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BeitragVerfasst: 25.11.2007, 17:48 
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Den neuesten Erkenntnissen, die mein TA von einem 5-tägigen Hufrehe-Seminar aus den USA mitbrachte, zufolge, findet in den Monaten September bis November im Pferdeorganismus eine erhöhte Insulinproduktion statt. Grund für die erhöhte Produktion ist, dass der Organismus für die kargen Wintermonate vermehrt Fettdepots anlegen möchte. Für Wildpferde war das überlebensnotwendig – für unsere domestizierten Pferde führt es, wegen des überreichen Futterangebotes, zu großen Problemen und nicht zuletzt zu lebensbedrohlichen Krankheiten…

Diese Erkenntnis erklärt a. viele Reheschübe, die im Winter auftreten, b. das erhöhte Schwitzaufkommen bei vielen Pferden im Winter und c. die Gewichtszunahme der meisten Pferde im Herbst bei gleich bleibender Futterration.

Was kann man dagegen tun? Medikamente, die speziell für Pferde entwickelt wurden, um den Insulinspiegel zu senken, gibt es bis jetzt nicht. Medikamente, die für Menschen auf dem Markt sind, wie z. B. Metformin, sollten gut bedacht sein, da sie beim Pferd erhebliche Nebenwirkungen haben können. Ansonsten kann man, wenn man von der Wirkung überzeugt ist, das Pferd mit Kräutern unterstützen. Es gibt Kräuter, wie z. B. Bockshornkleesamen, die eine antidiabetische Wirkung (u. a. Senkung des Blutzuckers) haben.

Wenn ich von meinem TA weitere interessante Infos bekomme, werde ich Euch diese natürlich nicht vorenthalten und hier im Forum darüber berichten.

Ansonsten ist o. g. Erkenntnis eine sehr interessante Grundlage für einen Erfahrungsaustausch und es wäre schön, wenn sich viele an einer Diskussion beteiligen würden…

In diesem Sinne
LG
Claudia

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BeitragVerfasst: 25.11.2007, 17:50 
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Dann fange ich doch gleich mal an…

Ich glaube ganz fest an o. g. Aussage! Es ist endlich die Erklärung, nach der ich schon seit drei Jahren suche. Eigentlich suche ich schon viel länger danach – denn mein allererstes Pferd litt auch 5 Jahre lang an Reheschüben im Winter, die sich niemand erklären konnte. Das war von 1994 bis 1999 – und damals sprach noch niemand von EMS, Insulin oder kohlenhydratarmer Fütterung! Leider…

Bei Kettlingur spricht alles dafür, dass diese neue Erkenntnis zutrifft. Der erste Schub im Januar 2005, der Zweite im Dezember 2005 und der Dritte im Dezember 2006. Immer im Winter und immer nach der Zeit, in der man im Körper eine vermehrte Insulinausschüttung nachweisen kann. Außerdem schwitzt Kettlingur in jedem Winter von Oktober bis Dezember ganz massiv– im Januar wird es dann wieder besser.

Mit der Fütterung kann ich nicht mehr weiter runterfahren, da bin ich meiner Meinung nach am Minimum angekommen! Ich habe mich entschlossen zusätzlich Bockshornkleesamen zu füttern. Kettlingur frisst ihn phasenweise. D. h., dass er ein paar Tage geradezu gierig danach ist und dann wieder ein paar Tage überhaupt kein Interesse daran hat. Ich glaube, dass er sehr gut weiß, was sein Körper braucht und lasse ihn deshalb frei entscheiden… Ansonsten wird er täglich mind. 40 min. bewegt. Mehr kann ich nicht tun…

Und Obwohl ich im Moment den Eindruck habe, als ob es ihm nicht ganz 100% gut geht, hoffe ich inständig, dass wir diesen Winter ohne Reheschub erleben dürfen…

LG
Claudia

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BeitragVerfasst: 25.11.2007, 17:52 
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Karin, vielleicht kannst Du dieses Thema mit "Wichtig" kennzeichnen? Danke. Ich weiß leider nicht, wie das geht...

LG
Claudia

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BeitragVerfasst: 25.11.2007, 19:08 
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Ich finde diese Erklärung auch sehr einleuchtend und da passt es dann schon wieder zu meiner Erkenntnis, dass durch chromhaltige Kräuter, wie Bockshornkleesamen, Heidelbeerblätter u. a., der Blutzucker gesenkt werden kann, und damit den Organismus unterstüzten kann.

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BeitragVerfasst: 26.11.2007, 01:47 
Hallo,

Nur der Tieraerztliche Ermahnspruch hinterher:
Gegen EMS hilft nur Diaet und gutes Managment und keine Weide im Herbst, Winter, Fruehjahr.
Bitte Vosicht beim Zufuettern von Kraeutern die heilen sollen, wenn man nicht weiss ob die Not besteht sie zu fuettern und wenn die Heilwirkung umstritten ist.
Es gibt keinen Quickfix fuer IR. Kraeuter und Zusaetze sind kein Ersatz fuer gutes Managment.

LG, Karin


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BeitragVerfasst: 26.11.2007, 12:42 
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Karin, da kann ich Dir nur bedingt zustimmen!

Bei einem Pferd mit IR hilft das ganze gute Management nichts, wenn der Körper "einfach" mehr Insulin produziert, und dass das Fass dann zum Überlaufen bringt und einen neuen Reheschub mit sich bringt. In diesem Monaten bleibt nichts anderes, als zu versuchen, den Insulinspiegel mit noch mehr "Tricks" zu senken.

Ich kann Dir sagen, dass "nur" ein gutes Management bei empfindlichen Pferden nicht ausreicht. Es ist bewiesen, dass der Insulinspiegel im Herbst ansteigt - egal wie sehr ich noch auf die Fütterung und die Bewegung achte. Ich habe das jetzt drei Jahre hintereinander mitgemacht und ich verlasse mich nicht nur noch ausschließlich auf die Fütterung und die Bewegung!

Aber es ist natürlich unumstritten richtig, dass ein gutes Management die Grundlage und ein unbedingtes Muss für alle EMS Pferde ist.

LG
Claudia

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BeitragVerfasst: 26.11.2007, 14:01 
Ja wie ich sagte, Zusaetze sind kein Ersatz fuer gutes Managment.
Da sind wir doch wieder einer Meinung.

Ich kenn auch Pferde fuer die gutes Managment nicht ausreicht. Allerdings ist das ein letzter Schritt nicht der Anfang. Und wir wissen ja wiviele sich einen Ersatz fuer Diaet wuenschen wuerden.

LG, Ituepflipolizei


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BeitragVerfasst: 26.11.2007, 14:06 
Und man muss auch beachten das die Bewegung oft im Winter reduziert ist und das muss halt immer sein (wenn keine Rehe war). Beim EMS Pferd.


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BeitragVerfasst: 26.11.2007, 14:14 
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Ich sags doch "Ituepflipolizei": Zwei Narren - ein Gedanke! :wink:

Dann verstehen wir uns ja mal wieder! Es hatte sich für mich nur angehört, als ob alles in Butter ist, wenn man ein gutes Management hat... Sorry!

LG
Claudia

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BeitragVerfasst: 26.11.2007, 14:16 
Wie heisst das doch gleich?
No worries!


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BeitragVerfasst: 26.11.2007, 14:25 
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hallo claudia,

interessanter eintrag! bin gespannt, was da noch an info´s von deinem TA zu dem thema kommt.
unsere sind übrigens auch im winter immer auseinander gegangen. alle 4!

lt freizeit im sattel hiess es immer bei offenstallpferden heu satt. und das hatten wir dann auch leider lange zeit so in die tat umgesetzt. rehemäßig hat es halt den empfpindlichsten erwischt.
müsli kommt bei uns nicht mehr ins futter. und auch heu wird nicht unbegrenzt zur verfügung gestellt.
das thema bewegung ist natürlich im winter ein problem. da muß ich die futtermenge halt immer individuell berechnen.
weidegang ist im winter begrenzt auf ca 2 std täglich!
bei uns klappt es "toitoitoi" zur zeit recht gut.

letztlich gibt es meiner meinung nach auch keine absolute richtlinie. jedes pferd muß einzeln betrachtet werden. es kann nur grobe richtwerte geben!

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Gruß Anna
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BeitragVerfasst: 26.11.2007, 21:43 
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hmmm....die Theorie klingt wirklich spannend.

Einerseits macht es Sinn, auf der anderen Seite wieder nicht.
Gesetz dem Fall, es wäre so, das eine erhöhte Insulinausschüttung für den Winterspeck zuständig ist. Warum dann aber nicht früher in der Zeit?

Sämtliche Tiere, die sich Winterspeck anfressen müssen tun dies in einer Zeit, in der das Nahrungsangebot noch reichlich vorhanden ist. Warum sollte es dann bei einem Pferd anders sein. Die optimale Zeit dafür wäre m.E.n. September..wo das Grasangebot noch vorhanden ist und noch Kraft gesammelt wird für den Fellwechsel.

Warum dann erst, wenn es naturgemäß nicht mehr soviel Gras gibt um es als Energievorrat zu speichern?

LG Anke

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BeitragVerfasst: 26.11.2007, 22:34 
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hallo friesin!

meine "laienhafte" antwort dazu wäre, das es immer eine zeit braucht, bis der stoffwechsel "kolabiert".

denn die hufrehe steht ja in der regel ( außer es handelt sich um eine belastungsrehe, oder aber eine vergiftungsrehem, wie zb durch giftpflanzen, spezielle unverträgliche medikamente etc ) am ende einer kette. sozusagen ein schleichender prozeß, der dann am ende durch die hufrehe sichtbar wird.
so meine verkürzte version :lol: :lol: :lol:

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BeitragVerfasst: 26.11.2007, 22:52 
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Meine laienhafte Meinung dazu:

Da ja Insulin Zucker in die Fettzellen transportiert...und Glucagon in Zeiten eines Zuckermangels den Blutzucker erhöht....wäre es im üppigen Zeiten nicht sehr sinnvoll...wenn Insulin schon erhöht wäre. Dann würden sie zu sehr Fette ansammeln.

Aber da ja ab September die Weiden magerer werden...und somit dann der Blutzucker zu niedrig..müsste das Glucagon dann schon Fettzellen abbauen..was aber in der weiteren kargen Zeit nicht erwünscht wäre....die Pferde hätten dann einen Unterzuckerung und würden abnehmen...schlapp und müde sein.
Also muss der Insulinspiegel erhöht werden, damit keine Fettzellen weiter abgebaut werden, durch die magere Ernährung...sondern für die wintermonate angelegt werden.
Wenn dann das Gras wieder wächst...drosselt sich langsam peu à peu das Insulin runter, bis es ein Gleichgewicht mit dem Glucagon wieder erreicht hat.
Werden dann bei Fettspaltung und Nahrungsaufnahme freie Fettsäuren freigesetzt, behindern sie den Insulinrezptor, so was wie ein Schlüssel zu den einzelnen Zellen, und es kann zu einer IR kommen, weil das im Blut zirkulierende Insulin nicht mehr andocken kann

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BeitragVerfasst: 27.11.2007, 00:37 
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Ach wie schön ist es doch wild herumzuspekulieren, will ich auch mal :D
Ich finde den Ansatz nach wie vor sehr interessant, aber Ankes Einwand ziemlich überzeugend. Lassen sich nicht irgendwo Quellen ausgraben?
Wenn auf einer Veranstaltung für TA's darüber Berichtet wurde müsste doch etwas zu finden sein?
Was mich irritiert ist die angegebene Zeitspanne September bis November.
Irgendetwas ausser dem Kalender müsste die Insulinausschüttung ja anregen. Wäre es die abnehmende Tageslichtlänge müsste der Zeitraum bis Dezember reichen, wäre es das reine Futterangebot gäbe es, zumindest in unseren Breitengraden einen gravierenden Unterschied zwischen dem üppigen September und dem schon einigermassen kargen November. Das Selbe gälte wenn es mit den durchschnittlichen Temperaturen zusammenhinge. Ich glaube ich warte lieber auf weitere Infos bevor ich mich ans Spekulieren wage.

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