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Arabohaflinger hat Cushing
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Autor:  chrissie [ 23.03.2013, 11:51 ]
Betreff des Beitrags:  Arabohaflinger hat Cushing

Hallo zusammen,

habe nun dieses Forum gefunden, und hoffe auf Eure Ratschläge.

Unser 26jähriger Arabohaflinger war immer kerngesund und hat seit letztem Jahr Probleme mit dem Fellwechsel. Diesen Winter wurde das Fell sehr lange und lockte sich an den Seiten etwas. Unsere Tierärztin sagte nun, aufgrund des Alters und des Aussehens würde sie sofort Prascend verschreiben, ohne Bluttest vorher, da dieser nicht immer sicher sei und auch Geld kostet. Ich hab dann im Internet gestöbert und bin auf Möchspfeffer gestossen. Kann das wirklich helfen? Auf der anderen Seite liest man immer, nur Prascend hilft.

Hier im Forum liest man über die hohen Kosten, ich hatte die TA noch gar nicht gefragt, was es kostet. Könnt Ihr mir evtl. schon mal sagen, was in etwa auf mich zukommt? Ich habe hier drei Pferderentner, die alle schon unterschiedlich gepäppelt werden müssen, daher ist das Finanzielle schon auch ein Thema...

Hier noch ein paar Infos zu unserem Süssen: Er ist immer ein hochgradig nervöses Kerlchen gewesen, für das man bei den Ausritten gute Nerven haben musste. Auf der anderern Seite hochanständig und ehrlich, und immer der schnellste von allen.
Er ist im Sommer den halben Tag auf der Weide, den anderen Tag auf dem Großpaddock, wo Heu gefüttert wird. Im Winter bekommt er ganztägig Gärheu, steht tags auf dem Großpaddock und hat halbtags eine Weide zum Rennen. Nachts steht er in der Box. Er bekommt im Winter 1 ltr. melassearme Zuckerschnitzel und im Sommer ein paar Äpfel und Karotten. Im Sommer füttern wir im Stall geschnittenes Gras, weil unsere Stute Heuallergikerin ist.
Seit fünf Jahren wird er nicht mehr geritten, weil er bergauf so oft stehen geblieben ist, ich dachte, er wird halt alt. TA hat nichts gefunden damals. Er schläft vormittags ein paar Stündchen und ist sonst aber wohlauf. Außer dem Fell merkt man nichts, er galoppiert auch wie immer auf der Weide, aber halt nicht mehr so oft.

So, jetzt hoffe ich auf Eure Ratschläge und bedanke mich schon mal sehr herzlich!

Liebe Grüße
Chrissie

Autor:  eff-eins [ 23.03.2013, 13:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arabohaflinger hat Cushing

Hallo Chrissie, herzlich Willkommen im Forum :hallo:
Ich würde an deiner Stelle schon das EMS/ECS Profil plus den ACTH Wert zu diagnostischen Zwecken heranziehen, denn:
Der ACTH Wert sollte sowieso ermittelt werden um zu sehen ob tatsächlich ECS vorliegt und dient später zur Kontrolle der Therapie um somit die erforderliche Dosis des Prascend bestimmen zu können. Diese ist von Tier zu Tier sehr unterschiedlich und es sollte natürlich nur soviel wie nötig und sowenig wie möglich verabreicht werden. Die Kosten für das Medikament variieren, je nachdem wieviel täglich an Wirkstoff benötigt wird. Es könnte natürlich auch der Dexamethason-Sup. Test gemacht werden, dieser ist zwar eindeutiger aber auch deutlich umfangreicher, teurer und sollte z.B. nicht während einer Reheerkrankung durchgeführt werden.
Desweiteren bietet sich das EMS Profil um den Zucker und Fettstoffwechsel beurteilen zu können an und um eine evtl Insulinresistenz, die als eigenständige Erkrankung allerdings auch als Symptom des Cushings entstehen kann, aufzudecken. Diese würde auch ein anderes Futter/ Bewegungsmanagement erforderlich machen. Auch schwerste Hufreheschübe sind dieser meist zuzuordnen sollte sie unberücksichtigt bleiben.
Mönchspfeffer hat sich in keiner Weise in der ECS Therapie bewährt, es wird sogar von einer Kontraindikation beim Hypophysenadenom ausgegangen. Klinische Verbesserungen die vielfach beobachtet wurden haben leider nur einige Symptome verschleiert, es ging dem Patienten nur Augenscheinlich besser, das ECS wütete aber im Untergrund weiter. Häufig ist dann zum späteren Zeitpunkt eine erfolgreiche Prascendtherapie, die übrigens derzeit den Goldstandard darstellt, zu spät gekommen und es konnte dem Pferd nicht mehr geholfen werden.
Alles was zur Diagnostik, Bearbeitung der Blutprobe, Vorbereitung der Blutentnahme usw. zu beachten ist findest du gegliedert in dem ABC in meiner Signatur. Sollten Fragen offen sein, dann immer her damit :mrgreen:

Autor:  Eddi [ 23.03.2013, 13:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arabohaflinger hat Cushing

Hallo und noch ein weiteres Herzliches Willkommen bei uns.
Auch zum Mönchspfeffer findest Du die wissenschaftl. Belege für die Unwirksamkeit auf den ACTH-Wert.

Na so wie du DeinPferdchen beschreibst mit "müder als früher" kann das schon ein sehr deutliches Anzeichen sein für Cushing und auch in Verbindung mit einer IR.
Hier im Forum die behandelten Cushis machen eher den 3-jährigen Konkurrenz und keinen Anschein mehr für ein Rentnerdasein; z.B. von Ultra die Pinta oder meine Püppe, die noch geritten wird und auf Freizeitturnieren immer noch zu den schnellsten gehört. Auch von Old Mary gibt es schöne Berichte.
Leider ist das Medikament nicht billig 160 Tabletten a 1mg kosten bei 230,-; d.h. Du musst mit anfangs einer Tagesbelastung von 1,50 ausgehen was sich leider im Laufe der Zeit erhöht.
Allerdings relativieren sich die Kosten durch eingesparte Futter- und Tierarztkosten.
Hast Du mal ein aktuelles Bild für uns? Gerne auch mal einen Vergleich zu früher.

LG Eddi

Autor:  n3679 [ 23.03.2013, 15:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arabohaflinger hat Cushing

Hallo und herzlich Willkommen auch von mir! :hallo:
Eff-eins hat ja schon geschrieben, dass der ACTH-Wert zur Ermittlung der richtigen Medikamentendosis entscheidend ist. Mein Cushi zum Beispiel kommt schon mit einer sehr geringen Wirkstoffdosis zurecht. Bei Cushing ist da eine sehr große Bandbreite möglich. Ohne Cushing-Test (ACTH-Wert) würde ich mit der Durchschnitts -Dosis mein Pony absolut überdosieren.

Du hast es bestimmt auch schon gelesen, mein Tierarzt und auch das Forum hier empfehlen, das Medikament langsam einzuschleichen (siehe auch ABC). Damit kann man das Risiko von Nebenwirkungen auf ein Minimum reduzieren.

Ich wünsche dir schon mal viel Spaß beim Stöbern hier!
LG
Regina

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