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Tagebuch 27 jährige Lewitzer Stute Luna- Diagnose Cushing?
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Autor:  Luna255 [ 18.09.2017, 13:02 ]
Betreff des Beitrags:  Tagebuch 27 jährige Lewitzer Stute Luna- Diagnose Cushing?

Hallo, ich bin neu hier im Forum. Bisher habe ich immer nur still mitgelesen, da meine Stute ein potentieller Cushing-Kandidat ist. Ich hoffe ich habe mein Anliegen hier richtig platziert.

Leider habe ich nun nach einem aktuellen ACTH-Test letzte Woche erfahren, dass der Wert bei meiner Stute bei 165 liegt. Ich bin nun etwas hilflos und weiß nicht recht, wie ich nun weiter vorgehen soll mit der weiteren Diagnosestellung. Ich habe leider in dieser Hinsicht noch nicht den Tierarzt meines Vertrauens gefunden. Vielleicht habt ihr ein paar Tipps für mich.
Ich stelle meine Stute erst mal vor:

Rasse: vermutlich Lewitzer Schecke
Alter: ca. 27 Jahre alt (das Alter ist geschätzt, da ich nur einen nachträglich erstellten Pass von 2000 besitze)
Stockmaß: ca. 130 cm
Gewicht: März 2016 296 kg – ein aktuelleres Gewicht liegt mir leider nicht vor

Vorerkrankungen:

HUFREHE:
In der Vergangenheit hatte meine Stute einen Reheschub (Vorderhufe), vermutlich eine Futterrehe. Leider kann ich keine Details mehr dazu nennen, da ich 13 oder 14 Jahre alt war zu dem Zeitpunkt. Der Schub konnte jedoch mit einem Rehebeschlag und reduziertem Futter wieder in den Griff bekommen werden. 2012 habe ich sie dann in meinen Besitz übernommen (vorher war sie mein Pflegepferd).

EOTRH:
Nach "Grundüberholung" sämtlicher Tierarztbesuche wurde EOTRH bei ihr festgestellt. Leider mussten alle Schneidezähne bis auf zwei im UK entfernt werden. Damit kommt sie jedoch gut zurecht. Die Backenzähne (sind alle noch intakt (aktuelle RöBi von August 2017) und sie wird halbjährlich kontrolliert.

COB:
Weiterhin hat sie COB. Eine Bronchoskopie in der Uniklinik Gießen zeigte die chronische Lungenerkrankung. Durch Inhalation, strenges Stallmanagement und Offenstall ist sie nun hustenfrei.

CUSHING?:
Bezüglich Cushing habe ich sie Anfang 2016 das erste Mal testen lassen. Im Winter 2015/2016 fiel ihr lockiges Fell in der Sattellage auf. Daraufhin habe ich im Januar 2016 ein Cushing Profil bei meiner HausTA machen lassen. Die Werte waren alle im Normalbereich, lediglich der ACTH Wert war etwas erhöht.
ACTH (CLIA) 58.0 pg/ml (Normalwert: November-Juli </=29 pg/ml (negativ) und August bis Oktober </=47 pg/ml (negativ))
Insulin (CLIA) 18 mU/l (Insulin-Werte <20 mU/l schließen das Vorliegen einer Insulin-Dysregulation mit hoher Wahrscheinlichkeit aus, Insulin-Werte zwischen 20-28 mU/l können auf das Vorliegen einer Insulin-Dysregulation hinweisen, Insulin-Werte >28 mU/l sprechen für das Vorliegen einer Insulin-Dysregulation.)
Glucose 92 mg/dl (Normalwert 63-101)
Triglyceride gesamt 22 mg/dl (Normalwert <50)
y-GT 128 + U/l (Normalwert <30)

Da mir meine HausTA mit den Ergebnissen nicht weiter helfen konnte und mein Pony Heu gefressen hatte vor der Blutentnahme (in der Uniklinik Gießen wurde mir gesagt, dass die Pferde komplett nüchtern für die Blutentnahme sein sollen), bin ich Mitte März 2016 nochmal in die Uniklinik Gießen gefahren und hatte meine Stute über Nacht dort. Der ACTH Wert wurde im Normbereich getestet und die Diagnose war Cushing negativ.
Labordiagnostische Befunde: basales ACTH 29 pg/ml (Referenzbereich: 8-35 pg/ml)

Das gewellte Fell in der Sattellage stammte laut meiner Sattlerin vom Sattel, da dieser beim Reiten wohl immer etwas nach vorne gerutscht ist. Der Sattel wurde angepasst und im letzten Winter (2016/2017) hatte sie dann kein welliges Fell mehr. Sie sah auch rein äußerlich überhaupt nicht nach Cushing aus.

Haltung:

Im September 2016 sind wir in einen Offenstall mit zwei anderen Stuten umgezogen, da ich hier das Stallmanagement für die COB besser umsetzen kann. Bisher war sie immer ein Jungbrunnen und jeder hat bewundert, wie fit sie für ihr Alter ist. Mit Gewichtsverlust oder ähnlichem hatten wir bislang keine Probleme. Den letzten Winter 2016/2017 hat sie dann leider das erste Mal nicht gut überstanden.
Sie hat immer recht dickes Winterfell. Ich habe gemerkt das sie über den Winter abgenommen hat. Aber als ich sie im Mai komplett geschoren habe, sah sie aus wie ein Klappergestell. Ich war echt schockiert... Ich habe daraufhin direkt ein normales Blutbild machen lassen. Die Werte waren soweit alle gut bis auf einen Zinkmangel (genaue Werte kann ich bei Bedarf gerne nachliefern). Ich habe nun die Fütterung komplett geändert. Jahrelang achtet man darauf, dass sein Pony nicht zu dick wird und nun bekommt sie ich nichts mehr auf die Rippen...
Sie hat schon deutlich zugenommen aber dennoch gefällt sie mir immer noch nicht. Sie ist so plötzlich gealtert. Ich habe Angst sie beim Training zu überfordern. Wir fahren Kutsche und Sulky, machen Bodenarbeit nach der akademischen Reitweise und Longenarbeit nach Teschen. Sie wird einmal in der Woche von ihrer kleinen RB geritten. Gelegentlich reite ich auch mit ihr aus.
Ihr Rücken gefällt mir jedoch nicht so, wie ich es mir durch das Training vom Boden aus erhofft hätte. Hier hat sie über den Winter deutlich Muskulatur verloren. An manchen Tagen sieht sie wieder gut aus und an anderen Tagen wieder so eingefallen in den Flanken. Derzeit wirkt sie auch häufig verschlafen und etwas träge. Dies kann natürlich auch mit dem Alter und dem derzeitigen Fellwechsel zusammen hängen.

Fütterung:

Derzeit bekommt sie 300 gr. Agrobs Wiesenflakes, 300 gr. melassefreie Rüschis, 150 gr. Kraftpaket von Agrobs (Luzerne & Mais ganze Pflanze Pellets), eine Hand voll Esparsette, geschrotete Hagebutten, Weißdornblüten und -blätter, reine Bierhefe, Leinöl und Reiskeimöl ca. 50 ml im Wechsel, MiFu für Senior von Lexa und gelegentlich weitere Kräuter. Zeitweise habe ich auch das Alpengrünmash gefüttert, aber derzeit pausiere ich damit. Seit dem Sommer ist sie nun nachts separiert mit eigener Offenstallbox, damit sie genügend Zeit hat ihr Heu zu fressen und keine Futterkonkurrenz hat. Tagsüber steht sie mit den beiden anderen Stuten zusammen. Sie bekommt morgens und abends Gras weiter gesteckt. Heu hat sie nachts satt (ein Heunetz nasses Heu und ein Netz trockenes im Stall). davon lässt sie jedoch immer etwas über. Der Hunger variiert bei ihr oft täglich. Tagsüber bekommen die drei jeder ein Heunetz. Davon ist natürlich nichts mehr über, da die anderen beiden Stuten nichts über lassen.


Ich bin nun am Grübeln wie ich weiter vorgehen soll. Was habt ihr für Erfahrungen bei euren Pferden gemacht? Welche weiteren Tests könnt ihr mir empfehlen um sicher zu gehen, dass es sich wirklich um Cushing handelt und der erhöhte ACTH-Wert nicht von einer anderen Ursache her rührt. Ich habe kürzlich einen Artikel über „Pseudo-Cushing“ gelesen und bin nun echt verunsichert, da ich meinem Pony nicht direkt ohne weiteres die Medikamenten-Keule verpassen möchte. Sollte ich nochmal ein komplettes Cushing-Profil machen lassen über meine Haus TA (wäre für mich einfach bei ihr zu bleiben da sie immer für mich erreichbar ist und keine weite Anfahrt hat – kennt sich leider mit dem Krankheitsbild nicht detailliert aus) und die Dosierung selber bestimmen? Oder lieber einen anderen Tierarzt hinzuziehen? Immer in die Klinik fahren ist für mich keine Lösung da es recht aufwändig ist für mich neben Arbeit und Studium…

Ganz lieben Dank vorab für eure Hilfe!
Liebe Grüße Luna

Autor:  Luna255 [ 18.09.2017, 16:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Hallo, vielen Dank für die umfangreiche Antwort.

genau, das mit dem jahreszeitlichen Verlauf habe ich diesmal auch genutzt und sie im September getestet.

Die Blutwerte vom Cushingprofil stammen vom März 2016, sind demnach schon etwas älter. Wie setzt sich denn der Quotient zusammen (steht bestimmt irgendwo im Forum - habe ich jetzt auf die schnelle nicht gefunden :kinn:). In der Uniklinik hatte man mir davon nichts gesagt, dass da etwas auffällig ist. Der ACTH Wert wurde ja nochmal neu getestet und war in der Norm...

Wegen der Fütterung: Gewählt hatte ich die Futtermittel aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes den ja alte Pferde ggf. benötigen. Also muss ich diese nun weg lassen? Ich dachte bislang, dass Kohlenhydrate schädlich für (potentielle) Hufrehe-Kandidaten sind und nicht Eiweiße oder liege ich da falsch? Klar, zu viel Eiweiß ist auch nicht gut aber es ist kein Auslöser für Hufrehe?

Also muss ich nicht zwingend einen "Endokrinologie-Spezialisten" hinzuziehen und kann die Bluttest über meine Haus-TA machen. Nun habe ich öfters gelesen, dass für die Blutentnahme und korrekte Werte bestimmte Röhrchen etc. benutzt werden müssen. Wie weiß ich, dass das Blut korrekt entnommen wurde?

Mir fallen bestimmt noch ein paar Fragen ein - das ist echt ein sehr komplexes Thema... zumindest am Anfang.

Vielen Dank schon mal für die Hilfe und liebe Grüße :2daumenhoch:

Autor:  Luna255 [ 20.09.2017, 09:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Schade das ich von dem IR-Kalkulator nicht früher erfahren habe und auch in der Uniklinik mich niemand darüber aufgeklärt hat... dann hätte ich bereits letztes Jahr handeln können.

Mir sind noch ein paar Fragen eingefallen zunächst primär zum Thema Fütterung:

Das ist wirklich frustrierend für mich, da ich dachte ich helfe meinem Pony und habe mich da auch auf Futterberatung und Aussage von Fachleuten verlassen. Nun habe ich für über 100 € Futtermittel zu Hause stehen und die Säcke sind noch fast voll…

Nun gut – es hilft ja nichts und ich möchte meinem Pony auch nichts schlechtes. Dann ist weniger ja wieder mal mehr.

Das Medikament erhalte ich nächste Woche. Werde es dann einschleichend geben. Meine TA meinte auf mein Vorschlag zur Vorgehensweise - man könne man auch direkt eine Tablette geben… - nein das mach ich nicht!

Damit ich nicht schon wieder daneben greife in Sachen Fütterung: Gibt es Erfahrungen mit folgenden Kräutern und Zusätzen und ob sie in Zusammenhang mit dem Krankheitsbild und seinen Symptomen eher nicht verfüttert werden sollten. Falls es dazu bereits einen Beitrag gibt freue ich mich auch über einen Link.

Zink pur (von Agroobs): Zusammensetzung: Prenatura-Trockengrünfasern, Leinsamen ( Rohprotein 8,8 %, Rohfaser 23,2 %, Rohöle und -fette 1,7 %, Rohasche 9,3 %, Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe: 12.000 mg Zink in Proteinhydrolysate-Zinkchelat (3b612))

Biotin (Makana): Zusammensetzung: Weizengrießkleie, Zuckerrohrmelasse, Monocaliumphosphat (Analytische Bestandteile: Rohprotein 10,8 %, Rohasche 8,8 %, Rohfaser 2,3 %, Rohfett 2,2 %, Phospor 0,81 %, Calcium 0,66 %, Natrium 0,03 % // Zusatzstoffe je kg: Vitamine, Provitamine und ähnliche Stoffe: Vitamin B6 (Pyridoxinhydrochlorid) 1.000 mg, Cholinchlorid 1.000 mg Biotin 3.000.000 mcg Aminosäuren: Methionin (DL-Methionin) 50.000 mg Spurenelemente: Zink (Glycin-Zinkchelat, Hydrid) 5.000 mg, Kupfer (Glycin-Kupferchelat, Hydrid) 1.250 mg)  Wahrscheinlich eher nicht gut wegen der Zuckerrohrmelasse??

Apfelpellets (Per Naturam): Zusammensetzung: Zu 100% aus schonend entsafteten Äpfeln (Analytische Bestandteile und Gehalte: Rohprotein 8 %, Rohöle/-fette 2,5 %, Rohfaser 30 %, Rohasche 4,5 %, Restfeuchte 12 % // Mineralstoffe: Calcium 0,06 %, Phosphor 0,21 %, Natrium 1,26 %, Eisen 0,02)
Reine Bierhefe (Per Naturam): 100 % reine Bierhefe ohne Treber ( Analytische Bestandteile und Gehalte: Rohprotein 52,1 %, Rohöle/-fette 1,6 %, Rohfaser 5,0 %, Rohasche 8,1 % // Mineralstoffe: Calcium 0,26 %, Phosphor 1,7 %, Natrium 0,24 %, Eisen 0,06 %, Mangan 0,01 %, Zink 0,01 %)

Hagebutten[/b[b]] frisch (vom Strauch)

Hagebutten geschrotet[/b] (Per Naturam): Rohfaser 24 %

Moringablätter geschnitten (Makana)

Ginkgoblätter geschnitten (Makana)

Weißdornblüten mit Blättern geschnitten (Makana)

Knoblauch Granulat (Makana): Zusammensetzung: Knoblauch (Allium sativum), getrocknet und fein granuliert (Analytische Bestandteile: Rohprotein 19,2 %, Rohasche 3,4 %, Rohfaser 1,6 %, Rohfett 0,3 %)

Süßholzwurzeln natur gemahlen (Makana): Inhaltsstoffe: Saponine (Glycyrrhizin), Flavonoide (Liquiritin), Cumarine, Schleimstoffe  wahrscheinlich eher nicht förderlich da süß ?

Flohsamenschalen (Makana): Inhaltsstoffe: Rohfaser 84,1 %, Rohasche 4,0 %, Rohprotein 3,8 %, Rohfett 2,8 %

Ingwer gemahlen (Makana): Gingerolanteil (Scharfstoff) liegt bei 3,2 - 3,5 %

Grünlipp pur (Makana): Zusammensetzung: Neuseeländisches Grünlippmuschelkonzentrat, 100 % rein (Analytische Bestandteile: Rohprotein 55,7 %, Rohfett 9,6 %)

Karotten frisch  wahrscheinlich eher nicht förderlich
Rote Beete frisch wahrscheinlich eher nicht förderlich
Karotten getrocknet (Olewo): 100% Karotten hergestelltes Naturprodukt ohne den Zusatz von Futteröl  wahrscheinlich eher nicht förderlich
Rote Beete getrocknet (Olewo): 100% Rote Beete hergestelltes Naturprodukt ohne den Zusatz von Futteröl u]wahrscheinlich eher nicht förderlich[/u]

Oder habt ihr Tipps für mich, womit ich meinem Pony etwas Gutes tun kann? Leinkuchen (welcher ist da empfehlenswert? Makana?)?

Welche Hersteller sind empfehlenswert für Reiskleie? In dem Beitrag aus dem ABC waren ein paar Produkte genannt die jedoch in Deutschland u.U. nicht verfügbar sind.

Wo kauft man am besten die Ölsaaten? – und welche? Also Leinsamen und Sonnenblumenkerne?

Welche weiteren Futtermittel (z.B. Soja) könnt ihr empfehlen. Möchte ungern nochmal Geld in den Sand setzen für Futter.

Welches Mineralfutter sollte am besten genommen werden? Hier wurde bereits öfters das Mineralfutter Atcom Allergo Vital epfohlen?

Wie sieht das mit den Heucobs von Agrobs aus. Sollte ich die nun gar nicht mehr füttern?
(Bestandteile: Rohprotein 8,8 % Kalium 1,61 % verd. Rohprotein 7,0 % Schwefel 0,16 % praec. verd. Rohprotein 4,1 % Zink 28,30 mg/kg Rohöle und -fette 2,5 % Mangan 132,00 mg/kg Rohfaser 24,2 % Kupfer 5,98 mg/kg Rohasche 9,0 % Selen <0,1 mg/kg Calcium 0,66 % Stärke <1,0 % Phosphor 0,25 % Zucker 9,3 % Magnesium 0,24 % Fruktan 6,3 % Chlorid 0,26 % verd. Energie nach GfE 2003 8,5 DE MJ/kg Natrium 0,03 % verd. Energie nach GfE 2014 7,4 ME MJ/ kg)

Bezüglich der Heu- und Grasfütterung: Heu wurde bisher nicht analysiert. Es handelt sich um eine stalleigene Herstellung (kleine Quaderballen). Die Wiesen auf denen die Pferde stehen bzw. das Heu hergestellt wird sind keine „grünen Kuhweiden“. Es wird auf eine „ponygerechte“ Saatmischung zurückgegriffen und die Bodenwerte werden regelmäßig überprüft. Detaillierte Infos habe ich (noch) nicht. Gras wird morgens und abends etwas weiter gesteckt. Kann/sollte ich das so beibehalten?
Das Heu wird mindestens 60 Minuten gewaschen aufgrund der COB. Stroh oder ähnliches bekommt meine Stute überhaupt nicht. Im Sommer haben die Pferde Naturboden und im Winter Späne im Offenstall.

Mein Hufschmied war gestern da. Habe ihn nochmal zu der Rehe von damals befragt, da er alles begleitet hat. Rotation hatte wohl stattgefunden. Geröngt wurde damals auch aber da habe ich keine RöBi vorliegen(Könnte ich u.U. bei dem damals behandelnden TA anfordern)
Die Hufstruktur an der Hufspitze der Vorderhufe wo sie beschlagen ist war wieder etwas "bröselig" aber mein Schmied sagte, das sei normal bei meiner Stute, da durch die frühere Rehe der Zusammenhalt der Hufstruktur in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hatte den Eindruck dass es die letzten Monate eigentlich weg war. Im Herbst scheint es wider aufzutreten. Dabei ist es jedoch nicht solch schwammiges "Gewebe" wie ich da von akuten Hufrehe-Hufen kenne sondern eher so weg gebrochen wie bei trockenen Hufen. Die Hinterhufe haben keinen Beschlag. Würde sie am liebsten wieder auf Barhuf umstellen aber ein Versuch im Oktober 2016 ist in die Hose gegangen. Sie hatte sich das erste mal in 10 Jahren ein Eisen abgetreten. Da dachte ich es soll so sein und habe eine Hufpflegerin vom Nachbarstall hinzugezogen die die Hufe einen Monat bearbeitet hat. Meine Stute wollte sich irgendwann überhaupt nicht mehr bewegen. Musste dann einen Windelverband bekommen und habe direkt wieder die Eisen drauf gemacht da sie auf der Sohle gelaufen ist laut TA. Danach war sie wieder die alte.

Was muss ich bei der nächsten Blutentnahme nach 8 Wochen nach Beginn der Medikamentengabe beachten? Muss das Abzentrifugieren und Abhebern direkt am Stall geschehen? Wenn das Blut in der Zeit von der Entnahme bis zum Versand nicht richtig „behandelt“ wurde, kann es dann zu signifikant falschen Werten kommen und wie äußern sich diese?

Könnt ihr mir gute Fachliteratur oder Dissertationen zu dem Thema Cushing (PPID) und Fütterung empfehlen?
Hier existiert ein tolles Fachwissen im Forum - meinen Respekt dafür! Bis ich das Forum durchgearbeitet habe wird es jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, weswegen ich noch nach Literatur zum „schnellen“ Nachschlagen suche.

Wenn ich dann nächste Woche die Tabletten erhalte, kommen bestimmt die nächsten Fragen auf… ich hoffe ich fange euch nicht an zu nerven.

Liebe Grüße
Luna

Autor:  Luna255 [ 22.09.2017, 11:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Vielen Dank nochmal für eure herzliche Aufnahme! Ich bin echt erstaunt wie aktiv das Forum ist und ihr euch die Zeit nehmt das ihr so schnell und kompetent antwortet! Das macht mir nun echt Mut! :2daumenhoch:

Ich fühle mich nun wieder etwas aufgebaut und mit dem Wissen bin ich an die Tierärzte in der Umgebung herangetreten. Habe einen TA gefunden der mir das Blut am Stall zentrifugiert. Nächste Woche lasse ich erst mal ein neues Cushing-Profil machen.

Dazu nochmal eine Frage: Ich lasse meine Stute dafür am besten in einer Spänebox über Nacht mit etwas gewaschenem Heu? Oder soll sie gar kein Heu bekommen um möglichst genaue Werte zu erhalten?

Die Röntgenbilder von der Rehe von 2007 habe ich beim damaligen Tierarzt angefordert. Diese wollte man mir zusenden. Auch habe ich Huffotos und Körperfotos nach der Anleitung im ABC gemacht und werde beides zusammen hochladen. Ggf. werde ich auch nochmal neue RöBi von den Hufen machen lassen in naher Zukunft, doch nun steht für mich erst mal die Untersuchung des Stoffwechsels im Vordergrund – leider ist mein Pony kein Goldesel :gig: .

Hinsichtlich des Futters gebe ich nun wenn nur die melassefreien Rüschis, bis ich weiß was das neue Cushing-Profil sagt. Auch mit dem Medikament werde ich erst danach anfangen.

Was sagt ihr zu folgendem Futter? Bin gerade darauf gestoßen und habe noch einen Gutschein für das große Versandhaus:

Ergänzungsfuttermittel für Pferde | Landmühle Sun-Rice-Power ist ein hochenergetisches und leicht resorbierbares Leistungsfutter ohne herkömmliche Getreidestärke. Sun-Rice-Power liefert wertvolle Energie aus schonend verarbeiteten Sonnenblumen und hochwertiger Reiskleie. Dadurch ist es möglich, 10–20 % weniger als bei einer üblichen Vollkorngetreideration zu geben. Zusammensetzung: Sonnenblumenkerne (kaltgepresst und druckhydrothermisch behandelt), Reiskleie (druckhydrothermischbehandelt), Sonnenblumenschalen (kaltgepresst und druckhydrothermisch behandelt), Sonnenblumenschrot (druckhydrothermisch behandelt). Leinsaat (druckhydrothermisch behandelt aufgeschlossen), Sojabohnenschalen (druckhydrothermisch behandelt und aufgeschlossen), Sonnenblumenöl (kaltgepresst).

Zu den Kräutern und Zusätzen:

Zink pur: Hinsichtlich Selen wusste ich, dass es als Einzelsupplementation gefährlich werden kann (habe ich schonmal bei einem Pferd am alten Stall live gesehen mit Hufrehe... das war nicht schön)...hinsichtlich Zink wusste ich es noch nicht. Wurde mir bei der Futterberatung empfohlen da meine Stute im Blutbild einen Zinkmangel hatte. - also wieder etwas schlauer!

das getrocknete Obst (Apfelpellets, Karotten und Rote Beete da hatte ich nach einem Leckerli-Ersatz gesucht... von "Fertigleckerli" halt ich nämlich überhaupt nichts, alleine schon wegen der Zähne. Und da frische Äpfel zu viel Säure enthalten dachte ich, dass die getrockneten Pellets eine Alternative wären z.B. fürs Clickertraining. Ebenfalls wie die Hagebutten.

Moringablätter, Weißdorn und Ginko
Über Moringa hatte ich kürzlich sehr interessante Artikel gelesen (https://www.tierheilpraktiker.de/mein-t ... ringa.html)
Weißdorn und Ginko gebe ich gerne kurweise zur Stärkung von Herz-und Kreislauf, bei den wechselhaften Temperaturen und Wetterumschwüngen hatte ich den Eindruck, dass insbesondere Weißdorn meiner Stute zugute kommt. Sie wirkt fitter & frischer.

Knoblauchgranulat: Das Knoblauch zu hoch dosiert auch giftig sein kann ist mir bewusst. Beim Hund soll man es ja z.B. gar nicht füttern. Hatte es mal vor einiger Zeit angeschafft, aber fressen mag meine Stute es nicht, weshalb ich es ihr nicht gebe. Hintergedanke war, dass es das Immunsystem wohl stärkt und antibakteriell wirkt was ich für eine kurweise Gabe positiv empfand.

Süßholzwurzel: Da meine Stute in der Vergangenheit stark auf alles was fliegt reagiert hatte, habe ich es ihr kurweise im Frühjahr zur Pollenzeit gegeben. Unter den derzeitigen Voraussetzungen wird es sodann natürlich nicht mehr gegeben. Durch das seit einigen Jahren konsequente Stallmanagement hat sich ihre Lunge jedoch so schön "regeneriert", dass der Husten dieses Jahr ausblieb.

Flohsamenschalen: die habe ich auch noch zu hause - gut zu wissen, dann kann ich die ja mal demnächst hin und wieder mit auf den Futterplan setzten.

Ingwer: Auch hier bestand meine Intention das Immunsystem zu stärken und sie bei der Allergie zu unterstützen. Da sie keine Probleme mit ihrem Magendarmtrakt hat (wegen der Schärfe muss man hier ja Acht geben) habe ich in der Vergangenheit den Ingwer kurweise in "Stoßzeiten" gegeben. Über einen längeren Zeitraum würde ich es jedoch nicht füttern.

Grünlipp: Intention hier war als kurweise Prophylaxe zur unterstützenden Vorbeugung von Gelenk-, Sehnen-, Knorpel- und Bänder-Geschichten, da mein Mädchen ja nicht mehr die jüngste ist aber meint manchmal doch Dinger zu bringen wie durch den Zaun zu rennen und Pfosten mitzunehmen etc.

Ich hatte den Gedanken, dass vielleicht eine Gabe von Kräutern oder Zusätzen, die ich sowieso bereits zu hause habe derzeit unterstützend/positiv für sei sein kann wie z.B. die reine Bierhefe. :wink:

Liebe Grüße

Luna

Autor:  Luna255 [ 26.09.2017, 09:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Hallo ihr Lieben,

ich habe nun über das Wochenende ein paar Fotos zusammengestellt und gestern die Röntgenbilder erhalten.
Der "erste" und meines Wissens einzige Hufreheschub meiner Stute war Anfang 2007 - also nun genau 10 Jahre her. Ob sie in der Vergangenheit vor 2004/2005 schon ein Schub hatte, kann ich leider nicht beurteilen.
Hier nun die Röntgenbilder. Ich hatte gehofft, dass die Aufnahmen besser sind - man kann jedoch eine Rotation erkennen. Es wurde nur der rechte Vorderhuf geröngt.

Dateianhang:
Röntgenbild Huf 22.03.2007.jpg


Dateianhang:
Röntgenbild Vorderhuf rechts 22.03.2007.jpg


Hier nun ein Foto mit Winterfell vom April 2017 - ich habe gemerkt, dass sie etwas abgenommen hat über den Winter....

Dateianhang:
Screenshot_20170507-191705.png


Aber als ich sie dann im Mai komplett geschoren habe kam dieses Klappergestell zum Vorschein: :shock:

(oberes Foto Mitte Mai // das untere entstand Ende Juni )
Dateianhang:
20170627_080356.jpg


Hier nun aktuelle Fotos von letzter Woche:
(ich hoffe, dass ich das ABC richtig befolgt habe)

Dateianhang:
20170920_193410.jpg

Autor:  Luna255 [ 26.09.2017, 09:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

nun geht's weiter mit den Fotos:

Dateianhang:
20170920_193425.jpg


und nun die Hufbilder - einen Tag nach dem neuen Beschlagen:

Vorderhufe:
Dateianhang:
20170920_193555.jpg


links:
Dateianhang:
20170920_193614.jpg


rechts:
Dateianhang:
20170920_193641.jpg

Autor:  Luna255 [ 26.09.2017, 09:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

der andere Vorderhuf von unten:

Dateianhang:
20170920_193913.jpg


Hinterhufe (unbeschlagen):

Dateianhang:
20170920_193738.jpg


Hinterhufe von unten:

Dateianhang:
20170920_193848.jpg


Dateianhang:
20170920_194006.jpg


und ein Foto vom Hals:

Dateianhang:
20170922_181214.jpg


Liebe Grüße :2daumenhoch:

Autor:  Luna255 [ 26.09.2017, 10:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Und wieder eine super schnelle Antwort :2daumenhoch: Vielen Dank dafür!

Stimmt, das mit den Trachten vorne fällt wirklich auf. Ggf. hängen die Ringe mit der Futterveränderung zusammen, die nun über den Sommer stattgefunden hat. Medikamente hatte sie keine bekommen und krank ist sie auch nicht gewesen - jedenfalls meines Wissens nach keine sichtlichen Anzeichen wie Lahmheit etc.

Ob sie jetzt genau gleichmäßig verlaufen müsste ich mir heute Abend mal anschauen. Vielleicht bekomme ich ja noch ein Detailbild zustande.
Deinen Intentionen bezüglich der Hufbearbeitung werde ich auf jeden Fall nachgehen.

Am Donnerstag früh kommt der neue TA zur Blutentnahme mit seiner Zentrifuge :gig: Am Telefon klang er auf jeden Fall sehr vielversprechend und fachkundig.
Da werde ich auch nochmal alle Punkte ansprechen. Ich bin gespannt.

Liebe Grüße

Autor:  Luna255 [ 26.09.2017, 12:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Das ist auf jeden Fall ein guter Hinweis! Wie mein Uni Prof immer sagte "der Teufel steckt im Detail". Ich werde mir mal eine unabhängige Zweitmeinung zu den Hufen einholen. In den letzten Jahren, nach der Übernahme 2012 vom Vorbesitzer hatten wir nur so viele Baustellen step by step aufzuarbeiten: Zähne, Lunge... da habe ich die Hufe erst mal zweitrangig eingeordnet - getreu nach dem Motto "never change a ranging system" da sie keine Probleme mehr seit dem Schub 2007 hatte - nachdem der Versuch sie auf barhuf umzustellen gründlich nach hinten los ging habe ich dann auch erst mal wieder Abstand davon genommen irgendetwas zu verändern :oops:

Ich wünschte ich hätte für jeden Fachbereich solch eine tolle Tierärztin wie meine Pferdezahnärztin an der Hand - sie ist echt eine Koryphäe. Von dem neuen Tierarzt erhoffe ich mir aber sehr viel. Es war der erste der auf meine Fragen "die richtige Antworten" geben konnte. Dank dem tollen Fachwissen hier im Forum bin ich nun bestens vorbereitet!

Liebe Grüße

Autor:  Luna255 [ 27.09.2017, 12:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Ja leider war sie viel zu dünn im April/Mai 2017 anbei noch zwei Fotos - da sieht man es vielleicht besser.
Ich habe die letzten Jahre immer darauf geachtet, dass sie nicht zu dick wird.
Die Gewichtsverlust ging auch meines Erachtens relativ schnell im Frühjahr. Hatte zunächst auch Parasiten im Verdacht. Die selektive Entwurmung von der Parasitologie Uniklinik Gießen war jedoch negativ. Leider nicht über drei Tage (wie ich im nachhinein erfahren habe) weshalb ich prophylaktisch mit Wurmkur entwurmt habe. Schätze das unser Wurmbestand jedoch relativ gering ist weil jeden Tag abgeäppelt wird und die Herde nur aus drei Pferden besteht. Aber man weiß ja nie...bei uns gibt es z.B. viele Füchse.

Dateianhang:
IMG-20170517-WA0009.jpg


da sieht sie echt gruselig aus :daumenhoch:

Dateianhang:
IMG-20170517-WA0010.jpg


Diese Fotos sind vor genau einem Jahr entstanden - im Herbst 2016:

Dateianhang:
IMG_6250.JPG


Dateianhang:
IMG_6307.JPG


Aber derzeit sind wir auf einem guten weg. Sie hat wieder gut an Gewicht und Muskulatur zugenommen. :)

Autor:  Luna255 [ 28.09.2017, 15:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Vielen Dank - ich gebe mein bestes, dass wir wieder dahin kommen wo wir im September 2016 figurmäßig waren.

Heute morgen war der neue TA bei uns. Pony war heunüchtern (nasses Heu) und die Blutabnahme und das Abzentrifugieren des Blutes hat soweit geklappt. Morgen bereits soll ich die Ergebnisse mitgeteilt bekommen :2daumenhoch:
Zu den Hufen sagte er, dass er am Beschlag nichts auszusetzen hätte. Die Trachten findet er nicht zu hoch. Er sagte sie würde gut "dastehen". Aber er fand sie noch zu dünn und hatte mir das Futter DODSON & HORRELL ERS Pellets und Gabe von Öl (Leinöl) empfohlen, was ich jedoch aufgrund der Zusammensetzung ihr nicht füttern würde, wenn die neuen KH Werte eine bestehende IR ergeben. Zu der Ringbildung an den Vorderhufen sagte er, dass dies auf eine chronische Hufrehe hindeuten könnte. Er sagte, er glaubt nicht, dass die letzte Rehe 10 Jahre her sei.
Ich habe ihm auch gesagt, dass ich gerne auch neue Röntgenbilder machen lassen möchte.

Rückblickend auf die vergangenen Jahre bin ich auch etwas ins Grübeln gekommen.
Als ich mein Pony mit 12 Jahren als Pflegepferd bekam waren sie und mein Wallach (+ 2012) zwei Tonnen auf acht Stelzen. Kurz darauf bekam sie eine Rehe (dort entstanden die RöBi). Der Wallach hatte auch mal eine, da wurden jedoch keine RöBi gemacht.
Von da an standen die beiden beim Vorbesitzer auf (von Rindern vorab) abgegrasten Weiden - im Sommer 24/7 und im Frühjahr/Herbst/Winter Paddock mit Heu, stundenweise Weidegang und nachts Stall (trockenes Heu + Stroh). Sie nahmen ab und wurden regelmäßig bewegt - wahrscheinlich im nachhinein betrachtet waren sie immer noch zu dick. Leider kam der Hufschmied nur alle halbe Jahr und den Zahnarzt haben die beiden erst 2012 bei mir das erste mal gesehen.

Seit der Übernahme 2012 bekam ich die Gelegenheit die Haltung anzupassen: Von 2012-2016 standen wir an zwei verschiedenen Ställen wo die Haltung eigentlich ziemlich identisch war: Sommer stundenweise Gras oder weiter gesteckt, und Frühjahr/Herbst/Winter tagsüber Paddock, nasses Heu und nachts Offenstall (Einzelbox) mit Spänen und nassem Heu.
Zum Februar 2016 mussten wir leider zu einem anderen Stall wechseln. Im Winter/Frühjahr standen die Pferde tagsüber auf einer abgefressenen Matschkoppel und nachts in der Box (leider geschlossener Stall mit Gitterstäben :cry: aber dafür mit Spänen und nassem Heu).
Im Sommer kamen die Pferde dann auf eine riesen Weide wo sie 24/7 standen mit Heuraufe und Weidehütte. Die Weide wurde vorher abgemäht, sodass das Gras kurz war - mir persönlich immer noch zu viel. Es wurde zwar Weitergesteckt - aber leider gefühlt 5 Meter und nicht "5cm" wie ich das vorher immer gehandhabt hatte. Zu dem Zeitpunkt konnte ich die Situation leider nicht direkt ändern mit meiner Stute. Mit ihren ganzen Vorerkrankungen lässt sich nicht so schnell ein geeigneter Stall aus dem Hut zaubern. Ich habe mir dann damit beholfen Sie nachts auf einen abgesperrten "Paddock" auf der Weide abzusperren und ihr nasses Heu anzubieten. Leider hatte ich dann das erste mal eine leichte Pulsation an den Innenseiten der Vorderbeine an den Gallen gespürt. Gelahmt hatte sie jedoch zu keinem Zeitpunkt. Hatte meine THP da die ihr Nadel gesetzt hatte und mir ein Homöopathisches Mittel empfahl. Gott sei Dank ergab sich dann sehr schnell die Gelegenheit in den derzeitigen Stall zu wechseln. Hier waren bzw. sind optimale Ponybedingungen gegeben. "Karges Land" keine satten Wiesen, super Stallmanagement mit nassem Heu und Spänen für die COB, Offenstall und Naturboden.

Rückblickend hatte sie wahrscheinlich jahrelang eine EMS und eine IR und die Geschichte im letzten Jahr war dann nochmal der Tropfen auf den heißen Stein der vielleicht das Fass zum überlaufen gebracht hat :|

Autor:  Luna255 [ 02.10.2017, 10:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Hallo ihr Lieben,

tut mir Leid, dass ich mich jetzt erst melde. Es gab in der Zwischenzeit nichts von uns zu berichten. Nachdem ich dann heute nochmal beim TA nachgehorcht hatte, habe ich eben die Blutergebnisse vom letzten Donnerstag erhalten:
Dateianhang:
Unbenannt.PNG


Wenn ich das richtig eingetippt habe in den IR-Kalkulator ist sie nicht IR, oder? Wenn ja bin ich schon mal beruhigt :lol:
Wie sind denn die anderen Werte einzuordnen? Also Gamma-GT etc. Sie liegen ja sozusagen genau im Mittelfeld - nur die Fructosamine sind relativ hoch aber noch im Normbereich...
Der ACTH Wert ist sogar noch höher als Anfang September (165) :drunter: naja gut aber das hatte ich erwartet - stimmt mit ihrem Erscheinungsbild derzeit überein.
Werde mal meine Freundin (mit Cushipferd) antriggern - sie wollte so nett sein und mir ein paar Tabletten für den Anfang zur Verfügung zu stellen, damit wir mit dem einschleichen beginnen können ohne das ich direkt eine große Packung kaufen muss - ich habe gelesen, dass Nebenwirkungen sehr selten sind aber man weiß ja nie - jeder Organismus reagiert ja anders :wink:

Zu den Röntgenbildern - ja ich hatte den TA am Donnerstag angesprochen, dass ich neue Bilder machen möchte. Er hat ein mobiles Röntgengerät.
Nur bin ich am überlegen ob ich zum "Huf-Check-up" nicht gleich in eine Klinik zu einem Spezialisten fahre z.B. Großostheim. Habt ihr damit schon Erfahrungen gesammelt was besser ist? Also mobiles Röntgen oder in der Klinik? Denke mir halt, dass wenn ich schon den Aufwand betreibe und das Geld in die Hand nehme es dann gleich richtig machen kann. Bei den Röntgenbildern von den Backenzähnen haben mir z.B. auch alle dazu geraten in eine Klinik zu fahren, da bei den Zähnen das mobile Röntgen oftmals nicht so aussagekräftig ist. Habe den Rat befolgt und war zufrieden.
Ist halt die Frage ob das auch in Bezug auf die Röntgenbilder der Hufe & die Beratung von Vorteil ist? Transport ist nicht das Problem, Hänger vorhanden und Pony lässt sich auch brav verladen und fahren.

Und wegen der Röntgenbilder - sollte trotzdem der Huf markiert werden mit einem Draht an der Hufwand und die Strahlspitze obwohl de Röntgentechnologie heutzutage schon recht gut ist?

Zum Thema Hufschmied - Zweitmeinung:
Ja das habe ich auch noch vor. Meines Erachtens macht das aber am meisten Sinn wenn aktuelle RöBi der Hufe vorliegen, oder? Habe da aber schon jemandem im Hinterkopf bzw. wenn ich wirklich in die Klinik fahren sollte müssten die das ja auch anhand der RöBi beurteilen können was es an der Hufbearbeitung noch zu optimieren gibt. :kinn:

In Anbetracht des aktuellen Blutbildes:
Was meint ihr wie ich die Fütterung angehen kann:
In den letzten Tagen hat sie nur die melassefreien Rüschis mit reiner Bierhefe bekommen. Ich habe noch einen fast vollen Sack Agrobs Wiesenflakes. Meint ihr ich kann ihn in angemessenen Mengen verfüttern.
Die Reiskleie und Ölsaaten will ich auch bestellen um sie nun auf den Winter futtertechnisch gut vorzubereiten.
Der Sack Kraftpaket (Luzerne-Mais-Pellets) ist fast leer - den werde ich nicht mehr weiter geben. Die Esparsette auch nicht (obwohl der Sack noch fast voll ist :( )
Wie sieht es mit getrockneten Rote Beete und Karotten Flakes aus - kann ich die auch noch in kleinen Mengen geben? Da hatte ich auch erst kürzlich was bestellt... :|
Möchte es gerne nur zu Ende geben und dann komplett umstellen.

Ansonsten bekommt sie nur das gewaschene Heu und morgens wenn sie zu den anderen beiden Stuten gelassen wird (sie steht nachts separat) bekommen die drei etwas Gras weiter gesteckt (langes karges Gras, noch nicht geschnitten). Da sie jedoch sehr langsam frisst und die andern ein einem schnellen Fresstempo würde ich hier die Menge als bedenkenlos einstufen. Ich müsste sie sonst komplett separieren und das fände ich eher kontraproduktiv.

Liebe Grüße

Autor:  Luna255 [ 02.10.2017, 11:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Achso, das MiFu von Lexa - kann ich das auch zu Ende geben und dann auf ein geeigneteres umstellen?

Autor:  Luna255 [ 04.10.2017, 08:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Ich werde diese Woche mal Rückspreche mit dem TA halten bezüglich der RöBi und gleichzeitig mal in der Klinik anfragen und dann entscheiden was ich mache.
Natürlich halte ich euch auf dem Laufenden wie sie sich unter Medikamentengabe entwickelt. Ich bin aber optimistisch und denke, dass es ihr helfen wird. Man merkt das ihr derzeit etwas zu schaffen macht und ihre Leistungsfähigkeit gesunken ist.

Auch interessant ist, dass die IR Werte letztes Jahr so schlecht ausgefallen sind und nun "nicht IR". Habt ihr so etwas schon öfter beobachtet? Im Nachhinein weiß ich auch nicht ob das Blut bei dem ersten ECS/EMS Profil im Jan. 2016 richtig behandelt wurde und dadurch ggf. die Werte nicht valide waren. Da wäre es halt interessant gewesen, wenn alle Werte nochmal von der Uniklinik geprüft worden wären im März 2016 und nicht nur der ACTH-Wert...

Liebe Grüße

Autor:  Luna255 [ 04.10.2017, 09:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vorstellung: 27 jährige Lewitzer Stute - Diagnose Cushin

Eigentlich habe ich nicht viel verändert an der Fütterung. Wir standen zu dem Zeitpunkt in einem anderen Stall. Wie sich die Heuqualität und die Inhaltsstoffe zu dem jetzigen Heu unterscheiden kann ich leider nicht beurteilen. Vermutlich ist das jetzige Heu geeigneter da es ein später Schnitt ist. Im Winter (Jan 2016) waren die Koppeln zu, sodass sie nur gewaschenes Heu bekommen hatte. Zum Zeitpunkt der Blutentnahme im Jan. 2016 kann es sein, dass sie abends noch ihr Mifu bekommen hatte aber das kann ich nun nicht mehr mit Sicherheit rekonstruieren. Ich wusste jedenfalls nicht, dass die Pferde nüchtern oder zumindest heunüchtern sein sollen zum Zeitpunkt der Entnahme.
Eigentlich müssten dann nach diesem Sommer die Werte wesentlich schlechter ausgefallen sein - nachdem was ich ihr zugefüttert habe. :kinn:
Bei der Blutentnahme letzten Donnertag habe ich jedenfalls penibel darauf geachtet, dass der Ablauf stimmt: Pony heunüchtern (gewaschen), Entnahme ca. 9:00 Uhr, Abzentrifugieren am Stall, danach gekühlt und abends in das Labor.

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