Hufrehe ECS EMS Borreliose

Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Aktuelle Zeit: 27.04.2024, 18:39

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 45 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.11.2007, 20:14 
Offline

Registriert: 27.08.2007, 16:19
Beiträge: 25
Wohnort: Frankfurt am Main
nein.
:shock:

hab ich nicht behauptet.
:?:

_________________
Einen toten Hund tritt man nie! :-)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.11.2007, 20:23 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 19.07.2007, 21:32
Beiträge: 709
Wohnort: Bayern
Sorry! Ich verstehe das so - dann musst Du es bitte noch mal erklären...

LG
Claudia

_________________
Bild
Leben und leben lassen!

EMS Tagebuch Kettlingur
Diskussion zum Tagebuch


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.11.2007, 21:26 
Offline

Registriert: 15.02.2007, 10:03
Beiträge: 1059
Wohnort: Friesland
Ich denke Elu meinte, das oft am falschen Ende gespart wird... so hab' ich es verstanden.

Aber das ändert nichts an dem Grundproblem, das wir schon einmal diskutier haben. Leider stehen nicht genügend vernüftig ausgebildete Hufdingendkirchen zur Verfügung. Man ist auf das angewiesen, was man vor Ort "auftreiben" kann. Selbst wenn es mehr Kosten würde, es nutzt nichts, wenn einfach kein Angebot da ist oder die nicht das Wissen haben, obwohl sie es sagen.

Solange da nicht grundlegend was an der Ausbildung gemacht wird, beißt sich die Katze in den Schwanz.

LG Anke

_________________
Bild
Hufrehe
Jimmy Datenblatt
Jimmys Tagebuch
Diskussion zum Hufrehe Tagebuch


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.11.2007, 22:31 
Offline

Registriert: 27.08.2007, 16:19
Beiträge: 25
Wohnort: Frankfurt am Main
abend claudia,

ich habe hier ein "geheiltes" rehepferd eingestellt. die hufrillen verschwanden nach abstellung der ursachen. hier waren es mehrere faktoren gewesen.
die nicht korrekt dastehenden hufe (ergo auch nicht behobene rotationen und senkungen), die dadurch bedingte chronische entzündung und die nicht optimale haltung (sprich matsch und dreck).
es wurde wochenlang wegen ems rumgedoktert und erst gar nicht auf die sichtlichen faktoren eingegangen. als die abgestellt waren, hörte es auf.

ich habe dann nur noch im "abspann" geschrieben, wie es dem pferd weiterhin so geht.

es ist aber auch eine unumstrittene tatsache, das nachrotationen und folgeerkrankungen, die fälschlicherweise oft als neuer schub gewertet werden aufgrund von schlechter hufbearbeitung her rühren.

dieses pferd ist ein gutes beispiel dafür.
durch die falsche hufbearbeitung und behandlung entstand eine osteomyelitits, die zwar gestopt wurde. es kam auch zu hufgelenksarhrose. hat sich so weit recht stabil gehalten. wie man es
denn nun nimmt.
der hufbearbeitungsintervall lag bei ca. 8 wochen. das ist schon recht lang gestreckt, genügte aber bei diesem pferd, das der huf im optimum gehalten werden konnte.
der andere hufmensch bearbeitet im gleichen rhythmus, schafft es aber
nicht, den huf im optimum zu halten, da er eine andere bearbeitungsweise
hat (kürzt hauptsächlich von unten und lässt die wände in ruhe). dem pferd hier tut das auf dauer nicht gut. es kommt zu deformationen, die wiederum hufgeschwüre und reizungen der huflederhaut entstehen lassen.
dann wird "umdisponiert" und teurerer hufmensch geholt, der die füße wieder korrekt hinstellt und die probleme beseitigt.
pferd läuft wieder, alles klasse bis zum nächsten mal, wenn was brodelt...


es gibt aber auch die andere variante.
hufrehe, lange deformiert gewesen. dann kommt endlich einer, der weiss wie es geht und stellt den huf wieder ins gesunde niveau und es knallt trotzdem.
ein neuer schub?
ich denke, es ist in den seltensten fällen ein neuer schub.

durch den wickel bricht wie oft irgendwo etwas am huf auf und läuft
ab. danach ist ruhe...



vor etwa 12 wochen war ich beim diesjährigen anscheinend letzten rehepferd gewesen. als ich da war, lag er grad eine woche.
der besitzer fing an zu wickeln.
da floß eiter und wundsekrete über tage ab. so was habe ich bei anderen pferden noch nicht gesehen...
das pferd hatte lt. klinikarzt einen schub aufgrund von ems. um ganz sicher zu gehen, wollten sie einen zweiten test in der klinik machen, wenn das pferd wieder steht.

ein anderer hinzugezogener tierarzt diagnostizierte eine belastungsrehe aufgrund von fehldeformationen der hufe und einer vorangegangener verletzung an der fessel.
der hufmensch davon hatte das pferd viel zu flach hingestellt gehabt. die zehe war zu lang gewesen...
in der ersten woche gab es eine rotaton von 2 grad.

es wurde mit neuem hufmensch und neuem tierarzt ein polsterverband
gemacht. das pferd lief sofort besser und hatte nach ein paar tagen keine schmerzen mehr.

wie besitzer nun mal aus unwissenheit sein können, freuen sie sich mit und stellen das pferd auf die koppel. das pferd findet es klasse und galoppiert mit freudensprüngen auf der weide herum, verliert dabei seine polster inkl. verband...
leute sehen das und stellen das pferd in den stall. halber tag später kommt der besitzer und ruft beim hufmensch an.
tja...
war es nun ems oder nicht richtig nachgedacht, was den ernst der lage anbelangt? es gab eine nachrotation. das hufbein rotierte von seinen "lauen" 2 grad auf 8 ab...

das war so richtig nett.
wenn man meint, die leute lernen draus, kommt es sowieso anders.

besitzer fährt auf geschäftsreise und hat vertretungen organisiert. damit so etwas mit dem verlust des hufverbandes nicht mehr passiert, trifft er die vorkehrung. ein beschlag soll drauf, der das lebenswichtige polster fixiert.
hufmensch stellt sich hin und macht 2,5 stunden den perfekten rehebeschlag für das pferd. die zehe schwebt frei und das polster ist
optimal fest und da, wo es hingehört...
das pferd läuft richtig gut. es ist kaum noch eine trachtenfußung zu erkennen.

zwei wochen später klingelt das telefon. der besitzer ist aus dem urlaub zurück. das pferd hat vor kurzem einen beschlag auf der koppel abgetreten. die vertretung hat sofort polsterverband dranmontiert. nichst rotiert. besitzer hat den beschlag dann selbst wieder aufgenagelt, aber hufmensch soll kommen und nachsehen. "da ist was ganz komisches"...

dem hufmenschen sind fast die augen aus dem schädel gequollen.
bei jedem huf vorne jeweils ein daumendickes loch im zehenbereich in
der sohle. schwarze suppe läuft raus und alles ist weich.

was ist passiert?

das pferd stand während der geschäftsreise "stundenweise" (halber tag) im matschauslauf, die andere hälfte auf der koppel...
die durch die rehe, rotation und sowieso schon von beginn an deformierten hufe hatten eine hauchdünne empfindliche sohle, die der matsch (erde, äppel, urin) gerade mal so aufgelöst hatte...

beschlag ab, hufe gesäubert und desinfiziert und ab in polsterverbände...

etwa 2 wochen später der anruf.

sohle ist zu. bitte neuer rehebeschlag.
hufmensch hat beim spezialisten nachgefragt, wie man das pferd am
besten absichern kann...
besitzer versprach: kein matschauslauf mehr. nie mehr!

hufmensch kommt. macht geschlossenen beschlag und lässt so gut es geht den bereich der zehe schweben.
besitzer ist glücklich.
mit beschlag ist die trachtenfußung kaum sichtlich.
hufmensch macht den ersten radikalschlag im zehenbereich, damit die
wand einen gesunden wachstumsverlauf erhält und die rotation nach und
nach behoben wird.

besitzer sagt: der läuft wirklich gut. ich werde ihn für seinen kopf täglich ein bißchen in der halle reiten...
hufmensch sagt, das der das doch bitte unterlassen soll. immerhin hat das hufbein von oben herab nur knappe 2 cm verbindung. das sei nicht viel...
der besitzer ist etwas unsicher, weil nachbarpferd auch hufrehe hatte und schon geritten werden darf und er führe sein pferd immer noch in der halle spazieren.
hufmensch weist darauf hin, das das nachbarpferd womöglich keinen richtigen reheschub gehabt habe sondern "nur" eine huflederhautentzündung und das dort das hufbein nicht rotiert sei.
besitzer sagt, ja aber als ich mein pferd hab letztens in der halle an der longe traben lassen, hatte er auch keine schmerzen gehabt und nichts ist rotiert...



hallo friesin!
ja. danke!

es ist echt frustrierend. :cry:

ich hoffe deinem pferd geht es gut! ich bin mit meiner "expertenliste" nicht sehr viel weiter gekommen. 5 leute habe ich bislang zusammen denen ich blind mein pferd in die hände geben würde. na ja. sagt jetzt nicht viel aus. aber ich denke, ich bin da schon sehr kritisch. :)
ich habe wirklich aufgrund von betroffenen pferdebesitzern viele anfragen bei den entsprechenden leuten gemacht. es gab kaum resonanz drauf. wahrscheinlich sind die meisten sowieso bis oberkante mit kunden zu, das diese kein interesse für pferde mit problemhufen haben.

ich hab mir gedacht, ich geh zur euro cheval und schau mir dann dort mal
ein paar leute an. dort gibt es ja oft so vorführungen. das ist zwar keine sicherheit für top arbeit am problemhuf, aber man erkennt da ja schon einiges an können und verstand. (hoffe ich zumindest).
:wink:

ansonsten bin ich für tips, adressen und ideen immer noch dankbar!

Elu

_________________
Einen toten Hund tritt man nie! :-)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.11.2007, 00:22 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 16.07.2007, 20:03
Beiträge: 1505
Friesin hat geschrieben:

Aber das ändert nichts an dem Grundproblem, das wir schon einmal diskutier haben. Leider stehen nicht genügend vernüftig ausgebildete Hufdingendkirchen zur Verfügung. Man ist auf das angewiesen, was man vor Ort "auftreiben" kann. Selbst wenn es mehr Kosten würde, es nutzt nichts, wenn einfach kein Angebot da ist oder die nicht das Wissen haben, obwohl sie es sagen.

Solange da nicht grundlegend was an der Ausbildung gemacht wird, beißt sich die Katze in den Schwanz.

LG Anke


Das Grundproblem bleibt bestehen Anke, da hast Du recht.
Aber es ist doch auch so das die Nachfrage mittelfristig den Markt regelt.
Und während viele Rehepferdebesitzer ganz erstaunlich viel Energie darauf verwenden sich Wissen um rehegerechte Fütterung, reherelevante Primärerkrankungen oder mehr oder weniger an den Haaren herbeigezogene Zusammenhänge anzueignen bleibt die rehegerechte Hufbearbeitung noch viel zu oft aussen vor. Wird bei der Frage warum das Pferd immer wieder Probleme hat viel zu oft vernachlässigt.
Ich glaube fest an EMS. Aber eine Diät alleine bringt nichts. Ebenso wie die weltbeste Hufbearbeitung auf Dauer kein gesundes Pferd produzieren wird wenn das Schätzchen weiterhin mit Futter vollgestopft wird. Wirklichen Behandlungserfolg kann es meiner Meinung nach nur dann geben wenn Fütterung, Haltung und Hufbearbeitung stimmen.
Und während sich über Fütterung sehr viel und um Haltung etwas weniger Gedanken gemacht wird wird die Hufbearbeitung oft einfach mit einem schulterzucken und der Bemerkung " ich find' halt niemand Besseren" hingenommen und bei der Frage warum ein bestimmtes Pferd immer wieder Probleme hat oder sich die Hufsituation nicht dauerhaft bessert, vernachlässigt. Schade eigentlich....

_________________
Hufrehe Datenblatt
3 Jahre nach der Hufrehe
Bild

Seit 01.05.2004 hufrehe-fori!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.11.2007, 14:04 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 19.07.2007, 21:32
Beiträge: 709
Wohnort: Bayern
Elu, Du vermittelst mir in Deinen Beiträgen, dass fast alle Pferdebesitzer von der Hufbearbeitung keine Ahnung haben und wenn sie auf ihren guten Hufbearbeiter gehört hätten (vorausgesetzt sie haben einen guten!), dass die Rehe dann von heute auf morgen verschwunden gewesen wäre. Das sehe ich nicht so!

Grundsätzlich ist es ja so, dass eine Lederhautentzündung oder eine Hufrehe ein Symptom ist. Also, wenn ein Pferd eine Hufrehe hat, muss es dafür einen Auslöser geben. Z. B. Cushing, EMS, zu hohe Belastung etc. – wenn der Auslöser bekannt ist, kann man entsprechende Änderungen in der Fütterung, Haltung, Belastung etc. vornehmen und eine Rehe kann sich dann durchaus „in Luft auflösen“. Und genau das ist der springende Punkt! Erst müssen die Auslöser abgestellt werden und dann kann der Hufbearbeiter positiv unterstützen. Das ist aber auch schon alles, was ein Hufbearbeiter kann! Was nützt mir der beste Hufbearbeiter, wenn ich beispielsweise mein EMS Pferd weiter fröhlich mit Kohlenhydraten voll stopfe! Da werde ich die Rehe nie in den Griff bekommen.

Außerdem kann ich Eure Meinung nicht teilen, dass es nur wenig gute Hufbearbeiter gibt! Es gibt sehr viele gute Hufbearbeiter. Man muss „nur“ den richtigen für jedes „Mensch/Pferd-Paar“ finden. Es gibt keinen Hufbearbeiter, der alle Probleme bei jedem Pferd lösen kann! Jedes Pferd reagiert auf jeden Menschen und auf jede Veränderungen anders. Und außerdem muss ein guter Schmied nicht zwangsläufig teuer sein!

Ich z. B. habe zwei Schmiede für zwei Pferde. Würde ich die Pferde austauschen und dem jeweils anderen Schmied zur Hufbearbeitung geben, hätte ich mit beiden Pferden Probleme! Deshalb finde ich die Schmiede aber nicht schlecht – sie haben halt unterschiedliche Schwerpunkte, wo sie gut sind!

Lasse hat geschrieben:
... bleibt die rehegerechte Hufbearbeitung noch viel zu oft aussen vor. Wird bei der Frage warum das Pferd immer wieder Probleme hat viel zu oft vernachlässigt. ....

Lasse, das stimmt -so finde ich- nur bedingt! Jedes Pferd reagiert auf Veränderungen am Huf anders. Wenn sich nicht mal TA und Schmiede über Rehebeschläge einig sind, wie soll dann ein Pferdebesitzer sagen, was er haben möchte! Ich bin der Meinung, dass man diesbezüglich auch viel mehr auf das Individuum Pferd eingehen muss. Man muss das ganze Tier anschauen. Wie es läuft, was es für Probleme hat, wie die Bein- und Hufstellung ist etc. und erst dann kann man versuchen eine ideale Bearbeitung zu finden!

Ein sehr umfangreiches Thema! Da können wir ja noch ewig diskutieren…

LG
Claudia

_________________
Bild
Leben und leben lassen!

EMS Tagebuch Kettlingur
Diskussion zum Tagebuch


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.11.2007, 14:21 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 16.07.2007, 20:03
Beiträge: 1505
cschoen hat geschrieben:
Lasse hat geschrieben:
... bleibt die rehegerechte Hufbearbeitung noch viel zu oft aussen vor. Wird bei der Frage warum das Pferd immer wieder Probleme hat viel zu oft vernachlässigt. ....

Lasse, das stimmt -so finde ich- nur bedingt! Jedes Pferd reagiert auf Veränderungen am Huf anders. Wenn sich nicht mal TA und Schmiede über Rehebeschläge einig sind, wie soll dann ein Pferdebesitzer sagen, was er haben möchte!

Habe ich mich so unklar ausgedrückt?
Ich bin keineswegs der Ansicht das ein Pferdebesitzer sich erst die Mühe machen soll einen wirklich guten und erfahrenen Hufbearbeiter aufzutreiben nur um Selbigem dann zu erklären was aus seiner Laiensicht die beste Hufbearbeitung wäre.
Ich bin aber der Ansicht das es, wenn die Hufbearbeitung ganz offensichtlich im Argen liegt, auch nichts nutzt davor die Augen zu verschliessen und stattdessen an zig anderen Stellen nach Ursachen für immer wiederkehrende Probleme zu suchen. Selbstredend muss die Ursache für die Rehe abgestellt und müssen ausser der adäquaten Hufbearbeitung noch andere Maßnahmen ergriffen werden. Nichts anderes habe ich gesagt und nichts anderes lese ich auch aus Elus Beiträgen heraus.

_________________
Hufrehe Datenblatt
3 Jahre nach der Hufrehe
Bild

Seit 01.05.2004 hufrehe-fori!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.11.2007, 16:35 
Offline

Registriert: 27.08.2007, 16:19
Beiträge: 25
Wohnort: Frankfurt am Main
also: ich bin kein ausgebildeter hufmensch.
aber ich habe augen im kopf und ich beschäftige mich damit schon ziemlich lange. ich begleite schwere fälle von rehepferde und auch anderweitige hufprobleme.

und - wenn wir hier nun mal alle ehrlich sind - die meisten eingestellten bilder hier im forum und in anderen foren zeigen sehr deutlich, das mangelnde hufbearbeitung im vordergrund steht.

natürlich müssen die ursachen abgestellt werden. natürlich muss man sorge dafür tragen, das das pferd nicht mehr solch eine möglichkeit zu erkranken bekommt.
diese dinge werden meist schon innerhalb der ersten tage abgestellt. da ist das kind aber nun einmal schon in den brunnen gefallen.

und wenn die leute alle richtig, schnell und sofort gehandelt hätten, dann gäbe es bei weitem nicht so viele rotationen, senkungen, abszesse, geschwüre, sohlendurchbrüche und ausschuhen und und und...

und - wie lasse und friesin das schon geschrieben hatten - ist es ein
hauptproblem. wenn du keinen findest, der die hufe im griff hat, dann
hast du ein problem. denn die schübe oder anderweitigen hufprobleme (oder arthrose, knochenfraß etc.) werden immer wieder kommen. irgendwann ist dann schluß mit lustig.
wenn man glück hat kann das pferd danach noch ein paar nette jahre
auf der rentnerkoppel verbringen. oder es kommt der großteil auf die immergrüne wiese.

ich mag nicht stänkern (falls das so rüber kommen sollte, dann tut es mir leid! ehrlich! ich muss nur immer schnell tippen und versuche dabei sachlich zu bleiben, weil ich eigentlich in dieser zeit an einem artikel schreiben müßte... :roll: ).
cschoen:
habe mir mal den von dir eingestellten hufbeschlag deines pferdes angesehen (oktober 2007).
frage: findest du diesen in ordnung?
ich nicht.


dein pferd hat keinen geraden wandverlauf auf diesen bildern.
es wurde ihm eine "bullennase" angeraspelt.
der keil ansich wurde meiner meinung nach nur unzureichend
vorne geöffnet. ich meine auch, das das pferd von den trachten
her ein wenig zu steil steht.
das wäre das von mir gesehene offensichtliche.
ich hab keine ahnung, wo die hufbeinspitze bei deinem pferd liegt.
kenne im grunde bei rehebeschlägen (oder beschlägen die aufgrund
anderer gesundheitlichen problemen bei rehepferden sog. kompromiß-
beschläge sind) das man versucht die zehe aus der last zu nehmen.
bei deinem pferd schwebt keine zehe (ist die aus der last genommen?).

vielleicht - ich will das um gottes willen nicht stocksteif behaupten!!! - schwitzt dein pferd, weil ihm die füße (hufe, gelenke, knochen) wehtun...
vielleicht schwitzt dein pferd unter anderem, weil es sich aufgrund von schmerzen weniger bewegt und der kreislauf probleme macht...
oder beides zusammen...
ist gar nicht mal so selten.
bockshornkleesamen puscht bekanntermaßen das immunsystem und stärkt den geschwächten organismus. er lindert glieder- und gelenkschmerzen, wird meist bei lungenproblemen mit eingesetzt.
ich und meine familie trinken den tee in der kalten jahreszeit, weile r auch eine wärmefördernde wirlkung besitzt. er ist
etwas gewöhnungsbedüftig. am besten wirkt er, wenn man die samen
etwa zwei stunden in kaltes wasser einlegt und dann vorsichtig erhitzt. das wasser sollte sehr kurz sieden, aber nicht kochen, sonst verflüchtigen die enthaltenen ätherischen öle, die die beste wirkung des samens erzielt...

ich bin als pferdebesitzer ziemlich kritisch und ich achte sehr darauf,
was und wie an meinen pferden passiert.
und ich habe schon selbst übelste erfahrungen hinter mir. aber gerade das
lässt uns doch alle innerlich wachsen. und gerade deshalb sollte man als betroffener pferdebesitzer alles immer hinterfragen und versuchen konsequent alles, was als mögliche ursache in frage kommt abzustellen.

ich hab hier noch hufrillen.

aufgrund von saumbandentzündung:
Bild

rehehuf / strahlpolsterphlegmone:
Bild

belastungsrehe / imbalancen im huf:
Bild

sehnenschaden / folgeschäden durch imbalancen (sieht man leider
nicht so deutlich, weil da schon ca. 6 monate ein anderer hufmensch
dran war):
Bild

belastungsrehe (auch hier war schon vier mal ein anderer hufmensch dran. man erkennt aber noch die überreste, denk ich):
Bild

hier: fehldiagnose. monatelang auf hufrehe/EMS behandelt. neuer TA,
neuer hufmensch. diagnose: hufrollenentzündung. danach wurde es
besser. da der tierarzt den besitzern nicht sagen konnte, ob das pferd
nach so einer langen zeit noch chancen auf ein lahmfreies leben hat,
haben sie es töten lassen...
Bild

hier futteringe / leichte imbalancen im huf:
Bild

gleiches pferd, ein hinterhuf, arthrose im hüftgelenk:
Bild

hier ein rehepferd nach ca. 6 monaten korrekter hufbearbeitung:
Bild

so sah der huf bei übernahme aus. er hatte immer wieder neue schübe,
wurde auf EMS behandelt und es waren unter anderem bekannte spezialisten am werk gewesen. nachdem unter beratender unterstützung eines fachschmiedes die korrektur der kapsel vorgenommen wurde,
verschwanden die schübe und anderweitigen symptome:
Bild

ich seh das pferd morgen wieder. hoffentlich denke ich an meine kamera.
dann mache ich mal ein foto des hufes. denn man erkennt bei diesem
futteringe. er bekommt aus vorsorgegründen diverses futter zugefüttert, welches pferde mit EMS erhalten sollten. fragt mich bitte nicht was. das sieht schon ganz schön brabschig aus und riecht komisch.
der hufmensch hat von abgeraten, weil er nicht glaubt, das das auf dauer so gesund sein soll. besitzer des pferdes füttert es weiter aus angst vor einem rückschlag.
ich persönlich wüßte nicht, ob ich es meinem pferd zufüttern würde oder nicht. aber das fiele für mich wahrscheinlich eh weg, weil ich da nicht mehr lange herum fackeln würde...
:(

liebe grüße
elu, die jetzt wirklich ans tippen gehen muss...

_________________
Einen toten Hund tritt man nie! :-)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.11.2007, 16:39 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 19.07.2007, 21:32
Beiträge: 709
Wohnort: Bayern
Ich lese aus Euren Beiträgen, dass Eurer Meinung nach die meisten Pferdebesitzer zu wenig Ahnung von Hufbearbeitung haben und sich deshalb meist auf fachlich unversierte Hufbearbeiter verlassen! Des Weiteren lese ich aus Euren Beiträgen, dass sich betroffene Pferdebesitzer viel Wissen rund um Fütterung und Haltung aneignen, sich aber nur sehr bedingt dem Thema Hufbearbeitung widmen.

Und meine Meinung ist einfach, dass Hufbearbeitung so individuell ist, dass man oft viele Dinge ausprobieren muss, bis man am Ziel angelangt ist und, dass deshalb die Hufbearbeiter und Schmiede nicht immer schlecht sind!

Wenn ich Euch missverstanden habe, möchte ich mich dafür entschuldigen! :wink:

LG
Claudia

_________________
Bild
Leben und leben lassen!

EMS Tagebuch Kettlingur
Diskussion zum Tagebuch


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.11.2007, 16:48 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 19.07.2007, 21:32
Beiträge: 709
Wohnort: Bayern
Elu, eben genau das meine ich! Ein Pferd ist ein Individuum und Du kannst eine optimale Hufstellung nicht über jedes Pferd und jeden Huf stülpen! Mag sein, dass Kettlingurs Beschlag nach dem Lehrbuch Mängel aufweist, aber es ist der erste Beschlag seit Monaten, womit er laufen, rennen und hüpfen kann und das erste Mal seit Monaten, dass er kein Schmerzmittel braucht!

Weisst Du jetzt was ich meine? Nur weil die Trachten bei einem optimalen Huf eine gewisse Höhe aufweisen sollten, heisst das noch lange nicht, dass jedes Pferd damit klar kommt...

Ich trage gerne Turnschuhe und meiner Mutter tun die Beine weh, wenn sie Turnschuhe tragen muss!

LG
Claudia

_________________
Bild
Leben und leben lassen!

EMS Tagebuch Kettlingur
Diskussion zum Tagebuch


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.11.2007, 20:29 
Offline

Registriert: 27.08.2007, 16:19
Beiträge: 25
Wohnort: Frankfurt am Main
claudia: du schreibst in deinem tagebuch das er verhalten geht. ein pferd sollte mit einem rehebeschlag laufen können.
und zwar auf jedem boden.
da stimmt etwas nicht.
das mag vielleicht in deinen augen ein fortschritt sein. es ist aber ein bedenklicher zustand. die verbindung von hufbein zur hornwand ist doch noch gar nicht bei deinem pferd gefestigt. dadurch, das der huf nicht optimal bearbeitet ist bestehen ungünstige spannungsverhältnisse in diesem, der in nullkommanichts alles jetzt erreichte wieder zunichte machen kann. da hilft dir auch der high-tech-beschlag nicht weiter...
unter anderem können auch die schmerzen daher kommen. die gefahr das sich dadurch abszesse und hufgeschwüre bilden ist nicht gerade klein.
auf röntgenbildern kann man das deutlicher sehen, das die zehenknochen nicht optimal dastehen.

schade, das sich hier kein fachlicher hufmensch zu äußert. :(

ich weiss, das solche rehehufe am einfachsten ohne beschlag korrigiert werden können. die meisten laufen auch da dann viel besser.
man hat im barhufbereich einen größeren spielraum. aber das sollte jemand machen, der damit umeghen kann und gehört nicht unbedingt in hände vone inem berufsanfänger (bei diesen höchstens noch mit der hand eines entsprechenden geschulten berteuers).

ich versuch mal jemanden zu bitten, der vom fach ist. vielleichtkann er das besser erklären und tut mir diesen gefallen...

_________________
Einen toten Hund tritt man nie! :-)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.11.2007, 22:19 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 19.07.2007, 21:32
Beiträge: 709
Wohnort: Bayern
Elu, mit Verlaub, aber für einen „nicht ausgebildeten Hufmenschen“ -um Deine Worte zu verwenden- nimmst Du den Mund ganz schön voll! Noch dazu kennst Du weder das Pferd noch die Röntgenbilder…

Ferndiagnosen stellen die Fachleute, mit denen ich arbeite nie! Wenn Handlungsbedarf besteht, sagen sie mir immer, dass sie vorbei kommen, um sich das betreffende Pferd anzuschauen, weil sie sonst nichts sagen können! Sehr mutig von Dir - aber in diesem Fall leider nicht richtig…

Ich lasse mich nicht umstimmen - ein Pferd ist ein Individuum und kann nicht nach der 0-8-15 – Methode behandelt werden. Wenn man fünf Rehepferde hat, sprechen alle fünf Pferde unterschiedlich auf Behandlungen an und alle fünf Pferde benötigen eine exakt für sie abgestimmte Hufbearbeitung. Das ist meine Meinung!

Was Du sagst, mag in Lehrbüchern stehen – die Praxis spricht aber eine andere Sprache!

LG
Claudia

_________________
Bild
Leben und leben lassen!

EMS Tagebuch Kettlingur
Diskussion zum Tagebuch


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.11.2007, 23:54 
Bitte Claudia: Leben und leben lassen.
Bloss weil sie sagt dein Pferd sollte mit Eisen laufen koennen macht sie noch keine Ferndiagnose. Also bitte recht freundlich. Auch wenn nur Ihr Mann der ausgebildete Hufmensch ist.
Danke.
LG, Karin


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 28.11.2007, 00:27 
Offline

Registriert: 19.07.2007, 08:29
Beiträge: 51
Wohnort: Raum Ansbach
zitat cschoen:
"Ich lese aus Euren Beiträgen, dass Eurer Meinung nach die meisten Pferdebesitzer zu wenig Ahnung von Hufbearbeitung haben und sich deshalb meist auf fachlich unversierte Hufbearbeiter verlassen! Des Weiteren lese ich aus Euren Beiträgen, dass sich betroffene Pferdebesitzer viel Wissen rund um Fütterung und Haltung aneignen, sich aber nur sehr bedingt dem Thema Hufbearbeitung widmen. "
zitatende

ja, das kann man durchaus so sagen, auch wenn ich das aus den beiträgen der anderen nicht so krass rausgelesen habe.

mag zu einem guten teil daran liegen, dass diese materie doch recht komplex ist, weshalb viele (rehe-) pferdebesitzer dem thema eher etwas hilflos gegenüber stehen, sich dann bei anderen themen wie fütterung, haltung etc doch sicherer fühlen...
mag auch und gerade auch daran liegen, dass sich sogar ein gut teil der fachleute nicht so wirklich mit dem thema auskennt, weder tä noch huffachleute, woran soll man sich dann also als besitzer orientieren?

claudia, du hast natürlich recht, zu sagen, dass man aus der ferne nie eine wirklich sichere, gute diagnose stellen kann.
man kann aber schon auf dinge hinweisen, die einem recht deutlich in´s auge fallen, last not least mag zwar jede rehehufbehandlung sehr individuell zu sehen sein, trotzdem gibt es einige grundregeln, die von der (allgemeinen) anatomie und pathologie des rehehufes sowie von ein paar physikalischen gesetzmässigkeiten vorgegeben sind und an die man sich auch bei solchen beurteilungen aus der ferne durchaus halten kann:
so siehst du auf den beiden von dir eingestellten bildern einen sehr unzureichend bearbeiteten lamellären keil (die von elu angesprochene bullnasigkeit), eine art der bearbeitung, die in recht vielen fällen recht zuverlässig eine saubere wiederanbindung des horns an die lederhaut verhindern kann.
die übergänge vom stark beraspelten zehenwandbereich zum weniger stark beraspelten seitlichen zehenwandbereich sind sehr abrupt gestaltet (eckig), so bildet sich hier kein sauberer kraftübergang im tragerandverlauf, dadurch besteht etwas die gefahr, dass an diesen ecken lastspitzen auf die hufwand einwirken, die zu einer verschiebung des kronsaumes in diesen bereichen nach oben führen.
um genau beurteilen zu können, ob die knochenachse der zehe stimmig ist und ob die hornkapsel zu dieser knochenachse passt, bräuchte es nun natürlich entsprechende röntgenaufnahmen.
aber auch so lässt sich beispielsweise aufgrund der divergierenden ringe und deiner aussage, so ich das noch richtig in erinnerung habe, dass dein pferd keine akute entzündung im huf habe (keine pulsation) einigermassen sicher sagen, dass die belastungssituation am huf nicht richtig passt.
eine möglichkeit wäre beispielsweise, dass das hufbein zu steil in der hornkapsel hängt und es so zu ungünstigen druckverhältnissen im sohlenlederhautbereich kommt. abhängig von der genauen ausführung der unterpolsterung des beschlages und auch des beschlages selbst kann auch diese spezielle art von beschlag nach einer gewissen zeit noch weiter dazu beitragen, dass sich eine solche situation verschärft.
so, das o.g. sind nun natürlich keine diagnosen, sondern nur "möglichkeiten".
wenn du sicher gehen möchtest, ob dies zutrifft und entsprechend die bearbeitung / der beschlag abgeändert werden muss, oder ob da soweit alles "im grünen bereich" ist, kannst du entsprechende röntgenaufnahmen anfertigen lassen (seitlicher strahlengang) und die von deinen fachleuten in bezug darauf überprüfen lassen.
gruss,
ag


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 28.11.2007, 07:56 
Offline

Registriert: 19.07.2007, 07:13
Beiträge: 901
Hallo ELU und agrajag
Ich danke Euch für diese tollen Erklärungen!
Ich bin auch immer sehr unsicher in Sachen Hufbearbeitung.
Habe schon viel ausprobiert ,auch zu Lasten der Pferde.
Im Moment bin ich mit meinem Hufbearbeiter aber sehr zufrieden.

Ich finde eure Beiträge sind eine grosse Bereicherung !
Auch stimme ich ich mit euch überein das viel zuwenig an die Grundbedürfnisse der Pferde gedacht wird.
Nur leider gibt es zuwenig Fachleute die sich wirklich auskennen und noch Lust haben das Wissen anzuwenden und weiterzugeben.

Ich hatte oft das Gefühl nicht mehr weiter zu Wissen ...wem ich vertrauen soll!

Deshalb her mit euren Meinungen :D

LG TUC


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 45 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

0 Mitglieder


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Hosted by iphpbb3.com

Impressum | Datenschutz