Hufrehe ECS EMS Borreliose

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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 07:35 
So ich hab gestern noch ein wenig in meinem "Archiv" gegraben und den Artikel hier gefunden was die Haferfütterung angeht... Hab auch noch nen anderen gefunden bzgl. Rehe den muss ich aber erst abtippen...
Danke schon mal für die Links, dann weis ich was ich heut Abend mache :lol: Ich schaue mich in alle Richtungen um, aber das was ich bisher an "Behandlungen" gesehen habe war nicht sehr zufriedenstellend... aber Augen und Ohren bleiben offen... :wink:
@Elke: Bin in der Nähe von Passau...

Was leicht schmeckt und nicht belastet
Grundsätzlich bei der richtigen Pferdefütterung zu beachten ist der Gesamtstoffwechsel des Pferdes.
Sollte dieser evtl. geschädigt sein, warum auch immer, dann muss man ihn zunächst schnell und effizient wieder aufbauen… und dazu kann der Hafer nebst interdisziplinärer Zusammenarbeit mit alternativen Behandlungsmethoden (Homöopathen/Heilpraktiker) sowie mit speziell zusammengestellten, Stoffwechselfördernden Kräuterfuttermittelmischungen in hohem Maße beitragen.
Die Wahrheit ist nämlich so einfach:
1. Hafer ist unter allen Getreidearten am leichtesten verdaulich und bekömmlich. Der Energiespeicher des Getreides, die Stärkekörnchen, ist im Haferkorn sehr locker gepackt. Deshalb kommen die Verdauungsenzyme im Dünndarm des Pferdes bequem an diese Kohlenhydratquelle heran und spalten sie fast vollständig zu Zucker auf.
2. Hafer muss nicht gequetscht werden, da die Spelzen im Hafer das Pferd zum Kauen animieren und die Speichelbildung fördert. „Gut gekaut ist halb verdaut!“(Ausnahme: Bei alten Pferden, die Schwierigkeiten beim Kauen haben)
3. Hafer wird im Gegensatz zu anderen Getreidearten ohne künstliche Hilfe wie walzen, aufpoppen oder schroten im Dünndarm vollständig aufgeschlossen und somit verdaut. Ganze Gerste, Weizen und Mais zum Beispiel hingegen nur kaum. Füttert man Gerste, Weizen oder Mais, die nicht vorbehandelt wurden, stürzen sich im Dickdarm Massen von Mikroben auf den stärkereichen Getreidebrei. Die Darmtemperatur und der Säurewert im Dickdarm steigen an und die Mikroben sterben ab. Die dabei entstehenden Giftstoffe werden vom Darm aufgenommen und gelangen von dort aus über die Pfortader zunächst zur Leber und zur Niere, wo sie unschädlich gemacht werden müssen. Bei einer Stoffwechselstörung kann dieser „Giftmüll“ (ähnlich wie diverse Medikamente, wie z.B. Phenylbutazone) schwere Erkrankungen wie z.B. die gefürchtete Hufrehe auslösen und stellt die Basis für viele anderen Erkrankungen dar. Da Hafer durch den hohen Gehalt an essentiellen Aminosäuren den Stoffwechsel anregt und aufbaut, ist diese Gefahr viel geringer und tritt erst bei höheren Futtermengen und/oder bei bereits im Stoffwechsel vorgeschädigten Pferden mit einem Haushaltdefizit in den Aminosäuren auf.
4. Hafer enthält im Gegensatz zu Weizen und Roggen keine Kleberstoffe (Klebereiweiß). Die Verdauungsenzyme des Pferdes sind für diese Eiweißsequenzen nicht ausgelegt. Der Magen verkleistert durch diese Kleberstoffe im Korn, weshalb Weizen und Roggen in großen Mengen für Pferde nicht, bzw. nur schwer verträglich sind.
5. Hafer ist voll gepackt mit löslichen Ballaststoffen, wissenschaftlich „Beta-Glukane“ genannt. Sie legen sich als schützender Schleim überdie Darmschleimhaut.
6. Hafer und der Eiweißirrtum: Immer wieder wird behauptet, Hafer enthalte zu viel schädliches Eiweiß! Diese Behauptung ist FALSCH!!! Hafer hat genauso viel Eiweiß wie Futtergerste – nämlich pro Kilogramm Körner rund 85 Gramm verdauliches Rohprotein (Roheiweiß). Mais liegt mit 64 Gramm Rohprotein etwas niedriger, wird aber schlechter verdaut!
7. Hafer … in dessen Eiweiß enthalten sind 20 verschiedene, so genannte Aminosäuren (Einzelbausteine der Eiweißsequenzen). 8 von diesen 20 Aminosäuren kann der Körper des Pferdes nicht selbst herstellen, also müssen sie über die Nahrung zugeführt werden (wie beim Menschen auch). Diese 8 Aminosäuren nennt man "essentielle " Aminosäuren. Der Körper braucht diese essentiellen Aminosäuren für den Aufbau von Zellen und Gewebe wie z.B. (sehr wichtig) Muskulatur. Hafer enthält fast doppelt so viele dieser lebenswichtigen Aminosäuren wie Gerste und Mais. Bekommt der Körper diese essentiellen Aminosäuren nicht oder nur unzureichend zugeführt, kann man von einer Überlastung der Niere durch Unterversorgung mit lebensnotwendigen Nährstoffen sprechen. Da aber diese lebensnotwendigen Nährstoffe zwingend benötigt werden, wird der Körper zur Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Grundfunktionen (Herzmuskel, Herz, Leber, Niere etc.) diese Nährstoffe in irgendeiner Weise bereitstellen müssen. Diese Bereitstellung findet durch Abbau von Eiweißsequenzen in der Muskulatur statt … sprich … es wird Muskulatur abgebaut, wodurch dann Wasseransammlungen auf der Muskulatur entstehen, die sehr oft zu der Annahme verleiten, „das Pferd sei zu fett“.
8. Hafer enthält eine Gute-Laune-Kombination aus Kohlenhydraten und Eiweiß, welche dieselbe Wirkung wie Schokolade für uns Menschen als Nervennahrung hat. Nahrung mit vielen Kohlenhydraten erhöht den Einstrom der Aminosäure „Tryptophan“ ins Gehirn. Aus Tryptophan stellt der Körper das Glückshormon Serotonin her. „Vielleicht spinnen die Pferde also gar nicht vom Hafer, sondern sind einfach nur glücklich, wenn sie Hafer bekommen und dadurch besser versorgt sind!?!?!“
9. Hafer löst weniger drastische Hormonschwankungen aus wie Mais. Direkt nach dem Füttern steigt der Insulin-Wert und etwas verzögert der Glukagonwert an, der die Ausschüttung von Insulin und Adrenalin reguliert. Dadurch wird die Leistung des Pferdes leichter konstant gehalten.
10. Hafer hat sehr viel gut verdauliche Stärke, welche schnell zu Zucker umgewandelt wird und für das Pferd sehr viel schnell verfügbare Energie bereitstellt. Jedoch darf man hieraus keine falschen Schlüsse ziehen: „Die Pferde werden durch diese schnell verfügbare Energie NICHT wirr im Kopf und spinnen auch nicht! Dieses Phänomen kann eigentlich nur bei Boxenpferden auftreten, denn Pferde in Offenstallhaltung können wann immer sie es nötig haben, die überschüssige Energie durch Bewegung ausleiten. Wenn das Pferd als Bewegungstier und Fernwanderwild überschüssige Energie in sich trägt, dann wird es diese durch Bewegung ausleiten müssen, und das hat NICHTS mit Spinnen zu tun!“
11. Haferqualität … wie gut ist Ihr Hafer?
Die Haferqualität muss genau kontrolliert werden, denn Hafer wird bei unsachgemäßer Lagerung schnell staubig und schimmelt! Pilze, Milben und Keime befallen Hafer leichter als Gerste oder Mais und das Korn wird mit Allergenen und Giften (Toxinen) besiedelt. Meist leicht sichtbar an schwärzlích verfärbten, schimmeligen Spelzfalten. Man sollte nur möglichst nicht gespritzten, gereinigten Hafer verfüttern, der nach der Ernte mindestens 12 Wochen lang trocknen konnte. Bestimmen Sie das Litergewicht Ihres Hafers: im Messbecher 1 Liter abmessen, dann wiegen. < 450 Gramm = weniger wertvoll, 450 bis 500 Gramm = normal, > 500 Gramm = sehr gut. Hafer mit einem guten Litergewicht enthält viel Energie und wenig Keime. Lagerung: Hafer hält sich am besten in einem luftdurchlässigen Papiersack ohne innere Plastikschicht, wenn er dunkel, um die 10 Grad und in guter Luft lagert. In freier Natur ist es so, dass das Pferd auf seiner Wanderung durch das jeweilige Land bei der Futtersuche ein sehr hohes Maß an Nahrungs vorfand. Das Futter war karg und rau, aber dafür qualitativ extrem hochwertig. Das Pferd konnte sich aus dem vorhandenen Nahrungsangebot die besten und wichtigsten Bestandteile heraus suchen. Also fraß es meistens die Samen der jeweiligen Pflanzen, weil dort der höchste Anteil an Nährstoffen wie Kohlenhydraten, Proteinen und Fettsäuren etc. enthalten sind. Zur Eigenmedikation konnten die Pferde instinktiv je nach Bedarf diverse Heilpflanzen aufnehmen. Vor 50 Jahren gab es auf unseren Wiesen noch ca. 85 verschiedene Kräuter- und Gräsersorten, heute hingegen sind davon nur noch MAXIMAL die Hälfte vorhanden. Stichwort "Nahrungsvielfalt"!

Heutige Situation in Haltungsbedingungen:
Auf den heutigen Koppeln sieht es so aus, dass das Nahrungsangebot zum Einem zu einseitig und
zum Anderen zu üppig ist. Hinzu kommt, dass die frischen, grünen Wiesen nicht das Nährstoffangebot bieten, wie es beim längeren, älteren und trockeneren Gras der Fall ist. Theoretisch sollte man die Koppeln erst dann mit Pferden beweiden, wenn das Gras ein gewisses Alter erreicht hat, sprich ...wenn man durch das Gras geht und der Blütenstaub fliegt, dann wäre der richtige Zeitpunkt.
Denn nur in den Samen sind die notwendigen Nährstoffe in annähernd ausreichender Qualität und
Konzentration vorhanden. Da aber diese Samen nur in einer bestimmten, kurzen Zeit vorhanden
sind (ca. 2 Monate), ist ein Ausgleich im Nahrungsangebot durch den Hafer und Mineral-Vitaminfutter-
mischungen zwingend notwendig. Ein weiterer, nicht außerAcht zu lassender Faktor für das Weidemanagement ist die Tatsache, dass die heutigen Koppeln in ihrer Zusammenstellung der nachgesähten Grassorten auf die Milchviehhaltung zur erhöhten Milchproduktion ausgerichtet sind und NICHT auf die Bedürfnisse unserer Pferde. Die Pferde fressen alles was sie kriegen können bis zur Graswurzel ab, weil sie nicht annähernd die Nährstoffe aufnehmen können, die sie brauchen. In freier Natur würden Pferde hingegen nur das Fressen, was sie zur Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Grundfunktionen des Körpers benötigen. Aber auch für die Pferdebeweidung gibt es ebenso speziell zusammengestellte Grassorten zum Nachsähen. Ebenso schädlich für die Pferde ist der ständige Drang des Menschen zur Schonung der Weiden, wo diese doch für unsere Pferde da sein sollten und nicht für die Erhaltung eines „englischen Rasens“. Mit einer gut durchdachten und konsequenten Pflege von ausreichend großen Weiden belaufen sich die Schädigungen durch das Aufweiden von Pferden bei feuchtem Wetter nahezu auf NULL. Auch die Beweidung im Winter schadet der Koppel nicht. Zum Einen wird der Boden durch Frost und Schnee geschützt und zum Andern führen Pferde einer Winterkoppel keinen Schaden zu, den man mit einer guten Weidepflege nicht schnell beheben kann.

Resümee:
Ganzer Hafer ist eindeutig das vollwertigste und preiswerteste Getreidefutter für Pferde!
Besonders wichtig ist es für Pferde, die die Haferfütterung nicht gewohnt sind, die Fütterung langsam zu beginnen und kontinuierlich zu steigern, damit sich der Gesamtstoffwechsel auf das neue Angebot von Nährstoffen einstellen kann. So beginnt man vorzugsweise mit der geringen Menge von 100g pro Tag in der ersten Woche, 200g pro Tag in der zweiten Woche, 300g pro Tag in der dritten Woche usw., bis man mindestens das Optimalmaß zur Gesunderhaltung des Pferdes von 200g Hafer pro 100kg Körpergewicht erreicht hat. Um diese kontinuierliche Steigerung des Haferangebots genauestens zu überwachen, überprüft man die Futtermenge am Besten mit einer Haushaltswaage. Des Weiteren sollte man den Pferden stets Raufutter anbieten, wie sie es aus der rauen, kargen Natur heraus kennen. Die Pferde nehmen das Raufutterangebot auch auf der saftigen Koppel GERNE an. Ohne die Zufütterung von Raufutter kann sich das Pferd nicht satt fressen. Es sucht sich nach dem Abfressen der Grassamen an den Halmenden das frische, fruktanhaltige Untergras heraus, was lediglich dazu führt, dass die Pferde zu fett werden, sich den Weidebauch „anfressen“. Ist der Futterausgleich durch Raufutter geboten, fressen sich die Pferde satt und das Untergras hat mehr Zeit, sich zu entwickeln. Dies wiederum bietet mehrere Vorteile:
1. Wenn sich das Gras besser und länger entwickeln kann, ist das Gras hochwertiger und bietet mehr lebenswichtige Nährstoffe
2. Wenn sich das Gras besser und länger entwickeln kann, können die Pferde länger auf der jeweiligen Koppel stehen bleiben,
3. Wenn die Pferde länger auf der jeweiligen Koppel bleiben können und dort das Gras dann noch hochwertiger werden kann durch die Zufütterung von Raufutter sparen die Pferdeweidebesitzer
bares Geld …
a. weniger Pachtverbindlichkeiten, weil weniger Weidefläche benötigt wird
b. weniger Tierarztkosten, weil die Pferde gesünder ernährt werden und dadurch gesund bleiben können.
Hafer ist leicht verdaulich, enthält wesentlich mehr essentielle Aminosäuren als andere Getreidearten
und man erreicht mit einer Haferfütterung eine konstante Leistung des Pferdes.
!!!WICHTIG!!! ist aber bei der Haferfütterung, einen ausgewogenen Ausgleich Vitamin- und Mineralfutter aus nicht künstlicher Herstellung, Salzlecksteinen (vorzugsweise Himalaja-Leckstein)
und Kräutermischungen zuzufügen.

Quelle: Natürlich Barhuf - Zeitung für Ganzheitliche Pferdebehandlung


So entschuldigt dass es so lang wurde... :oops:

LG Verena


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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 08:34 
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Super Artikel zum Hafer! Den hatte ich schon verzweifelt gesucht.

Die theoretischen Ausführungen sind :2daumenhoch: , leider kommt dann ein Aber, bitte nicht falsch verstehen, es geht halt so vieles ineinander über.

Das Problem ist dass die meisten Hufreheschübe schlicht und ergreifend durch Überfütterung ausgelöst werden, die falsche Futterauswahl spielt eine große Rolle.
Allerdings wird dadurch bei einem kranken Pferd Hafer nicht automatisch gut.
Spielt die Überfütterung mit Fettsucht und Insulinresistenz bzw. EMS die tragende Rolle ist Hafer aufgrund der Stärke krankmachend genau wie ein Zuviel an Heu.
D.h. das Pferd muss Diät halten analog dem Diabetiker Typ 2.
Ob die Hufe dabei optimal sind oder nicht spielt keine Rolle und selbst durch gesunde Hufe kannst Du diese krankgefütterte Basis nicht wegbekommen.
Die Ausführung über fehlende Artenvielfalt und Kräuter im Heu ist gut.
Da man dies einem Pferd nicht ansehen kann würde ich Dir raten den Insulinwert und die Glukose bestimmen zu lassen - aber Vorsicht, das geht nicht einfach mit Blut abzapfen allein, das muss sofort zentrifugiert und tiefgekühlt werden!

LG Eddi

_________________
sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
----->zum Hufrehe-ECS-EMS ABC
Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

Hufrehe
ECS Datenblatt
ECS Tagebuch Sputnik †12.12.2008

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Gib jedem Tag die Chance der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain).


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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 08:39 
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Wir wollen ja nicht sagen, dass Hafer generell nicht gut ist. Das stimmt so nicht!

Hafer finde ich an KRAFTFutter immer noch am besten geeignet für ein Pferd oder Pony mit gemäßigtem Weidegang und das voll gearbeitet wird (tägliche Arbeit auf dem Reitplatz!!!).

Auch den Artikel finde ich wirklich gut erklärt. Danke dafür...vllt kann man den nochmal an anderer Stelle...mit besonderem Hinweis für Rehleins kopieren?!!

Für ein Rehepferd, dass schon viel zu viel auf der Graswiese steht, nach einem Reheschub nicht gearbeitet werden sollte, finde ich es zu viel. Viel zu viel.

Hier nochmal zur REHEPFERDFÜTTERUNG!

http://equivetinfo.de/html/futterung.html


Wie die anderen schon sagten; wir können dich nicht umstimmen, wir können dir aber die Gefahren aufzeigen und dir "andere" Richtungen zeigen und von unseren Erfahrungen berichten.

Wir selber haben damals den Fehler gemacht, unser Pony immer wieder unbegrenzt (also 10-12 Std, ganz früher 24 Std.) auf die Wiese zu lassen. Es gab immer im HERBST Reheschübe :(
Somit haben wir eine Insulinresistenz ("Diabetes") "rangezogen" und Vanessa wird nun ihr Leben lang bestraft: Gras darf sie gar nicht mehr, da sie davon sofort Hufrehe bekommt. Außerdem sind ihre Hufe (Hufbeinspitze hat sich aufgelöst) soweit geschädigt, dass sie nie mehr ohne Spezialbeschlag laufen kann. Auch lange Ausritte gehen nicht mehr, kein Springen, keine extreme einseitige Belastung. Es ist unsere Schuld. Unser weniges Wissen hat sie zu einem so kranken Pony gemacht! -Wobei wir nicht wussten, wie wenig wir wissen...wir haben eben das getan, woran wir glaubten und Vanessa hat die Quittung bekommen. :(

Ich wünsche niemanden diesen Weg.

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Ich bin nicht auf die Welt gekommen,
um so zu sein, wie andere mich gerne hätten!Ich bin wie ich bin und verbiege mich nicht nur um anderen zu gefallen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 09:16 
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Beiträge: 866
Wohnort: Stuttgart
Noch mal zur Frage gaaaanz am Anfang... bin gerade erst hier rein gestolpert:

auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache und verflucht werde:

alles was ich bis jetzt nach der Strassermethode gesehen habe, würde ich offen als Tierquälerei bezeichnen.
Kommentare wie: es kann nicht heilen wenn es nicht blutet, Pferde die schwer lahm gehen, Hufgeschwüre, die angeblich zum Heilungsprozess gehören.
Damit kann und will ich mich nciht abgeben.
Ich bin auch Barhuf-Verfechterin, aber nach Jochen Biernat.

Soweit ich weiß ist doch die Strasser Methode durch das neue Hufbeschlags und Bearbeitungsgesetz verboten worden, oder nicht?

Grüße
Ani

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Wie leer muss ein Leben sein, in dem man nicht einmal den Wert eines Lebewesens erkennt?


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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 10:15 
Bluten?? Tierquälerei??? Sorry, ich weis ja nicht an wen ihr geraten seid aber bei uns hat noch nieeee irgendetwas geblutet!
Wieso soll das bitte verboten worden sein, das wär mir neu... Es ist ja nicht so dass die Starßer-Methode das erst beste war das mit untergekommen ist und ich gleich gepackt hab. Aber das Buch von Fr. Dr. Straßer hat mir die Augen in diese Richtung geöffnet, was nicht heißt dass ich sie in andere Richtungen zu mache. Aber alles was diese Frau schreibt klingt für mich vollkommen logisch und nachvollziehbar...
Wenn die Ursachen nicht beseitigt werden dann ist es schon klar dass immer wieder neue Schübe kommen... Aber wir beseitigen eben nicht die Auslöser (also Gras, Hafer Zucker etc.) sondern die Ursache, also falsch gestellte Hufe die dann wieder voll arbeiten können und somit der Stoffwechsel wieder funktioniert... und das Futter gut verarbeitet werden kann. Sie hat auch dadurch schon etwas abgenommen weil der Stoffwechsel gut funktioniert und die Hufe wachsen gut...
ich schau dass ich den anderen Artikel noch finde, vielleicht versteht ihr es dann besser...

LG Verena


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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 10:26 
veri85 hat geschrieben:
Danke schon mal für die Links, dann weis ich was ich heut Abend mache
Super! :daumenhoch:

Grundsätzlich bei der richtigen Pferdefütterung zu beachten ist der Gesamtstoffwechsel des Pferdes.
Der ja nun mal im Falle einer Rehe gestört ist.

1. Hafer ist unter allen Getreidearten am leichtesten verdaulich und bekömmlich...
Ja, aber: warum braucht ein nicht arbeitendes Pferd überhaupt Getreide?

Da Hafer ..., ist diese Gefahr viel geringer und tritt erst bei höheren Futtermengen und/oder bei bereits im Stoffwechsel vorgeschädigten Pferden ...
Bei Rehe IST der Darm vorgeschädigt.

10. Hafer hat sehr viel gut verdauliche Stärke, welche schnell zu Zucker umgewandelt wird und für das Pferd sehr viel schnell verfügbare Energie bereitstellt.
Wofür braucht das Pferd jetzt so viel Energie?


Zur Info: nein, ich verteufel den Hafer nicht (Oscar bekommt auch ein wenig- aber nur 30 g morgens und 30 g abends zum MiFu und "damit was im Trog ist"). Wenn ein Pferd Getreide bekommen soll, ist er m.M. nach sogar gut. Aber bitte nicht, solange der Darm noch nicht wieder gesund ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 10:30 
Hallo Verena,

wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann ist das so, als wenn ich im schlecht sitzenden Schuh (= Ursache) einen Stein (= Auslöser) habe und mir das Schmerzen verursacht. Ich würde erst den Stein entfernen (gleichzusetzen mit: dem Pony das Fruktan entziehen) und dann zusehen, dass ich einen neuen Schuh bekomme (= Hufbearbeitung ändern). Denn: wenn ich den Stein in einen neuen, passenden Schuh stecke, tut es mir beim Laufen immer noch weh. Oder habe ich dabei jetzt einen Denkfehler?

Viele Grüße,
Rina


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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 10:31 
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Ich habe alle Bücher von Frau Strasser gelesen - hat mein damaliger Hufpfleger drauf bestanden. Unterhalte dich danach mal mit einem anderen Huffachmann über diese Dinge und lass sie dir erklären, für einen Laien kann dir jeder mit seinen Argumenten das so darlegen, dass es völlig logisch klingt.
Mein Hufpfleger damals war nicht von der krassen Sorte, die wirklich das Pferd blutig und lahm schneidet (ist durchaus nicht untypisch), ich hab das mit Trachten weg auch als 'logisch' begriffen. Schau dir auf der Seite von Equivet die Bearbeitung der Hufe an, dann weißt du warum Strasser nach meiner Ansicht in die falsche Richtung geht. Und Equivet ist nicht einfach irgendeine Internetseite, sie gehört zu einer großen Klinik.

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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 10:34 
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Beiträge: 7864
Weißt Du was Du auch nochmal machen könntest?

Such Dir mal die Bilder von Wildpferden raus und schau wie die sich die vollkommen unbearbeitet ablaufen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 10:53 
So gefunden...
Hufrehe – kurze Zusammenfassung nach Straßer:
Leider ist es nicht möglich, in einem einzigen Artikel alle Grundlagen, Hintergründe, Ursachen und Behandlungsweise
von Hufrehe zu erläutern. Deswegen möchte ich direkt am Anfang auf die Quelle, das Buch „Hufrehe (Laminitis)“ von Dr. Hiltrud Straßer, Knirsch Verlag 2003 verweisen und gebe in meinem Artikel nur eine kurze Zusammenfassung der Vorgänge und der Ursachen. Hufrehe oder Laminitis ist, wie der Name schon sagt (Lamina=Lamellenlederhaut,
-itis=Entzündung) eine Entzündung der Lamellenlederhaut, den Strukturen des inneren Hufes, durch die Hufbein und Hufwand fest miteinander verbunden sind. Allerdings kann man nur im akuten Stadium von einer „Laminitis“, also Entzündung sprechen. Monate nach einem Reheschub ist die Entzündung bereits abgeklungen, der Huf ist vielleicht
deformiert und hat sich zu einem typischen schnabeligen Umformungshuf gewandelt- dann ist das akute Stadium der Krankheit bereits in einen chronischen Verlauf übergegangen. Bei einem ersten Reheanfall kann der Huf von außen noch relati„normal“ aussehen. Bei einem akuten Reheanfall entzündet sich die Lederhaut und die Verbindung
zwischen Hufbein und Hufkapsel löst sich, wenn keine sachgemäße Behandlung erfolgt. Diese Trennung
des Hufbeines von der Hufkapsel bezeichnen wir als „Separation “ .
Wenn dabei die Hufbeinspitze nach unten rotiert, sprech e n wir von einer Hufbeinrotation. Löst sich das Hufbein
Rundherum aus seiner Aufhängung uns sinkt auf die Sohle, sprechen wir von einer Hufbeinsenkung.

Symptome
Diese Vorgänge sind für das Pferd äußerst schmerzhaft- die typischen Symptome sind Rehehaltung:
Das Pferd steht da und Streckt die Vorderhufe extrem nach vorne , dabei werden die Hinterhufe unter den Körper gestellt, um die Vorhand zu entlasten erhebliche Bewegungseinschränkung:
das Pferd will keinen Schritt mehr laufen und bewegt sich sehr steif („Rähe“=altdeutsch für „Steifheit“) und staksig und oftmals fühlt man auch einen erheblichen Temperaturanstieg an der Hufkapsel und ein Pulsieren der Blutgefäße am Röhrbein.

Ursachen
Es ist schon merkwürdig, wenn landläufig das frische Gras im Frühjahr die Ursache für Hufrehe sein sollte. Soll
dieses Grundnahrungsmittel der Pferde, wirklich krank machen? Und warum erkranken dann nicht alle Pferde, die auf derselben Wiese stehen? Das Gras oder der rasche Futterwechsel im Frühjahr/Sommer kann allenfalls Auslöser, nicht aber Ursache von Hufrehe sein. Die Ursache ist in den Hufen des erkrankten Individuums zu suchen, bzw.
vielmehr in der Hufform. Ein Pferd mit einer gesunden Hufstellung und funktionstüchtigen Hufen könnte ausbrechen und sich die Nacht über den Bauch in einem Maisfeld voll schlagen- es wird keine Hufrehe bekommen. Der gesunde, funktionstüchtige Huf wird außer einer evtl. kleinen Entzündung (aufgrund des Futterwechsels), die vom Besitzer vielleicht noch nicht einmal bemerkt wird, keine Folgeschäden davontragen oder gar einen Reheschub bekommen. In diesem Huf ist die Verbindung zwischen Hufbein und Hufwand gesund und fest- solche „Zwischenfälle“, wie der
Ausflug ins Maisfeld werden verkraftet. Ein Pferd jedoch mit unphysiologischer Hufstellung, also Hufen, die nicht ihrer Natur gemäß funktionieren können, sind bereits vorgeschädigt, die Verbindung zwischen Hufbein und Hufwand war bereits vorher nicht fest genug und angegriffen- für solche Pferd endet der z.B. der Ausflug ins Maisfeld oder das frische Gras im Frühling mit einer akuten Hufrehe, wie beim dem Tropfen, der das bereits volle Fass zum Überlaufen bringt.

Die „Risiko“-Hufstellung
Wie bereits oben erwähnt, erkranken nur Pferde an Hufrehe, deren Hufe bereits längere Zeit vorher schon, vom Besitzer unbemerkte, Abweichungen einer natürlichen (physiologischen) Hufstellung aufwiesen. Ursachen für Hufrehe sind in der Regel zu steile Hufe mit langen Trachten. Zum besseren Verständnis der nun folgenden Erklärungen machen wir zunächst einen kleinen Abstecher in die Anatomie: das Hufbein ist in der Hufkapsel aufgehängt. Die Lederhaut, die das Hufbein umgibt (Lamellenlederhaut), bildet Hornlamellen, die das Hufbein mit der Hornkapsel, also mit der Hufwand, die wir von außen sehen, verbindet. Nur wenn das Hufbein bodenparallel positioniert ist, verteilt sich die Kraft gleichmäßig auf die gesamte Aufhängung. Man bedenke, dass da ein ganzes Pferd „dranhängt“ und welche
gewaltigen Massen bei allen Gangarten, die auf einen Huf treffen, die Aufhängung des Hufbeines aushalten muss. Daher sind diese gleichmäßige Kräfteverteilung und die Bodenparallelität des Hufbeines absolut unerlässlich. Das Hufbein ist nur bodenparallel bei einem Kronrandwinkel von 30 Grad zum Boden und einem Zehenwinkel von 45 Grad bei Vorder- und 55 Grad bei Hinterhufen. Diese Winkel ergeben sich aus denb Winkeln, die das Hufbein selbst hat: alle Equidenhufbeine habe dieselben Winkel. Bei hohen Trachten wird der Kronrandwinkel flacher, der Zehenwinkel steiler. Das bedeutet, dass das Hufbein nicht mehr bodenparallel in der Hufkapsel positioniert ist und somit ist auch die Aufhängung des Hufbeines nicht mehr gleichmäßig belastet. Die Aufhängung ist vielmehr überlastet und zwar insbesondere im vorderen Bereich. Nun stelle man sich vor, dass diese steile Situation über lange Zeit besteht: die Lamellen der Lederhaut werden durch diesen Zustand gezerrt und gedehnt- kommt nun ein Auslöser z.B. durch plötzlichen Futterwechsel oder frisches Gras, kann die bereits geschwächte Aufhängung nicht standhalten- es kommt zu einer massiven Entzündung der Lederhaut und Separation des Hufbeines.
Weitere Faktoren, die das Auftreten einer Hufrehe begünstigen, liegen natürlich in einem gestörten Stoffwechsel und/oder in falscher Ernährung. Leider kann ich darauf hier nicht detailliert eingehen, es sei nur soviel anzumerken: der Huf ist ein wichtiges Ausscheidungsorgan des Organismus. Ist die Durchblutung des Hufes aufgrund von z.B. Zwanghufen eingeschränkt, kann der Huf seine Funktion als Ausscheidungsorgan nicht mehr erfüllen, was sich negativ auf den Stoffwechsel auswirken muss und ebenfalls die „Hufreheanfälligkeit“ begünstigt. Mehr noch als überfüttert, werden die meisten der Hufrehe-Pferde falsch oder unterernährt. Aus Angst vor „Eiweiß“, stehen viele dieser Pferde auf einer abgefressenen Wiese, ohne Heu, ohne Hafer oder bekommen Stroh zugefüttert. Diese
falsche und Mangelernährung führt ebenso zu diesen Stoffwechselstörungen und durch die Stoffwechselgifte,
die dann auftreten kann auch ein Hufrehe ausgelöst werden. Seltenere Auslöser können ebenfalls sein: Vergiftung und Überlastung. Insbesondere auf das Thema Ernährung und Hufrehe werden wir in künftigen Artikeln näher eingehen. Alle weiteren und genaueren Informationen und Erklärungen zur Hufrehe finden Sie in u.g. Buch.
Und wie bei allem gilt auch bei der Hufrehe: Ursachen beseitigen, nicht Symptome bekämpfen!

Quelle: Natürlich Barhuf - Zeitung für Ganzheitliche Pferdebehandlung
Melany Clahsen
Hufheilpraktikerin nach Dr. Straßer


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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 10:58 
Hab auch noch ne Falldoku gefunden nach der Methode...

Falldokumentation – Hufrehe mit Hufbeindurchbruch
Sina“, Islandpony, Stute, 14 Jahre Im September 2006 bekam ich Besuch von Sinas Besitzerin. Sina litt seit längerer Zeit an Hufrehe. Auf beiden Vorderhufen und auf einem Hinterhuf war das Hufbein bereits durchgebrochen. Die Besitzerin bat den behandelnden Tierarzt Sina einzuschläfern. Der Tierarzt jedoch meinte, dass man es doch noch mit einer Hufbehandlung nach der Methode Straßer versuchen sollte und gab den Leuten meine Telefonnummer. Ursache der Rehe waren Zwanghufe und jahrelange Steilstellung. Dazu kam noch, dass das Pony völlig mangelernährt war und unter Eiweissmangel litt. Abgefressene Wiese, kein Heu, kein Hafer. Das Pony war durch
den Eiweissmangel aufgeschwemmt und unterernährt. Unter dem Bauch befanden sich Wasseransammlungen,
die sicht- und tastbar waren. Das Problem bei Behandlungsbeginn war, dass der Tierarzt die Hufwände
mit der Kneifzange rundherum abgeknipst hatte. Dadurch waren die Zehen in der Höhe extrem zu kurz und das Pony konnte noch schwerer stehen, da die durchgebrochenen Hufbeine noch mehr Druck bekamen.
Da die Besitzer nicht in der Lage waren, Sina stationär behandeln zu lassen, begann ich unter Vorbehalt die Behandlung am 26.09.2006. Unter Vorbehalt, d.h. es wurde vereinbart, dass das Pony stationär aufgenommen
werden würde, wenn sich sein Zustand binnen kurzer Zeit nicht bessert. Ich fand vor: Hufbeindurchbrüche am beiden Vorderhufen, an einem Hinterhuf und kurz davor an dem anderen Hinterhuf. Die Stute lag die meiste Zeit, ging keinen Schritt. Wir vereinbarten Termine zweimal wöchentlich für die ersten Wochen. Letztendlich hatten wir Auschneideintervalle von zweimal in der Woche für die ersten 6-8 Wochen. Dann wöchentliche Termine über ca. 3-4 Monate, dann alle 14 Tage, Ausschneideintervall zum jetzigen Zeitpunkt: alle 3 Wochen. Sinas Fütterung wurde sofort auf Heu und Hafer umgestellt. Die Wasseransammlungen verschwanden und Sina sah einige Zeit sehr eingefallen aus, nachdem das ganze Wasser aus dem Körper verschwunden war. Mittlerweile hat sie wieder ein gutes Gewicht
und baut Muskulatur auf.

Sinas Hufe wurden zweimal täglich in Wasser mit Obstessiggebadet. Sina wurde dreimal täglich bewegt für jeweils ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde. Dazu benutzten wir die Badeschuhe ,in die wir zugeschnittene Einlagen aus
Schaumstoff hineinlegten. Damit konnte Sina sich ganz gut fortbewegen Sina wurde zusätzlichKlassisch homöopathisch behandelt und bekam in 10 Monaten Einzelmittel ,jeweils eineGabe. Ca. 3 Monate nach Behandlungsbeginn bekam Sina nochmal einen Reheschub. Auslöser war, dass sie an einem Sack voll mit
Schaffutter-Pellets gefressen hatte und anschließend eine heftige Kolik bekam, so dass derTierarzt gerufen werden musste. Zwei Tage später hatte sie dann eine heftige Entzündung der Huflederhaut, wahrscheinlich ausgelöst durch die medikamentöse Behandlung und durch das Absterben von Darmbakterien während der Kolik.
Mit viel Bewegung, Extra-Auschneideterminen und Fütterung von Effektiven Mikroorgansimen zur Wiederherstellung
des Darmmilieus, ging es ihr nach 14 Tagen wieder besser. Jedoch konnte ich nach einiger Zeit feststellen,
dass sich die Aufhängung des Hufbeines nach diesem Schub wieder gelöst hatte. Dennoch wuchs der Huf anschliessend wieder im richtigen Winkel herunter. Sina ist heute beschwerdefrei. Sie hat keinen weiteren Reheschub gehabt. Sie töltet und galloppiert auf der Wiese. Auf Schotter geht sie noch etwas vorsichtig. Die aktuellen Röntgenbilder zeigen ein bodenparalleles Hufbein mit intakter Aufhängung. Ich schätze, dass die Besitzerin im Spätherbst wieder anfangen kann, Sina zu reiten - 14 Monate nach den Hufbeindurchbrüchen.

Quelle: Natürlich Barhuf - Zeitung für Ganzheitliche Pferdebehandlung

Melany Clahsen
Hufheilpraktikerin nach Dr. Straßer


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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 12:53 
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Ich habe Dir den "Knackpunkt" einmal in rot/fett in Deinem Beitrag unterlegt.
Zitat:
Weitere Faktoren, die das Auftreten einer Hufrehe begünstigen, liegen natürlich in einem gestörten Stoffwechsel und/oder in falscher Ernährung

Und genau dies ist der Punkt.
Sie nimmt sich den Punkt Hufstellung heraus und vernachlässigt alles andere, obwohl sie es weiß.
Und Erfahrungsgemäß liegt die falsche Ernährung in Überfütterung bei mangelnder Bewegung.
Und erfahrungsgemäß mit 100ten von Fallbeispielen liegt dies an zuviel Weide und Kraftfutterüberfütterung, also einer nicht angepassten Ernährung.
Das Zauberwort ist nicht mehr füttern sondern das Richtige in der passenden Menge nach Bedarf füttern!
Dein Fallbeispiel ist sehr nett und zeigt einen Einzelfall an Fehlernährung.
Selbstverständlich müssen bei einer angepassten Ern#ährung die Vitalstoffe in der Gesamtheit gefüttert werden.

LG Eddi

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Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 13:42 
Ja da steht "begünstigt" aber nicht verursacht... Es ist schon klar dass das zusammenhängt und das streite ich auch nicht ab. Linda hat während ihrer Phase (1,5 Wochen nach dem ersten Schub) nur auf die Koppel mit Maulkorb, kein Kraftfutter, kein Heu, keine Bewegung und unter Schmerz- und Entzündungshemmer den zweiten Schub bekommen, also kann das ja auch nicht das gelbe vom Ei sein... und seit 4 Wochen steht sie wie vorher beschrieben, ohne neuen Schub und ohne Chemiekeulen! Der Huf wächst ist nicht mehr warm oder pulsiert und sie ist gut drauf. Seit 4 Wochen :kinn:
Ich bin mit unserem HHP ständig in Kontakt, schicke ihm regelmäßig Fotos, wässere die Hufe und raspel diese 1x wöchentlich und gehe spazieren.
Kann die Behanldung denn soooo verkehrt sein, wenn es ihr seit 4 Wochen gut geht?

Muss jetzt mal los... schau mir heut Abend die anderen Links an...

LG Veri


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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 13:50 
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Beiträge: 7864
Ach Veri, das ist soo schwierig...

4 Wochen sind bei Hufrehe so ne kurze Zeit...

Ich wünsche es Euch wirklich, dass alles so funktioniert, aber die Erfahrung hat uns hier gezeigt, dass die Chancen da nicht gut stehen.
Von der Hufbearbeitung will ich jetzt mal thematisch weggehen, das ist mir momentan bei Deiner Geschichte nicht die größte Sorge.

Sorgen mach ich mir um die Fütterung - bei dem bevorstehenden Herbst wird das gaaaanz riskant! Wie anfangs schon jemand sagte (Jinie?), die letzten Wochen waren keine FruktanhochZeiten, sondern wohl eher mit die niedrigesten im Jahr.

Die wirklich gefährliche Zeit kommt jetzt - wenn es tagsüber noch warm ist und es nachts unter 5-10 Grad hat. Tagsüber wird durch die Wärme eingelagert, aber das eingelagerte kann durch die Kälte nachts nicht verbraucht werden = Pflanze wachsen.
Da gibt es Zeiten da sind die Fruktanwerte über 100 mal!! höher als im Hochsommer.
Also bekommt Dein Pferd so viel Fruktan in den Darm, wie wenn es im Sommer die 100fache Ration fressen würde - was natürlich unmöglich ist...

Ich glaube nicht, dass diese gefährlichen Werte bei nem Pferd so kurz nach der Rehe durch was-auch-immer-für-eine-Hufbearbeitung ausgeglichen werden kann...

Ach les Dich erst mal in Ruhe ein, hast recht!

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 Betreff des Beitrags: Re: Straßer-Methode...
BeitragVerfasst: 10.09.2009, 14:25 
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Und sollte die Chemiekeule Phenylbutazon als Wirkstoff haben ist die Ursache des 2. Schubes gefunden: Phenylbutazon löst bei empfindlichen Pferden insbesondere Ponys Hufrehe aus!
Dieser Wirkstoff wird auch gerne als Sofortmaßnahme gespritzt.

Und bezgl. des genauen lesens: ja es steht begünstigt, aber auch natürlich.

Nichtsdestotrotz gibt es tatsächlich (allerdings Einzelfälle) Pferde/Ponys die mit einer 24 Stunden Weidehaltung (allerdings auch keine Kuhwiese) auch nach dem Reheschub direkt keine Probleme hatten.
Dies ist erfahrengsgemäß eine oder besser die Ausnahme.

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