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Shasar hat Rehe
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Autor:  eff-eins [ 23.10.2019, 08:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

Jepp, meine Hermine hatte einen ACTH von 3080 und mein Anton 925 und beide wurden gering antherapiert (mit 0,25mg und 1,75mg) und nach 70 Tagen mit einem ACTH innerhalb der Referenz nachgetestet.
Die Dosis die erforderlich ist das ACTH in die jahreszeitliche Referenz zurück zu führen ist weder ACTH- Werthöhe noch Rasse oder Gewichtsabhängig sondern absolut individuell.

Ich würde es auch so machen wie von schnulli beschrieben und meine erste Therapiekontrolle nach (einschleichen mit 1/8 und Steigerung auf 1/4) dann 4 wöchig konstanter Gabe von 1/4 Tablette machen.

Erstens reicht diese Wirkstoffmenge nicht selten schon aus das ACTH in die Referenz zurückzuführen und zweitens spielt die Cushi-gute-Jahreszeit euch zum späteren Testzeitpunkt in die Karten in der das ACTH naturgemäß am niedrigsten ist.
Gerade die Neucushis haben noch nicht immer unbedingt ein dauerhaft erhöhtes ACTH sondern mitunter zu Beginn der Erkrankung nur im jahreszeitlichen Hoch im September/Oktober.

Nachtesten soll man ja sowieso nach der Hälfte der vermuteten Anfangsenddosis was z.B. bei einem 500 Kilo Pferd bei 0,5mg wäre.

Und bitte bekomme nun keine Angst vor dem Prascend weil hier das Wort Nebenwirkung genannt wurde.

Mit der Hauruckmethode wie es der Beipackzettel dem leider oft auch TÄ unreflektiert folgen ist Prascend in der Tat stark Nebenwirkungsbehaftet (Inappetenz, Lethargie, Durchfall usw. alles reversibel beim verringern der Dosis) was aber durch das Einschleichen relativiert wird.
So gerät ein hochwirksames Medikament zu Unrecht in Misskredit und wird deswegen wegen vermeintlichem Nichtvertragen den Cushis vorenthalten die ohne dies schlimm leiden und irgendwann regelrecht verrecken weil es keine Prascendalternativen gibt.

Tatsächlich zeigt unsere Forumerfahrung das die Pferde unter einschleichendem Antherapieren ausschließlich davon profitieren, sich verjüngt und aufmerksamer zeigen, Symptome wie tränende Augen, nicht enden wollende Hufreheschübe usw. sehr schnell rückläufig sind.

Also atmen, einschleichen und alles wird gut :mrgreen:

Autor:  eff-eins [ 23.10.2019, 09:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

PS:
Ich hab mir vor Jahren diese Feinwaage angeschafft um zuverlässig passgenaue Wirkstoffmengen verabreichen bzw. das Teilen kontrollieren zu können.

Bitte max. eine Woche Prascend vorbereiten und die Tablettenstücke dunkel und trocken aufbewahren um keinen Wirkstoffverlust zu riskieren.

Und last but not least:
Prascend niemals gleichzeitig mit Schleimstoffen (z.B. Lein, Cia, Hafer oder Heilerde/Moorprodukte) geben sondern am besten 2 stündigen Abstand einhalten.

Tablettengabe abends zwischen 18-20 Uhr.

Autor:  Börgi [ 23.10.2019, 13:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

eff-eins hat geschrieben:
Tatsächlich zeigt unsere Forumerfahrung das die Pferde unter einschleichendem Antherapieren ausschließlich davon profitieren, sich verjüngt und aufmerksamer zeigen, Symptome wie tränende Augen, nicht enden wollende Hufreheschübe usw. sehr schnell rückläufig sind.


Genau das weiß ich nicht, ob ich das merken werde. Denn Shasi ist für seine 24 Jahre im ganzen Verhalten recht "jung". Keiner schätzt sein Alter richtig. Er ist noch nie ein Schluffi gewesen, eher etwas hibbelig, aber nicht unangenehm dabei. Im Schritt den Berg hoch zum Paddock hängt er alle anderen ab. Beim laufen lassen in der kleinen Halle macht er so sein Ding, aber da ist auch gern viel rennen und bocken dabei. Hufrehe dieses Jahr leider den ersten Schub. Tränende Augen hat er auch nicht. Bis auf diese Schwerfuttrigkeit, die normalerweise im Frühjahr vor der Weidesaison immer den Höhepunkt fand, ist er noch nie auffällig gewesen. Wobei er wohl bevor ich ihn versorgte schonmal eine Kolikprobleme hatte. Das aber lang vor meiner Zeit, von daher kann ich dazu auch nichts sagen. Seit 6 Jahren ist alles tacko.

Aber wie auch immer. Ich hoffe, dass ich es merken werde. Werde mir einen Plan zur Antherapierung erstellen und hoffen, dass alles klar geht.

Bzgl. Futter: Shasi bekommt ja eh nur Heu, Stroh, Heucobs und RüSchnis. Und das werde ich auch vorerst so beibehalten. Von daher laufe ich auch keine Gefahr über etwas schleimbildendes zu stolpern.

Werde ausgiebig berichten wie es weiter geht.

Autor:  Gordo [ 23.10.2019, 16:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

Ein Hinweis ist bei ihm ja auch die Rückenmuskulatur und eventuell auch die Schwerfuttrigkeit. Die frühen Anzeichen sind oft nicht sehr eindeutig, so dass dann ein Reheschub vermeintlich überraschend kommt. Durch das allgemein höhere Alter beim Auftreten von Cushing werden viele Anzeichen auch eher dem Alter zugeschrieben. Es ist ja für Senioren normal, dass sie etwas ruhiger werden können oder Muskulatur weniger wird und Futtermäkeligkeit zunimmt. Du scheinst Shasar aber lange und gut zu kennen und mit den neuen Hintergrundinformationen sowie Deinen zukünftigen Beobachtungen bin ich mir sicher, dass Du auch kleine Veränderungen -positiv wie negativ- erkennen wirst.

Bei meinem waren es alles für sich genommen unkritische Anzeichen: etwas ruhiger, wählerisch beim Heu, kleine Verletzungen (Lahmheit, gereiztes Auge, Hufgeschwür) und vermeintlich als Folge eine abgebaute Muskulatur. Erst die Summe und dann ein deutliches mentales Zurückziehen haben mich alarmiert. Jetzt weiß ich besser Bescheid und mache mich bei einem der genannten Symptome noch nicht verrückt, werde aber aufmerksam und veranlasse ggf. eine Überprüfung der Werte.

Autor:  Börgi [ 01.11.2019, 19:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

'n Abend zusammen!

Wollte mal eben berichten, dass es nichts zu berichten gibt :wink:

10 Tage geben wir nun das Prascend. Angefangen mit 1/8. Sind jetzt bei 1/4. Shasi ist wie immer. Fröhlich und hungrig :grin: Btw. Rübenschnitzel-Heucob-Gemisch wird immer noch gern gefuttert.

Morgen kommt die Pferdewaage und ich bin gespannt wie wenig er wirklich wiegt

Autor:  Gordo [ 02.11.2019, 09:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

Du hattest ja schon bezweifelt, dass Du überhaupt eine Veränderung beobachten kannst bzw. es eine geben wird. Bei meinem Antherapieren waren es ziemlich genau 10 Tage bis ich ein verändertes Verhalten feststellen konnte. Mal abwarten, wie es sich bei euch entwickelt in Bezug auf Veränderungen und/oder die nächste Kontrolle des ACTH-Wertes.

Bei uns ist heute auch die Pferdewaage da und ich bin auch sehr gespannt auf das Gewicht und meine Einschätzung. :unibrow:

Autor:  Börgi [ 02.11.2019, 18:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

So, Pferdewaage war da. Shasar hat zur Zeit 416 kg. Ideal war bei ihm immer so um die 480 kg. Trainiert, nicht fett versteht sich :wink:

Autor:  eff-eins [ 02.11.2019, 20:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

Upps, das ist dann gegenüber seinem früheren Gewicht schon deutlich weniger dem ihr nun hoffentlich mit etwas "Päppelfutter" und Prascend entgegensteuern könnt.
Ist ja gut das ihm sein Pamps bisher gut schmeckt :2daumenhoch:

Willst du denn unter vierwöchiger konstanter Gabe von einer Viertel Tablette ACTH erneut testen? Ich würde wohl so vorgehen um nicht in eine evtl. nicht durch Test verstellbare Überdosierung zu gelangen, Dosis erhöhen kann man bei zu hohem ACTH dann immer noch.

Autor:  Börgi [ 02.11.2019, 21:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

ja, wirklich extrem viel weniger. Daher halt von Anfang an meine Sorge, dass wir diese Abwärtsspirale des Abnehmens gar nicht mehr eingefangen bekommen. Diese Sorge ist nun etwas geringer geworden, weil ich glaube, dass wir wenigstens Stillstand, wenn nicht schon ein wenig wieder ein wenig wieder in die andere Richtung unterwegs sind.

Tja, was die Tabletten angeht bin ich mir absolut unsicher was wir tun sollten. Weiterhin ein Viertel, oder doch auf eine halbe erhöhen und dann testen?

Autor:  Gordo [ 02.11.2019, 21:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

Ihr könnt ja in der Zeit, die ihr jetzt zunächst die Vierteltablette gebt, prüfen, ob ihr am Appetit und ggf. optischer Zunahme irgendwie doch eine Veränderung bemerkt. Es ist natürlich schwierig, einen Anhaltspunkt für die wirksame Anfangsdosis zu finden, wenn das Pferd vom Verhalten her wenig anbietet.
Ah, da fällt mir ein, dass bei meinem optisch auch eine Besserung der atrophierten Muskulatur nur durch das Medikament zu erkennen war, zwar minimal aber wahrnehmbar. Er sah nicht mehr so eingefallen aus. Das hättet ihr bei Shasar ja auch vielleicht als Anhaltspunkt.

Autor:  Börgi [ 02.11.2019, 21:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

das stimmt, das wäre ein Anhaltspunkt :kinn:

Aber könnte man das nicht auch auf das Auffüttern zurück führen? Von daher fand ich das irgendwie blöd, dass alles gleichzeitig passieren muss. So weiß man schlussendlich ja nicht genau was durch was besser geworden ist.

Autor:  Gordo [ 03.11.2019, 01:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

Es ist anfangs schwierig, die klinischen Anzeichen vom Cushing zu erkennen und einzuschätzen, weil sie zumindest teilweise unspezifisch sind und auch oft dem Alter zugeschrieben werden. Dann können die Symptome bei jedem Pferd unterschiedlich auftreten. In der Summe gibt es aber auffällige Übereinstimmungen bei Cushis und dazu gehören auch die atrophierte Muskulatur, Abmagerung und Appetitlosigkeit.

Ich habe gerade noch einmal nachgelesen, Shasar ist schwerfuttrig, hat aber immer gerne gefressen und ist seit der Rehe-Diät so dünn. Es gab keine Appetitlosigkeit oder Mäkeligkeit bei sonst leckerem Futter, sondern nur bei unmelassierten Rübenschnitzel. Richtig?

Ich sehe euch dennoch auf einem guten Weg. Das magere Pferd zeigt abgebaute Rückenmuskulatur und einen erhöhten ACTH als auffällige Symptome und ihr therapiert an. Inzwischen frisst er auch sein für Rehe geeignetes Zusatzfutter, um langsam wieder zuzunehmen. Es bleibt also zu hoffen, dass er sich langsam in Bezug auf Gewicht und Muskulatur erholt. Ob das Prascend das allein bewirkt bzw. welche Menge für Shasar ausreichend ist, um seinen ACTH wieder in die Norm zu bringen, kannst Du so zwar klinisch nicht gut erkennen, aber Du kannst es ja über eine Blutuntersuchung prüfen lassen. Insofern wäre ich da bei Kathi und würde bereits bei einer relativ niedrigen Dosis die Überprüfung vornehmen, da es Shasar vom Allgemeinbefinden gut geht.

Prascend ist ein hochwirksames Medikament und greift in sensible Mechanismen ein. Deswegen ist es sinnvoll, möglichst die erforderliche Minimaldosis zu finden. Eine Erhöhung wird im Laufe der Zeit bei jedem Cushi irgendwann erforderlich. Um die passende Dosis zu finden und diese regelmäßig zu prüfen, ob sie noch passt, gibt es zwei Säulen: ACTH-Wert soll in der Norm sein und das klinische Bild des Pferdes soll beschwerdefrei sein. Je nach Pferd kommen diese beiden Säulen unterschiedlich zum Tragen, bei meinem Araber z.B. ist das klinische Bild aussagekräftiger als der Wert, bei euch scheint es genau andersrum zu sein. Der Wert hilft, weil er bei zu niedriger Dosierung steigt oder bei passender Dosierung in die Norm sinkt. Aber ist Prascend zu hoch dosiert, kann das der Wert nicht anzeigen, sondern es geben nur eventuell auftretende Nebenwirkungen Aufschluss darüber. Das Problem ist, dass diese Nebenwirkungen denen eines erkrankten und nicht ausreichend therapierten Cushis ähneln. Ohne hilfreiche klinische Beobachtungen (schwierig bei euch) und eine gut getimte Kontrolle des ACTH hat man leider wenig Möglichkeiten, den Therapieverlauf positiv zu gestalten und die Unterdosierung gegen die Überdosierung abzugrenzen. Deswegen führen leider auch oftmals erst gravierende Symptome wie Yetifell und Hufrehe zur Diagnose bzw. Therapieüberprüfung.

Autor:  eff-eins [ 03.11.2019, 09:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

Börgi hat geschrieben:
das stimmt, das wäre ein Anhaltspunkt :kinn:

Aber könnte man das nicht auch auf das Auffüttern zurück führen? Von daher fand ich das irgendwie blöd, dass alles gleichzeitig passieren muss. So weiß man schlussendlich ja nicht genau was durch was besser geworden ist.


Das auffüttern klappt bei einem nicht bzw. unzureichend therapiertem Cushi selbst wenn er Unmengen und mit Appetit frisst ja i.d.R. schlecht oder gar nicht.
Wenn er also jetzt nicht mehr so eingefallen aussieht könnte das durchaus schon dem Prascend geschuldet sein.

Eine atrophierte Muskulatur muß aufgebaut werden, die kommt durch Beanspruchung und nicht durch Futter wobei allerdings Proteine eine nicht unwesentliche Rolle spielen die Muskulatur zumindest zu unterstützen.....

Autor:  Minifriese [ 18.11.2019, 17:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

Hallo Birgit,
ich habe mir die Bilder angeschaut. Auf den Röntgenbildern ist deutlich zu sehen, dass die Zehe zu lang sind und dass das Eckstrebenhorn die Hufbeine "hochhalten". Hatte das Pferd nur vorne Hufrehe ? Könntest du mal Bilder von der Hufsohle machen ?
Ich bin etwas entsetzt, dass die Tierärzte so schnell Medikamente geben. Ein Pferd was Schmerzen hat, hat automatisch erhöhte Werte. Also kann Cushing eigentlich nicht mit reinem Gewissen diagnostiziert werden. Aber als TA verdient man eben ordentlich dabei.

Autor:  Gordo [ 18.11.2019, 18:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Shasar hat Rehe

Börgi hat geschrieben:
Ende Mai hatte er dann einen schweren Reheschub. Es war ganz furchtbar :cry:

Es gab die typischen Erstmaßnahmen mit Spritzen, Schmerzmittel, auf Leinstroh umstellen, nur noch sehr rationiertes Futter.

Schon nach 2 Wochen war die Tierärztin extremst zufrieden mit ihm und seiner Entwicklung. Er kam dann wieder mit einem Kumpel aufs Paddock.

So, zu meinem eigentlichen sehr akuten Problem: Er darf laut Tierärztin 7kg Heu am Tag haben. Er baut aber damit sowas von ab, dass er nur noch ein Rippchen ist.

Er ist wie gesagt sehr schwerfuttrig. Und ich bin da etwas ratlos was richtig ist. Er darf nicht weiter abnehmen, allerdings müsste ich dazu echt jede Menge in ihn reinkippen. Denn auch sonst waren die Winter immer eher "stressig" ihn nicht zu dünn werden zu lassen.


Aus dem Eingangspost lese ich heraus, dass Shasar keine akute Rehe und Schmerzen mehr hat. Die aktuelle Blutuntersuchung diente dazu, Shasars Zustand besser einschätzen zu können. Erst dabei wurde der erhöhte ACTH-Wert festgestellt.

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