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Belastungsrehe
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Autor:  Querida [ 30.01.2020, 08:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Belastungsrehe

Gestern konnte ich nun mit ihr reden.
Die Laborwerte sind da

ACTH liegt bei >275,25 pmol/l referentb. < 7,9

Aussage der Klinik: Der Wert liegt ausserhalb des Messbereiches und sie müße sofort mit Prascend Tabl anfangen sonst sei ihr Pferd in ein paar Tagen tot.

Das Blut wurde im akuten bereits tagelangen Schub abgenommen. Nach vorhergehender schmerzhafter Untersuchung und Bewegung.

Was mich irritiert ist, das das selbe Labor bei meiner Stute mit gmol/l als Messeinheit mißt, was natürlich andere Werte und referenzbereiche hat.
Kann mir das hier jemand erklären?

Autor:  schnulli [ 30.01.2020, 09:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Belastungsrehe

Manchmal ändern die Labore die Einheiten. Kann sein, dass deine Blutproben nun auch in der anderen Einheit ausgewertet wird.

Ich würde tatsächlich vorsichtig mit Prascend anfangen. Denn für mich spricht das schon eher für Cushing als für eine schmerzbedingte Erhöhung. Mein Tobi hat ja auch lange Zeit P bekommen, ohne, dass er ein tatsächliches Cushing (bisher!) aufweist. Er hatte einmal einen erhöhten Wert (750) und hat daraufhin 2 oder 3 Jahre Prascend bekommen.

Die Aussage der Klinik ist allerdings murks.... Wobei, wenn der Schub sich durch den entgleisten Stoffwechsel unterhält, dann kann es leider schnell zu einem Durchbruch kommen. Insofern haben sie nicht ganz Unrecht. Kann man aber auch etwas besser formulieren.

Autor:  Querida [ 30.01.2020, 11:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Belastungsrehe

@schnulli

Ja das habe ich ihr gestern auch angeraten.

Autor:  eff-eins [ 30.01.2020, 15:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Belastungsrehe

Das ACTH würde ich als beweisführend FÜR ein ECS ansehen und sofort Antherapieren weil der Muck ohne dies vermutlich nicht aus dem Schub kommt.
ACTH ist ein Stresshormon das bei Schmerzen, Nahrungskarenz oder Angst vor der TA Spritze gerne etwas ansteigt, dies aber nicht in pathologische Bereiche wie es hier der Fall ist.

Die Firma WDT wo viele Tierärzte bestellen bietet jetzt übrigens viertelbare Prascend an die dort Pergoquin heißen, also günstiger als bei BI und wegen der zweifachen Teilungsmöglichkeit geradezu ideal zum schrittweisen Antherapieren sind.
Vielleicht bittet die Besi ihren TA um eine Bestellung dort und leiht sich derweil von anderen Cushibesitzern das Prascend damit sie sofort therapeutisch loslegen und hoffentlich das Schlimmste noch verhindern kann.

Autor:  Querida [ 30.01.2020, 18:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Belastungsrehe

Super, danke dir.

Bis dahin versorge ich ihn jetzt mit, weil Querida ja auch ihre Tabletten braucht.

Autor:  eff-eins [ 30.01.2020, 18:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Belastungsrehe

Perfekt, super von dir!! :2daumenhoch:

Autor:  Querida [ 31.01.2020, 07:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Belastungsrehe

eff-eins hat geschrieben:
Die Firma WDT wo viele Tierärzte bestellen bietet jetzt übrigens viertelbare Prascend an die dort Pergoquin heißen, also günstiger als bei BI und wegen der zweifachen Teilungsmöglichkeit geradezu ideal zum schrittweisen Antherapieren sind.

Danke für die Info.

So, Aaron mein Pferd, würde gestern auch geröntgt. Gott sei Dank noch keinerlei Veränderungen am Hufbein. Auch keine Zusammenhangstrennung und keinerlei Flüssigkeit zwischen den Lederhäuten. Aber er ist noch nicht über den Berg Es könnte sich da noch was entwickeln meinte sie. Es ging im gestern gotterbärmlich schlecht. eR konnte kaum laufen. Jetzt steht er mit schönem Hufverband in seinem Zimmer mit Aussicht
Ich habe gestern dann nochmal mit der TÄ gesprochen, warum das Phenylbutazon immer noch die erste Wahl bei Hufrehe als Entzündungshemmer und Schmerzmittel ist. Sie sagte mir das es das Mittel ist das am schnellsten und am besten hilft. Und das sie sich nicht erklären kann, warum es immer wieder die Aussage gäbe, das es den Pferden nicht helfen würde. Sie hatte noch keinen einzigen Fall, der belegt, das deswegen ein Pferd nicht aus dem Schub kam. Es sei ein ganz hartnäckiges Gerücht.
Sie meinte auch, das oft die Pharmafirmen untereinander dafür verantwortlich seien, das solche Aussagen Kreise ziehen. :kinn: :weißnich:

Für F, das Pferd meiner ES kommt ja heute der Schmied, und ich hoffe sie treffen die richtige Behandlung. Eisen runter usw.

Autor:  eff-eins [ 31.01.2020, 10:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Belastungsrehe

Phenylbutazon ist ja nicht per se schlecht, im Gegenteil...es ist hocheffizient, preislich okay und zudem bei Hufrehe lt. Beipackzettel auch indiziert.
Nichts desto trotz gibt es Pferde, hier insbesondere Ponys die es NICHT vertragen, wo ein Schub ausgelöst oder ein Bestehender unterhalten wird.

Viele TÄ haben genau diese Erfahrung auch schon gemacht und gehen etwas kritischer mit der Gabe um (meiner übrigens auch).
Wir weisen ja nur darauf hin weil auch viele User dies selbst bei ihren Pferden so erlebt haben und halten es deswegen nicht für ein Ammenmärchen.

Zu klinischen Beobachtungen ist im Pferdekrankheiten: Innere Medizin nachzulesen das:

…...Prädisponierend für Typhlo-Colitis sind Ponys, insbesondere Minishettys am 3-5 Behandlungstag nach Phenylbutazon 8mg/kg KG
…..siehe weiter im angefügtem Bildtext....

QUELLE
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Das Phenylbutazon zu Hufrehe führen kann hat auch Höppner 2005 festgestellt

22 2 Schrifttum zur Hufrehe Auch endokrine Störungen wie zum Beispiel der Hyperadrenocortizismus (equines Cushing- Syndrom) oder eine periphere Insulintoleranz, (Kronfeld, 2005; Treiber et al., 2007) wie zum Beispiel beim equinen metabolischen Syndrom, können Ursache für eine Hufrehe sein (Venner et al., 2006; Grabner, 2008; Vervuert, 2008; Winkelsett und Vervuert, 2008). Die Aufnahme von Giftstoffen, wie zum Beispiel Herbizide oder Mutterkornalkaloide oder von Giftpflanzen, wie Robinienrinde (Schüle und Appelbaum, 2005) oder schwarze Walnuss (Belknap et al., 2007; Loftus et al., 2007), kann neben verschiedenen Medikamenten, zum Beispiel Langzeitkortikosteroide (Johnson et al., 2002; Kietzmann et al., 2002; Cornelisse, 2005; Bailey und Elliott, 2007; Bathe, 2007) oder Phenylbutazon zu einer Hufrehe führen (toxische Rehe) (Höppner, 2005).
QUELLE
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Warum mitunter generell Schmerzmittel nicht helfen hat Dr. Kellon mal erläutert:

Hormonelle Laminitis ist anders. Veröffentlicht am 22. April 2015 von Dr. Kellon

Es gibt viele Ursachen für Laminitis, einschließlich Überernährung, hormonelle Störungen, toxische Pflanzen, schwere Darmstörungen und bakterielle Infektionen. Es wurde geschätzt, dass 80% oder mehr der Fälle von Laminitis unter die Kategorie hormoneller / endokriner Pathologien fallen, aber bis vor kurzem konzentrierten sich detaillierte Forschungen auf andere Ursachen.

Proteinstruktur des Hormons Insulin
Untersuchungen haben gezeigt, dass sowohl die toxische Laminitis (schwarze Walnuss) als auch die Überladung von Hinterdarmkohlenhydraten (Stärke / Fructan) durch die Aktivierung von Gewebe abbauenden Metalloproteinase-Matrixenzymen, die MMPs, den Abbau der Basalmembran und Entzündungen gekennzeichnet sind, die durch eine große Anzahl von eindringendem neutrophilem Weiß aufgedeckt werden Blutzellen.
Studien der letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass dies bei einer durch hohen Insulinspiegel verursachten Laminitis nicht der Fall ist. Dies hängt möglicherweise damit zusammen, warum diese Art von Laminitis nicht besonders gut auf entzündungshemmende Medikamente wie Phenylbutazon anspricht. Die durch Entzündung verursachte Kaskade der Gewebezerstörung tritt bei Laminitis im Zusammenhang mit dieser hormonellen Störung nicht auf.
Der vollständige Mechanismus der endokrinopathischen Laminitis ist noch nicht bekannt, aber es gibt wichtige Hinweise. Hohe Insulinspiegel führen zu hohen Endothelin-1-Spiegeln, einem äußerst wirksamen Vasokonstriktor, der die Blutversorgung der Laminae beeinträchtigt. Ein großer Teil der Literatur beschäftigt sich auch mit Insulinresistenz und oxidativem Stress, einem hohen Anteil an reaktiven Sauerstoffspezies.
Bei einer akuten endokrinopathischen Laminitis besteht der Kern der Behandlung darin, den Gehalt an einfachem Zucker und Stärke in der Nahrung zu verringern, indem nur Heu mit niedrigem Zucker- / Stärkegehalt und Ergänzungsmittel nach Bedarf eingenommen werden, um die Mineralien im Heu auszugleichen, das in einem Träger mit niedrigem Zucker- / Stärkegehalt wie z gespülte und eingeweichte Rübenschnitzel, Sojabohnenhülsen oder getrocknete Körner von Brewer / Distiller. Starke Antioxidantien, die sowohl Pflanzenextrakt (z. B. Kurkuma, Ingwer, Traubenkernextrakt, Boswellia) als auch Nährstoffquellen (N-Acetylcystein, Vitamin C, Liponsäure, Vitamin E) enthalten, wirken ebenso gut, wenn nicht sogar besser, bei der Schmerzbekämpfung bei akuten Episoden im Vergleich zu nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID) und ohne die starken Nebenwirkungen.
Es ist auch wichtig, die Durchblutung des Hufes bei hohen Endothelin-1-Konzentrationen zu unterstützen. Das Kraut Jiaogulan, Gynostemma pentaphylluma, ist ein äußerst wirksamer Vasodilatator. Es wird von Pferden gut angenommen, ist sicher und lindert Schmerzen bei einem hohen Prozentsatz laminitischer Pferde. Es stimuliert die Produktion des Vasodilatators Stickoxid in Gefäßen. Dies wird durch die Ergänzung mit der Aminosäure L-Arginin, der Vorstufe für Stickoxid, unterstützt.
Der Endothelin-1-Spiegel ist bei Pferden mit chronischen Schmerzen aufgrund von Laminitis sogar noch höher, weshalb auch für diese Pferde eine Stickoxidunterstützung angezeigt ist, zusätzlich zur sorgfältigen Beachtung der Ernährung und einer angemessenen Trimmung. Es gibt auch chronische Fälle, in denen Schmerzen durch tatsächliche Veränderungen der Nerven und des Rückenmarks verursacht werden - neuropathische Schmerzen. Acetyl-L-Carnitin, "ALCar", ist ein natürlich vorkommender Metabolit von L-Carnitin im Körper und hat bei vielen Arten von neuropathischen Schmerzen deutliche Vorteile gezeigt. Es hat sich auch bei Pferden bewährt.
Wir müssen noch viel mehr über hormonelle Laminitis lernen, haben aber gute Fortschritte gemacht. Die wichtigste Erkenntnis für die weitere Entwicklung ist, dass sich dies von anderen Ursachen für Laminitis unterscheidet. Die Lösungen müssen auch unterschiedlich sein.
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Autor:  Querida [ 03.02.2020, 13:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Belastungsrehe

Danke Kathi, für die Mühe.

Da tun sich ja Dinge auf...ich bin was Hufrehe angeht leider, oder Gott sei Dank, ohne eigene Erfahrungen, bis her.

Aaron geht es leider noch nicht besser. Wir sind seid gestern abend auf Dannilon umgestiegen. Ausserdem kaufe ich heute noch Weiderinde., und Ginkoblätter.
ER hat jetzt so kleine Gummiteile auf den Strahl fixiert bekommen, um die Sohle ein wenig zu entlasten. Von der Zehe kann ich leider nichts wegnehmen, da die Hufe ja gerade vom Schmied bearbeitet wurden.

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