Kritische Gedanken z.B. zu Werbeversprechungen rund ums Pferd und Pony und speziell zur Fütterung Hufbearbeitung, Hufrehe, Cushing, EMS,der Insulinresistenz u.m.
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Ergänzung: noch ein Grund für Winterrehe

23.03.2013, 22:56

Hallo,

ich habe mich früher auch oft gefragt, was im Heu drin sein mag, wenn Pferde im Winter Hufrehe bekommen haben, die gar nicht in den Griff zu kriegen war.

Mein Pony hat leider am eigenen Leib erfahren müssen, was das auch sein kann und ich habe daraufhin, obwohl es gar nicht abwegig ist und ich auch hätte früher darauf kommen können, nun auch ermittelt warum.

Schimmelsporen, und zwar sowohl in Heu als auch Heulage.

Bei meinem Rehepony war der Grund genau genommen immer der gleiche .. mag sein, weil sie zu Insulinresistenz neigt oder einfach ein Problem hat, zu viel Laktat abzubauen, was genetisch sein kann .. sie war nie fett, muss ich dazu sagen.

Meine Chiwa reagiert grundsätzlich mit Hufrehe, wenn irgendeine Substanz die Wirkungsweise von Vitamin B1 stört. Das war bisher bei Sumpfschachtelhalm auf der Weide der Fall, wo es sie das erste Mal traf, auf der zweiten Weide waren es im Herbst Eicheln und im kommenden Frühling Klee ... beides enthält viel Gerbsäure und Oxalsäue ... und dann Schimmel in Heulage.

Seit sie anständiges Heu bekommt, ist es wieder weg ... es liegt also nicht daran, dass sie chronisch zum Cushing Syndrom oder dergleichen neigt.

Ein anderes Pferd bei uns im Stall, das das Cushing Syndrom hatte und auch die angeschimmelte Heulage bekommen hat, ist tot .. aber sie ist nicht an Hufrehe, sondern einer tödlich verlaufenden Kolik gestorben. Ein drittes Pferd hatte nur eine normal verlaufende Kolik.

Die übrigen Pferde haben die schimmelige Heulage verkraftet, ohne ernsthaft krank zu werden.

Ich habe das aus dem Meyer-Coenen, das Schimmel unter anderen auch das Vitamin B1 hemmt.

Schädlich ist der allemal natürlich auch sonst.

Ich würde sagen, dass viele Pferde, die zu Hufrehe neigen, genauso wie meines unter anderen auch auf alles empfindlich reagieren können, das die Wirkungsweise von Vitamin B1 stört ... und damit die aerobe Verstoffwechslung der Kohlenhydrate, die dann notgedrungen anaerob abgebaut werden und so entstehen hohe Mengen Laktat und übersäuern ein Rehepferd zusätzlich, die das, weil sie ohnehin zum Übersäuern neigen, schlechter wegstecken.

LG
Renate

Re: Ergänzung: noch ein Grund für Winterrehe

24.03.2013, 07:32

Vermutlich kann das auch ein Grund für die Bierhefe-Empfehlung sein:
Auszug einer Durchschnittsanalyse je 100g Bierhefe getrocknet:

Vitamine
Vitamin E: 0,1 mg
Vitamin H: 0,02 mg
Vitamin B1: 13 mg
Vitamin B2: 4 mg
Vitamin B3: 40 mg
Vitamin B5: 8 mg
Vitamin B6: 4,3 mg
Vitamin B9: 0,8 mg
Vitamin B12: 0,02 mg

Mineralien
Natrium: 80 mg
Kalium: 1410 mg
Kalzium: 50 mg
Magnesium: 230 mg
Phosphor: 1800 mg
Schwefel: 350 mg
Eisen: 17,5 mg
Zink: 8 mg
Kupfer: 3,3 mg

Re: Ergänzung: noch ein Grund für Winterrehe

25.03.2013, 01:02

Ja, das denke ich auch.

Ich weiß nicht mehr genau, wer uns schrieb, Bierhefe sei so gut. Jedenfalls haben Adele und ich das damals aufgegriffen und eine Weile einfach unser Futter mit Bierhefe ergänzt, bis wir eine Müsli-Mischung fanden, wo Bierhefe und noch die Omega-3-haltigen Samenmischungen sowie noch mehr Sachen, die wir inzwischen als gut gefunden hatten, drin waren.

Wir hatten auch den Eindruck, es macht unsere Rehepferde generell etwas stabiler .. aber nur, wenn es eben nicht zu viel wird mit dem schädlichen Zeug.

So wie Chiwa ohne Probleme unter einem Eichbaum einen 10-l-Eimer voll Eicheln in einer Nacht einfressen würde, so viel Bierhefe kannst Du nicht gegenan füttern, um das zu überdecken.

LG
Renate

Re: Ergänzung: noch ein Grund für Winterrehe

25.03.2013, 07:24

Jaaa, als antidot funktioniert Bierhefe nicht; das wäre ja einfach....

Interessanterweise bekam der Sputnik lange vor der Internetzeit bei seiner Hufrehe über den THP irgendwas an B-Vitaminen als Kur gespritzt.

Re: Ergänzung: noch ein Grund für Winterrehe

25.03.2013, 18:06

Itancana hat geschrieben:.........wenn irgendeine Substanz die Wirkungsweise von Vitamin B1 stört. Das war bisher bei Sumpfschachtelhalm auf der Weide der Fall, wo es sie das erste Mal traf, auf der zweiten Weide waren es im Herbst Eicheln und im kommenden Frühling Klee ... beides enthält viel Gerbsäure und Oxalsäue ... und dann Schimmel in Heulage.

Ich selbst habe, als es Hermine in 2011 so sehr schlecht ging nachdem sie Schachtelhalm aufgenommen hatte und später eine Rehe entwickelte, Vitamin B 1 Tabletten gegeben weil ich das auch gelesen hatte . Sie hat sich zusehends darunter erholt, das war schon wirklich erstaunlich.
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