. Nur bei Unwetter oder Hitze waren sie in der Box und im Winter / Herbst über Nacht. Durch das Wetter diesen Frühling hatte sie jedoch erstmals die Möglichkeit 2 Wochen Tag und Nacht auf der Koppel zu bleiben. Ich hatte der Stall Besitzerin gesagt, dass das mit ihr nicht funktionieren wird und sie auch die ersten Tage nachts in die Box gestellt. Nachdem man den Stress mit mir aber nicht mitmachen wollte und ich bereits gebeten wurde den Stall zu verlassen, stand Sie eben diese 2 Wochen durchgehend draußen, weswegen es auch nicht mehr zurück an diesen stall gehen wird. Zusätzlich zur koppel wurde 3x täglich heunetz gefüllt (leider keine genaue kg Angabe möglich, müsste ich auch im Nachhinein prüfen.) welche sie jedoch zu dieser koppelzeit draußen nicht anrührte (spätestens da hätte ich eigentlich reagieren müssen)
2x täglich eine wirklich kleine Portion Müsli mit ein paar Karotten, was natürlich jetzt gestrichen ist.

Sie wurde von mir viel am Boden frei gearbeitet und longiert, leicht geritten und 1x die Woche intensiver von der reitbeteiligung geritten.

Sie war übergewichtig ja, ist auf allen vieren beschlagen und hatte keine Stehzeiten.
Hufschmied kommt so alle 6 Wochen und es dürfte keinen Zusammenhang geben mit kürzlicher Bearbeitung der Hufe

Ich komme aus dem Münchner Raum aus Oberbayern

Was ich noch anfügen wollte ist, dass laut Tierarzt aktuell das Problem besteht , dass sie vorne kippt auf die Zehe.

Nochmals vielen Dank und ich hoffe ich habe nichts vergessen

Autor:  ReheWB [ 24.07.2019, 15:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

eff-eins hat geschrieben:
An sich spricht nichts gegen den wooden-shoe nach Steve O' Grady, allerdings gibt der Markt mittlerweile so viel Gutes und wenig Aufwendiges her das ich damit nicht mehr arbeiten wollen würde.

Jetzt gilt es außerdem den Hufen zunächst zu einem Optimum zu verhelfen und Ursachenforschung zu betreiben ( wenn bekannt dann Abhilfe zu schaffen) wo scheinbar noch in Teilen Bedarf ist um der Hufrehe gerecht zu werden.

Der innovativste Hufschutz/ Hufunterstützung ist nur so gut wie die vorherige Hufzubereitung und Vorbereitung der Hufe die optimal ausfallen muß um mit dem dann gewählten Hufrehebeschlag/Bekleb und passendem Gesamtmanagement alles abzurunden und die Hufe gesunden zu lassen.

PS:
Hatte dein Pferd einen Infekt oder Verletzung und hat vor der Hufrehe Medikamente bekommen und wenn ja welche?


Hättest du denn eine Gute alternative Für mich ? Zur Debatte standen eben die Holzschuhe oder ein Klebebeschlag aktuell und wenn ich nun zur Klinik fahr bräuchte ich schon eine grobe Idee, die ich trotz Stunden langem lesen über das Thema immer noch nicht habe.

Einen Infekt oder eine Verletzung hatten wir nicht kürzlich nein. Zuletzt einen griffelbeinbruch der aber schon mehr als 8 Monate zurück liegt.

Vielen Dank auch dir für die Antwort

Autor:  eff-eins [ 24.07.2019, 16:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

Hmmm :kinn: das sie auf die Zehe kippt hatten wir neulich bei einem Reheshetty auch was uns Rätsel aufgab und die Zehenfreiheit bei ihr deswegen eher kontraproduktiv war. Die hatte aber lediglich eine Senkung und keine Rotation.

Ohne Huf und Röntgenbilder kann man aber nur mutmaßen und das ist nicht zielführend weil zuviel Unbekannte hineinfließen.

Ich bin ein Fan vom Reheduplo den es auch als Bekleb gibt und würde den nach der akuten Phase mit Polsterverband wohl wählen weil er alles hat was ein Rehehuf braucht.

Mittlerweile gibt es auch Casthaken ( https://www.duplo-innovations.com/cast-haken) für den Duplo der ermöglicht mittels Cast an auf die Hufe aufgebrachten Haken den Hufschutz anzubringen und jederzeit schnellen Zugriff auf die Hufe und die sich unter Therapie veränderten Bedürfnisse auf Abänderungen in Details zu haben.

Was mich wundert ist das sie auf allen Vieren Rehe hat was bei Stoffwechselgeschichten zwar denkbar aber eher seltener anzutreffen ist als durch z.B. Toxine oder Kortison.

Autor:  ReheWB [ 24.07.2019, 17:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

Hier mal Blutbilder

Autor:  ReheWB [ 24.07.2019, 17:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

Hier der aktuelle hufgips. Nachdem sie ihn gerad verloren hatte, konnte ich davon ein Bild machen. Damit geht sie aktuell Katastrophal

Autor:  ReheWB [ 24.07.2019, 18:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

eff-eins hat geschrieben:
Hmmm :kinn: das sie auf die Zehe kippt hatten wir neulich bei einem Reheshetty auch was uns Rätsel aufgab und die Zehenfreiheit bei ihr deswegen eher kontraproduktiv war. Die hatte aber lediglich eine Senkung und keine Rotation.

Ohne Huf und Röntgenbilder kann man aber nur mutmaßen und das ist nicht zielführend weil zuviel Unbekannte hineinfließen.

Ich bin ein Fan vom Reheduplo den es auch als Bekleb gibt und würde den nach der akuten Phase mit Polsterverband wohl wählen weil er alles hat was ein Rehehuf braucht.

Mittlerweile gibt es auch Casthaken ( https://www.duplo-innovations.com/cast-haken) für den Duplo der ermöglicht mittels Cast an auf die Hufe aufgebrachten Haken den Hufschutz anzubringen und jederzeit schnellen Zugriff auf die Hufe und die sich unter Therapie veränderten Bedürfnisse auf Abänderungen in Details zu haben.

Was mich wundert ist das sie auf allen Vieren Rehe hat was bei Stoffwechselgeschichten zwar denkbar aber eher seltener anzutreffen ist als durch z.B. Toxine oder Kortison.


Unser Problem ist leider, dass wir aus der akuten Phase nicht rauskommen :(

Autor:  eff-eins [ 24.07.2019, 19:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

ReheWB hat geschrieben:
Unser Problem ist leider, dass wir aus der akuten Phase nicht rauskommen :(


Mit dem was du an "Polster" fotografiert hast ist das auch nicht verwunderlich.
Mit einem annähernd adäquaten Rehepolster für die Akutphase hat das m.E. nichts zu tun und das sie damit Schmerzen hat empfinde ich als selbstredend.
Da wäre sie, glaube ich, ohne was an den Hufen fast besser dran wenn sie in einer weich und tief eingestreuten Box steht.

Hat sie diese Dinger an allen Hufen oder nur Vorne?

Warum lässt du sie nicht entfernen wenn du deutlich siehst das sie mehr schaden als ihr helfen?

Ein Hufrehe Notfallpolster sieht wie im folgendem Link unter "Hufrehe", "Akut" zu sehen aus: http://home.equivetinfo.de/

Hast du Röntgenbilder bekommen oder kannst sie noch besorgen bitte?

Es gibt lt. der Blutwerte keinen Hinweis auf ein Cushing, ein EMS oder/und eine Insulinresistenz. Überhaupt finde ich die Blutwerte wenig spektakulär da sie bis auf Zink nur geringgradige Abweichungen der Referenz zeigen.
Bezgl. des Zinkwertes wäre zu klären ob ein unangemessener Probenumgang ein falsch erhöhten Wert hervor gebracht hat.

schnulli ist hier unsere Blutexpertin und wird sicher nochmal auf die Werte schauen und sich äußern.

Wie gesagt, Röntgen und Hufbilder wären von immenser Wichtigkeit um nicht zuletzt auch durch unsere Huf- Fachleute im Hintergrund konkrete Aussagen darüber treffen zu können ob die Hufsituation mit den erfolgten Maßnahmen optimal gestaltet ist, ich fürchte es nämlich nicht, leider.

Autor:  ReheWB [ 24.07.2019, 21:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

Hab mich leider mal wieder total doof ausgedrückt. Gestern stand sie noch auf den hufpolstern und heute als ich hoch bin waren die Dinger dran. Nur vorne. Hinten ist nur ein hufverband für Polsterung.

Ich würde für morgen auch mal anfragen eine Woche testweise auf metacam umzusteigen? Vielleicht ist das aber dann schlauer wenn der Huf endlich mal richtig verpackt ist um Verbesserung oder Verschlechterung zu beobachten.

Hufbilder kriege ich hoffentlich morgen per Mail und werde die dann hier reinstellen

Autor:  schnulli [ 24.07.2019, 22:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

Und da ist die schnulli, die Kathi schnell informiert hat.

Hallo erstmal!

Wenn mein Pferd seit so langer Zeit in der Klinik stehen würde, ohne, dass es eine nennenswerte Verbesserung gibt, dann stimmt was nicht. Bei Deinem Pferd muss die Ursache gefunden, warum sie so eskaliert ist. Koppel hin, Koppel her. Es gibt, wie Kathi schrieb, keine nennenswerten Abweichungen im Blutbild zu beklagen. Einzig bei dem am Anfang eingestellten Blutbild finde ich merkwürdig, dass einige Werte nicht zu ermitteln sind. Warum nicht? Das ist eigentlich nur eine Rechnung. Aber im später eingestellten Blutbild war ja alles soweit im Rahmen.

Mit den Gipsen kann man nicht laufen. Auch ich würde hier eine bessere Hufversorgung anstreben. Diese ausgeführt durch einen vernünftig arbeitenden Hufschmied, der sich mit Rehe auskennt. Du kommst aus dem Münchner Raum. Dies wäre für mich ein Fall für Wolfgang, der ja auch da unten irgendwo sitzt, oder Kathi?

Weiterhin würde ich nur gewaschenes Heu füttern. Mehr erst einmal nicht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Stoffwechsel deines Pferdes durch die Koppelzeit eskaliert ist und erst einmal wirklich zur Ruhe kommen muss. Meiner Meinung nach reicht es nicht, nur eine Woche Metacam zu versuchen. Pfenylbutazon würde mir nicht ins Pferd kommen. Mein Vorgehen, wenn es mein Pferd wäre:

1. Umstellung auf Metacam
2. Reine Heudiät
3. Adäquate Hufbehandlung mit Hufschutz, sofortige Abnahme der Gipse, wenn sie dadurch schlechter dran ist als vorher.

Mit anderen worten, erst einmal alles auf null fahren, um neu zu beginnen. Sollte das in dieser Klinik nicht möglich sein, dann muss man sich eine neue suchen oder aber man versucht dieses Procedere mit einem engagierten TA am Heimatstall.

Eins darf man aber nicht vergessen: Deine Stute ist eine große Stute mit wahrscheinlich im Verhältnis gesehen relativ kleinen Hufen. Das ist leider eine schlechte Konstellation, sollte es wirklich so sein, weil zuviel Gewicht auf zu kleine Hufe gestellt ist.

Im Endeffekt musst Du mit der Klinik erst einmal einen Kampf führen (so sie von ihrer Arbeit überzeugt sind), damit Deine Stute überhaupt die Möglichkeit bekommt, zu kämpfen.

Bilder vom Pferd und Röntgenbilder sind natürlich sehr interessant und wichtig.

Sorry, wenn ich so streng rüber komme, aber ich glaube, dass hier schnelles Handeln erforderlich ist.

Autor:  eff-eins [ 25.07.2019, 08:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

schnulli hat geschrieben:
…... Dies wäre für mich ein Fall für Wolfgang, der ja auch da unten irgendwo sitzt, oder Kathi?


Ja in Flachslanden was aber insofern egal ist weil er selbst nicht mehr als HS tätig ist.
Es geht hier um Wolfgang Busch, hier als agrajag angemeldet falls du mal nach Beiträgen von ihm schauen möchtest.
Aber er ist für mich persönlich ein engagierter absoluter Rehefachmann, guter Berater, ist Entwickler des Reheduplo und mit schwierigen Fällen nicht überfordert weil diese sein täglich Brot waren.

Er stand uns oft auf Anfrage mit Beurteilungen oder HS Empfehlungen (so er in dem Bereich welche hatte) aus der Nähe zur Seite und du könntest ihn zunächst telefonisch kontakten um ihm die Huf Situation und später per Mail mit Huf und Röntgenbildern sowie der klinischen Beobachtung unter den jeweiligen Maßnahmen zu schildern.
Sag ihm gerne das die Empfehlung ihn um Rat zu fragen aus dem Hufrehe-Forum kommt weil er hier ungefragt nicht mehr aktiv ist und deine Not gar nicht mitbekommen würde.
Wäre ich du wäre das neben den Maßnahmen in der Klinik mein nächster Schritt.

Wolfgang Busch
Ruppersdorf 1b
D-91604 Flachslanden
Tel. +49(0)9828 9119684
Fax. +49(0)9828 9119685
Email : info@der-hufshop.de

Autor:  ReheWB [ 25.07.2019, 08:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

Guten Morgen,

Röntgenbilder sind leider noch nicht da.

Auf 0 gefahren sind wir. Gibt nur nasses Heu und sonst nix.

Habe jetzt eine Umstellung auf Metacam angefordert wovon mir stark abgeraten wurde. Auf die Aussage, dass phenyl wohl unter anderem Rehe auslösen soll, bekam ich die Antwor, dass das absoluter Quatsch sei. Sie werden jetzt umstellen auf meinen Wunsch aber haben gesagt, dass die Wirkung von metacam bei weitem nicht ausreichend ist für ihre aktuellen schmerzen und das wirklich schief gehen kann.

Gipsumstellung werd ich anfordern sobald ich wieder In der klinik bin, weil ich noch nicht weiss, auf was ich umstellen soll.

Ach und kleine Hufe hat sie für ihre Größe nicht. Die sind ganz normal groß.

Autor:  schnulli [ 25.07.2019, 09:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hufrehe ohne Besserung

Davon dass Metacam nicht ausreicht, habe ich noch nicht gehört. Aber gut, ich bin kein TA. Wie lange bekommt sie das schon durchgehend? Das Zeug ist nicht ohne und kann zu heftigen, leider auch bleibenden Schäden führen..... Im unten genannten Link kannst Du Dich durch alle wirkungen und nebenwirkungen sowie andere Dinge dieses Wirkstoffs klicken.....

Zitat:
Symtome der Intoxikation
Allgemein: gestörtes Allgemeinbefinden, Anorexie, Gewichtsrückgang, Emesis, Fieber, Sialose, Tremor, Haarausfall, Palor, Depression, Schwäche, Lethargie, Tod (Weiss 1990a; Collins 1984; Snow 1983b; MacKay 1983; Conlon 1988; Watson 1980a)

Gastrointestinaltrakt: Ulzera der Schleimhäute bis zur Perforation von Magen und Darm, Meläna, herabgesetzte Darmgeräusche, Diarrhoe, abdominaler Schmerz (Collins 1984; Hodalus 1988; Leveille 1996; Meschter 1990; Gunson 1983; Hunt 1985)

Blut: Knochenmarksdepression, nicht regenerative Anämie, Monozytopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Eosinopenie, Pancytopenie, Hypoproteinämie, erhöhte Creatinin-, Urease- und Phosphorwerte, herabgesetzte Kalziumwerte,toxische Vakuolisierung von neutrophilen Granulozyten (Weiss 1990a; Snow 1983b; Meschter 1990; Watson 1980a; MacKay 1983)

Kreislauf / Gefässe: Ödeme (besonders im Kopf- und Brustbereich), Petechien, Ekchymosen und Hämorrhagien, Gefässthromben, Thrombophlebitis, Vaskulitis (Weiss 1990a; Collins 1984; Hodalus 1988; Meschter 1990; Conlon 1988; Hunt 1985; Watson 1980a)

Respirationstrakt: Dyspnoe

Urogenitaltrakt: Hämaturie, Nierenpapillennekrose, Nierenversagen (Collins 1984; Leveille 1996; Meschter 1990; Gunson 1983; Conlon 1988)

Bewegungsapparat: Laminitis (Hunt 1985)
Quelle --> https://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00000005/0339__F.htm

Als Alternative zum Gips: einfache, gepolsterte Hufverbände sind da sehr wirkungsvoll. Dickes Wattepolster um die Hufe, mit einer Binde umwickelt und getappet, damit es auch mal feucht werden kann. Halten in der Regel 2-3 Tage, dann hat das Körpergewicht die Watte platt gedrückt. Müssen dann gewechselt werden. Wichtig ist, dass trocken verbunden wird und das ganze nur als Polster angesehen wird. Auch Hufschuhe mit dicker polsternder Sohle haben sich bewährt, bis zur endgültigen Entscheidung, wie die Hufe dann gestellt werden sollen. Eigentlich sind das die ersten Maßnahmen und wenn Gipse das Laufen erschweren und mehr Schmerzen bereiten, dann gehören die runter.

Zitat:
Ach und kleine Hufe hat sie für ihre Größe nicht. Die sind ganz normal groß.


Okay, ich kenne oft Warmblüter, die einfach doch etwas kleine Hufe haben :-).

Insgesamt muss man eben sagen, dass Ponies wegen ihrer geringeren Last auf den Hufen, ein wenig besser dran sind.

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