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Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

16.09.2009, 15:07

Schnulli, wir haben darüber schon Witze gemacht... Mach mir jetzt bloß keine Panik! :?

Er steht ja nun seit Jahren in wechselnden Herden (ich kenne auch die Vorbesi sehr gut und daher auch Balou) und da ist nie etwas derart auffälliges gewesen. Und vor allem war da nie ein Fohlen im Spiel. Und im Umgang ist er zwar etwas Scheu aber Grottenlieb!

Es wird ja auch schon besser mit ihm. -Da die Mädels größtenteils beschlossen haben, mit der Rosse fertig zu sein :roll:
Auf der Wiese steht er oft und frisst und ist ruhiger als die anderen.

Wir werden sehen. Spätestens im nächsten Jahr!
(Naja, den "Sprung" haben wir bei ihm ja nicht gesehen!)

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

16.09.2009, 15:19

Ein Klopphengst muss nicht zeugungsfähig sein. Die verbliebenen Hoden im Bauchraum sind ja in der Regel verkümmert, die Spermien sterben ab, weil es im Bauch eh zu warm ist. Er kann zeugungsfähig sein, muss es aber nicht. Zumindest ist das mein Kenntnisstand. Allerdings produzieren diese Hoden doch Hormone, womit das Verhalten erklärt werden könnte.

Ich kenne allerdings auch Wallache, die sich so aufführen, gerade in Anbetracht einer Herdenzusammenführung. Solange stehen die Pferde bei Euch ja auch noch nicht zusammen. Das die Stuten dann erstmal anfangen zu rossen und manche Wallache meinen, sie seien Deckhengste kenn ich nur zu gut. Auch in einer lange zusammengestellten Herde kann man dies im Frühjahr öfter beobachten. Allerdings ist es blöd, wenn er aufspringt und ev. die Stuten verletzt oder aber eine weitaus kleinere Stute versucht zu decken, die die Kraft im Rücken nicht hat.

Ich kenne übrigens auch Wallache, die richtig decken. Mit allem, was dazugehört, allerdings natürlich ohne ein Fohlen zu produzieren. Ich denke, es hängt auch immer davon ab, wann die Herren kastriert worden sind.

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

16.09.2009, 15:45

schnulli hat geschrieben: Allerdings ist es blöd, wenn er aufspringt und ev. die Stuten verletzt oder aber eine weitaus kleinere Stute versucht zu decken, die die Kraft im Rücken nicht hat.

Das hat er ja zum Glück nicht gemacht!

Ich kenne übrigens auch Wallache, die richtig decken. Mit allem, was dazugehört, allerdings natürlich ohne ein Fohlen zu produzieren. Ich denke, es hängt auch immer davon ab, wann die Herren kastriert worden sind.


Das denke ich eher nicht, da Samu spät gelegt wurde (und vorher auf die "alte, wehrlose" Susanne gesprungen ist :roll: ) und keine Hengsmanieren an den Tag legt (außer, dass er auf sein Shettytier aufpasst, dabei aber lieb ist)

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

16.09.2009, 15:47

Und vom Grundcharakter hängt es auch ab. Der eine Wallach ist so, der andere so. Da steckt man nicht unbedingt drin.

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

16.09.2009, 15:49

schnulli hat geschrieben:Und vom Grundcharakter hängt es auch ab. Der eine Wallach ist so, der andere so. Da steckt man nicht unbedingt drin.



:daumenhoch:

Genau.

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

16.09.2009, 18:00

Und das ist bei Hengsten nicht anders :cool: Zumindest kenne ich eine paar sehr vorsichtiger, rücksichtsvoller, fast zärtlicher Hengste, die weder den Stuten noch ihren Menschen etwas mit Absicht tun würden. Das Hengste mal etwas imposanter, schon allein durch ihre meist aufrechtere Haltung, und auch mal etwas lauter sind, macht wohl vielen schon Angst, so dass häufig falsch reagiert wird.

Mir hat damals die Angst vor Hengsten der Opa meiner beiden Araberstuten genommen. Den habe ich mitten auf dem Pferdemarkt nur mit einem Strick um Hals in die Hand gedrückt bekommen. Ich war 12 und er hat gut auf mich aufgepasst :lol: Seit dem Erlebnis habe ich eine ganz andere Einstellung Hengsten gegenüber bekommen. Degenerierte in Boxen inhaftierte und oft geschlagene Hengste können bei der Haltung ja fast nur noch aggressiv werden, das ist irgendwie ja auch völlig verständlich. Ein halbwegs pferdegerecht gehaltener Hengst, macht in der Regel nicht mehr Probleme als eine Stute.

Sicherlich gibt es da trotzdem Unterschiede im Charakter, aber böse geboren, wird keins dieser Pferde. Böse gemacht hingegen, m.M.n. so einige :(

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

16.09.2009, 19:35

snow hat geschrieben:Und das ist bei Hengsten nicht anders :cool: Zumindest kenne ich eine paar sehr vorsichtiger, rücksichtsvoller, fast zärtlicher Hengste, die weder den Stuten noch ihren Menschen etwas mit Absicht tun würden. Das Hengste mal etwas imposanter, schon allein durch ihre meist aufrechtere Haltung, und auch mal etwas lauter sind, macht wohl vielen schon Angst, so dass häufig falsch reagiert wird.

Mir hat damals die Angst vor Hengsten der Opa meiner beiden Araberstuten genommen. Den habe ich mitten auf dem Pferdemarkt nur mit einem Strick um Hals in die Hand gedrückt bekommen. Ich war 12 und er hat gut auf mich aufgepasst :lol: Seit dem Erlebnis habe ich eine ganz andere Einstellung Hengsten gegenüber bekommen. Degenerierte in Boxen inhaftierte und oft geschlagene Hengste können bei der Haltung ja fast nur noch aggressiv werden, das ist irgendwie ja auch völlig verständlich. Ein halbwegs pferdegerecht gehaltener Hengst, macht in der Regel nicht mehr Probleme als eine Stute.

Sicherlich gibt es da trotzdem Unterschiede im Charakter, aber böse geboren, wird keins dieser Pferde. Böse gemacht hingegen, m.M.n. so einige :(


Ich stimme Dir uneingeschränkt zu, snow. Ich bin jahrelang den Vater von meinem jetzigen Pferd geritten und er war artig wie ein Lamm. Ich bin mit ihm allein ins Gelände gegangen, konnte an allen anderen Pferden oder Pferdeweiden problemlos vorbeireiten und sogar mit anderen Hengsten gemeinsame Ausritte machen. Einmal haben wir uns überschlagen, das war aber mein Fehler, weil ich falsch reagiert habe. Er hatte keine andere Chance als zu steigen und durch meine damalige Blödheit kam er nicht mehr runter. Uns ist damals glücklicherweise nichts passiert und meinen Eltern hab ich es nicht erzählt :mrgreen: . Ich habe dieses Pferd abgöttisch geliebt, leider durfte er nicht alt werden (Kolitis). Auch Etienne war lange Hengst und immer brav. Einmal hat er versucht mich zu testen. Danach nie wieder. Viel hängt bei den Hengsten auch mit der Haltung zusammen. Immer allein ist doof.

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

17.09.2009, 06:37

snow hat geschrieben:Ich war 12 und er hat gut auf mich aufgepasst :lol:


:2daumenhoch: :2daumenhoch: :2daumenhoch: :2daumenhoch: :2daumenhoch:

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

16.01.2010, 16:25

Ist zwar schon etwas her, aber ich greif das Thema nochmal auf.
Mein Wallach springt auch auf, wenn die Stuten rossig sind. Allerdings zwängt er sich den Weibern nicht auf sondern umgekehrt. Sie verfolgen und bezierzen ihn solange, bis er wohl denkt "Na dann komm her, Puppe, dann hab ich gleich wieder meine Ruhe" :P

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

18.01.2010, 15:59

:2daumenhoch: :haukopf:

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

27.02.2010, 09:27

Wie sich ein Wallach gegenüber Stuten, Hengsten oder Wallachen verhält hängt von verschiednen Faktoren ab.

Stuten und Hengste kennen keinen Wallach, daher behandeln sie ihn immer als Hengst! Was für den Wallach unter umständen schwierig sein kann.
Der Zeitpunkt der Kastration ist ein wesentlicher Faktor, je später desto hengstiger. Dann spielt die Haltung eine große Rolle.
Meistens werden Hengstfohlen nach dem absetzen in eine Junghengstherde gesteckt. Was soweit auch ok ist. Ich persönlich finde das unnatürlich. Der Junghengst lernt nicht mit Stuten umzugehen und bekommt auch keine Erziehung von einem Althengst.
Stuten zeigen ein anderes Sozialverhalten als Hengste. Übrigens lassen sich erfahrenen Stuten nicht von einem Junghengst decken. Die Unfälle passieren eher mit Jungstuten, diese Erfahrung hatte ich mit meinem ersten Hengst auch gemacht.

Wenn also ein Wallach in eine Stutenherde kommt, passiert gern folgendes. Die Stuten werden rossig, da ein "Hengst" anwesend ist.
Meist legt sich dies, weil die Stuten "begreifen", dass bei ihm nichts zu holen ist. Wurde der Hengst spät gelegt oder war im Deckeinsatz, kann ich mir schon vorstellen, dass er versucht die Stute zu besteigen.
Auch können andere Wallache als Konkurenten angesehen werden, was sehr unschön enden kann.

Dann gibt es aber Wallache die früh gelegt wurden und in einer Männer WG aufgewachsen sind. Die können mit den rossigen Stuten am wenigsten anfangen und sehen in ihnen eher einen Spielkameraden. Damit sind die Stuten dann weider überfordert.

Unproblematisch ist nach meiner Erfahrung meist die Haltung in einer großen Herde, mit viel Bewegungsraum.
Sowas gibt es heute kaum noch.
Pferde in kleinen Gruppen zusammen zu halten, erfordert meist viel Fingespitzengefühl.
Ich konnte meinen Hengst (Fjord-Mix - Falbe) ohne bedenken mit einer Warmblutstute (Rappe) zusammen stellen. Habe ich aber nicht gemacht, da die Stute ständig rossig wurde. Lediglich gemeinsame Spaziergänge haben wir unternommen. Mein Hengst mochte sie auch super leiden aber nicht decken. Wir vermuten, dass er auf Grund seiner Rasse ein schwarzes Pferd nicht mochte.
War eine witzige Erfahrung, die wir zufällig gemacht hatten.

Ich kenne viele Hengste und kenne viele Vorurteile. Ich könnte über das Thema Romane schreiben.
Mein erster Hengst, war in der Gegend der einzige, der von einem Mädchen (16) gearbeitet wurde. Es gab eh kaum Hengste und wenn, dann hinter Schloss und Riegel.
Er wurde als Ausnahempferd bezeichnet, dass das nicht normal wäre... Warum der Hengst so war, wie er war, dass hatte niemand hinterfragt. Ich bin mit ihm durch eine harte Schule gegangen, die sich mehr als gelohnt hat!

Ich hoffe ich konnte paar Dinge beleuchten und die Ursachen für die eine oder andere "Unart" geben.
Die meisten Wallache sind gut sozialisiert und selten gibt es Probleme. Warum es Probleme geben kann, wollte ich mit meinem Beitrag versuchen etwas aufzuschlüsseln.

LG Mel

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

01.03.2010, 22:17

Kann sein - muß aber nicht. Habt Ihr schon mal den Testosteron-Wert bestimmen lassen? Bei einem Klopphengst wäre dieser erhöht.

Mein Nino kann das auch sehr gut, obwohl er schon sehr früh gelegt wurde, aber wenn er eine hübsche Stute sieht, als Haflinger bevorzugt er schlanke Frauen (Vollblüter). Wir können dann einen Kragen schmeißen u. die Weiber hofieren... Natürlich werden die auch beschützt u. Zäune etc. können ihn nicht von seinen liebsten trennen.

Angeblich soll hier Mönchspfeffer helfen... bei uns hat dieser aber auch da keine Wirkung gezeigt.

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

14.07.2010, 22:49

Hi,
mein erstes Pferd, ein Hafiwallach, wurde erst 8jährig gelegt und hat vorher auch gedeckt (öfter).
Als ich ihn mit 10 gekauft hab, hatte er noch komplette Hengstmanieren. Sobald eine Stute da war hat er ausgeschachtet, hat auf der Weide imponiert (kam garnimmer zum Fressen), hat sich aufgeblasen wie ein Großer und ist auch aufgestiegen.

Bis er etliche Male, als sie nicht rossig waren, richtig eine vor den Latz bekommen hat. Ab da ist er nur noch auf Wallache aufgesprungen und das hat er nach ca. 4 Jahren (also mit 14) auch abgelegt. Ab dann war er ein "fast" normales Pferd...

LG Maja :grin:

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

14.07.2010, 22:57

Andarosa hat geschrieben:Übrigens lassen sich erfahrenen Stuten nicht von einem Junghengst decken. Die Unfälle passieren eher mit Jungstuten, diese Erfahrung hatte ich mit meinem ersten Hengst auch gemacht.


Hm, also ich kenne mindestens 5 Pferde, die es nicht gäbe, wenn die erfahrene Stute sich nicht vom Junghengst hätte decken lassen. Am extremsten fand ich dabei einen Trakehner-Shetty-Mix... Da stand der Trakehnerjährlingshengst mit der älteren Shettystute zusammen - weil der ja noch nix macht und sie ihn nicht läßt.
Raus kam ein superschicker Wallach, STM 1,48m, Apfelschimmel, mit supergeilen Bewegungen und dem Nervenkostüm eines Shetties!!! Eigentlich ein Traumpferd, aber kann auch riskant für's Shetty sein...

Deshalb würde ich sicherheitshalber die Junghengste in eine Wallach-Hengstherde "mixen" und sie als Jährling, anderthalbjährige legen lassen. Dann hat man keine Probleme mehr.
Reithengste werden leider hierzulande meistens (nicht immer!) nicht artgerecht in Einzelhaft gehalten. Meine Meinung ist hier eigentlich, daß niemand einen Reithengst braucht, wenn der Kerl nicht zur Zucht eingesetzt wird hätte er als Wallach ein stressfreieres Leben. Mir tun die also meistens (bis immer) ziemlich leid!

LG Maja

Re: "Hengstmanieren" beim Wallach?

15.07.2010, 13:21

Mein Dicker steht nun seit über zwei Jahren in der Herde. Er hat sich "hochgearbeitet" und ist nun mit Atti zusammen die "rechte Hand" des Herdenchefs. Ein Charmeur war er schon immer und ist auch stets in der Damenwelt beliebt (sehr zärtlicher Zeitgenosse). Letztes Jahr war es so, dass die Damen wenn sie in der Rosse waren, ihn dazu "gezwungen" haben sich um die jeweilige Dame zu kümmern (das war schon ziemlich lästig wenn ich ihn von der Koppel holen wollte, weil sie wie ein Schatten waren). Dieses Jahr ist er der Meinung es gehöre zu seinen "Aufgaben" sich um die Damenwelt zu kümmern. Er bespringt alle die es ihm anbieten. Dabei ist er aufgrund seiner Größe etwas unbeholfen, ist aber nicht böse zu den Mädels, im Gegenteil er kniffelt sie dabei. Moony ist seine "große Liebe". Die, aber nur die, besteigt er richtig!!! Das darf er auch bei keiner anderen. Das gibt dann Beziehungsstress. Er wurde mit etwas mehr wie 3 Jahren gelegt. Klopphengst ist er definitiv nicht (Überbleibsel sind bei mir zu Hause). Nun ist er 10. Sein Verhalten diesbezüglich hat sich erst im Herdenverhalten geändert (bis zum 6. Lebensjahr Boxenhaltung, dann 1 Jahr Paddockhaltung mit Moony, dann Herde). Gut finde ich es nicht, weil ich immer Angst habe er könne der Stute den Rücken schädigen. Die Stutenbesitzer finden es nicht so arg schlimm. Die Möglichkeit ihn getrennt zu halten ist nur ohne Herdenverband möglich. Das will ich aber nicht, da es ihm dort saugut geht und er noch nie besser stand.
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