Hufrehe ECS EMS Borreliose
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Tatort sorgt für Diskussionsstoff...
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Autor:  MylittlePony [ 16.01.2015, 16:13 ]
Betreff des Beitrags:  Tatort sorgt für Diskussionsstoff...

Hallo ihr Lieben,

ich habe erfahren dass beim Tatort am Sonntag gleich zu Beginn ein leidendes Pferd erschossen, ich habe davon ein Bild im Internet gefunden:

Bild

Hab ich hier gefunden, da is auch ein bericht zum Tatort...
geht wohl um Pferdeschlitzer: http://tatort-fans.de/

Ich hab das Thema schon mit meinen Freunden diskutiert, und es ging mir total nah.... Wenn Eure liebste Fellnase an Hufrehe erkrankt ist und es bei jedem Schritt leidet, würde ihr es "erlösen"?? :? Ich weiß nicht ob ich das könnte :( Aber andererseits kann ich mein Tier auch nicht leiden sehen, und wenn keine Aussicht auf Heilung besteht, was soll man dann anderes tun?! Einschläfern könnte ich mir gar nicht leisten.... ich will gar nicht an solche schlimmen Dinge denken, aber das Bild vom Tatort geht mir auch nicht mehr aus dem Kopf...

Was meint ihr?

Autor:  eff-eins [ 16.01.2015, 17:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Tatort sorgt für Diskussionsstoff...

Das Erste das mir beim lesen deines Beitrages durch den Kopf ging war:

Wenn sie sich das Sterben nicht leisten kann wie finanziert sie denn das Leben?

Das Zweite war:

So aktuell und grausam das Thema auch ist oder gerade weil es das ist, manchmal glaube ich inspiriert man nicht gefestigte Menschen auch zu Straftaten die sie dem Film nachspielen, siehe Trittbrettfahrer.

Wenn man sich ein Tier anschafft sollte das wirklich vor allem sachlich überlegt sein und keine Entscheidung aus dem Bauch heraus, der darf entscheiden wenn die Entscheidung vorher generell zum Tier getroffen wurde.
Wer kennt es nicht.....man geht mit dem Vorsatz es muss das und das Geschlecht, Farbe, Grösse, Alter usw. haben los und kommt mit einem völlig gegenteilig gelagerten Schnuffel nach Hause weil die Chemie stimmte.

Die Chemie kann sich aber nicht von Luft und Liebe ernähren, TA Rechnungen bezahlen, versäumte Urlaube ersetzen, durchwachte Nächte in grösster Sorge mit Sorgenfalten wo auch Q10 Creme keine Chance hat etwas zu glätten weniger anstrengend machen usw.

Das heisst das man sich sowohl ein emotionales als auch finanzielles Polster für alle Eventualitäten bereit halten muss, denn wer die Verpflichtung eingeht ein Tier zu übernehmen ist ihm einiges schuldig.

Dazu gehört meines Erachtens auch die Frage der Euthanasie falls dies mal erforderlich werden würde was nicht so selten ist wie man vielleicht hoffen mag.
Da cursieren die wildesten Horrorgeschichten im Internet über Spritzen mit ungeeignetem Inhalt die wahre Todeskämpfe des Tieres zur Folge hatten (das muss nicht sein!!) bis hin zu den Schilderungen das man seinen Liebling in Ruhe und Frieden gehen lassen konnte, mehr oder weniger in sich geruht mit dem Gedanken seinem Freund den letzten Liebesdienst damit erwiesen zu haben.

Von daher kann ich nur empfehlen sich bevor die Situation es erfordert zu informieren welche Möglichkeiten der Euthanasie es gibt und für den eigenen Liebling in Frage kommen würde, danach richten sich nicht zuletzt auch die Kosten weshalb auch hier der Tipp lautet die Entscheidung durch einen Spargroschen abzusichern.

Hufrehe und Schmerzen:
Jedes Leben ist auch mit einem gewissem Maß an Leid und Schmerz verbunden, den Organismus der zeitlebens gesund war und abends einschläft und nicht wieder aufwacht wird man wohl vergeblich suchen.
Abgesehen davon ist die eigene Geburt einer der schmerzhaftesten Prozesse überhaupt was zeigt das Freud und Leid nahe bei einander liegen.
Nach finsteren Stunden kann durchaus die Sonne wieder scheinen, das sollte man auch bei Krankheiten die schmerzhaft sind nicht vergessen!
Um das Leid auf ein Minimum zu beschränken ist es ausserdem hilfreich über die Haltung und Ansprüche ans Futter der Tierart umfassend informiert zu sein, sprich Prävention betreiben.

Nun ist es immer schwierig für einen anderen zu entscheiden was lebenswert ist und man muss sich auf das Urteil des behandelnden TA verlassen der hoffentlich im Tierwohl und nicht profitorientiert denkt und handelt.
Kennt man sein Tier gut, hat sich Zeit für es genommen und als Freund betrachtet braucht es meistens keine medizinisch gesicherten Erkenntnisse um zu spüren wann man aus Liebe zu seinem Tier dieses verabschieden muss.

Eine Hufrehe die du angeführt hast ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung für das Pferd und hier im Forum leider "Tagesgeschäft".
Das auszuhalten zu sehen wie sehr das Tier darunter leidet ist schon krass, vor allem wenn man sich eingestehen muss nicht ganz unbeteiligt daran zu sein.
Es gibt hier einfach zuviele positive Beispiele wie man einer Hufrehe durch passendes Management begegnen kann als das ich pauschal sagen würde das das Grund zur Euthanasie ist.
Ein Rehepony ist später Distanzen gelaufen, ein anderes Pferd hatte einen Hufbeindurchbruch an beiden Sohlen und wurde gesund, gelitten wie Hund haben sie aber alle und viel Zeit gebraucht zum gesund werden.
Selbstverständlich gibt es auch Fälle wo man den Kampf verloren hat was wiederum oftmals an fehlenden Fachleuten vor Ort gescheitert ist, und eine Handvoll Pferde wo trotz optimiertem Management die Natur gesiegt hat und der Besitzer machtlos daneben stand.

Sehr schön in diesem Zusammenhang finde ich folgendes Gedicht:

„Ich will dir ein Pferd für eine Weile leihen“,
sagte ein Engel.
„Damit du es lieben kannst, solange es lebt
und trauern, wenn es tot ist.
Ich kann dir nicht versprechen, dass es bleiben wird,
weil alles von der Erde zu den Sternen zurückkehren muss.
Wirst du darauf aufpassen, für mich,
bis ich es zurückrufe?
Es wird dich bezaubern,
um dich zu erfreuen
und sollte sein Bleiben nur kurz sein,
du hast immer die Erinnerungen,
um dich zu trösten.
Willst du ihm alle deine Liebe geben
und nicht denken, dass deine Arbeit umsonst war?
Und mich auch nicht hassen,
wenn ich das Tier zu mir heim hole?“
Mein Herz antwortete:
“Lieber Engel, dies soll geschehen!
Für all die Freuden, die dieses Tier bringt,
werde ich das Risiko der Trauer eingehen.
Wir werden es mit Zärtlichkeit beschützen
und es lieben, solange wir dürfen.
Und für das Glück, das wir erfahren durften,
werden wir für immer dankbar sein.
Auch, solltest du es früher zurückrufen,
viel früher, als geplant,
werden wir die tiefe Trauer meistern
und versuchen, zu verstehen.
Wenn unser geliebtes Pferd
diese Welt voll von Spannung und Zwietracht verlässt,
schicke uns doch bitte eine andere bedürftige Seele,
um sie ihr Leben lang zu lieben.


Verfasser leider unbekannt

Autor:  Eddi [ 17.01.2015, 07:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Tatort sorgt für Diskussionsstoff...

Das Tierschutzgesetzt gibt da eine ganz klare Antwort vor.
Und wenn Du Dir ein einschläfern "nicht leisten kannst" wird eine Behandlung bei einer Erkrankung wohl auch unterbleiben (was eben auch extrem Tierschutzrelevant ist) bleibt Dir immer noch die Schlachtung.

LG Eddi

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