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 Betreff des Beitrags: Auch Pinocchio hat es erwischt
BeitragVerfasst: 28.12.2016, 19:19 
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Hallo zusammen,

im Mai hat alles angefangen. Und zwar mit sehr untypischen Symptomen. Pinocchio lief nur noch zögerlich, aber er lief. Ich rief den Tierarzt und dachte an alles, aber nicht an einen Reheschub oder gar Cushing. Doch die Röntgenbilder sprachen für sich, das Hufbein hatte sich bereits abgesenkt, in drei von vier Hufen, besonders vorne. Es wurde ein Aderlass durchgeführt und Blut abgenommen. Zuerst sah es nach EMS aus und nicht nach Cushing. Doch die ACTH-Werte veränderten sich mit jedem Mal, bis feststand, dass er doch an Cushing leidet. Pinocchio hatte seitdem einen schweren Schub im Mai und zwei leichtere Schübe hinterher, welche wir wieder abwenden konnten. Er hat noch nie "Ungesundes" wie Kraftfutter oder zu viel Wiese bekommen, dennoch haben wir das Heu zu Beginn gekürzt bzw. 12h eingeweicht, um Zucker und Stärke hinauszuwaschen. Bis heute bekommt er eine Mahlzeit an nassem Heu.

Unsere Hufpflegerin kommt alle 4-5 Wochen und wir versuchen langsam, die Zehe zu kürzen. Seit heute trägt er einen Duplo-Beschlag vorne. Mal sehen, wie das damit klappt.

Er bekam zu Beginn eine halbe Tablette Prascend, dies wurde kurzzeitig auf eine 3/4 Tablette erhöht, da seine Werte noch immer zu hoch waren. Mittlerweile sind wir wieder bei einer halben Tablette, da die Werte wieder schön unten waren. Außerdem erhält er täglich eine Spritze ins Maul mit Chromhefe-Pulver und einen Löffel Corticosal-Pellets.

Ich sende einmal die Blutwerte mit:

01.06.16 : ACTH = 14, Insulin = 35,4
12.07.16: ACTH = 39, Insulin = 142
05.08.16: ACTH = 254 (hier kam die Diagnose Cushing)
27.09.16: ACTH = 115, Insulin = 12,4
01.12.16: ACTH = 9, Insulin = 7,4

Ich habe noch ein paar Werte (Gamma-GT, Triglyceride, Fructosamine, Glucose), falls diese auch relevant sind.

Noch zu Pinocchio: Er ist ein Shetlandpony mit 96cm Stockmaß, ein Gewicht kann ich nur vermuten. Sein Fell hat sich (noch) nicht verändert und er ist Jahrgang 2002.

Ich bin noch Cushing-Anfänger, bitte seht es mir nach. Die Medikamentengaben wurden immer vom Tierarzt verordnet und allgemein sieht mein Kleiner den Tierarzt sehr häufig. Ich hoffe, ihr habt wertvolle Tipps für uns :-)

Viele Grüße,
Franzi und Pino


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 Betreff des Beitrags: Re: Auch Pinocchio hat es erwischt
BeitragVerfasst: 28.12.2016, 19:58 
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Wir haben vor allem beim ersten Schub, aber auch beim zweiten leichteren Schub Heparin gespritzt, haben die Hufe verbunden und gekühlt. Röntgenbilder aus dem Mai und aktuelle Bilder hätte ich auch. Meine Hufpflegerin erklärte mir, sein Duplo-Beschlag ist nun nicht mehr für einen akuten Reheschub sondern eher für unser jetziges Stadium gedacht (ist vorn geschlossen).

Mir wird sicher noch mehr einfallen, an alles denke ich gerade wahrscheinlich nicht. Sonst, einfach fragen :-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Auch Pinocchio hat es erwischt
BeitragVerfasst: 28.12.2016, 20:41 
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Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Was für ein süßes Pony :2daumenhoch:

Mir scheint das es im Cushing- Fachlichen- Bereich ein paar Defizite gibt beim TA denn wenn ACTH innerhalb der Referenz befindlich ist ist das Therapieziel erreicht und man bleibt bei der Dosis und geht keinesfalls wieder herunter.

Abgesehen davon ist das für einen Mini schon eine gewaltige Dröhnung an Wirkstoff die vielleicht, wenn man einschleichend antherapiert und unter Therpiekontrollen die individuelle Wirkstoffmenge ermittelt hätte, gar nicht so hoch ausgefallen wäre......

Auffällig ist das das ACTH bei deinem Knirps Naturgemäss ab Sommersonnenwende zu steigen begonnen hat und zum September sein jahreszeitliches Hoch erfahren hat, hier steigen die ACTH Werte oft ungleich höher an als bei Gesunden.

12 Stunden braucht Heu nicht eingeweicht werden, innerhalb einer Stunde löst das Wasser den Anteil der unstr. Kohlenhydrate bis zu 30 %, darüber hinausgehendes Einweichen bringt keine weitere Entlastung des Zuckers geht aber zu Lasten der Heuqualität (Keime, Gärprozesse)

Das ECS steht im Zusammenhang zum Kohlenhydratstoffwechsel und ein häufiges Symptom ist die Insulinresistenz die es aber ebenso als eigenständige Erkrankung oder als Symptom des EMS gibt.
Ponys, bzw. generell Robustrassen haben eine genetische Veranlagung dazu um in Kargheit überleben zu können, also ein eigentlich ganz tolles Phänomen der Natur das aber schnell ins Krankhafte kippen kann.
Von daher isst es, wie schon richtig gemacht wichtig die Werte aus dem KH Stoffwechsel zu kennen um das Gesamtmanagement darauf abstimmen zu können.

Für uns wären sowohl Huf als auch Körperbilder der Anleitung aus dem ABC meiner Signatur folgend von Interesse, ebenso ALLE Laborergebnisse mit Datum (ACTH wegen cirkadianem Verlauf) und jeweiliger Referenz UND Meßeinheit.

Vielleicht kannst du uns das noch mal nachliefern bitte?

Soweit erstmal für heute........

_________________
LG Kathi

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 Betreff des Beitrags: Re: Auch Pinocchio hat es erwischt
BeitragVerfasst: 29.12.2016, 22:52 
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Beiträge: 7
Hallo Kathi,

danke für deine Nachricht. Und ja, er ist wirklich ein echter Schatz.

Bezüglich der ACTH-Gaben wirst du wahrscheinlich Recht haben. Selbst kann ich leider dazu nur wenig sagen (beinahe nichts) und habe mich daher zunächst auf meine Tierärztinnen (2 Kolleginnen) verlassen. Nun möchte ich aber mal bisschen frischen Wind und neue Ideen, nachdem die Diagnose nun kein Schreck mehr für mich ist. Ich bin doch auch etwas unsicher, zum Einen ist die Dosierung schon sehr hoch. Mit der 3/4 Tablette ging der ACTH wert runter, hoffentlich geht er nun nicht wieder hoch bei 1/2. Ich muss den nächsten Test abwarten.

Das mit dem Heu werde ich meinem Stallbesitzer sagen, der wird auch froh sein, wenn nicht mehr so ewig eingeweicht werden muss.

Nun zu den Bildern: Ich habe heute welche geschossen, an euer ABC angelehnt. Doof, dass er gestern die Duplo-Eisen drauf bekommen hat, ich weiß nicht, ob die Bilder nun viel nützen, aber ich stelle sie mal ein. Zum Beschlag muss ich sagen, dass die kleinste Duplo-Eisen-Größe noch kleiner gemacht werden musste und auch verändert (Steg konnte nicht dran bleiben). Entschuldigt auch die Schmutzhufe ;-)

Und noch einmal alle Werte:

01.06.16:
Gamma-GT: 26 U/l (bis 45)
Triglyceride: 47 mg/dl (bis 50)
Fructosamine: 303 Mümol/l (bis 312)
Glucose: 92 mg/dl (von 56 bis 92)
Insulin (nüchtern): 35,4 MüU/ml (von 1 bis 13,1)
ACTH: 14 pg/ml (Referenz: 2-40)

12.07.16:
Gamma-GT: 27 U/l (bis 45)
Triglyceride: 45 mg/dl (bis 50)
Fructosamine: 273 Mümol/l (bis 312)
Glucose: 79 mg/dl (von 56 bis 92)
Insulin (nüchtern): 142 MüU/ml (von 1 bis 13,1)
ACTH: 39 pg/ml (Referenz: 2-40)

05.08.16:
ACTH: 254 pg/ml (Referenz: bis 47 negativ)

29.09.16:
Gamma-GT: 18 U/l (bis 45)
Triglyceride: 77 mg/dl (bis 50)
Fructosamine: 302 Mümol/l (bis 312)
Glucose: 90 mg/dl (von 56 bis 92)
Insulin (nüchtern): 12,4 MüU/ml (von 1 bis 13,1)
ACTH: 115 pg/ml (Referenz: 10-55)

01.12.16:
Gamma-GT: 18 U/l (bis 45)
Triglyceride: 42 mg/dl (bis 50)
Fructosamine: 273 Mümol/l (bis 312)
Glucose: 80 mg/dl (von 56 bis 92)
Insulin (nüchtern): 7,4 MüU/ml (von 1 bis 13,1)
ACTH: 9 pg/ml (Referenz für Mitte Dezember (nur diese angegeben) 4-33)

LG :-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Auch Pinocchio hat es erwischt
BeitragVerfasst: 29.12.2016, 22:57 
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Letzter Rutsch Bilder :-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Auch Pinocchio hat es erwischt
BeitragVerfasst: 29.12.2016, 23:38 
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Beiträge: 7
Beim Durchstöbern des Forums ist mir noch etwas aufgefallen. Pino hat bei den Schüben Phenylbutazon bekommen, die höchste Dosis war im schwersten Fall 2x2,5ml täglich, circa 5 Tage lang, danach langsam die Dosis gesenkt. Auch bei den beiden folgenden, schwächeren "Zwischenfällen", bei denen er sehr ungern und fühlig lief mit Wendeschmerz, erhielt er maximal 3ml täglich. Die Dosen waren natürlich vom TA gegeben, nun frage ich mich aber, ob das ein Fehler war :(

Ist Metacam eine Alternative? Habe gehört, aber bin mir nun wirklich nicht sicher, dass das schlecht für den Magen ist.

Viele Grüße und voller Fragen,
Franzi


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 Betreff des Beitrags: Re: Auch Pinocchio hat es erwischt
BeitragVerfasst: 30.12.2016, 10:29 
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Hast du ab August mit Prascend begonnen?

Auffällig finde ich das der Insulinwert der schon vorher zu hoch war nochmals drastisch im Juli angestiegen ist, hatte deine Maus da vielleicht doch mal Weidegang? (Quotient wäre da 0,56 :shock: )

Auch Heu kann einen Gesamtzuckergehalt von weit über 20 haben weil es oftmals aus ertragreichen Hochleistungs(süß)gräsern besteht (Deutsches Weidelgras z.B.), angesterbt werden sollte bei EMS/IR-ler einen GESAMTzuckergehalt von unter 10 was oft selbst durch waschen nicht realsisierbar ist.
Eine Heuanalyse kann da schon Aufschluß geben ob man sich vielleicht um anderes, weniger Gehaltvolles bemühen sollte.
Und bitte, zum Gesamtzucker zählt auch Fruktan das i.d.R. extra beauftragt werden muß und auch Stärke die durchschnittlich mit 2% beteiligt ist.

Aus den ersten Glukose/Insulinwerten die du angeführt hast errechnet sich schon nur ein Quotient (IR-CALCULATOR, mit Punkt statt Komma die Werte eingeben) von 2,6 was einer kompletten Insulinresistenz entspricht.
Immerhin ist das jetzt durch wahrscheinlich angepasstere Fütterung auf aktuell 10,81 angestiegen womit es so eben aus einer kompensierten IR heraus ist.
Allerdings ist auch das weiter verbesserungswürdig denn "Gesundwerte" siedeln sich Ü 20 an was zeigt das noch viel optimiert werden muß um dies zu erreichen. Und man kann das erreichen, das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Eine IR kann natürlich auch Cushinginduziert sein, das heißt das sie sich bei passendem Management und Therapie wieder relativieren kann.
Ein Augenmerk auf die Werte des KH Stoffwechsel muß man also immer haben und die Werte regelmässig mal mit abchecken lassen.

Mitunter können sie bei Grenzwertigen, fragwürdigen Werten des ACTH mitentscheidend für eine Dosiserhöhung sein die erfahrungsgemäß immer irgendwann erforderlich wird.
Es ist von daher ganz gut wenn man für seinen Schnuckel einen ACTH Verlauf wie ich ihn in meiner Signatur von meinen Ponys habe anlegt.

Ob dein Pony tatsächlich ein ECS hat vermag niemand mit Sicherheit zu sagen, aber da ACTH ein Stresshormon ist und es Hufrehen gab können die Schmerzen das ACTH erhöht haben.
Dazu kommt dann die jahreszeitliche, physiologische Erhöhung ab Sommersonnenwende und schwupps hat man Prascend in der Hand und im Pferdebäuchlein wo es vielleicht gar nicht hingehört :weißnich:
Jetzt hast du antherapiert und man wird sehen wie sich dein Pony darunter macht, wenn es vom Prascend profitiert weil ein ECS vorliegt merkt man das relativ schnell an positiven Veränderungen in der klinischen Beurteilung.

Den Übeltäter für die Hufrehe findest du jedenfalls in den Werten eindeutig begründet.

Die Hufbilder OHNE Unterstützung sehen für mich recht gut aus, mit der Hufunterstützung bin ich aber leider nicht zufrieden.
Die Hufzubereitung vor der Hufunterstützung muß sehr adäquat mit kurzer, schwebender Zehe ausfallen, der Hufschutz unterstützt dann an passender Stelle das Hufbein durch ein am besten nach Röntgenbildern gesetzten Quersteg.

Du schreibst du hast Röntgenbilder, könntest du uns die bitte mal hier einstellen?

Fehlt dieser oder ist unpassend angebracht oder wie in eurem Fall reicht das Eisen recht weit an die Strahlspitze heran besteht die Gefahr das evtl. Drücke entstehen wo keine sein dürfen, nämlich unter der Hufbeinspitze die schlimmsten Falles zu den starken Schmerzen die Sohle perforieren könnte.

Auch eine schwebende Zehe kann ich in der Frontalansicht nicht erkennen.

Der Klebekragen des Duplo verlängert bei deinem Kleinen die Zehe sodass ein erleichtertes, schonendes Abfussen nicht mehr gegeben ist was man aber unbedingt erreichen möchte.
Im ABC meiner Signatur findest du unter anderem die Fachinformation vom Duplo , vielleicht magst du einmal mit dem Vorgehen bei euch vergleichen weil du vor Ort bist und das ganz anders als ich die nur Bilder sieht die täuschen können beurteilen kannst.
Von daher sind solche "Beurteilungen" von uns natürlich immer unter einem gewissen Vorbehalt zu verstehen.

Meines Erachtens ist der Versuch eine Hufrehegerechte Lösung zu finden fehl geschlagen und der Kleine Muck Barhuf bzw. durch temporären Hufschutz wie mit Hufschuhen bei korrekter Zubereitung und Schonung der Hufe besser beraten wäre.
Das der Untergrund weich und eben, die Hufe nicht mehr als durch etwas Eigenbewegung belastet werden sollten ist dabei selbstredend.

Ja, Phenylbutazon kann wie die Erfahrung Vieler, auch meine eigene, zeigt eine Hufrehe bei nichtvertragen unterhalten was insbesondere bei Ponys immer wieder beobachtet wird.
Ein Wechsel auf Metacam oder Finadyne sollte dann mit dem TA abgesprochen werden.

Magenschädigend sind ALLE gleichermaßen und sollten nur Einsatz finden wo das Risiko gegen den Nutzen abgewogen wurde. In der Akutphase eine Hufrehe also allemal schon wegen der entzündungshemmenden Wirkung.

Warum hat dein Kleiner eine Teilschur, hat er vermehrt geschwitzt, zuviel/langes Haarkleid bekommen das dies erforderlich werden lies?
Ungewöhnlich dick oder lang finde ich sein Fell gar nicht.

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LG Kathi

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 Betreff des Beitrags: Re: Auch Pinocchio hat es erwischt
BeitragVerfasst: 30.12.2016, 11:34 
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Beiträge: 7
Genau, mit dem Prascend haben wir im August begonnen, nachdem der ACTH-Wert hier so hoch war.

Von der Insulinresistenz hat mir auch schon meine Tierärztin berichtet, soweit ich das verstanden habe, sollte hierfür die Chromhefe gut sein (glaube ich). Nein, seit seiner Diagnose war er lange überhaupt nicht auf dem Gras und hat auch sonst außer gewaschenem Heu/Prascend/Corticosal/Chromhefe nichts bekommen. Im September durfte er mit AS Fressregulator und Diätplatte ein paar Minuten mit auf die abgefressene Weide, ich glaube aber, er hat beinahe kein Gras durch die Schlitze durchgekriegt, hab ihn immer beobachtet.

Wo kann man denn bspw. eine Heuanalyse durchführen lassen? Gibt es hierfür ein bestimmtes Labor? Nehme ich da einen Büschel Heu und sende ihn hin?

Wir hatten bis vorgestern keinen Beschlag drauf, aber oft seine Hufschuhe Equine Fusion JoggingShoe getragen. Ich war dennoch nicht zufrieden, er ist einfach nicht 100% gut gelaufen. Eher zögerlich, lieber weniger laufen als mehr, ohne Schuhe sowieso sehr fühlig. Deswegen wollten wir es mal ausprobieren mit dem Beschlag. Der sieht tatsächlich anders aus als sonst, meine Hufpflegerin meinte, bei einem akuten Schub hätte sie auch einen anderen Beschlag gewählt. Was auch problematisch war, es gibt keinen Duplobeschlag in seiner Größe. Sie hat den kleinsten von der Breite her noch kleiner machen müssen. Hierbei hat sich dann der Quersteg nach oben gebogen, und konnte daher nicht bleiben. Ich vertraue ihr eigentlich, doch wenn du der Meinung bist, wir sollten lieber auf einen Beschlag, eine schwebende Zehe zulässt, umsteigen, werde ich sie einmal darauf ansprechen.

Röntgenbilder hänge ich an.

Was meinst du, was eine angemessene Bewegung für ihn wäre?

Wegen dem Schmerzmittel, das werde ich auch klären und mir ggf. ein anderes geben lassen.

Pino hat sowohl letztes Jahr, wie auch dieses, bereits im Stall geschwitzt. Bei Bewegung schwitzt er durch seinen Pelz auch, das Problem ist, dass man ihn beinahe unmöglich wieder trocken bekommt. Mir war dann einfach das Risiko zu groß, dass er krank wird. Mit der Teilschur geht es ihm sichtbar besser, er ist auch williger, etwas zu arbeiten und vor allem - man bekommt ihn wieder trocken. Es ist nicht so, als hätten wir die typischen Cushinglocken abrasieren müssen, solche hat er nicht. Obwohl das Fell an der Brust doch sehr teddyhaft war, das Winterfell, das man jetzt noch sieht, ist eher weniger plüschig.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auch Pinocchio hat es erwischt
BeitragVerfasst: 30.12.2016, 14:07 
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Beiträge: 11444
Chromhefe hilft, wenn überhaupt, nur bei einem nachgewiesenen Chrommangel, für den gibt es aber meines Wissens keine Referenzwerte an denen man das festmachen könnte.
Abgesehen davon gibt es keine Langzeitstudien über die Anwendung von Chromhefe beim Pferd weshalb ich dem mit einer gewissen Vorsicht begegnen würde.

eff-eins hat geschrieben:
Zum Mönchspfeffer sei zu sagen das dieser beim Cushing dem beim Equiden zumeist ein Hypophysenadenom zu Grunde liegt kontraindiziert ist auch wenn die Bewerbung oft anderes behauptet.
Gegenanzeigen
In welchen Fällen darf das Arzneimittel Mönchspfeffer nicht angewendet werden?
•Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden ◦bei Patienten mit östrogenabhängigen Tumoren und Tumoren der Hypophyse (Hirnanhangdrüse).
QUELLE

Da Mönchspfeffer einen Einfluss auf die dopaminsensiblen Rezeptoren haben können, kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen (Östrogene, Antiöstrogene, Dopaminagonisten, Dopaminantagonisten).
QUELLE

Mönchspfeffer ist zudem ein sehr starkes "Phytohormon" (es enthält selber keine Phytohormone, dessen Inhaltstoffe Testosteron, Aucubin, und Agnuside üben aber Einfluss auf das hormonelle Geschehen aus, brauchst du das bei deinem Pferd??



Das dein Pony zu Zeit nicht gerne bzw. gut läuft ist absolut verständlich und nach einer Hufrehe mit Verlagerung des Hufbeines die mehr als offensichtlich stattgefunden hat alles andere als zu erwarten.
Unter Schmerzmittel darf sich ein Rehelein gar nicht bewegen, ist das Schmerzmittel abgesetzt kann man bei gutem laufen mit tgl. 5 Minuten führen beginnen und dies, sollte es keine Rückschritte geben wöchentlich um weitere 5 Minuten steigern.
In der Ruhe liegt hier die Kraft und nur durch passendes Gesamtmanagement wie durch optimierte Fütterung, Rehegerechter Hufzubereitung und Unterstützung kann eine Hufrehe ausheilen, dafür muß man etwa-je nach Hufwachstum- ein Jahr einplanen.

Jede Hufunterstützung, egal ob Beschlag, Bekleb oder Hufschuh ist nur so gut wie die zuvor getätigte Hufzubereitung die die wichtigste Basis überhaupt darstellt.
Fällt diese unpassend oder unzureichend aus kann die angedachte Unterstützung mitunter mehr schaden als helfen.

Auf den Röntgenbildern ist das dank der Markierung die dorsal angebracht wurde sehr deutlich erkennbar wieviel z.B. die Zehe schnabelt und gekürzt werden muß und wo es bei deinem Kleinen an den Hufen den Handlungsbedarf gibt.
Die Bearbeitung hat nach den Bildern stattgefunden?
Sind die Barhuf Hufbilder von nach dem röntgen und bearbeiten aber vor dem Duplo?

Auch scheint das Hufbein zusätzlich zur Rotation tatsächlich abgesenkt, deutlich erkennbar an der Vertiefung am Kronsaum.

Trägt er den Equine Fusion, der übrigens ein ganz toller "Therapie"-Schuh ist, sollte dies nur mit passender Einlage geschehen.
Tipp zum Schluß ist Haushaltspapier in die Schuhe mit einlegen, das verhindert beim regelmässigen wechseln ein feuchtes Klima das das Hufhorn weich macht und schneller Gammel entstehen ließe.

Die Einlage muß vorne halbmondförmig ausgeschnitten werden sodass die Hufbeinspitze keine Last erfährt.
Sehr gut erkennbar ist das z.B. hier an de Akutaßnahmen/Polster (das ist natürlich dicker als eine Einlage) erklärt.
Es geht nicht nur darum den Huf weich zu stellen sondern insbesondere darum nicht tragfähige Anteile wie den Tragrand und Druckempfindliche Bereiche wie die Hufbeinspitze aus der Last zu nehmen und den Strahl zum mittragen heranzuziehen.
Das ist bei einem planen Untergrund durch Beschlag oder Schuh nicht ausreichend gegeben und muß deshalb hergestellt werden mittels Steg, Polsterung uvm.


Eine Heuanalyse kannst du bei der http://www.lufa-nord-west.de/ beauftragen, aber bitte zusätzlich das zwar teure aber wichtige Fruktan zusätzlich ordern weil dies in deren Gesamtzucker NICHT enthalten ist.

Das vermehrte schwitzen kann durchaus auch der IR sowie einem ECS geschuldet sein, klar und auch richtig das du ihm erstmal durch Teilschur Erleichterung verschafft hast.
Mußt nur schauen das er nicht auch mal friert wenn es kälter wird und ihn dann eindecken.

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 Betreff des Beitrags: Re: Auch Pinocchio hat es erwischt
BeitragVerfasst: 30.12.2016, 15:10 
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Bzgl. der Chromhefe weiß ich auch nicht ganz was tun, meine Tierärztinnen waren der Meinung, ich solle es auf jeden Fall weitergeben. Ich werde auf jeden Fall mal etwas weniger geben und mich erkundigen.

Bzgl. der Bewegung habe ich es bisher genau so gehandhabt.

Also die Röntgenbilder wurden am 16.12.16 gemacht, die Hufe vorgestern beklebt (nur vorne). Die Hufe werden alle vier bis fünf Wochen ausgeschnitten, meine Hufpflegerin ist bereits von Anfang an dran, die Zehe zu kürzen. Man muss dazu sagen, es ist schon um einiges besser geworden, die Zehe war bedeutend länger, als der erste Schub war. Da hat sie wirklich schon tolle Arbeit geleistet, hat auch die Tierärztin festgestellt. Da werden wir auch dran bleiben.

Ich muss nochmal dazu schreiben: er hat gerade nur vorne die Duplos drauf, hinten barhuf. Die Bilder sind alle von gestern. Die Röntgenbilder aber vom 16.12.

Die Tierärztin hat nach den letzten Röntgenbildern auch gemeint, dass ich eine Einlage in die Hufschuhe einlegen solle (allerdings nur rechts, da dort schlimmer, links hat sich die Situation seit Juni verbessert). Allerdings meinte sie, dass man da etwas basteln müsste, da gekaufte Einlagen ihm nicht passen würden. Irgendwie waren die gebastelten Einlagen bzw. Keile immer sehr schnell platt getrampelt, auf der Koppel verliert er die Schuhe sowieso und allgemein war ich dann doch sehr froh über einen dauerhaften Beschlag. Dass dieser nun nicht optimal ist, habe ich nicht erwartet :( also ich werd weiterhin auf das Kürzen der Zehe achten und mich informieren, ob es auch den vorne-offen-Beschlag für ihn gibt.

Die Idee mit dem Küchenpapier ist aber super, danke. Auch danke für den Link.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auch Pinocchio hat es erwischt
BeitragVerfasst: 30.12.2016, 15:57 
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Beiträge: 11444
Dem muß ich widersprechen, eine Einlage gehört in jeden Hufschuh oder Polsterverband der einen Rehehuf beherbergt!

Als Einlage eignen sich Schafschurwoll oder Filzeinlagen recht gut.
Wenn man das Pferdchen mit nassem Huf auf Pappe treten lässt drückt sich der Huf gut in das Material und man kann daraus die Form der Einlage die etwas kleiner ausfallen muß damit sie in den Schuh passt herstellen.

Wenn die Zehe schon beim ersten Schub im Mai so lang war ist mir nicht klar warum sie im Dezember bei den Röntgenaufnahmen noch immer so aussieht, zumal ja sehr engmaschige Hufpflegetermine stattfinden/fanden.

Wichtig ist dem Huf so früh wie möglich durch das Wiederherstellen einer Physiologischen Hornkapsel und Hufbeinparallelität das gesunde Herunterwachsen in Anbindung zu ermöglichen das stets sein Bestreben ist.
Mit peau à peau Zehen kürzen tut man i.d.R. weder dem Huf noch dem unter Schmerzen leidenden Pferd einen Gefallen.

Wichtig sind aber grundsätzlich Röntgenbilder nach denen gearbeitet werden sollte, auch das Markieren der Strahlspitze ist unerlässlich damit man später einschätzen kann wo konkret das Hufbein/ die Hufbeinspitze liegt.

Man hätte jetzt auch ein Zehenoffenes Eisen passgenau zubereitet aufbringen können das in Teilen schon den Anspruch an eine schwebende, Druckentlastete Zehe entspricht. Auch der Umstand das vorne im empfindlichen Zehenbereich nicht genagelt werden muß kommt einem Rehehuf entgegen.
In der Ausheilungsphase hat sich der modifizierte Beschlag nach Bolz bewährt den der HS ganz sicher auch passend schmieden kann.

In der Akutphase kann ein Rehehuf die Erschütterungen allgemein und beim Bekleb die Überwärmung durch das Abbinden vom Kleber nicht gut aushalten weshalb man in der Phase zunächst mit Hufpolstern arbeitet.

Wieso verliert dein Pony die Hufschuhe, es wird doch nicht im Galopp über die Weide toben und eigentlich, vorausgesetzt die sind Grössenmässig gut angepasst, sitzen die doch perfekt am Huf?

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