Hufrehe ECS EMS Borreliose

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 Betreff des Beitrags: Tagebuch Konik-Hafi-Mix
BeitragVerfasst: 03.06.2023, 08:40 
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Hallo an alle,

ich bin neu hier und habe mich (wie bestimmt viele) aufgrund des ersten Reheschubes meines Wallachs hier angemeldet. Ich bin völlig neu in der Materie und habe die letzten Tage versucht, mir so viel Wissen wie möglich anzulesen. Schwierig ist dabei, dass sich (wie immer in der Pferdewelt) auch gerne komplett widersprochen wird.

Ich lege hier nun einmal ein Tagebuch für meinen Frodur an in der Hoffnung, dass die Profis hier vielleicht den einen oder anderen Tipp für uns haben, und um einen Überblick für mich über unseren Verlauf zu haben.


Frodurs Daten:
Geboren: Mai 2008
Rasse: Konik (Vater) - Haflinger (Mutter) - Mix
Stockmaß: 1,45m
Letztes gewogenes Gewicht (Sommer 2021): 485 kg
Haltung: Ganzjahresweide in großer, altersgemischter Hengst-/Wallachgruppe, im Winter mit Heu und Stroh, im Sommer (ab April) wechselnde Weidestücke dazu
Zusatzfutter: Gurbe Prebiotic, Kristallkraft Nr. 2, Marstall Force, Olimond BB
Arbeit: wenig, die letzten Wochen nahezu gar nicht
Vorerkrankungen: hochgradig Hufknorpelverknöcherung beide Vorderhufe, Probleme LSG/ISG


Was ich aus dem Hufrehe-Buch von K. Rasch gelernt habe, welches ich nun durchgelesen habe:

Warnzeichen, die er hat:
Fester Mähnenkamm mit Kammfett, insbesondere seit der Öffnung des letzten Weidestückes einen Tag vor dem Schub
Fettdepots am Rücken ("Nierenpartie"), Schulter, Schweifansatz
Futterrillen an den Hufen


Bisheriger Reheverlauf:

Montag d. 22.05.2023:
Mein Mann und ich haben Frodi mit auffälligem, aber uneindeutigem Gangbild von der Weide geholt. Er trat vorne kürzer, war gehunwilliger als sonst, lief insgesamt unnormal. Pulsation konnten wir nicht fühlen, die Hufe waren nicht warm.

Beim Vorführen Schritt und Trab auf Asphalt vor der Weide fiel mir eine deutliche Trachtenfußung auf und Wendeschmerz, sowie festgehaltener, unwilliger Trab und die kurzen Schritte.
Nach dem Führen zum Stallgelände hat sich das Bild in kurzer Zeit deutlich verschlechtert und eindeutiger in Richtung Rehe entwickelt - der Wendeschmerz zeigte sich noch viel deutlicher, eine Stallfreundin meinte, leicht Pulsation zu fühlen, Frodi stellte sich in der Wartezeit auf den TA in die "Zehen-Entlastungsstellung", insbesondere mit dem linken Vorderbein.

Beim TA-Besuch (20 Min. später) fühlte der TA dann deutlich Pulsation und stellte ein rehetypisches Gangbild fest. Auf die Zange reagierte er nicht. Er hatte aber deutliche Probleme, beim Anlegen der Verbände ein Huf längere Zeit vom Boden zu heben und den anderen somit stärker zu belasten. Mein Mann musste schließlich stützen, damit der rechte Verband angelegt werden konnte.

Der TA hat beim ersten Besuch die besagten Verbände angelegt, Heparin gespritzt, Finadyne gegeben, strikte Boxenruhe auf dicker Späneeintreu und Diät verordnet (8 kg eingeweichtes Heu, sonst nichts). Wir haben noch Finadyne für die Tage Dienstag bis Freitag bekommen. Desweiteren sollten wir die Verbände am Dienstag- und Mittwochabend mit Wasser, in welches er eine Art Seife (?) gegeben hatte, angießen zur Kühlung. Er erklärte außerdem, dass Frodur sehr viel zu dick ist und dringend abnehmen muss. Als Auslöser der Rehe könnte die Kombination Schmied am Freitag, neues Weidestück am Sonntag und schwieriges Wetter (27°C schwülwarmfeucht) am Sonntag sowie Übergewicht vermutet werden.
(Meinem Mann und mir fiel ein, dass wir bereits Sonntagabend 3 auffällig kurze Schritte bei Frodi gesehen haben auf dem Sandweg beim Wegbringen, danach lief er auf der Weide aber wieder "normal".)


Dienstagabend d. 23.05.2023:
Am Dienstagabend kam erschwerend eine Kolik hinzu (Behandlung: Krampflöser+Schmerzmittel gespritzt, Wasser+Paraffinöl über Nasenschlundsonde, ausgeräumt - Darminhalt erstaunlich weich, "cremeartig" von der Konsistenz her), wonach Frodi sich geweigert hatte, zu trinken. Wir vermuten, er hatte schon seit Montagabend, als er in die Box kam, nichts mehr getrunken. Als Notlösung haben wir auf Anraten der Klinik 3x tgl. 300 gr Heucobs mit je 4 l Wasser gefüttert, und insg. 1 kg Heu von der erlaubten Tagesportion dafür abgezogen. Ab Sonntag trank er wieder und wir konnten die Heucobs wieder schrittweise reduzieren (gestern gab es nur noch 50 gr).


Freitag d. 26.05.2023:
Letzte Schmerzmittelgabe, Verbände abgenommen.


Mittwoch d. 31.05.2023:
Der TA kam zur ersten Kontrolle. Er war sehr zufrieden mit Frodurs Gangbild - er lief freudig, motiviert und um Welten besser als am Montag. Keine Pulsation mehr. Ich meine, noch eine leichte Fühligkeit gesehen zu haben, der TA meinte, das wäre zu erwarten und normal, aber die Entwicklung sei extrem gut in dieser kurzen Zeit. Wir durften dann ab dem 01.06.2023 wieder anfangen, zu führen. Die Diät soll beibehalten werden, wir dürfen aber einen Teil des Heus auch trocken füttern (da es uns ab nächsten Montag nicht mehr möglich sein wird, selber 3x tgl. in den Stall zu fahren aufgrund der Arbeit, und der Fütter-Service für mit Mittagsmahlzeit nur ohne Einweichen geht. Morgens und abends füttern wir selber und werden diese Portionen weiter einweichen so lange es uns möglich ist.)
Röntgen werden wir kurz vor dem nächsten Schmiedtermin.

Zum Führen meinte der TA, wir sollen ruhig zügig hochgehen mit der Zeit und mit 20 Minuten starten. Das haben wir uns nicht getraut und mit 5 Minuten gestartet. Gestern dann 10 Minuten. Die Bewegung tut Frodi sichtlich gut, er läuft kräftig und motiviert, aber im Vergleich zu vorher noch vorsichtiger, sagt mein überängstliches Gefühl.



Meine aktuellen Fragen:

- wie habt ihr alle die Führzeiten gehandhabt? Wir wollten jetzt erstmal bis nächsten Donnerstag noch bei 10 Minuten bleiben, und wenn er das gut macht und keine Verschlechertung auftritt, dann vielleicht auf 15 oder 20 Minuten gehen?

- ich habe für Frodi Hufschuhe (die Equine Fusion Active) und wollte die ihm eigentlich zur besseren Polsterung zum Führen anziehen. Der TA riet von Hufschuhen ab mit der Begründung, das gäbe Druckstellen. Ich bin verwirrt - wir haben die Schuhe seit 4 Jahren und hatten nie Probleme. Zieht ihr euren Pferden Schuhe an zum Führen? Was für Druckstellen sind bei einem Rehehuf im Vergleich zum normalen Huf zu erwarten? Ich habe ihn jetzt ohne Schuhe geführt, täte es aber lieber mit.

- ab wann habt ihr eure Pferde wieder stundenweise auf's Paddock gelassen? Ich wollte da erstmal mit einer Stunde unter Aufsicht starten (optimalerweise mit Schuhen), und gucken, ob er die Ruhe bewahrt.

- wo bekommt ihr Weidenzweige / Birkenzweige her, um die Fresspausen etwas abzumildern? Die darf man ja nicht einfach "frei Schnauze" abschneiden, nehme ich an?


Falls jemand sich das alles durchlesen mochte und Tipps zu meinen Fragen hat - vielen lieben Dank! :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch Konik-Hafi-Mix
BeitragVerfasst: 03.06.2023, 08:57 
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P.S.: Ich möchte gerne noch etwas genauer den aktuellen Zustand beschreiben, kann aber den Beitrag nicht mehr editieren:

Also, er ist in der Box komplett schmerzfrei, macht einen guten Eindruck, steht wieder ohne Probleme voll belastet auf einem Vorderbein (zeigt er uns immer, wenn wir nicht schnell genug mit dem Heunetz sind und er dringend betteln muss :haukopf: ) und macht einen absolut unauffälligen und normalen Eindruck. (Deshalb hat er nun sicherheitshalber auch ein Schild an der Box: "Dieses Pferd hat Hufrehe - nicht füttern!!!" - nur zur Sicherheit, wir sind ein großer Stall mit vielen Menschen und Besuchern.)
Beim Führen läuft er willig und fleißig, Wendeschmerz scheint auch weg zu sein, er würde lieber mehr statt weniger laufen und legt teilweise im Schritt ein bemerkenswertes Tempo vor. Einziger "Minuspunkt" - im Vergleich zu vorher bilde ich mir ein, er liefe stellenweise etwas vorsichtiger/ansatzweise minimal fühlig. Dazu muss man aber wissen, dass er vorher ohne mit der Wimper zu zucken selbst über übel schottrige/steinige Wege getrabt ist (von sich aus, natürlich nicht auf Aufforderung) bei denen andere Pferde wohl nur vom Zuschauen schon geweint hätten, und allgemein einfach auf jedem Untergrund ohne Probleme laufen konnte - steinharte Hufe mit ordentlichem Wachstum.


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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch Konik-Hafi-Mix
BeitragVerfasst: 04.06.2023, 06:31 
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Beiträge: 265
Hallo, ich bin auch hier im Forum, allerdings gehöre ich nicht zu den Fachfrauen, hab ein Rehepferd mit Insulinresistenz seit einem Jahr und hier viel Rat und Hilfe bekommen.

Sie hatte einen langen und heftigen SChub und daher war ich sehr vorsichtig mit wieder führen, sie wollte aber auch von sich aus nicht länger - hab wöchentlich um ca. fünf Min. erhöht und mit vier Min. begonnen, das waren mega kurze Strecken anfangs. Deiner klingt da belastbarer. Bis vor ca. vier Wochen haben wir uns sehr nach ihrem TEmpo gerichtet, erst seither sind wir wieder im flotten SChritt unterwegs, machen auch geführt Belancetraining und sie trägt wieder Kinder. Trabt wieder, wenn auch langsamer und kürzere Strecken als früher.

Ich hatte sie nach den ersten TAgen mit Verbänden 24/7 mit Hufschuhen mit Einlagen laufen, in Offenstall und Paddock, eine Std. tägl. lüften, das haben wir dann nach Wochen allmählich reduziert, beim Führen trägt sie immer noch Hufschuhe, an allen vieren, sie hatte die Rehe auch an allen Vieren. Wir haben hier überwiegend Schotterwege, die lief sie vor der Rehe mit SChuhen vorn beim Reiten ohne Empfindlichkeit.


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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch Konik-Hafi-Mix
BeitragVerfasst: 04.06.2023, 11:07 
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Beiträge: 11465
Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Ich habe mir eben deine Vorstellung durchgelesen, bin aber momentan viel unterwegs und kann mitunter nicht immer ganz zeitnah antworten.

Vorab: EM/ECS ist wegen der Ursachenforschung unerlässlich, das sollte zeitnah veranlasst werden.

Das Röntgen vor der nächsten Hufzubereitung macht Sinn um zu schauen ob und in welchem Ausmaß der Huf Schaden genommen hat.

Du erwähnst Rillen die wenn sie zur Zehe divergieren Hinweis auf frühere Geschehnisse/ Lageveränderungen im Huf sein können.
Die passende, Rehegerechte Hufzubereitung nach polsternder Erstmaßnahme ist im weiteren Verlauf sehr wichtig und Grundvoraussetzung für das Gesunden bzw. um ein Optimum an Hufunterstützung heraus zu holen.
Kein Beschlag/ Bekleb oder Hufschuh ist hilfreich wenn die Hufzubereitung unzureichend ist.

Von daher würde ich durchaus jetzt schon einmal röntgen lassen um sofort ein Optimum zu schaffen wenn es noch nicht der Fall sein sollte bzw. einen Status Quo zu haben woran man die spätere Verlaufskontrolle festmachen kann.

Ob in eurem Fall Hufschuhe erforderlich sind sehe ich ohne RöBis als hypothetisch an.
Er scheint ja eine gesunde/ vermutlich relativ dicke Sohle zu haben weil zuvor auf unkomfortablem Boden nicht gemeckert wurde.
Ist die Sohle dünn, empfindlich, das Hufbein abgesunken und die Hufbeinspitze druckbeaufschlag machen Schuhe auch nur dann Sinn wenn sie um die Strahlsoitze halbmondförmig ausgespart sind um Druck davon zu nehmen.

Man weiß aber ohne RöBis nicht um die aktuellen inneren Strukturen und kann nur Vermutungen anstellen.

Für mich persönlich ist das A und O Diagnostik zur Ursachenforschung zu betreiben, die Hufe Rehegerecht zubereitet zu wissen, tiefe und verformbare Einstreu oder Paddock, Anreize zur Eigenbewegung auf unterschiedlichen Böden sowie angepasste Fütterung bei ausgeglichenem Mineralfutter.


Vielleicht hast du mal Körper und Hufbilder gemäß der Anleitung im ABC meiner Signatur angefertigt für uns?!

Unter Schmerzmedi sollte GAR KEINE forcierte Bewegung stattfinden!
Sind die Medis abgesetzt kann mit tgl. Schrittspaziergängen in Geradeaus Richtung begonnen werden.
Zeigt sich das Pferd darunter weiterhin Lammfleisch kann dies wöchentlich um weitere 5 Minuten gesteigert werden.
Zeigt es Lahmheit oder Pulsation alles auf Anfang zurück.

Weidenäste oder überhaupt Knabberholz sollte OHNE Laub Sein!
Wohnst du ländlich könntest du beim Forstamt nachfragen ob es frisches Holz zu kaufen gibt das vielleicht durch Sturm zur Verfügung steht.
Ich spreche bei Holzbearbeitung immer unseren Gemeindemitarbeiter an der Rückschnitte macht aber auch selbst einen Wald besitzt.
Inseriere sonst mal in Kleinanzeigen, damit ist man oft erfolgreich.

Heu kann zur Beschäftigung aus engmaschigen Netzen in vielen kleinen Portionen angeboten werden

_________________
LG Kathi

Der Mensch der die Bereitschaft hat, etwas zu ändern findet seinen Weg - der andere findet eine Ausrede


Klicke hier zum EMS- ECS- Hufrehe ABC ....das voller Informationen steckt, reinschauen lohnt!!



Antons ECS Datenblatt--------Hermines ECS Datenblatt
Antons ECS-Tagebuch---------Hermines ECS-Tagebuch
Antons Diskussion-------------Hermines Diskussion
Antons
ACTH Verlauf----------Hermines ACTH Verlauf
Bild
Tierschutz ist kein Anlass zur Freude sondern eine Aufforderung sich zu schämen dass wir ihn überhaupt brauchen

Kooperation Mensch und Tier e.V. KOMET Hilfe für Pferde in Not & Tiergestützte Pädagogik


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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch Konik-Hafi-Mix
BeitragVerfasst: 05.06.2023, 13:30 
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Beiträge: 265
Mir ist noch wichtig geworden zu sagen, dass man alles was man an Hinweisen bekommt - egal ob hier oder woanders - man es immer an die eigene Situation anpassen muß und darf. Auch auf die eigene Stimme hören und von allgemein empfohlenen Dingen dann abweichen ist wichtig und richtig, doch das Allerwichtigste ist echt gaaaanz viel GEduld!
Vor einem Jahr hatten wir für Duhni endlich nach zweieinhalb Monaten Suche eine erste Diagnose - erstmal nur Hufrehe, ohne Ursache ..... und konnten mit der Behandlung insofern beginnen, sie aus dem SChub zu bekommen, damit begann dann der Aufwärtstrend. Die Suche war eine absolut schreckliche Zeit.


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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch Konik-Hafi-Mix
BeitragVerfasst: 06.06.2023, 08:11 
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herzlich willkommen bei uns im Forum!

Ich schließe mich eff-eins an, da wurde schon viel gesagt.
Röntgen ist ebenso unerlässlich wie auch Ursachenforschung was der Auslöser der Rehe war. Denn nur wenn huftechnisch nach Röntgenbildern bearbeitet werden kann UND die Ursache abgestellt wird ist es möglich, dass das Pferd keinen weiteren Hufreheschub erleidet und gesunden kann. Auch ein ECS/EMS Profil ist sinnvoll.
Mach doch bitte mal Bilder von deinem Pferd von der Seite, am besten auch Mähnen abgewandte Seite und den Hufen (Kamera auf den Boden und Parallel zum Boden fotografieren).
Sollte dein Pferd nach den Röntgenbildern und der Hufzubereitung einen Hufschutz in Form von Hufschuhen benötigen könntest du dir die Sohlen von Myfreedm besorgen, am besten die dicken Therapiesohlen. Achte aber darauf dass die Schuhe damit noch passen.
"Zwangs"bewegung sollte erst erfolgen wenn kein Schmerzmittel mehr gegeben wird und das Pferd ohne Schmerzmittel lahmfrei ist. Dann kann man mit geradeaus laufen beginnen, am besten klein anfangen mit ca. 5 Minuten und nach und nach steigern. Der Huf braucht etwa ein Jahr um einmal durchzuwachsen. Eine engmaschige Hufbearbeitung ist unerlässlich.
Wenn du Röntgenbilder hast zeig uns sie bitte .

Für Weideäste oder Birke zum Knabbern habe ich damals ein Inserat bei Ebay-Kleinanziegen aufgegeben und bekam in kürzester Zeit viele Angebote. Vielleicht ist das ja eine Idee für euch.

Ich habe mir gerade mal dein Futter angesehen. Zum einen sind die Prebiotic vollmineralisiert und zusätzlich gibst du noch das Marstall Force. Das ist viel zu viel an Mineralien und kann evtl. sogar eine Vergiftung ausgelöst haben. Auch das Olimond BB ist nicht geeignet, Hefen sind nicht unproblematisch. Füttere dann liebe reine Bierhefe ohne Treber, das ist auch deutlich billiger. Das Prebiotic würde ich auch nach der überstandenen Rehe nicht füttern, da ich es ungeeignet finde. Auf der Homepage des Herstellers idt die Deklaration zum Teil auch sehr schwammig.
Das Marstall Force würde ich auch nicht mehr füttern. Es hat einen immenshohen Anteil an Selen und Eisen, beides KANN die Entstehung einer Hufrehe begünstigen. Empfehlenswert für ein Hufrehepferd sind z.B. Atcom Rehevital und Atcom Allergovital. Da ist kein unnötiger Schnickschnack drin und ist eine gute Unterstützung für ein Rehepferd.
Aktuell sollte dein Pferd nur Heu und nichts anderes bekommen. So entlastest du den angeschlagenen Stoffwechsel extrem und am besten. Verabschiede dich auch von dem Gedanken, ein "Hufrehefutter" von Hersteller XY zu füttern, weil ja dafür geeignet ist. 98% aller so genannter "Hufrehefutter" sind Müll und alles andere als geeignet für Hufrehepferde. Sie enthalten sehr oft Bestandteile die überhaupt nicht für Rehepferde geeignet sind und ich sie auch oft gesunden Pferden nicht füttern würde. Wiese ist auch tabu, zumindest erstmal.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch Konik-Hafi-Mix
BeitragVerfasst: 06.06.2023, 15:23 
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Ich hatte übrigends auch die Equine Fusion Hufschuhe, mit den Myfreedom Therapieeinlagen und bin damit sehr gut klar gekommen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch Konik-Hafi-Mix
BeitragVerfasst: 07.06.2023, 07:04 
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Ganz lieben Dank schon einmal für eure Antworten :) Leider kann ich immer nur an Homeofficetagen etwas schreiben, da ansonsten die Zeit zu knapp wird.

Die Rillen sind definitiv Futterrillen, im Buch von K. Rasch sind Vergleichsfotos und da konnte ich das ganz gut erkennen. Das Pony, welches bald mit meinem zusammen stehen wird, hatte auch Rehe vor 1 oder 2 Jahren, und bei dem sieht man zwei Reherillen an den Hufen, so konnte ich den Vergleich auch nochmal "live und in Farbe" sehen. Die Reherillen machen ja Richtung Trachte einen richtigen Knick nach unten. Das machen "meine" Rillen nicht.

Allerdings weiß ich ja jetzt, dass auch Futterrillen mit Vorsicht zu betrachten und als Warnzeichen zu verstehen sind.
Bei meinem ist das so - man kann wirklich jeden Futterwechsel an seinen Hufen ablesen. Jedes neue Weidestück hinterlässt eine Rille.

Zum Röntgen hatte ich meinen TA befragt, aber er meinte, das mache wirklich erst Sinn vor dem Schmiedtermin. Ich habe allerdings zumindest vom linken Vorderhuf eine Seitenaufnahme, die wir bei einer Lahmheit 2019 mal gemacht hatten. Ich verstehe die Argumente für einen zweiten, früheren Termin, aber werde trotzdem erst einmal versuchen, dem Weg meines TA zu folgen, denn bisher hat seine Behandlung gut angeschlagen (klopfaufholz).
Dennoch danke für den Hinweis! :)

Tiefe und verformbare Einstreu hat er - wir haben die Box dick mit Späne eingestreut. Das Paddock, auf das er kommen wird (laut TA läuft er so gut dass er sogar jetzt bald wieder raus darf, zu dem anderen Rehepony dazu) hat einen Boden, der auch im Vergleich zu den anderen Paddocks am "besten" aussieht. (Ist ja wahrscheinlich nicht mit einer dick eingestreuten Box zu vergleichen.)

Angepasste Fütterung hat er - Heudiät mit gewaschenem Heu, sonst nichts. Soll man ein Mineralfutter dazu füttern? Der TA sagte, nur Heu? Auf dem Paddock wird das Heu für die beiden Rehekumpels dann auch weiterhin gewässert, wenn ich das richtig verstanden habe. Das Mineralfutter dann also, weil sonst auf lange Sicht aus dem gewässertem Heu nicht mehr genug Mineralien aufgenommen werden können? Welches gebt ihr da alle so?

Körper- und Hufbilder werde ich die Tage versuchen zu machen!

Unter Schmerzmitteln hatte er strikte Boxenruhe. Mit dem Führen durften wir beginnen, ca. 6 Tage nachdem das Schmerzmittel abgesetzt wurde, weil er da laut TA sehr gut schon wieder lief.

Danke für den Hinweis, dass das Knabberholz ohne Laub sein muss! Das hätte ich nicht gewusst :oops: Ein sehr wichtiger Tipp!


In meine Hufschuhe passen glaube ich keine weiteren Einlagen, die sind so angepasst, dass man den Huf kurz vor dem nächsten Schmiedtermin schon eher schwer in den Schuh bekommt. Würdest ihr dann die Schuhe ganz normal, ohne Einlagen, nutzen, oder lieber ganz auf die Schuhe verzichten? Ich bin ja immer noch verwirrt wegen der "Druckstellen", die mein TA erwähnt hatte.


Danke auch Alpenquarter für die Infos zum alten Futter! Ich habe das etwas zu kurz aufgeschrieben - er hat von keinem der Mittel die "volle" Menge bekommen (also nicht nach "Herstellerempfehlung"). Das Gurbe hatten wir zum Clickern als Leckerlieersatz genommen und vielleicht 2 Hände voll hinterher in seine Schüssel, von dem Marstall gab es nur wenig, einen Viertelbecher vielleicht, und vom Olimond einen halben Löffel. Dennoch gut zu wissen, dass das mit Pech einfach viel zu viel des "Guten" war. Einen Teil seines Futters habe ich schon stallintern verschenkt. Dann werde ich den Rest auch mal weiterverschenken.
Auch danke für den Tipp zu den "Hufrehefuttermitteln".
Das Futter von Atcom hatten wir glaube ich schon mal, da wollte er es partout nicht essen. Gibt es noch andere Mineralfutter mit ähnlicher Zusammensetzung, die "besser" schmecken? Oder, worauf muss ich achten beim Mineralfutter? Zuckerfrei und wenig Selen?

Duhni, hattest du eine Schuhe dafür extra in einer größeren Größe gekauft, damit die Einlagen rein passen, oder ging das auch so? Unsere sitzen schon "wie eine zweite Haut", ich grüble, ob da überhaupt noch Platz für Einlagen ist...

Ganz herzlichen Dank schon mal an euch alle! :hallo:


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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch Konik-Hafi-Mix
BeitragVerfasst: 07.06.2023, 07:40 
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Nein, erstmal gar kein Mineralfutter geben. Du musst unbedingt den Stoffwechsel entlasten.Nur Heu und nichts anderes. Bei meiner habe ich etwa 4 Monate nur Heu gefüttert. Dann fing sie an den Boden abzulecken, was auf einen Mineralmangel hindeuten kann. Erst dann hab ich angefangen Mineralfutter wieder zu füttern, erstmal in halber Dosis und später gesteigert.
Auch wenn du nicht die volle Dosis gefüttert hast bei deinen Futtermitteln kann das schon reichen. Eine Vergiftung kann man auch schleichend herbeiführen. Dann reicht irgendwann der eine Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt.
Atcom hat verschiedene MIneralfutter, die unterschiedlich zusammen gesetzt sind und auch entsprechend anders im Geschmack sein werden. Hattest du denn das Rehevital oder Allergovital ausprobiert? Vielleicht kannst du dir da auch erstmal eine Probe besorgen.
Ansonsten sollten Mineralfutter keine unnötigen Füllstoffe enthalten. Dazu gehören zum Beispiel: Melasse,Getreide, alle arten von Trestern,Luzerne (sollte dein Pferd inszulinresistent sein, Finger weg von jeglicher Luzerne). Auch wenn da was steht von Wiesengrünmehl oder ähnliches ist Vorsicht geboten, je nach dem was damit gemeint ist kann auch dort z.B. Luzerne enthalten sein. Zusätzlich sollte du auf ein gutes C:P Verhältnis achten. Desweitern achte ich immer darauf dass Selen und Eisen so niedrig wie möglich dosiert ist. Auch auf den Stärkegehalt sollte man achten.
Wenn du zum clickern Leckerlies brauchst nimm doch einfach Hanfkuchenpellets oder Leinkuchenpellets. Die sind melassefrei und getreidefrei. Oder einzelne Sonnenblumenkerne. All das sind bedeutend bessere Alternativen. Es gibt auch Pferde die auf Gurkenstücke stehen.

Wegen der Hufschuhe, wenn du das Gefühl hast, dass sie ihm helfen beim Spaziergang, dann zieh sie ihm an. Druckstellen sind in der kurzen Zeit eher nicht zu befürchten.In unsere Schuhe passten die Therapiesohlen nicht, ich habe dann die Freizeitsohlen genommen, das passte super.

Wegen der Röntgenbileder: Klar, reicht vorm Hufschmiedtermin. Wann ist denn der nächste? Es sollte schon relativ schnell behandelt werden.

Du schriebst, das Rehepferd , dass vor 1 oder 2 Jahren Rehe hatte hat noch immer eine Rille? Das ist eigentlich nicht normal. Wenn der Huf durchwächst verschwindet die eigentlich vollständig und ist nicht mehr sichtbar. Wenn doch, dann gab es wahrscheinlich weitere Schübe.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch Konik-Hafi-Mix
BeitragVerfasst: 07.06.2023, 10:52 
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Mineralfutter hab ich das Allergovital, das hat sie bissl besser gefressen, bei Atcom bekommt man Proben. Sie frisst aber immer nur paar Körnchen, aber es scheint ihr zu reichen, allerdings hat sie kein gewaschenes Heu, sondern nur ganz mageres.
Teilweise liest sie die Körnchen raus ....
Leckerchen nehme ich Sonneblumenkerne, da steht sie total drauf. Ich habe auch Leinpellets, aber die kriegt sie nur wenn sie wirklich was gearbeitet hat - also nach einem vorsichtigen Handpferderitt oder einem weiten Schrittspaziergang, mehr kann sie noch nicht verkraften. ABer die mag sie auch total gerne. untergemischt mit einem Esslöffel (trocken) Eggersmann Heububes und nicht ganz regelmässig noch paar Flakes von Speedibeets.
All das aber erst jetzt die letzten Wochen, der Schub ist jetzt ein Jahr her.
Ihre Hufe waren so aus dem Leim gegangen, dass ich Hufschuhe kaufen mußte, die dann vor Kurzem endgültig zu groß wurden, die ich jetzt als Krankenschuhe weiternutze, sie waren dann auch ausgeleihert, aber dort passten die dicken Therapiesohlen rein. Man darf auch nicht unterschätzen, wie stark die verformbar sind, aber man kann dort auch fragen, was sie empfehlen würden, die beraten sehr gut fand ich.
Jetzt nutzen wir wieder ihre normale Größe, haben Flexiboots mit den Freizeiteinlagen.
Sie war immer auf dem Auslauf, bis auf zwei Tage .... und hatte allerdings immer Verbände oder Hufschuhe dran, zuerst nur vorn, doch sie brauchte das hinten dann auch, wie gesagt - mit einer Std. LÜften und das haben wir dann allählich verlängert, bis sie wieder nur zum Rausgehen Hufschuhe brauchte. Im Winter haben wir jetzt nochmal welche stundenweise genommen, bei uns ist es mega kalt und sie hatte dann Laminitis, da wollt ich die Hufe dann warm halten so gut es eben ging.


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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch Konik-Hafi-Mix
BeitragVerfasst: 07.06.2023, 13:22 
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Alpenquarter hat geschrieben:
Nein, erstmal gar kein Mineralfutter geben. Du musst unbedingt den Stoffwechsel entlasten. Nur Heu und nichts anderes. Bei meiner habe ich etwa 4 Monate nur Heu gefüttert. Dann fing sie an den Boden abzulecken, was auf einen Mineralmangel hindeuten kann.


Bis auf diesen Teil Teil stimme ich persönlich Alpenquarters Ausführungen in allen Punkten zu.
Der Stoffwechsel braucht unbedingte Entlastung weshalb man die Fütterung optimieren und auf ein Mindestmaß an Notwendigem reduzieren sollte.

Meines Erachtens gehört aber gerade bei Rehepferden eine ausgewogene Mineralisierung zur Diät.

Pferde fressen ja generell nur sehr einseitiges Futter, entweder ein qualitativ hochwertiges Heu, ein passgenaues Raufutter mit vielen Kräutern und geeigneten Grassorten, eines mit zu viel Wums oder minderwertiges Gestrüpp.

Natürliche Mineralisierung wie in der Natur durch fressen von Moosen, Rinden, Beeren, Holz usw. kennen unsere Hauspferde ja nicht mehr.
Wenn sie also durch ihr von uns kredenztes Grundfutter zu viel oder zu wenig von etwas bekommen wird sich dies im Laufe der Zeit immer stärker ausprägen.
Deswegen ist auch bei einem gesunden Pferd eine Raufutteranalyse immer sinnvoll.
Denn wie heißt es so schön:
Analysiere das Futter nicht das Pferd, denn das ist letztlich die Folge seines Futters.

Ja, Spurenelemente wie z.B. das Selen kann im Überangebot durchaus eine Selenrehe hervorrufen, ein Mangel hingegen behindert mitunter die Gesundung der Hufe.


Minerals and Insulin Resistance
Posted on September 19, 2022 by Dr. Kellon


Mineralien sind direkt und indirekt an praktisch allen Vorgängen im Körper beteiligt und haben wichtige Auswirkungen auf die Insulinresistenz (IR) oder deren Folgen.
Die IR ist beim Pferd anders als beim Menschen, aber es gelten die gleichen Grundprinzipien.
Es gibt Hinweise auf eine aktivierte antioxidative Abwehr in den Geweben von IR-Pferden.


Der Aufbau der eigenen antioxidativen Grundabwehr des Pferdes ist am effektivsten.
Dazu gehören die Enzymsysteme SOD, Katalase und Glutathionperoxidase sowie die Antioxidantien Glutathion, CoQ10, Carotinoide und Vitamin A, Flavanoide, Vitamin E und C. Glutathion ist besonders weit verbreitet.

SOD benötigt unbedingt Kupfer und Zink. Die Katalase benötigt Eisen, was kein Problem darstellt, da die typische Pferdenahrung reichlich Eisen enthält.
(eigene Anmerkung: Wird das Heu gewaschen verringert sich der Eisengehalt immens weil dies wasserlöslich ist und es kann theoretisch einen Mangel zur Folge haben)

Die Glutathionaktivität hängt von Selen ab, einem sehr häufigen Mangel. Selen ist auch für die Bildung der aktiven Form des Schilddrüsenhormons, T3, aus T4 unerlässlich. Die Selenoproteine, die für die Immunfunktion wichtig sind, werden gerade erst eingehend erforscht.
Sowohl IR- als auch PPID-Pferde neigen eher zu entzündlichen und allergischen Immunreaktionen, als dass sie den komplexeren Arm des Immunsystems nutzen.

Zink ist ein weit verbreiteter Mineralstoffmangel. Ein niedriger Zinkgehalt im Serum wird mit IR und Typ-2-Diabetes bei Menschen und Ratten in Verbindung gebracht. Eine zusätzliche Gabe von Zink unterstützt die Abwehrkräfte gegen Typ-2-Diabetes in Rattenmodellen. Die genauen Gründe dafür sind noch nicht geklärt. Es ist bekannt, dass Zink auf mehreren Ebenen wichtig ist und an der Insulinfreisetzung und -empfindlichkeit sowie als Antioxidans in SOD beteiligt ist.

Wie Zink ist auch Kupfer entscheidend für die Funktion von SOD. Kupfermangel führt bei Ratten zu IR und Fettleber. Kupfermangel in der Leber wird bei menschlichen Fettlebern festgestellt. Ein Mangel steht auch in Zusammenhang mit erhöhtem Lebereisen bei IR, ein bekanntes Problem auch bei IR-Pferden.

Magnesium wird seit vierzig Jahren mit IR in Verbindung gebracht, und es gibt Hunderte von Abhandlungen, die sich mit diesem Thema befassen. Magnesium ist kein Heilmittel, aber durch die Behebung eines Mangels lässt sich die Krankheit leichter kontrollieren.

Sowohl die Magnesiumzufuhr über die Nahrung als auch der Magnesiumstatus - der Gesamtkörperspiegel - sind mit einer starken Abwehr gegen IR verbunden, und sie verschlechtern sich, wenn jemand IR entwickelt. Dies wird zu einem Kreislauf, den man im Auge behalten muss, um eine Stabilisierung zu ermöglichen.

Eine Studie aus dem Jahr 2013 umfasste fast 2000 nicht-diabetische Probanden, die 15,6 Jahre lang beobachtet wurden. 1 Die Magnesiumzufuhr war ein "signifikanter Schutzfaktor" gegen Typ-2-Diabetes, einschließlich des Fortschreitens von IR zu Diabetes. Die Forscher konnten anhand des Magnesiumspiegels vorhersagen, wer am ehesten eine IR entwickeln würde.

Magnesium erhöht die Anzahl der Insulinrezeptoren und die Empfindlichkeit bei experimenteller IR bei Nagetieren. Magnesiummangel beeinträchtigt die Insulinsignalübertragung. Ein Mangel wurde auch mit der Aktivierung von allergischen und entzündlichen Reaktionen in Verbindung gebracht.

Jod ist für die Produktion von Schilddrüsenhormonen unerlässlich. Ein niedriger Jodstatus wurde bei menschlichen Patienten mit Typ-2-Diabetes festgestellt. Eine normale Schilddrüsenfunktion ist für die Insulinempfindlichkeit erforderlich.
Auch IR-Pferde können in einigen Fällen einen niedrigen Schilddrüsenhormonspiegel aufweisen. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um ein euthyreotes Sick-Syndrom, d. h. es ist eher eine Folge als eine Ursache. Bei den meisten dieser Pferde werden die Werte bei korrekter Selen- und Jodversorgung und Kontrolle der IR wieder ansteigen. Eine Schilddrüsenunterfunktion ist kein primärer Bestandteil des Syndroms, kann aber einige Pferde sehr depressiv und lethargisch machen. Schilddrüsenpräparate können eingesetzt werden, aber wenn die oben genannten Punkte beachtet werden, ist eine langfristige Supplementierung nicht erforderlich.

Chrom ist für den Menschen wichtig, wahrscheinlich weil verarbeiteten Lebensmitteln viele wichtige Mineralien entzogen wurden. Es wird für eine normale zelluläre Reaktion auf Insulin benötigt. Der genaue Bedarf an Chrom in der Nahrung ist nicht bekannt, aber eine Supplementierung bei IR-Pferden ist in den meisten Fällen nicht hilfreich. Gras absorbiert Chrom sehr effizient, und die Böden sind in den meisten Gebieten reichlich mit Chrom angereichert. Wir haben nur dann ein Problem beobachtet, wenn Pferde Heu fressen, das auf alkalischen Böden gewachsen ist, wo die Pflanzen das Chrom möglicherweise nicht so gut aufnehmen.

Es ist nicht so ausgefallen wie ein teures Wundermittel, aber der beste Ansatzpunkt, um Ihr IR-Pferd mit einer zucker- und stärkearmen Ernährung zu unterstützen, ist eine ausgewogene Zufuhr von wichtigen Mineralien.


QUELLE

Steht eine Selenrehe oder die Frage ob es Mängel oder Überschüsse gibt die eine IR und somit das Hufrehegeschehen positiv/ negativ beeinflussen könnten im Raum rate ich immer zu einer Haarmineralanalyse.
Mit den Kenntnissen daraus lässt sich konkret sagen ob supplementiert oder weggelassen werden muß, danach kann dann das Mineral gewählt werden.
Liegt ein Ironoverload vor sollte man ein Mineral ohne Eisen wählen, liegt der Eisenwert unter dem Bedarf sollte eines mit Eisen gewählt werden.

Das Maroske Complete 711 oder A.E.P. Antiox wären auch geeignete hochverfügbare Mineralfutter

Neben der Ursachenforschung für den Hufreheschub sollte künftig auch das Futter mit Bedacht gewählt und das Heu auf den Gesamtzucker getestet werden um erneuten Schüben zu begegnen.
Das Heu lässt sich übrigens wunderbar mit einem Refraktometer auf den Zuckergehalt selbst testen.

Zu den Hufschuhen:
Wenn es Bereiche am Fuß gibt die hochschmerzhaft beim auftreten sind wird es auch im weichen Schuh weh tun weil die empfindliche Stelle weiterhin druckbeaufschlagt ist.
Beim Pferd ist das i.d.R. der Bereich vor der Strahlspitze wo die Hufbeinspitze darüber liegt.
Von daher hilft es oft mehr einen verformbaren Untergrund zum besseren, schmerzfreien Stellen des Hufes anzubieten weil empfindliche Bereiche dann vom Pferd gänzlich aus der Last genommen werden können.
Wenn es RöBis gibt die eine Rotation oder Senkung/Abrotation und dünne Sohle zeigen haben sie selbstverständlich genau wie ein Rehebeschlag/Bekleb ihre Berechtigung, müssen dann aber rehegerecht und Ergebnisorientiert vom Röntgenbild ausfallen.

Nach Beendigung von Schmerzmittelgabe und Erstmaßnahmen wie z.B. Polsterverband sind für mich Eigenbewegung auf unterschiedlichen Böden, angepasste Heumengen die unter 10 % Gesamtzucker haben und eine passende Mineralisierung neben der Ursachenforschung ein sinniger Weg aus dem Schub heraus.

_________________
LG Kathi

Der Mensch der die Bereitschaft hat, etwas zu ändern findet seinen Weg - der andere findet eine Ausrede


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