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Wieder antrainieren?
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Autor:  Doro123 [ 03.10.2015, 08:30 ]
Betreff des Beitrags:  Wieder antrainieren?

Hallo,
habe ein Problem mit meinen Hafi er hatte vor ca 1 Monat Hufrehe... Soweit hat er alles gut überstanden hat jetzt Rehebeschlag drauf und geht ohne Schmerzmittel.

Das Probelem ist er nimmt einfach nicht ab.
Vor der Hufrehe bekam er 2x tgl. Heu und durfte ca. 2 Std tgl. mit Maulkorb auf die Weide. Er bekam 1 Handvoll getreidefreies Müsli + MiFu und wurde regelmäßig bewegt.

Jetzt kriegt 3x tgl. 2kg Heu/Stroh-Gemisch aus einen engmachigen Heunetz und 1x 150g Rüschnis mit Mineralfutter. Er steht in einer Box mit kleinen Paddock. Auf die Weide darf er gar nicht mehr, er hat jetzt Einzelarrest auf einen Sandpaddock wenn die anderen auf der Weide sind. Wir gehen tgl. 20-30 min im Schritt spazieren.

Leider will er nicht abnehmen.
Er ist auch ziemlich übermütig momentan weil er einfach nicht ausgelastet ist.
Wie kann ich ihn trainieren so dass er abnimmt und ihn trotzdem nicht zu stark belasten? Darf ich mit ihm bergauf/ bergab gehen oder ist das eher schlecht für die Hufe?

Autor:  Eddi [ 03.10.2015, 09:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wieder antrainieren?

Hallo und ersteinmal ein Herzliches Willkommen bei uns.
du versuchst vieles richtig zu machen allerdings ist das quasi "zu wenig"
Generell darf die Gesamtrauhfuttermenge nicht unter 1,5% des Zielkörpergewichtes fallen, wobei auch die Rüschnis dazu gerechnet werden.
D.h. scheint es dass die Menge zu wenig ist.
Das entscheidende ist aber nicht nur die Menge sondern auch oder gerade der Zuckergehalt.
Beim Heu kann der durchaus zwischen 80Gramm/kg und und 180g/kg schwanken.
Pferdegeeignetes Heu sollte immer unter der100Gramm Marke liegen.

Dies kannst du durch 1 Stündiges wässern in jeweils frischem Wasser erreichen und dann wird Dein Hafi auch ohne Arbeit abnehmen!

Bewegung pauschal zu empfehlen kann man nicht.
als erstes kommt es auf die Lageveränderungen des Hufbeins an. Aufgrund dieser wird der Huf instabil und nicht mehr voll tragfähig.
Verbessert wird die Lage durch einen KORREKTEN Rehebeschlag der in jedem Fall allermindestens einen Steg an korrekter Stelle mit Unterpolsterung haben muss.
Nur so kann der Huf stabilisiert werden.
Das ist dann ähnlich vorzustellen wie ein Gips nach einem Bruch.
Eine eigene Stabilität erhält der Huf erst wenn er gut über die Hälfte in fester Anbinung heruntergewachsen ist. 4 Wochen sind da leider Nichts.

Schmerzfreiheit heißt leider nicht dass Nichts im Huf passiert ist.
Eine allgemeine empfehlung heißt: mit 5 Minuten Schritt beginnen und wenn das unproblematisch ohne Rückschritt klappt kann Woche für Woche jeweils um 5 Minuten erhöht werden.

Bergauf führt zu einer vermehrten belastung der Zehe, bergab auf den gesamten Huf.

Ist denn der tatsächliche Auslöser der Hufrehe erkannt worden?
Den sollte man schon kennen um sicher handeln zu können um einen weiteren Schub zu vermeiden.

Leider ist diesbzgl. das Fachwissen der TAs nicht besonders umfassend und häufig kommt es aufgrund eines zu frühen okays bzgl. Arbeit/Reiten und einem aufgrund des nicht-erkannt-haben des Reheauslösers zu einem erneuten Reheschub.

Liebe Grüße
Eddi

PS Bei der Fütterung kommt es nicht nur auf die Getreidestärke sondern vielmehr auf den Zuckergehalt an --> Heu. Stärke (wird eh zu Zucker umgewandelt) wird hier leider immer wieder durch stark zuckerhaltige Komponenten ersetzt um den besorgten Besitze zugreifen zu lassen.
somit ist für das Pferd leider nix gewponnen, nur für den Hersteller/Verkäufer.

Autor:  Doro123 [ 03.10.2015, 10:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wieder antrainieren?

Das mit dem wässern werde ich auf jeden Fall probieren, einfach 1 Std in Wasser einweichen und abtropfen lassen? Aber wie geht das im Winter? :roll:
Ich habe auch schon überlegt obich des Heu analysieren lasse, ist das denn sinnvoll?

Also laut TA und Hufschmied handelt es sich um eine Futterehe. Es wurde aber nichts getestet und Röntgenbilder wurden auch nicht gemacht... Es wurde pauschal ein Rehebeschlag mit Steg angebracht und die Zehen wurden gekürzt. Der TA meinte ich soll ihn jetzt reiten damit er abnimmt, davon riet mir aber der Hufschmied ab.
Wäre es sinnvoll nachträglich noch Rötgenbilder zu machen?

Autor:  Eddi [ 03.10.2015, 11:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wieder antrainieren?

:shock: ( und bitte den TA wecheln!)

Natürlich macht ein RöBi jetzt noch Sinn, bevorzugt vor der nächsten Hufbearbeitung.
Nur so kannst du wirklich sehen ob und was im Huf passiert ist und auch der Hufschmied sollte nach aktuellen RöBis den Huf bearbeiten.Bitte unbedingt darauf achten dass der Kronenrand genau markiert ist. Das muss sein um eine Hufbeinsenkung überhaupt einschätzen zu können.

Bei Frost kann man zunächst mit einer handvoll Viehsalz im Wasser arbeiten, gefrorenes Heu schadet genausowenig wie bei uns eis.
Es kommt da wirklich Nichts gefroren im Magen an ;)
Und jede einzelne gewaschene Portion ist eben eine mehr.

Zum auslöser:
Als einer der Hauptverursacher hat sich die Insulinresistenz = gleich Diabetes Typ 2, herausgestelt
Als Stoffwechselentgleisung kommt dies natürlich von-bis vor.
Gerade bei einem Hafi, der ja aus einer extrem futterarmen Gegend kommt, liegt bereits naturgegeben in dieser richtung die Veranlagung vor.
IR heißt: es braucht mehr Insulin zum Verstoffwechseln und gleichzeitig wird Insulin langsamer abgebaut.
D.h. wiederum, dass der Insuinspiegel peu a peu steigt bis das Fass übergelaufen ist und das Pferd Hufrehe hat.
Das solltest du generell durch das EMS-Profil abklären (EMS/ACTH-Gesamtprofil siehe im ABC)
ACTH sollte gleichzeitig bestimmt werden, da eine IR auch als Symptom vom Cushing auftreten kann.
Aber Achtung: man muss bei der Blutprobe aufpassen!!!!

Zur Ergänzung: gerade im Zusammenhang mit EMS/ECS und der IR kommt es im Vorfeld typischerweise häufiger zu kleineren oder schleichenden Hufreheschüben, die man u.U. nicht einmal so richtig bemerkt hat.

Allerdings kann man nach einiger Zeit nach einem Reheschub auch Veränderungen an der Hornkapsel sehen. Diese fangen also immer am Kronenrand an.
Das können bei einer Senkung z.B. ein oben engerer Huf sein oder bei der rotation Hufringe die zum Ballen hin abfallen.
Auch die weiße Linie ist dann nicht mehr so eng wie sie sein sollte.
Musst Dir hier im Forum mal Bilder dazu anschauen.

LG Eddi

PS :oops: sorry für so viel input bei einer eigentlich banalen Frage. Aber wir sitzen hier damit es nicht zu einem nächsten Reheschub durch Unwissenheit kommt.

Autor:  schnulli [ 04.10.2015, 07:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wieder antrainieren?

Guten Morgen,

auch von mir noch ein herzliches Willkommen, auch, wenn der Grund nicht so schön ist.

Magst Du mal Bilder von Deinem Hafi einstellen?! Meist kann man daran schon einiges ablesen. Weiterhin würde ich gerne wissen wie alt er ist. Und Bilder von den Hufen wären auch schön. Dabei bitte die Kamera/das Handy auf den Boden stellen und möglichst im rechten Winkel knipsen. Auch Bilder vom Beschlag (also Fotos von unten) wären schön.

Röntgenbilder und ein Blutbild (inklusive ECS/EMS-Profil) sind bei einem Reheschub für mich persönlich immer notwendig. Nur dann kann man wirklich in die richtige Richtung handeln. Auch mein gesundes Pferd habe ich röntgen lassen und ihm 1 x Jahr Blut abnehmen lassen, um Insulin und ACTH zu checken. Dann kann ich im Zweifel im Vorfeld eingreifen, bevor ein Schub entsteht.

Frage, die sich bei 3 x 2 kg Heu/Strohgemisch stellt: wie handhabt ihr das mit zu langen Fresspausen? Also über Nacht z.B..

Frage bei bergauf und bergab ist: wie steil bergauf und bergab geht es denn?

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