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cushing wie einschleichen
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Autor:  maxi15 [ 30.04.2015, 21:19 ]
Betreff des Beitrags:  cushing wie einschleichen

[*]Hallo, seit gestern ist der Befund da, meine 24 jahre altes reiten hat cushing. Acth 421. Er bekommt seit gestern eine halbe tablette pracend.dies soll er noch eine Woche so bekommen, da eine dreiviertel und später eine ganze und dann acth Kontrolle.
Heute abend hat er nicht ganz aufgefressen und nun mache ich mir sorgen, dass die halbe schon zuviel ist. Er wiegt gute 500 kg. Wie habt ihr angefangen? Ach ja und er bekommt auch noch mönchspfeffer.

Getestet wurde er weil er über den Augen so fettdepots hat und zwar das Fell wechselt, aber er ist nicht wirklich kurz, aber auch nicht gelockt. Sonst geht es ihm gut, keine Rehe etc. Wird noch spazierengeritten.

wie lange dauert es bis der acth sinkt?

danke für alle Tips, lgmaxi

Autor:  Eddi [ 01.05.2015, 06:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: cushing wie einschleichen

Hallo maxi
und ein Herzliches willkommen bei uns.

Therapieanweisungen dürfen wir hier nicht geben, wir können dir nur mitteilen was sich bewährt hat.

Leider hat die Firma BI nur eine Sollbruchstelle bei 0,5mg und entsprechend ist auch der Beipackzettel ausgerichtet.
Bei manchen Pferden funktioniert es so, bei vielen allerdings nicht.
Dazu gehört dann auch die Fressunlust und viele weitere mögliche Nebenwirkungen.

Insgesamt weiß kein Mensch wie hoch die individuelle Dosis sein wird, da diese sehr unterschiedlich ist.

Ich persönlich würde niemals mit 0,5mg anfangen....

Bewährt hat sich ein Einschleichen nach folgendem Muster sofern kein Notfall vorliegt:
für jeweils 8-10 Tage 1/8 Tablette
für jeweils 8-10 Tage 1/4 Tablette usw. bis zur halben vermuteten Anfangsdosis!!!!
Nach 4-6 Wochen unter dieser konstanten Dosis sollte nachgetestet werden.

Diese Anfangsdosis liegt durchschnittlich bei 1mg pro 500kg Pferd, wobei diese eine Schwankungsbreite zwischen 0,8mg und 1,4mg hat.

Im Normalfall wirst Du binnen weniger Tage ein aufmerksames "verjüngtes" Pferd haben.

Diese klassische Löckchenbildung haben die wenigsten Pferde!

Aber: die Fettbeulen über den Augen sind KEIN direktes Symptom vom Cushing sondern ein Symptom der Insulinresistenz.
Allerdings ist die Insulinresistenz (Diabetes Typ 2) auch eines der Symptome vom Cushing.

Diese Erkrankungen müssen zwingend nebeneinander abgegrenzt oder bestätigt werden.
Dazu solltest Du bei der 1. Therapiekontrolle das EMS/ECS-Gesamtprofil veranlassen.
Näheres dazu im ABC - siehe link in der signatur.

Schon mal damit du es mal gehört hast:
Generell wird die Dosis nicht in der anfangshöhe bleiben. Es gibt da als erstes den Gewöhnungseffekt an das Medikament und zusätzlich jahreszeitliche Unterschiede.
Das ist aber erst der 2. Schritt. :)

Bis dahin liebe Grüße
Eddi

Autor:  maxi15 [ 01.05.2015, 13:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: cushing wie einschleichen

Lieber Eddi,
vielen lieben Dank für deine Antwort.
Habe heute nochmal mit meiner TA telefoniert und bin jetzt auch draufgekommen, warum er gestern seine eingeweichten Heucobs nicht aufgefressen hat. Lag an dem Mönchspfeffer, den mag er nicht, ohne futtert er normal.

Habe meine TA wegen der Dosis heute nochmal gefragt und meine Bedenken geäußert, sie meinte es wäre kein Problem, könnte aber gerne eben einer viertelten anfangen und dann so wie hier aus Erfahrung berichtet steigern. Werde dies jetzt auch so machen und dann bei 0,5 Tab mal testen lassen.
Ist mir doch lieber, nicht das ich meinen alten Herrn überfordere.
Das testen geht super, Blut wird sofort hier im Stall zentrifugiert und mit kühlakkus verpackt und ich fahre es dann zur Post. Ergebnis war am nächsten Nachmittag da.

Er wurde mit diesem Cushing/EMS Profil getestet und im erhöhtem Bereich lag nur das über 400 Acth.
Er hat auch über den Winter eher Fett abgebaut, ist aber optisch normal genährt, nicht drunter.

Das Pracend gebe ich ihm abends mit der Spritze ins MAul. MEine TA hat gesagt ich soll es möglichst immer abends vor 20 Uhr geben, da der ACTH Verlauf sich über den Tag ändert und so am besten wäre.

Wie schlimm ist es nach eurer Erfahrung wenn ich es mal nicht so schaffe und es 22 Uhr wird?
Was wenn ich es mal vergesse??

Lauter Anfängerfragen und ich stöbere schon durchs Forum.

Wie lange lebt ein Cushing Pferd noch?? Habe gelesen, dass viele wackelig werden und sich was brechen???
Kann man sonst noch was machen??

Danke für die Hilfe

LG

Autor:  Eddi [ 01.05.2015, 14:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: cushing wie einschleichen

Im Großen und Ganzen ist alles :2daumenhoch:

Allerdings gibt es beim Kohlenhydratstoffwechsel eine Besonderheit. Dr. Kellon aus den USA folgend wird der Glukosewert : Insulin gesetzt und dieser Quotient beurteilt.
Dabei hat es sich herausgestellt dass auch Insulinwerte im sog. Normbereich bereits nicht mehr gesund sein können und so die inneren Strukturen im Huf schädigen.
In diesem Zusammenhang findest du auch bereits Augenbeulen.
Magst einmal diese Werte einstellen? Nachlesen kannst du auch dies im ABC unter diesen beiden Stichworten:
Glukose-Insulin-Quotient
Glukose-Insulin-Quotient-Bewertungen

Zur Lebenserwartung: ein gut eingestellter Cushi hat meiner Meinung nach keine geringere Lebenserwartung als andere Pferde auch. Die wenigsten cushis sterben an der Erkrankung oder deren Folgen als eher an "normalen" Dingen.
Ein Problem kann höchstens die Osteoporose sein oder werden wenn das ECS schon zu lange unbehandelt war.
Weideunfälle gibt es leider auch häufiger bei gesunden Pferden.

Vielleicht magst mal in unser Tagebuch von der Püppe schauen. Mit 29 Jahren noch "anspruchsvoll" reitbar spricht doch für sich ;)

Liebe Grüße
Eddi

Autor:  eff-eins [ 01.05.2015, 18:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: cushing wie einschleichen

maxi15 hat geschrieben:
Lieber Eddi,
Habe heute nochmal mit meiner TA telefoniert und bin jetzt auch draufgekommen, warum er gestern seine eingeweichten Heucobs nicht aufgefressen hat. Lag an dem Mönchspfeffer, den mag er nicht, ohne futtert er normal.
.......Werde dies jetzt auch so machen und dann bei 0,5 Tab mal testen lassen.
Ist mir doch lieber, nicht das ich meinen alten Herrn überfordere.


Er wurde mit diesem Cushing/EMS Profil getestet und im erhöhtem Bereich lag nur das über 400 Acth.
Er hat auch über den Winter eher Fett abgebaut, ist aber optisch normal genährt, nicht drunter.

Das Pracend gebe ich ihm abends mit der Spritze ins MAul. MEine TA hat gesagt ich soll es möglichst immer abends vor 20 Uhr geben, da der ACTH Verlauf sich über den Tag ändert und so am besten wäre.

Wie schlimm ist es nach eurer Erfahrung wenn ich es mal nicht so schaffe und es 22 Uhr wird?
Was wenn ich es mal vergesse??


Hallo Maxi und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum :hallo:

Der Eddi ist übrigens eine Eddiline :mrgreen:

Es freut mich mal zu lesen das das EMS/ECS Gesamtprofil zur umfasssenden Diagnostik durchgeführt wurde und das auch noch unter Einhaltung des erforderlichen Procederes :2daumenhoch:
Glaube mir das hat fast Seltenheitswert und bedarf oftmals vorher langatmiger Diskussionen mit dem TA.

Jetzt lieber einschleichend anzutherapieren finde ich eine gute Maßnahme selbst wenn die Futterverweigerung wegen des Mönchspfeffers war.
Man kann sich so wirklich gut nur gering bis gar nicht nebenwirkungsbehaftet an die individuelle Dosis herantesten.
Mönchspfefferpräparate werden kontrovers diskutiert weil es zwar vielfach Anwendung beim ECS findet jedoch nachweislich nicht vermag ACTH innerhalb die Referenz zu senken und bei Tumoren zudem kontraindiziert ist.
Beim ECS handelt es sich zumeist um ein Hypophysenadenom=ergo Finger weg vom Mönchspfeffer ausser dein Pferd gehört zu den Hochdosierten Cushis wo das als Ergänzung zu mehren mg Wirkstoff dann eine zusätzliche Option wäre.

ACTH unterliegt cirkadianen Schwankungen sowohl Tages als auch Jahreszeitlich weswegen es im September auch bei gesunden Pferden sein Hoch erfährt. Tageszeitlich ist morgens der Höchstand der zum abend hin abfallend ist.

Dieses natürliche tageszeitliche Gefälle hat der Cushi nicht mehr weshalb durch die abendliche Tablettengabe das Gefälle dem natürlichen Verlauf nachempfunden wird, vorzugsweise zwischen 18 und 20 Uhr.

Sollte es mal später werden ist das sicherlich wenn nicht schön aber nicht DAS Problem, vergessen werden sollte die Tablettengabe aber bitte niemals.

Das trotz normalen Ernährungszustand und innerhalb der Referenz befindlichem Insulinwert das Pferd trotzdem Insuinresistent sein kann hat Eddi schon angesprochen, von daher wäre sowohl der Insulin als auch Glukosewert interessant für uns zu wissen um dies mit Hilfe des IR-Calculators abklären zu können.

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