Hufrehe ECS EMS Borreliose

Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Aktuelle Zeit: 26.04.2024, 14:40

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: 31.07.2010, 18:12 
Offline

Registriert: 11.07.2010, 19:22
Beiträge: 4083
Metabolische Faktoren bei Hufreheerkrankung durch Weidegang
[01.10.2009]
Stoffwechsel: Das Auftreten der mit Weidegang assoziierten Hufrehe kann mit erhöhten Insulin- und Leptinwerten in Verbindung gebracht werden, ebenso mit einem hohen „Body condition score“ und mit einem erhöhten „Cresty neck score“.

Es sind mehrere Risikofaktoren für Hufreheerkrankungen bekannt, die mit Weidegang in Verbindung gebracht werden können und als prälaminitisches metabolisches Syndrom (PLMS) bezeichnet werden. Dazu zählen die Insulinresistenz, die erhöhte Insulinsekretion, Übergewicht, sowohl generalisiert als auch lokal z. B. im Nacken, hoher Blutdruck und erhöhte Harnsäurewerte im Blut. Häufig ist auch die Serumkonzentration des ACTH bei Pferden mit Hufrehe deutlich erhöht.

In vorliegender Studie aus Virginia sollten Variablen herausgefunden werden, die die frühe Erkennung eines Hufreherisikos ermöglichen und somit die wirtschaftlichen Einbußen durch die Erkrankung verringern. Es wurde dabei in zwei aufeinanderfolgenden Jahren (2006/2007) eine Ponyherde aus Welsh- und Dartmoorponys sowie Mischrassen beprobt. Es handelte sich ausschließlich um weibliche Tiere, die älter als drei Jahre waren. Diese Auswahl wurde aufgrund der großen Menge an weiblichen Ponys in dieser Herde und des deutlich vermehrten Auftretens von Erkrankungen bei Pferden über drei Jahren getroffen. Im ersten Jahr nahmen 74 Ponys und im zweiten Jahr nur noch 57 Tiere an der Untersuchung teil. Es wurden an drei aufeinanderfolgenden Tagen vormittags vor der Fütterung Blutproben entnommen. Die Hufwandtemperatur konnte mit einem Infrarotthermometer ermittelt werden. Zu den schon in der Untersuchung im ersten Jahr bestimmten Blutparametern, wie Glukose, Insulin, Kortisol, TNF-alpha, Harnsäure und Triglyzeride wurde 2007 noch ergänzend der ACTH-Wert bestimmt. Innerhalb der Ponyherde konnte nochmals differenziert werden in Pferde, die bisher keine Hufrehe entwickelten, und in solche, die bereits eine vorberichtliche Erkrankung mitbrachten. Weiterhin gab es Ponys, die während der Studie klinische Symptome entwickelten. Es handelte sich bei jeder Beprobung um eine Mischung aus tragenden und nichttragenden Stuten. Die Temperatur der Vorder- und Hintergliedmaßen war so wenig unterschiedlich, dass das Mittel aller vier Gliedmaßen als Analysewert genutzt wurde.

Je älter die Ponys waren, desto höher stellten sich die Hufwandtemperatur und die TNF-alpha-Konzentration dar. Das Verhältnis vom Gurtumfang im Vergleich zur Größe und die Blutwerte für Harnsäure und Triglyzeride lagen deutlich höher bei tragenden Stuten als bei nicht tragenden Tieren. In der Untersuchung aus dem Jahr 2007 stellte sich heraus, dass bei den 57 Ponies, die schon an der ersten Untersuchung teilgenommen hatten, die Triglyzeridund Leptin-Werte gesunken sind. Die Werte dieser Untersuchung wurden zu einer Zeit bestimmt, in der der Kohlenhydratgehalt der Weide weniger als 10 Prozent betrug, was sicherlich auch die Ergebnisse beeinträchtigt. Weder der Blutdruck noch die Konzentration der Harnsäure stand in dieser Studie in direkter Verbindung mit einer Hufreheerkrankung. Die ACTH-Werte differierten kaum bei Ponys mit und ohne Vorerkrankungen. Auffällig war die deutliche Beziehung zwischen Übergewicht, sowohl lokal wie auch generalisiert und hohen Insulin- und Leptinspiegeln zum Auftreten der Hufrehe. Besonders die beiden letzten Parameter erscheinen sehr spezifisch. Oft tritt zusätzlich eine Insulinresistenz auf.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sicherlich eine genetische Disposition für die Hufrehe vorliegen kann, jedoch bei der Betrachtung der Problematik auf keinen Fall das Umfeld der Tiere vergessen werden darf. Weitere Untersuchungen während einer anderen Weideperiode mit höheren Kohlenhydratwerten sind sicherlich vonnöten.

(Quelle: R.A. Carter et al. (2009): Prediction of incipient pasture-associated laminitis from hyperinsuliaemia, hyperleptinaemia and generalised and localised obesity in a cohort of ponies. Equine vet. J. 41 (2) 171–178.)

© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG

http://www.vetline.de/facharchiv/pferde ... 2709a2d4be


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Normaler WEidegang bei ECS?
Forum: Fragen zum Equinen Cushing Syndrom / ECS
Autor: Dakota
Antworten: 4
Nach Hufrehe wieder Weidegang
Forum: Rund um Weide,Stall und Haltung des (Hufrehe-)Pferdes
Autor: Römchen
Antworten: 2
Weidegang mit Maulkorb
Forum: Rund um Weide,Stall und Haltung des (Hufrehe-)Pferdes
Autor: Nici
Antworten: 34
Diss: Endokrine u. metabolische Nervenerkrankungen
Forum: ECS: Fachartikel - Wissenswertes - Links
Autor: Eddi
Antworten: 0
Das Equine Metabolische Syndrom - Idexx Laboratories
Forum: EMS/IR: Fachartikel - Wissenswertes - Links
Autor: Anonymous
Antworten: 0

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Hosted by iphpbb3.com

Impressum | Datenschutz