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 Betreff des Beitrags: EMS - wie eine Allergie?
BeitragVerfasst: 08.10.2007, 06:54 
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Hallo, mich beschäftig zur Zeit folgendes.

Wenn ein Pferd/Pony an EMS leidet, wie ist das zu verstehen?
Einerseits hat es diese Erkrankung ja schon Zeit seines Lebens und vermutlich durch Vererbung seit seiner Geburt, es ist aber erst später (durch zuviel Fütterung vermutlich) symptomatisch geworden, also erst später wegen irgendwas ausgebrochen.

Das ist dann doch ein ähnlicher Ablauf wie bei einer Allergie? Man reagiert erst durch dauerhaften Kontakt mit einem Allergen mit Symptomen? Bei EMS wäre es Fruktan oder andere Zucker- und/oder Kohlenhydratverbindungen?

Bislang beruht die "Behandlung" ja darauf das "Allergen" Gras zu meiden, aber besteht nicht auch die Möglichkeit zu Desensiblisieren?

LG Anke

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BeitragVerfasst: 08.10.2007, 07:34 
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Hallo Anke

Ich meine nicht dass die Krankheit einen ähnlichen Ablauf wie bei einer Allergie hat.

Sicher sind die meisten betroffenen Pferde rassespezifisch prädisponiert.

Allerdings kommt die Krankheit ja erst zum Ausbruch infolge Bewegungsmangel, zuviel Futter und falsches Futter.

Ich persönlich meine nicht dass man das Gras vollkommen meiden muss, nur anders, weniger (in meinem Fall von vorher 24 Std auf 2 Std tägl.) und vor allem viel Bewegung.

Lieben Gruss

das Naddel

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BeitragVerfasst: 08.10.2007, 08:00 
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Das beschäftigt mich auch schon ne ganze Weile..und dazu mal hier so meine eigenen Gedanken:

Der Stoffwechsel hat ja seinen Hauptantrieb in der Schilddrüse..als Ankurbler für die Bauchspeicheldrüse, die Insulin produziert. An dieses Insulin heftet sich das Spurenelement Chrom an..das wie ein Navigator funktioniert..und dem Insulin mitteilt wo und wie es den Zucker und die Fette verteilen soll.
Da bestimmte Rassen genetisch dazu veranlagt sind, aus minimalstem Futtert , das meistmögliche an Inhaltsstoffen zu verwerten, weil sie eben aus sehr kargen Gegenden stammen...und sich trotz der Züchtungen ihre Ursprungsgene nicht verändert haben...sind diese Pferde wohl genetisch bedingt veranlagt....weniger Thyroxin zu produzieren und daher auch weniger Insulin. Andere Rassen wiederum haben in der Eiweiß- und Zuckeraufnahme eine höhere Toleranzgrenze...da ihr Ursprung aus fetteren Grasgegenden liegt.
So erklärt es sich, warum manche pferde leichtfuttrig sind..und somit auch zum Dickwerden neigen.. wenn ihr Futterangebot ansteigt.

Da ein solches Pferd konstant über lange Zeit zuviel dieser Stoffe aufnimmt...kann der Körper dies nicht mehr ganz verwerten und lagert es überall da ein..wo es ungünstig ist..
Die Fette lagern sich im Blut ab...das LDL, welches das gute Cholesterin verdrängt, das Fette abbaut. Durch die Ablagerungen in den Adern entsteht ein erhöhter Blutdruck..das Herz muss mehr arbeiten, sowie die Lunge.
Diese Ablagerungen entstehen dann hauptsächlich in den dünnen Äderchen...also im Huf, das Blut kann nicht mehr richtig durch den Hufmechanismus hochgepumpt werden...das Herz arbeitet immer mehr..usw.

Da das Chrom bei zuviel Zuckerangebot auch ausgeschwemmt wird, über die Niere....(Chrom ist nur zu 5 mikrogramm im Pferdekörper), fehlt wieder dieser Navigator und Fettverbrenner. Durch den erhöhten Insulinanteil im Körper , der nach dem Fressen oder auch bei einer Diät absinkt, entsteht dann wieder ein Unterzucker..der Heißhunger verursacht und die Pferde immer mehr Bedürfnis zum Fressen haben...(also diese "verfressenen" Pferdchen, wie man so schön sagt, die keine Grenzen kennen) denn normalerweise merkt auch ein Pferd, wenn es satt ist..und legt Fresspausen ein.
Dieses Chrom muss man dann zuführen....damit der Stoffwechsel wieder ungehindert funktionieren kann..
Und wenn der Stoffwechsel wieder im Gleichgewicht ist..und dauerhaft auch beobachtet und immer ausreichend Chrom und Mineralien und Spurenlemente in richtiger Zuammensetzung vorhanden sind....wäre es vielleicht möglich eine weitere Hufrehe auszuschalten.

Dazu hier noch ein Link über Chrom:
http://gesund.qualimedic.de/Chrom.html

Natürlich gibt es auch die Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion, die nur mit Medikamenten wieder ins Lot gebracht werden kann, weil dies eine Störung der Hirnanhangsdrüse ist,die durch ihre Hormone keine ausreichendenen Informationen weiterleiten kann an die Schilddrüse.

Eine solche Unterfunktion hat dann ebenfalls die Auswirkung, dass ein Pferd zum Dickwerden neigt....und der Kreislauf wie oben beschrieben seinen weiteren Lauf nimmt.

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BeitragVerfasst: 08.10.2007, 08:12 
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Zusätzlich muss bei fettleibigen Pferden beachtet werden,
dass diese Fettdepots eine eigene Hormonaktivität haben!
Somit müssen wir uns den Schuh selbst anziehen, wir haben unsere Pferde krank gefüttert.
Das Zauberwort nicht nur für diese Erkrankung heißt immer:
angepasste Fütterung!

Und wie jeder von uns weiß: Gewicht halten ist nicht soo schwer, abnehmen dagegen sehr!
Eine "Wunderpille" ist leider noch nicht erhältlich, obwohl viele unser Geld möchten und viel versprechen.

Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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BeitragVerfasst: 08.10.2007, 08:39 
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Eddi, das angepaßte Fütterung oberste Gebot sein sollte ist, denke ich, jedem klar. Aber vielfach wurde geschrieben, wenn ein Pferd tatsächlich EMS hat, ist Weide gänzlich zu unterlassen. Gut, aber Gesetz dem Fall das EMS Pferd hat wieder seine Idealfigur, was dann?

Ist es nicht eher, so wie Nadine schreibt, möglich die Grenze des Verträglichen zu suchen.? 24-Std. sind es sicher nicht.

LG Anke

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BeitragVerfasst: 08.10.2007, 08:46 
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also, das mit der angepassten Fütterun hat sich außer in den entsprechenden Foren leider nicht herumgesprochen, sodass man es immer wieder wiederholen muss.
Natürlich gibt es bei Stoffwechselentgleisungen immer ein von bis, auch eine Widerherstellung des entgleisten Stoffwechsels ist möglich.
Allerdings bleibt der Organismus immer sensibler.
Und: jeder Reheschub kann leider auch der Letzte sein.

Eddi

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BeitragVerfasst: 08.10.2007, 18:51 
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Nicht nur die Fütterung sollte angepasst werden, sondern auch die Bewegung.
Ich würde Dusty sicher nicht mehr auf die Wiese stellen, wenn ich ihn nicht entsprechend bewegen könnte.

Dazu muss ich auch noch sagen, dass ich ihn erst mitte Juni angeweidet habe und zwar 5 Minutenweise. Das war zwar aufwendig und kompliziert, aber dass muss es einem wert sein.

Grüssli

Nadine

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BeitragVerfasst: 12.10.2007, 06:52 
Also, EMS ist ueberhaupt nicht wie eine Allergie.

Von daher muesst Ihr auch den Gedanken ablegen, das man desensibilisieren kann, was allerdings bei einer Allergie auch eher eine Hypersensibiliesierung ist, nur das die Antikoerper (in dem Fall IG M und nicht mehr das Histamin-ausschuettende IGE) so schnell reagieren, das die Symptome (Schniefen, Asthma, rote Augen) nicht mehr zum Durchbruch kommen.
Eine Allergie hat immer etwas mit Antikoerpern zutun und die kommen bei EMS nicht zum Ausdruck. Empfindlichkeit gegenueber uebermaessigen Kohlenhydraten hat nichts mit Allergie zu tun, sondern etwas mit einer stark positiven Energiebilanz.

Auch das mit dem Thyroxin habe ich ja schon erklaert.
Schilddruesenfunktion und Hufrehe haben keinen Zusammenhang, das wurde schon in mehreren Studien bewiesen.

Ich finde es bedenklich, wenn wir veruschen Krankheiten (Schilddruese, Allergie) in unsere Tiere reinzuinterpretieren, die nicht da sind. Ich frage mich, ob das gemacht wird um einem guten Managment etwas legerer gegenueber zustehen (ist nicht meine Schuld der Neue Schub war die Schilddruese oder das IR). Gerade wenn IR daist, z.B. sollte das Managment strikter sein.

Haette ein Pferd einen neuen Schub, das den ganzen tag auf der Weide steht, waere der wahrscheinlich eher auf die Weide zurueckzufuehren, als auf die Schilddruese.

deshalb, bitte erst den Fehler beim Managment suchen, bevor man neue Erkrankungen hypochondrisiert. Die Verantwortung wird man dadurch nicht los.

LG, Karin


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