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Jakobskreuzkraut bekämpfen
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Autor:  Eddi [ 23.01.2009, 13:29 ]
Betreff des Beitrags:  Jakobskreuzkraut bekämpfen

Zitat:
Das Jakobskreuzkraut konnte sich in den letzten Jahren stark ausbreiten und erlangte bereits 2007 einen hohen Bekanntheitsgrad aufgrund seiner schönen und auffälligen Blütenstände. An Autobahnen und Wegesrändern ist die gelb blühende Pflanze häufig nicht mehr zu übersehen. Auf die Giftigkeit der Pflanze insbesondere für Pferde, aber auch für Rinder, Schafe und Ziegen bei einer Aufnahme durchs Futter wird in der Fach- und Tagespresse regelmäßig hingewiesen. Ein Massenvorkommen der Pflanze weist eindeutig auf mehrjährig mangelhafte Pflege und Nutzung des Grünlands hin und wird durch eine Vernachlässigung von Pflege und Nutzung deutlich gefördert. Hier sind insbesondere aus der Nutzung genommene landwirtschaftliche Flächen, Wiesenstandorte mit Schnittterminen ab Mitte Juni sowie mäßig bis gar nicht gepflegte Viehweiden und Straßenbegleitgrün zu nennen.

Der Problematik des Jakobskreuzkrauts wird von den zuständigen Behörden aktiv begegnet. Empfehlungen der LWK Hannover:

Allgemeine Hinweise zur Eindämmung des Jakobskreuzkrautes:
• Narbenpflege zu Vegetationsbeginn (Schleppen, Walzen).
• Nach Weidenutzung spätestens bis Mitte Juni Weidereste ausmähen.
• Ruhezeiten intensiv beweideter Grasnarben von etwa 21 Tagen einhalten, damit diese sich regenerieren und Reservestoffe einlagern können.
• Nachsaaten regelmäßig im Frühjahr (Weide) oder Spätsommer (Wiese).
• Düngung zur Förderung der narbenbildenden Untergräser
• Wechsel von Schnitt- und Weidenutzung
• Standweiden intensiv nutzen und regelmäßig nachputzen.

Spezielle Hinweise:
• Flächenkontrollen im zeitigen Frühjahr durchführen, um die noch in der vegetativen Phase befindlichen Pflanzen des Jakobskreuzkrauts in Menge und Verbreitung zu quantifizieren und Einzelpflanzen zu entsorgen bzw. bei Massenvorkommen rechtzeitig mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln zu bekämpfen. Beachten Sie dazu die Hinweise des Pflanzenschutzdienstes.
• Bewirtschafter von aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommenen Acker- und Grünlandflächen sind darauf hinzuweisen, dass diese Bestände im Sinne einer ordnungsgemäßen Landbewirtschaftung außerhalb der Sperrfrist (1. April bis 30. Juni) vor dem Aussamen kulturschädlicher Pflanzenarten mindestens gemulcht werden sollten.
• Als sicherste Methode in nicht dominanten Beständen kann das Ausreißen der Einzelpflanzen gelten. Das Ausreißen von Einzelpflanzen hat sorgfältig zu geschehen, damit nicht neue Lücken entstehen, in denen sich Samen derselben Art etablieren können.
• Größere Anteile Jakobskreuzkraut in der Gesamtfläche sind mit vertretbarem Zeit- und Kostenaufwand nur durch den Einsatz von Pflanzenschutz einzudämmen.
• Flächen, die aufgrund von Naturschutzauflagen oder im Ökologischen Landbau nicht gespritzt werden dürfen, müssen durch Schröpfschnitte und intensive Pflegemaßnahmen saniert werden.
• Bei der Mahd und Abfuhr etwa zum Zeitpunkt der Blüte, aber noch vor der Samenreife, kann von unschädlicher Kompostierung ausgegangen werden, samenreife Bestände können aber auch nach Kompostierung noch keimfähige Samen verbreiten.
• Das Verbrennen von Erntegut (als Rund- oder Quaderballen) derartiger Aufwüchse muß auf kommunaler Ebene angezeigt und ggf. genehmigt werden.
• Bei sehr starker Verkrautung der Flächen ist auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben keine andere Lösung möglich als eine Neuansaat der Wiese nach dem Zerstören des alten, verunkrauteten Bestandes. Die Gefahr der Wiederbesiedlung aus dem Samenvorrat des Bodens ist dabei groß, deshalb sollte auf hohe Aussaatstärke (40 kg / ha) und gleichmäßige Standraumverteilung der Grassaat, etwa durch Einsatz von Übersaatverfahren mit Striegel geachtet werden. Außerdem ist bei Neuansaaten eine gute Nährstoffversorgung der Gräser durch entsprechende Düngung sicherzustellen, um hier die Konkurrenzverhältnisse im Vorfeld zu regulieren.

Fazit: Massenvorkommen von Jakobskreuzkraut müssen ernsthafte Besorgnis auslösen. Schafe und Ziegen gelten zwar als relativ unempfindlich gegenüber der Aufnahme von PA könnten aber insbesondere bei erheblichen Anteilen Kreuzkraut im Heu stark gesundheitsschädigende Mengen aufnehmen. Regelmäßige Pflege und Ausmahd von Weideresten sowie die Anwendung pflanzenbaulicher Grundsätze in der Grünlandbewirtschaftung verhindern die Massenausbreitung dieser Ruderalpflanze im Grünland. Eigentümer und Bewirtschafter von "aus der Erzeugung genommenen Flächen" sollten auf die Notwendigkeit einer frühzeitigen Flächenpflege zur Vermeidung der Ausbreitung von unerwünschten Kräutern hingewiesen werden. Ein Anzeige- und Bekämpfungsgebot besteht in Niedersachsen derzeit nicht, könnte aber bei zunehmender Ausbreitung in Kulturflächen durchaus in Betracht kommen.



Quelle: "ML-Niedersachsen"

Autor:  Gordonx100 [ 23.01.2009, 14:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Jakobskreuzkraut bekämpfen

Ich bekomme mein Heu von Naturschutzwiesen, die erst ab der 2. Junihälfte gemäht werden dürfen. Und im letztjährigen Heu hatte ich JKK!

Der Bauer sagte „Da ist nix“. Ich sagte „Doch!“

Inzwischen gab es auf einer Weide in der Nähe einen Fall von völlig zerstörter Kuhleber, der bekannt wurde. Auf der Wiese MEINES Bauern ist natürlich nix, denn „er mäht ja immer ab“.

Es gab wohl schon mal eine Besprechung der ansässigen Landwirte mit dem Landkreis als zuständige Naturschutzbehörde. Ich habe dies nur aus 2. Hand, aber es wurde wohl gesagt „Weil man nicht weiß, warum sich das hier so ausbreitet, will man erst mal abwarten und nichts machen“. Ohne Worte!

Ich werde dieses Jahr erstmalig eine Hälfte meines Vorrates aus einer anderen Gegend von „Nichtnaturschutzwiesen“ kaufen. Im diesjährigen Heu habe ich bisher noch nichts gefunden, hoffen wir mal, dass es so bleibt.

Aber es haben beiweitem noch nicht alle Landwirte den Ernst der Lage begriffen geschweige denn, dass sie überhaupt wissen, wie das Zeug aussieht.

„Nein, bei UNS ist das nicht. Wie sieht das denn überhaupt aus?“

:drunter:

Autor:  Eddi [ 23.01.2009, 14:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Jakobskreuzkraut bekämpfen

Also hier bei uns habe ich tatsächlich noch keins gefunden.
Allerdings hat der Kreis Hf in der Zeitung zur Vorsicht gemahnt und zur Beseitigung aufgefordert!

Mein botanisch nicht so bewanderte Mann hat sich eine Pflanze von mir ausdrucken lassen!

Autor:  Elke [ 23.01.2009, 20:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Jakobskreuzkraut bekämpfen

OT:

Eddi, Du kannst Pflanzen AUSDRUCKEN???

bewunderndblick

Autor:  schnulli [ 24.01.2009, 07:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Jakobskreuzkraut bekämpfen

ELKE, bitte ein bisschen Ernst bei so einem ernsten Thema :lol:

Wir haben hier auch JKK, glaub ich zumindest. Aber unsere Stallbesi ist echt gut. Manchmal nimmt sie sich eine Pflanze und kontrolliert in ihren Büchern, welche genau das ist. Und da dort ja auch die Kühe mit auf die Weide kommen, wird immer genau drauf geachtet, was drauf ist. Auch auf den Heuwiesen.

Autor:  nattiratti [ 25.01.2009, 16:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Jakobskreuzkraut bekämpfen

Bei uns in der Wiese hab ich bisher nur mal eine Einzelpflanze gefunden. In der Feldmark allerdings teilweise reichlich, leider werden sie dort gar nicht bekämpft.

Autor:  Jinie [ 26.01.2009, 11:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Jakobskreuzkraut bekämpfen

Wer Interesse hat, ich kann euch gerne ein paar Pflanzen zur Ansicht zuschicken! :unibrow:

Wir kämpfen seit ein paar Jahren gegenan.

Simplex spritzen war effektiv. Allerdings gehen da nicht alle Pflanzen bei 1x spritzen kaputt (erst ab einer bestimmten Größe).
Um den Reitplatz herum wächst das Teufelszeug auch. Das buddel ich immer fleissig aus. Dies Jahr spritze ich da aber per Hand (Auf der Wiese macht es der Trecker) :roll:

Autor:  Lasse [ 26.01.2009, 18:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Jakobskreuzkraut bekämpfen

Ich habe auch gute Erfahrungen mit Simplex gemacht. Ausstechen war bei uns nicht wirklich erfolgreich, was aber zum Teil auch an der Beschaffenheit des Bodens liegen dürfte. Im Lehm bleiben, wenn er steinhart und trocken ist, wahrscheinlich einfach zu oft Wurzelteile stecken die unter Umständen neu austreiben können. Bisher schien unser Kampf gegen das Jakobskreuzkraut eine unendliche Geschichte zu sein weil von benachbarten Brachflächen immer neuer Samen eingeflogen ist. Jetzt sind zumindest die Flächen in der unmittelbaren Nachbarschaft aus dem Stillegungsprogramm genommen worden und ich hoffe das wir die Sache dadurch endlich in den Griff kriegen.

Autor:  nattiratti [ 27.01.2009, 13:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Jakobskreuzkraut bekämpfen

Ich dachte die Brache-Förderung wäre ohnehin ab 2009 gestrichen, das wär in diesem Fall ja sehr hilfreich.

Autor:  Lasse [ 02.02.2009, 06:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Jakobskreuzkraut bekämpfen

Zufällig gefunden:
Info-Veranstaltung zum Jakobskreuzkraut Nähe Hannover
http://www.vfdnet.de/info/info_anzeigen ... fo_id=3422

Und hier noch ein Link zu einer sehr informativen Seite die ständig aktualisiert wird:
http://www.jacobskreuzkraut.de/

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