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 Betreff des Beitrags: Weide im Winter
BeitragVerfasst: 24.11.2018, 03:24 
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Hallo!
Wie ist der Weidegang bei Temperaturen, die konstant Tag und Nacht unter 0 Grad liegen, zu bewerten?
Pony hatte leichten Reheschub Mai 2018 bei diagnostiziertem Cushing.
Auf dem betreffenden Weidestück steht extrem wenig Gras, aber etwas ist es stellenweise doch. Kann man das wagen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Weide im Winter
BeitragVerfasst: 24.11.2018, 07:54 
Guten Morgen,

Ich persönlich bin grundsätzlich ein Befürworter von gar keiner Weide mehr für Ponys und Pferde. Das ist sicher extrem, ich selbst fahre damit aber sehr gut, hab allerdings auch zwei Shettys, die ja noch einmal besonders sind.

Wie sind denn die Blutwerte deiner Maus. Habt ihr das EMS/ECS Gesamtprofil bestimmt oder nur den ACTH? Was bedeutet „leichter Schub“? Entweder hat das Pony einen Reheschub oder eben nicht. Wie schrieb Eddi immer gerne: ein bisschen schwanger gibt es nicht.

Was bekommt dein Pony momentan zu fressen.? Wie sieht die Haltung insgesamt aus und wie wird es bewegt? Und was bedeutet „nicht viel Gras“?

Du siehst, es ist nicht so leicht zu beantworten und hängt von vielen Faktoren ab. Vielleicht magst die genannten Fragen einmal beantworten, dann können wir uns ein besseres Bild machen. Apropos Bild: Bilder sind hier auch immer gerne genommen. Anhand derer kann man den Futterzustand und ein evtl. vorhandenes EMS beurteilen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Weide im Winter
BeitragVerfasst: 24.11.2018, 09:27 
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Registriert: 24.11.2018, 03:18
Beiträge: 3
Hallo!
Mit leichtem Schub meine ich, dass keine Rotation oder Hufbeinabsenkung geschehen ist. Der Schmied konnte zu keinem Zeitpunkt rehetypische Veränderungen an den Hufen feststellen, d.h. keine verbreiterte weiße Linie, keine Einblutungen etc. Seit nach dem Schub, also seit sie schmerzfrei ist, steht sie alleine (allerdings mit direkter Pferdenachbarschaft) auf einem 8×4m großen Sandpaddock tagsüber und nachts in der Box. Sie bekommt 5kg Heu abgewogen und über den Tag verteilt aus Heunetzen, abends 1dl Heucobs mit Formula 4 Feet und ein Ministück Möhre mit der Prascend Tablette (1/2 Tbl.).
Übergewichtig ist sie nicht mehr, war sie aber zu Beginn des Schubes. Keine Fettpolster vorhanden. Gewicht ist aktuell 360kg bei 1,40m (Isländer). Der ACTH Wert war vor Beginn der Behandlung bei 12mmol und bei der letzten Nachkontrolle mit Behandlung bei 5, also im optimalen Bereich. Obwohl der Wert nur leicht erhöht war, hat sie deutliche Symptome wie Fellwechselstörungen und Teddy-Winterfell mitten im Sommer. Ich reite (erst seit kurzem) oder führe täglich ca. 40-60 min. Schritt, entweder in der Halle oder im Gelände.
Das Problem, was wir haben, ist, dass es keine andere grasfreie Fläche am Hof gibt, als das Ministück, wo sie momentan steht. Ich möchte sie aber gerne so bald wie möglich mit meiner anderen Stute vergesellschaften, so dass beide über den Winter nicht alleine stehen müssen. Es ist zwar nur 1 Zaun dazwischen, aber es ist ja nicht das Gleiche wie zusammen zu stehen.
Auf dem fraglichen Stück Weide ist das Gras an den meisten Stellen komplett weggefressen, so dass nur noch Unkrautreste übrig sind. Nur an einem ca. 1,5m langen Streifen neben dem Zaun ist noch Gras vorhanden. Meine andere Stute rührt das merkwürdigerweise nicht an, sonst wäre es vermutlich schon verschwunden. Um das Stück abzutrennen, ist es jetzt leider zu spät, da der Boden permanent gefroren ist und ich keine Pfeiler mehr aufgestellt bekomme. Leider ist meine betroffene Stute Typ Staubsauger und wird vermutlich NICHTS Grünes verschmähen.

Die Möglichkeiten, die ich also habe, sind:

1. Beide über Winter alleine stehen lassen

2. Jetzt vergesellschaften auf dem fraglichen Stück Weide

3. Warten, bis hoffentlich bald dick Schnee liegt. Da ist natürlich die Verletzungsgefahr größer, da dann beide Ponys Stollen tragen (müssen)

4. Ponys vormittags getrennt halten und nur von mittags bis abends zusamnen stellen. Aber auch so bleiben 5-6 Stunden Weidezeit übrig.

Mir ist auf jeden Fall bewusst, dass ich mein Pony erst langsam anweiden müsste (nur so als Randbemerkung).

Ich kann meine Tochter bitten, nachher ein paar Fotos von der Weide zu machen, wenn sie zum Stall fährt, und diese einstellen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Weide im Winter
BeitragVerfasst: 24.11.2018, 10:24 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11463
Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Das stimmt, Rehe ist Rehe und es sollte umfassend Ursachenforchung betrieben werden um künftigen Hufrehen die Stirn bieten zu können. Deshalb macht es auch Sinn mal zeitgleich mit der ACTH Therapiekontrolle ein EMS Profil mit zu beauftragen denn jeder Organismus kann Läuse und Flöhe gleichzeitig haben, soll also das Jucken aufhören muß jedes für sich erkannt und therapiert werden.

schnulli hat geschrieben:
……. hab allerdings auch zwei Shettys, die ja noch einmal besonders sind.



Und "besonders" ist dein Isländer auch weil er genau wie Shettys den Robustrassen zuzuordenen ist die genetisch bedingt für eine Inslulinresistenz prädisponiert sind.
Das ist allen Robust und spanischen Rassen quasi als Überlebensstrategie zum Überleben in Kargheit in die Wiege gelegt und kippt unter gut gemeinter Fütterung/Haltung bei zumeist wenig modrater Bewegung aber schnell ins Krankhafte.

Die IR gibt es nicht nur als eigenständige Erkrankung sondern auch als häufiges Symptom dem ECS/EMS.
Weil ein ECS weitreichenden Einfluss auf den KH Stoffwechsel ausübt gehören die Werte des Kohlenhydratstoffwechsel zur Diagnostik wie das Amen zur Kirche.

Liegt Beispielsweise eine Cushiinginduzierte IR vor würde sie sich unter passender Prascendtherapie und Dosis verbessern aber bei unpassender Dosis und ACTH der hoch aber innerhalb des Referenzbereiches liegt auch verschlechtern weshalb die Werte auch Entscheidungshilfe sein können um eine evtl. Dosisanpassung vor zu nehmen. (Futteroptimierung beizubehalten natürlich vorausgesetzt!)

Dosisanpassungen werden eigentlich bei jedem Cushi im Laufe seiner Erkrankung notwendig, wann ist genauso individuell wie die Dosis die erforderlich ist ACTH in die jahreszeitliche Referenz zurück zu führen.

Um auf deine Winterweide/Vergesellschaftungsfrage zurück zu kommen:
Sind die Werte aus dem KH Stoffwechsel jetzt gut und es liegt keine IR vor kann man die Vergesellschaftung m.E. wagen mit Hinblick darauf das das wenige Gras schnell weggenascht ist.

Meine Ponys sind auch Cushis und IR und haben EMS, bewegen sich aber im Offenstall bei auch spärlichem Bewuchs.

Durch jährliche Kontrollen des ACTH und der Werte aus dem KH Stoffwechsel zeigt sich aber das das machbar ist, wäre dem anders wäre hier längst der Bagger zu Werke gegangen.

Also:

Wenn es Werte aus dem KH Stoffwechsel gibt ( Fruktosamine, Glukose und Insulin) die zeigen das metabolisch wirklich alles in Ordnung ist würde ich sie zusammenlassen weil freie Bewegung und Sozialkontakt ohne Zaun auch wichtig sind.
Geben die Werte trotz optimierter, reglementierter Fütterung Anlass zur Sorge lass es bleiben, alles andere wäre Kristallkugel Wahrsagen und fachlich nicht kompetent.

Wie alt ist dein Rehelein denn eigentlich?

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LG Kathi

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 Betreff des Beitrags: Re: Weide im Winter
BeitragVerfasst: 24.11.2018, 11:49 
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Registriert: 24.11.2018, 03:18
Beiträge: 3
Sie ist 14. Andere Werte als ACTH wurden nicht getestet. Auf EMS hatte ich den TA angesprochen, aber er meinte, dass kein Grund vorläge anzunehmen, dass sie betroffen sein könnte. Mal ganz abgesehen davon behandeln wir sie ja quasi so, als ob sie es hätte, mit begrenzter Heuzufuhr, keine Zusatzfuttermittel, kein Gras. Die Fragestellung bezieht sich ja jetzt insbesondere auf die aktuelle Wintersituation. Produziert also permanent gefrorenes Gras Zucker bzw. Fructan? Momentan ist es hier von ca. 8.30 bis 15.30 Uhr hell.


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 Betreff des Beitrags: Re: Weide im Winter
BeitragVerfasst: 24.11.2018, 12:32 
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Administrator
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11463
Frina2 hat geschrieben:
Sie ist 14. Andere Werte als ACTH wurden nicht getestet. Auf EMS hatte ich den TA angesprochen, aber er meinte, dass kein Grund vorläge anzunehmen, dass sie betroffen sein könnte. Mal ganz abgesehen davon behandeln wir sie ja quasi so, als ob sie es hätte, mit begrenzter Heuzufuhr, keine Zusatzfuttermittel, kein Gras. Die Fragestellung bezieht sich ja jetzt insbesondere auf die aktuelle Wintersituation. Produziert also permanent gefrorenes Gras Zucker bzw. Fructan? Momentan ist es hier von ca. 8.30 bis 15.30 Uhr hell.


Antwort findest du im Fruktankalender


Entschuldige bitte aber sowohl Adipositas, Rasse, Hufrehe als auch das diagnostizierte Cushing sind Grund genug anzunehmen das sie ein Problem mit Kohlenhydratstoffwechsel haben könnte, fatal wenn da anderes verlautbar wurde.

Ein Beispiel aus jüngster Zeit:

Begrenzte Heuzufuhr und Verzicht auf jegliches Krippenfutter allein reicht bei manchem IR-ler nicht aus.
Gerade neulich wurde ich zu einer Hufrehe-Omi befragt deren Reheschub einfach nicht enden wollte obwohl man ein ECS diagnostiziert und auch mit Prascend antherapiert hatte.

Die Hufrehestute ist ein Welsh/Isi Mix und es zeigte sich bei der späteren Überprüfung der KH Werte (was ich empfohlen hatte und bisher vom TA als nicht erforderlich erachtet wurde) ) das sie trotz reglementierter Fütterung bei NUR HEU komplett Insulinresistent bei magerer Gestalt war.
Insulin zu hoch, Glukose zu hoch :(
Leider ist oft das Heu mit einem Gesamtzuckergehalt von ü10% schon maßgeblich für einen Hufreheschub weshalb die Besitzer der Stute jetzt das Heu einstündig waschen, es damit um ca. 30% der unstr. Kohlenhydrate reduzieren.

Siehe da, mit Prascend, der Empfehlung und Durchführung von Hufbearbeitung nach aktuellen Röntgenbildern und Heu konsequent waschen ist sie das erste Mal seit Mai wieder schmerzfrei unterwegs und erholt sich zusehends.

Wenn man weder eine Heuanalyse noch Blutwerte zu Rate zieht darf man nicht annehmen einem möglichen EMS Genüge getan zu haben.

Abgesehen davon ist zuwenig Heu auch zweischneidig, lieber angepasste Menge und dafür Pferdegerecht und Zuckerarm!

Wir sind ein Hilfe und Fachforum und Fragen wie du sie uns gestellt hast kann man nicht isoliert betrachten und beantworten weil es zu viele komplexe Zusammenhänge gibt die man mit einbeziehen muß.

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